28.09. Nylsvley Nature Reserve
Eine Mücke nervt uns in der Nacht, ansonsten ist sie sehr erholsam. Zeitig setzt das Vogelkonzert ein. Wir lassen den Tag geruhsam angehen und genießen einen ersten Tee bzw. Kaffee auf der Veranda.
Als wir losfahren wollen, um das Reserve erkunden, bekommen wir einen kleinen Schreck, als wir den Camcorder nicht dort finden, wo wir ihn vermutet haben. Es stellt sich heraus, dass er noch in einer Nische im Auto versteckt ist.
Unser Weg führt uns zum Jacana Hide, vorbei ab abgebrannten Flächen, wo schon wieder einige grüne Triebe sprießen. Wir entdecken ein paar Gnus, Impalas, Warzenschweine, Wasserbock und eine Kuhantilope. Leider sind sie alle ziemlich weit vom Weg entfernt, und der Himmel ist sehr bedeckt, so dass ich nur ein Foto mache.
Der Jacana Hide ist über einen kurzen Fußweg zu erreichen.
Er ist recht zugewachsen, so ist unsere „Ausbeute“ nicht sehr umfangreich:
Perlhühner, Angola-Schmetterlingsfinken, Waffenkiebitze sowie zwei oder drei andere Vögel, die wir leider nicht identifizieren können.
female Village weaver
Unweit des Hides entdeckt Christian einen Watermonitor.
Er freut sich über unsere Begegnung nicht so wie wir und tritt deshalb den Rückzug an.
Wir wollen eigentlich eine „große“ Runde fahren, aber biegen wohl falsch ab, so dass wir wieder zu den verbrannten Feldern gelangen. Bereits nach zehn Kilometern sind wir zurück.
Die männliche Putzfee ist gerade fertig mit unserem Chalet. Ich bitte ihn, einen Moment zu warten, damit ich ihm schon ein paar Lebensmittel und andere Kleinigkeiten heraussuchen kann, die wir definitiv nicht mehr benötigen, und informiere ihn,
dass wir ihm morgen weitere Sachen hinterlassen werden. Der Strom ist schon wieder ausgefallen. Wir machen uns für unterwegs Toast und einen Kaffee – glücklicherweise haben wir ja unseren eigenen Gaskocher dabei.
Neben dem Jacana Hide gibt es im Nylsvley Nature Reserve im Gebiet von Vogelfontein noch zwei weitere Hides, die wir nun besuchen wollen. Um dorthin zu gelangen, muss man „außen rum“ ca. 8 km um das Reserve fahren. Der Bereich ist durch ein Gate gesichert, den Code für das Schloss haben wir beim Einchecken erhalten.
Die folgenden Bilder wurden auf dem Rückweg aufgenommen, als der Himmel etwas aufgeklart hatte.
Wenn man genau hinschaut, kann man links den Dabchick Hide und weiter rechts den Crake Hide erkennen
Vom Crake Hide gibt es mehr zu sehen als vom Jacana Hide: Wasserböcke und sogar eine Pferdeantilope, weit weg Gnus und Warzenschweine. An Vögeln können wir Strauße, Waffenkiebitze, Dreibandregenpfeifer, African Wattled Lapwing, Nimmersatt, Marabu, Löffler, Nilgänse und Sporengans identifizieren.
Über die Sichtung eines Sekretärs freuen wir uns sehr.
Blick vom Crake zum Dabchick Hide:
Der Wind weht sehr heftig, es ist jedoch ein warmer Wind. Als Christian in die Richtung unseres Auto blickt, sieht er Rauchschwaden und Feuer in unmittelbarer Nähe des Autos
, so brechen wir überstürzt auf. Christian rennt vor, ich gehe langsamer hinterher, schließlich trage ich die ganzen Sachen. Zum Glück ist es Fehlalarm, das Feuer ist weit genug vom Auto weg.
Wir gehen wieder zurück und schauen uns den Dabchick Hide an. Er ist wesentlich kleiner und wirkt schmuddeliger. Die Sichtungen sind nicht so gut, weil kein Wasser in unmittelbarer Nähe ist. Daher verweilen wir hier nur kurz (keine Fotos gemacht) und lassen uns erneut im Crake Hide nieder. Und es lohnt sich:
Weniger wegen
sondern wegen diesem Piepmatz:
für uns eine Erstsichtung: Cape Longclaw - Kapgroßsporn
Nach ca. 2,5 h haben wir erst mal genug. Wir fahren am Shop vorbei, aber trotz mehrfachem Klingeln kommt keiner.
Christian liest, während ich mich in der Anlage etwas umschaue, bevor ich mich zu ihm auf die Terrasse setze. Es weht immer noch ein böiger Wind.
Restaurant mit Picknicktischen
Acacia burkei - Black Monkey Thorn
Bougainvillea
Nach einer Tasse Kaffee fahren wir noch einmal zum Crake Hide, wo wir im Großen und Ganzen die gleichen Tiere wie vormittags sehen. Ebenso sind wir wieder alleine beim Hide.
African Stonechat- Schwarzkehlchen
Leider taugt das gemachte Foto wegen der Entfernung nicht mal als Beweisfoto, aber aufgrund der Beobachtung durchs Fernglas tendieren wir zur African Snipe / afrikanische Bekassine - eine weitere Erstsichtung für uns. Vermutlich liegen wir damit richtig, denn am nächsten Tag weist uns ein Pärchen am Crake Hide auch auf eine Bekassine hin.
Auf der Rückfahrt sitze ich mal am Lenkrad. Weit komme ich nicht: ein Lkw-Fahrer möchte auf eine Farm abbiegen, aber damit das Fahrzeug von der Höhe her durchpasst, müssen zuerst noch ein paar Äste abgesägt werden.
Da wir noch Holz brauchen, fahren wir wieder zum Tante-Emma-Laden. Christian klingelt wieder mehrmals vergeblich. Ein in der Nähe des Ladens stehender Schwarzer signalisiert uns, dass er den Inhaber anruft. Nach ein paar Minuten kommt eine Frau und unser letztes Braai ist gesichert.
Wir drehen nochmal eine Runde durch den Park.
Picknickplatz
Obwohl das Reservat offiziell erst um 18:00 Uhr schließt, ist das Tor schon um 17:45 h zu. Zum Glück ist das Schloss nur eingehakt, so kommen wir ungehindert raus.
Christian kümmert sich um unser leibliches Wohl, ich sichere die letzten Fotos. Dabei erweckt eine Bewegung in einem Baum meine Aufmerksamkeit. Ich vermute zuerst ein tree squirrel und gehe näher, aber es ist kein tree squirrel sondern wahrscheinlich ein Bushbaby. Ich mache Christian darauf aufmerksam. Er entdeckt es auch noch, bevor wir es aus den Augen verlieren.
Als wir das Essen auftischen wollen, wird es auf einmal sehr windig. Dann setzt Regen ein und kurz darauf gewittert es. Wir beeilen uns, die Sachen in die Küche zu bringen. Wir stellen den Tisch in die Küche und essen dort. Nur wenig später fällt der Strom aus. Alles in allem nicht unsere Traumvorstellung von einem gemütlichen letzten Abend.
Als wir mit dem Essen fertig sind, geht zumindest das Licht wieder an. Es regnet immer noch stark und auch das Gewitter ist noch nicht abgezogen. So geht der letzte Abend verhältnismäßig früh zu Ende.
Tageskilometer: 59
ÜN: Nylsvley Nature Reserve, Duck’s Dens