09.09. Gonarezhou NP
Auch heute sind wir wieder früh auf den Beinen. Es ist noch sehr frisch, der Pool liegt ausgetrocknet und verwaist da. Vielleicht liegt es daran, dass es momentan nachts noch ziemlich abkühlt.
Es geht weiter, wie der Tag gestern geendet hat: die Straße ist mit Schlaglöchern übersät, sie ist recht schmal und der Lkw- Verkehr ist ziemlich dicht.
Ab dem Runde River wird die Landschaft felsiger und hügeliger. Die Gegend gefällt uns mit den pittoresken Hügeln und Felsen sehr gut.
Inzwischen kommen uns auch häufiger PKWs entgegen und nicht nur Lkws und Busse. Wir sehen auch mehr Menschen an der Straße.
Der Abzweig zur A 10 ist von unserer Seite nicht ausgeschildert. Meine Hoffnung, dass auf der A 10 weniger Lkw-Verkehr ist, erfüllt sich. Dafür sehen wir häufig Eselskarren. Die Qualität der Straße ist etwas besser, wenngleich sie nicht breiter ist. Christian muss auf die Rinder und Ziegen am Straßenrand achten.
Gegen 9:30 Uhr fahren wir durch Triangle, damit man nicht so schnell durchrast, gibt es hier unzählige bumper.
In Chiredzi wollen wir Fleisch und Gemüse kaufen, da man diese Waren nicht von Südafrika einführen darf. Das Angebot im O.K. Markt sagt mir nicht so zu. Den Pick’n’Pay entdecken wir leider nicht. An der Engen Tankstelle bekommen wir ohne Probleme Diesel. Das lässt uns für die weitere Reise hoffen.
Klaudia hatte einen Farmstall hinter Chiredzi erwähnt, und wir hoffen, dort noch Gemüse und vielleicht sogar Fleisch kaufen zu können. Leider finden wir ihn nicht, so fällt das Grillen im Gonarezhou NP aus, worüber besonders Christian enttäuscht ist.
Hinter Chiredzi hat die Straße mehr Schlaglöcher. Bevor man den Gonarezhou NP erreicht, durchfährt man das private Malilangwe Conservancy Gebiet. Am Bravo Gate 1 der Malilangwe Conservancy bekommen wir eine Quittung und den Hinweis, dass wir nicht anhalten dürfen. Die Quittung ist am Bravo Gate 2 abzugeben. Leider vergessen wir, den Fotoapparat nach vorne zu holen.
Ein Waran, der die Straße quert, wäre ein lohnendes Motiv gewesen. Außerdem sehen wir Zebras und Impalas.
Bravo Gate 1 - Das Foto wurde ein paar Tage später bei der Weiterreise aufgenommen
Office Gonarezhou NP
Das Chilojo Cliffs Camp ist leider für unsere Zeit im Park ausgebucht. Wir entscheiden uns daher die erste Nacht für Chipinda Pools, die zweite Nacht für Fishans und die dritte Nacht für Chinguli. Die vierte Nacht lassen wir noch offen.
Es ist günstiger als offiziell (Stellplatz 50 $, private Campsite 90 $, Auto für 5 Tage 10 $) angegeben: wir bezahlen pro Person und Nacht für die Campsite 17 $ (für Fishans 30 $ pP), Nationalpark Eintritt pro Person und Tag 10 $ sowie fürs Auto 2 $ pro Tag.
Die Campsites von Chipinda Pools verfügen über eine eigene Grillvorrichtung, Feuerstelle, riedgedeckte Shelter (geschützter Unterstand) sowie einen Wasseranschluss und haben einen (unterschiedlich guten) Blick auf den Runde River. Unsere Campsite fünf liegt direkt gegenüber des Sanitärblocks, den wir als erstes inspizieren. Es gibt für Frauen und Männer jeweils eine Toilette und eine Dusche. Es ist sauber, Klopapier ist nicht vorhanden. Zum Glück haben wir vorgesorgt und Klopapier gekauft.
Es ist sehr windig, aber da der Gasherd mit einem Windschutz ausgestattet ist, so dass dem Kochen nichts im Wege steht.
Christian entdeckt im Hintergrund Elefanten, er will, dass wir uns ins Auto zurückziehen, da die Elefanten in diesem Park den Menschen aufgrund der jahrelangen Wilderei nicht sehr freundlich gestimmt sind. Da ich aber bemerke, dass die Herde den Hügel hinauf läuft, bleiben wir sitzen. Kudus ziehen in einigem Abstand hinter dem Sanitärblock an unserer Campsite vorbei. Ein Kudu traut sich etwas näher heran, dann rennt es aber zurück zu seiner Herde. Hippos grunzen im Wasser.
Sanitärblock
Die Hippos sind leider etwas unscharf
Am Nachmittag brechen wir noch zu einer kleinen Runde zum Massasanya Dam auf. Am Damm sehen wir eine Wasserböcke und Impalas.
Das ist tatsächlich das einzige Foto, dass ich in Dammnähe gemacht habe
Sie sind relativ scheu. Hippos dösen im Wasser. Auf der anderen Uferseite des Dammes sind in einiger Entfernung Elefanten. In der Ferne liegt ein Krokodil am Ufer. Neben drei Hammerköpfen gibt es weitere (Wasser-)Vögel, die wir aber leider aufgrund der Distanz nicht identifizieren können.
Als wir ins Camp zurückkehren, liegt unser Stellplatz im Schatten. Wir gönnen uns einen frühen Sundowner.
Vor dem Essen richten wir das Aufstelldach auf, was wirklich sehr schnell geht. Ein Nyalabock läuft hinter unserem Auto vorbei. Wir können unsere Spaghetti nicht in Ruhe essen, denn Elefanten nähern sich der Campsite. Christian zuliebe essen wir im Auto. Ich wäre erst mal noch sitzen geblieben, da ich denke, dass die Tiere, die zu den Camps kommen, Menschen gewöhnt sind und nicht aggressiv reagieren, sonst hätte es sicher auch einen entsprechenden Hinweis bei der Ankunft im Park gegeben. Dies wird mir auch bestätigt, als ich am nächsten Tag die Angestellte beim Gate anspreche. Ein Fahrzeug, das kurz darauf ins Camp will, muss eine Weile abwarten, ehe es weiter zu den Stellplätzen 1-3 fahren kann.
Der Sternenhimmel ist sehr gut zu sehen, leider gelingen mir keine Fotos vom Nachthimmel, da muss ich noch viel lernen.
(Ich habe mir vor dem Urlaub eine Lumix FZ 300 zugelegt, nachdem meine alte FZ 200 sich beim Zoomen immer ausgeschaltet hat. Leider habe ich mich vor dem Urlaub nicht allzu groß mit der neuen Kamera beschäftigt, wenig Zeit und wird schon im Großen und Ganzen ähnlich wie die alte sein. Ist sie auch, aber im Detail gibt es natürlich Unterschiede. Allerdings konnte ich auch mit meiner alten Lumix keine guten Fotos vom Sternenhimmel machen.)
Wir teilen uns noch einen Klipdrift, bevor wir unsere erste Nacht im Camper verbringen. Kurz nachdem wir im Bett liegen, geht auf einmal die Alarmanlage los. Zuerst denken wir, es ist das Auto der Nachbarn, bis wir realisieren, dass es unser Auto ist. Wir haben keine Ahnung, warum die Alarmanlage angegangen ist, aber es wird das einzige Mal bleiben (wenn wir im Bett liegen). Mit Hippogrunzen schlafen wir ein.
Tageskilometer: 301
ÜN: Chipinda Pools, Campsite Nr. 5