THEMA: Zim. Sept. 18 – Häufiger Herzklopfen als gewünscht
07 Nov 2018 09:32 #538224
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  • Topobär am 07 Nov 2018 09:32
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Hallo Chrissie,

da wir uns ja auch schon im Vorfeld Eurer Reise ausgetauscht hatten, bin ich jetzt natürlich sehr gespannt, wie es war.

Alles Gute
Thomas
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07 Nov 2018 09:33 #538225
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Hallo liebe Mitreisenden,
ich bin positiv überrascht, dass sich so viele Mitreisende eingefunden haben. :)
Mal sehen, wie viele bis zum Schluss "durchhalten" :lol:

@ ManasluManaslu schrieb:
Also ich komme auch mit auf deine Reise, habe die meisten Orte auf deiner Route in den letzten 20 Jahren besucht, und bin halt immer noch ein Fan von den Eastern Highlands (ideal zum wandern und Mountainbiking, sehr abenteuerlich halt). Bei uns gehts dann (hoffentlich) im Juli 2019 wieder nach Zimbabwe.
Falls du es überlesen haben solltest: in den Eastern Highlands waren wir nicht.

@ Beate
Wir waren auch im und um den Kruger NP, aber so gut wie es uns dort immer wieder gefällt, so muss ich kein RB im Forum (für uns natürlich schon ;) ) darüber schreiben, dafür fehlt mir dann die Zeit und es ist sicher kein Verlust fürs Forum.

@Kathrin
Das ist wirklich schade, dass du 2016 "kalte Füsse" bekommen und die Reise abgesagt hast.
Wenn ich mir die aktuelle Entwicklung ansehe, bin ich sehr froh, dass wir im September und nicht erst im Oktober in Zimbabwe unterwegs waren.

So, heute Mittag geht's los nach JNB.
Gruss Chrissie
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07 Nov 2018 12:35 #538250
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06.09. / 07.09.2018 Flug nach JNB
Nachmittags geht es mit dem Taxi zum Flughafen. Alles ganz entspannt, denken wir, bis ich kurz vor dem Boarding noch mal das Neueste im Internet checke und einen großen Schreck bekomme, als ich lese, dass in Zimbabwe ein Dieselengpass besteht. Sofort beginnt sich das Gedankenkarussell zu drehen. Was wird aus unserer geplanten Route :ohmy: ?
Auf dem Flug nach London überlegen wir, wie wir mit dem Dieselengpass umgehen. Vom Gonarezhou NP kommen wir ohne Nachzutanken auf jeden Fall wieder zurück nach Südafrika. Ich denke auch schon über eine Alternativroute durch Botswana zum Hwange NP nach. Mana Pools müssten wir dann streichen. Zum Glück ist nichts vorgebucht. Wir beschließen, uns nicht verrückt zu machen und uns vor Ort anzuschauen, wie es mit der Dieselversorgung aussieht.

Als wir auf den Flug nach Johannesburg warten, fährt mir erneut ein großer Schreck durch die Glieder: ich möchte mit dem Handy noch mal checken, ob sich noch irgendwelche Neuigkeiten ergeben haben, und mein Handy zeigt an, dass der PIN falsch ist. Vielleicht vertippt, denke ich und gebe ihn ein zweites Mal ein, aber er ist immer noch falsch :sick: . Mein Herz pocht und die Hände zittern. Nach der dritten falschen Eingabe wäre das Handy gesperrt und der Superpin zum Entsperren liegt natürlich sicher verwahrt zu Hause. Mir wird heiß und kalt, bis mir einfällt, dass ich nicht den PIN zum Entsperren der SIM-Karte sondern den PIN für die Bildschirmsperre eingeben muss, denn ich hatte das Handy während des Fluges nicht ausgeschaltet sondern im Flugmodus :silly: . Puh, bin ich erleichtert, als ich mein Handy wieder benutzen kann. Wenn ich daran denke, dass wir bis vor wenigen Jahren nie unser Handy in Urlaub genommen haben …
Auf dem Flug nach JNB sitzt neben uns eine Frau aus Südafrika, mit der ich mich sehr gut unterhalte. Die Bordverpflegung ist das übliche, und nach dem Essen können wir beide einigermaßen schlafen.

Wir landen pünktlich in Johannesburg, die Zollkontrolle und Einreise verläuft reibungslos, unser Gepäck können wir nach kurzer Wartezeit vom Band nehmen.
Wir müssen uns etwas umsehen, bis wir den Fahrer von Bushlore entdecken. Wir bitten ihn, uns noch etwas Zeit zu geben, um Airtime und Databundles aufladen zu lassen sowie um Geld abzuheben, die er uns auch gewährt.
Ungefähr eine halbe Stunde benötigen wir bis zur Niederlassung von Bushlore. Unser Hilux Bushcamper ist ein halbes Jahr alt und hat 20.780 km auf dem Tacho.



