THEMA: Zim. Sept. 18 – Häufiger Herzklopfen als gewünscht
07 Nov 2018 12:35 #538250
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06.09. / 07.09.2018 Flug nach JNB
Nachmittags geht es mit dem Taxi zum Flughafen. Alles ganz entspannt, denken wir, bis ich kurz vor dem Boarding noch mal das Neueste im Internet checke und einen großen Schreck bekomme, als ich lese, dass in Zimbabwe ein Dieselengpass besteht. Sofort beginnt sich das Gedankenkarussell zu drehen. Was wird aus unserer geplanten Route :ohmy: ?
Auf dem Flug nach London überlegen wir, wie wir mit dem Dieselengpass umgehen. Vom Gonarezhou NP kommen wir ohne Nachzutanken auf jeden Fall wieder zurück nach Südafrika. Ich denke auch schon über eine Alternativroute durch Botswana zum Hwange NP nach. Mana Pools müssten wir dann streichen. Zum Glück ist nichts vorgebucht. Wir beschließen, uns nicht verrückt zu machen und uns vor Ort anzuschauen, wie es mit der Dieselversorgung aussieht.

Als wir auf den Flug nach Johannesburg warten, fährt mir erneut ein großer Schreck durch die Glieder: ich möchte mit dem Handy noch mal checken, ob sich noch irgendwelche Neuigkeiten ergeben haben, und mein Handy zeigt an, dass der PIN falsch ist. Vielleicht vertippt, denke ich und gebe ihn ein zweites Mal ein, aber er ist immer noch falsch :sick: . Mein Herz pocht und die Hände zittern. Nach der dritten falschen Eingabe wäre das Handy gesperrt und der Superpin zum Entsperren liegt natürlich sicher verwahrt zu Hause. Mir wird heiß und kalt, bis mir einfällt, dass ich nicht den PIN zum Entsperren der SIM-Karte sondern den PIN für die Bildschirmsperre eingeben muss, denn ich hatte das Handy während des Fluges nicht ausgeschaltet sondern im Flugmodus :silly: . Puh, bin ich erleichtert, als ich mein Handy wieder benutzen kann. Wenn ich daran denke, dass wir bis vor wenigen Jahren nie unser Handy in Urlaub genommen haben …
Auf dem Flug nach JNB sitzt neben uns eine Frau aus Südafrika, mit der ich mich sehr gut unterhalte. Die Bordverpflegung ist das übliche, und nach dem Essen können wir beide einigermaßen schlafen.

Wir landen pünktlich in Johannesburg, die Zollkontrolle und Einreise verläuft reibungslos, unser Gepäck können wir nach kurzer Wartezeit vom Band nehmen.
Wir müssen uns etwas umsehen, bis wir den Fahrer von Bushlore entdecken. Wir bitten ihn, uns noch etwas Zeit zu geben, um Airtime und Databundles aufladen zu lassen sowie um Geld abzuheben, die er uns auch gewährt.
Ungefähr eine halbe Stunde benötigen wir bis zur Niederlassung von Bushlore. Unser Hilux Bushcamper ist ein halbes Jahr alt und hat 20.780 km auf dem Tacho.



Wir lassen uns in Ruhe alles zeigen und erklären. Wir erkundigen uns, aber hier ist nichts von einem Diesel-Engpass in Zimbabwe bekannt. Aber das muss ja nichts bedeuten.
Gegen 11:30 h verlassen wir Bushlore. Es kommt ein heftiger Schauer herunter, den wir abwarten, bevor ich in einem nahe gelegenen Spar die ersten notwendigen Einkäufe (etwas Verpflegung und Getränke) tätige.
In Polokwane machen wir in der Mall of the north unseren Großeinkauf. Leider ist es schon fast dunkel, als wir die Mall kurz vor sechs verlassen. :huh:
Wir hatten uns das etwas außerhalb von Polokwane liegende Boma in the Bush zum Campen herausgesucht. Wir werden jedoch nervös und unsicher, da es inzwischen stockdunkel ist und wir gefühlt schon weit außerhalb Polokwane sind, aber immer noch kein Hinweisschild für Boma in the Bush zu sehen ist. Auch auf unser Navi ist kein Verlass. :evil:
Wir entscheiden, umzudrehen und in Polokwane nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Kurz darauf sehe ich am Straßenrand ein Schild „Thatch Palace“. Erleichtert checken wir dort ein, das Zimmer für 250 Rand - zum Glück kann die Dame an der Rezeption keine Gedanken lesen, ich hätte in dieser Situation vermutlich auch das Vierfache ohne mit der Wimper zu zucken gezahlt B) . Das Zimmer ist sauber, es gibt sogar einen Wasserkocher und einen Kühlschrank im Zimmer. Christian vermutet im Nachhinein, dass es mitunter auch als Stundenhotel genutzt wird, da im Nachtisch Kondome liegen.
Wir genießen die Dusche und liegen bald danach ko im Bett. Es regnet sehr heftig und gewittert immer wieder. Letztendlich eine glückliche Fügung, dass wir so spät dran waren und eine feste Unterkunft genommen haben.
Tageskilometer: ca. 350
ÜN: Thatch Palace

Gruss Chrissie
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Letzte Änderung: 11 Nov 2018 09:36 von chrissie.
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08 Nov 2018 17:59 #538395
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08.09. Polokwane - Zimbabwe
Wir werden zeitig wach und sind somit bereits gegen 6:40 h Richtung Norden unterwegs. In Louis Trichardt kaufen wir noch ein paar Sachen ein, heben Geld ab und tanken. Wie ich schon vermutet habe, waren nicht beide Tanks voll, denn es gehen fast 110 l rein. Mit einem Kaffee von KFC geht es weiter nach Musina.
Ich stelle fest, dass ich zwar WhatsApp versenden, aber nicht telefonieren kann. Daher suchen wir in Musima einen Vodacom-Laden auf. Ein dortiger Angestellter tippt eine Weile lang am Handy rum, dann klappt es. Da wir bisher keine Holzkohle bekommen haben, müssen wir auch hier noch mal eine Mall aufsuchen. Vor der Grenze tanken wir nochmal.
Ich war schon im Vorfeld etwas nervös, denn für die Formalitäten auf der Zimbabwe- Seite haben wir uns zwar um die kostenlose cross border assistance (Vielen Dank noch einmal an Klaudia und Topobär) bemüht, aber für die Formalitäten auf der südafrikanischen Seite sind wir auf uns