Wir lassen uns in Ruhe alles zeigen und erklären. Wir erkundigen uns, aber hier ist nichts von einem Diesel-Engpass in Zimbabwe bekannt. Aber das muss ja nichts bedeuten.
Gegen 11:30 h verlassen wir Bushlore. Es kommt ein heftiger Schauer herunter, den wir abwarten, bevor ich in einem nahe gelegenen Spar die ersten notwendigen Einkäufe (etwas Verpflegung und Getränke) tätige.
In Polokwane machen wir in der Mall of the north unseren Großeinkauf. Leider ist es schon fast dunkel, als wir die Mall kurz vor sechs verlassen. :huh:
Wir hatten uns das etwas außerhalb von Polokwane liegende Boma in the Bush zum Campen herausgesucht. Wir werden jedoch nervös und unsicher, da es inzwischen stockdunkel ist und wir gefühlt schon weit außerhalb Polokwane sind, aber immer noch kein Hinweisschild für Boma in the Bush zu sehen ist. Auch auf unser Navi ist kein Verlass. :evil:
Wir entscheiden, umzudrehen und in Polokwane nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Kurz darauf sehe ich am Straßenrand ein Schild „Thatch Palace“. Erleichtert checken wir dort ein, das Zimmer für 250 Rand - zum Glück kann die Dame an der Rezeption keine Gedanken lesen, ich hätte in dieser Situation vermutlich auch das Vierfache ohne mit der Wimper zu zucken gezahlt B) . Das Zimmer ist sauber, es gibt sogar einen Wasserkocher und einen Kühlschrank im Zimmer. Christian vermutet im Nachhinein, dass es mitunter auch als Stundenhotel genutzt wird, da im Nachtisch Kondome liegen.
Wir genießen die Dusche und liegen bald danach ko im Bett. Es regnet sehr heftig und gewittert immer wieder. Letztendlich eine glückliche Fügung, dass wir so spät dran waren und eine feste Unterkunft genommen haben.
Tageskilometer: ca. 350
ÜN: Thatch Palace

Gruss Chrissie
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Letzte Änderung: 11 Nov 2018 09:36 von chrissie.
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08 Nov 2018 17:59 #538395
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08.09. Polokwane - Zimbabwe
Wir werden zeitig wach und sind somit bereits gegen 6:40 h Richtung Norden unterwegs. In Louis Trichardt kaufen wir noch ein paar Sachen ein, heben Geld ab und tanken. Wie ich schon vermutet habe, waren nicht beide Tanks voll, denn es gehen fast 110 l rein. Mit einem Kaffee von KFC geht es weiter nach Musina.
Ich stelle fest, dass ich zwar WhatsApp versenden, aber nicht telefonieren kann. Daher suchen wir in Musima einen Vodacom-Laden auf. Ein dortiger Angestellter tippt eine Weile lang am Handy rum, dann klappt es. Da wir bisher keine Holzkohle bekommen haben, müssen wir auch hier noch mal eine Mall aufsuchen. Vor der Grenze tanken wir nochmal.
Ich war schon im Vorfeld etwas nervös, denn für die Formalitäten auf der Zimbabwe- Seite haben wir uns zwar um die kostenlose cross border assistance (Vielen Dank noch einmal an Klaudia und Topobär) bemüht, aber für die Formalitäten auf der südafrikanischen Seite sind wir auf uns allein gestellt. Was uns erwartet, übertrifft jedoch unsere schlimmsten Horrorversionen:

Da ich es sehr ausführlich geschrieben habe, poste ich es in einem Extra-Thread, damit diejenigen, die es nicht interessiert, diesen Teil überspringen können.
Gruss Chrissie
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08 Nov 2018 18:10 #538397
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Wo denn, Chrissie?
LG
Friederike
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08 Nov 2018 18:31 #538400
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Grenzübertritt
Es beginnt harmlos, wir gehen in das erste Gebäude und fragen eine Frau am Schalter, wo wir den Gatepass erhalten. Ich weiß nicht mehr, was sie genau erwidert, aber sie macht uns deutlich, dass wir bei ihr falsch sind. Außerhalb des Gebäudes spricht uns ein Weißer an und teilt uns mit, dass wir hinter ein anderes Gebäude müssen, dass etwas weiter vorn (Richtung Brücke) liegt. Da wir unsicher sind, weil wir es mehr oder weniger für einen Lkw-Parkplatz halten, stoppen wir bei SAPS - hier zeigen wir die Autopapiere vor und der gut gelaunte Angestellte prüft, ob die Zahlen auf dem Motor und dem Chassis tatsächlich mit den Papieren übereinstimmen. Der Mitarbeiter weist uns auch noch einmal den Weg – wir müssen tatsächlich hinter den vermeintlichen Lkw-Parkplatz. Dort steigen wir aus dem Fahrzeug aus und werden sofort von einem Schlepper angesprochen, dessen Hilfe wir zunächst ablehnen. Wir schauen um das Gebäude herum und sehen den Weißen mit seiner Frau und Tochter relativ weit vorne in einer langen Schlange, die sich über große Teile des Platzes zieht. Wir sprechen ihn wegen des Ablaufes an. Auf einmal ist er recht zurückhaltend, teilt uns jedoch mit, dass er 500 Rand an den Schlepper gezahlt hat. Da die Menschen (außer uns sowie zwei Frauen vor der Familie aus Zimbabwe sind alle dunkler Hautfarbe) zum Teil zu dritt zu viert nebeneinander stehen und das Ende der Warteschlange nicht abzusehen ist, bleibt uns gefühlt keine Wahl, als einen Schleuser zu bezahlen, um heute noch nach Zimbabwe einzureisen :angry: . Zum Glück wissen wir, was die anderen gezahlt haben, so verweigern wir die „Wünsch-dir-was-Preise“ und machen deutlich, dass wir nicht mehr als 500 Rand zahlen. Der Schleuser will, dass ich ihm folge, Christian soll am Fahrzeug bleiben. Er „reiht“ mich in der Warteschlange hinter der Familie ein. Die Frauen dahinter sind empört, aber vielleicht steckt er ihnen etwas Geld zu, sie beruhigen sich erst mal wieder. Ich fühle mich unwohl, abgesehen davon müsste sich Christian auch in die Warteschlange einreihen, schließlich wird sein Pass nicht abgestempelt werden, ohne dass er vorstellig wird. Ich traue mich nicht, meinen Platz zu verlassen, netterweise winkt die Frau Christian zu uns, als sie zwischendurch mal zum Auto zurückgeht, um etwas zu holen. Wir stehen in der knallenden Sonne und Wasser haben wir natürlich nicht bei. Christian wagt es und holt aus dem Auto eine Wasserflasche.
Ca. eine halbe Stunde geht es absolut nicht voran, dann wird die Tür zur Lagerhalle geöffnet und die nächsten, vielleicht 50 Wartenden, werden eingelassen. Wir stehen weiter in der prallen Sonne. Beim nächsten Schwung sind wir dran, die Lage ist kurz davor zu eskalieren, denn man muss zuerst eine schmale Betontreppe hoch, um zu einer Plattform zu gelangen, von der es in die Halle geht. Als die die Tür geöffnet wird, drängen die Leute von hinten. Das Mädchen der Familie wird an die Mauer vor der Treppe gedrückt, ihr Vater und Christian können sie etwas abschirmen. :ohmy:
In der Halle kümmern sich zwei Angestellte um die Pässe. Wir bekommen mit, dass andere ihren Gatepass bereithalten und befürchten, dass wir nicht abgefertigt werden, da wir keinen haben. Zum Glück bekommen wir unseren Ausreisestempel.
Für den Gatepass müssen wir doch noch einmal in das Gebäude, in dem wir ganz am Anfang unserer Odyssee waren :evil: . Inzwischen stehen auch hier die Menschen an, die Warteschlange reicht bis weit außerhalb des Gebäudes- ich habe allerdings den Eindruck, dass es nicht nur um den Gatepass geht. Irgendwie drängele ich mich durch und bekomme den benötigten Gatepass.
Wir halten noch einmal bei SAPS, können jedoch ohne Stempel weiterfahren. Nach mehr als zwei Stunden haben wir die Formalitäten auf der südafrikanischen Seite erledigt und fahren über die Brücke nach Zimbabwe.
Wir parken an der Seite und entdecken kurz darauf eine Mitarbeiterin des Zimbabwe Tourism Authority. Sie und ein Kollege, den sie scheinbar anlernt, kümmern sich von nun an um uns, sie füllen die Formulare aus und stellen sich an die entsprechenden Schalter an, wir brauchen nur zu zahlen :P . Nur zu einem Gebäude (Polizei?) müssen wir mitgehen. Dennoch dauert es noch einmal fast 1,5 h, bis auch hier die Grenzformalitäten erledigt sind.

@Friederike
Man(n) hat mich abgehalten :laugh:
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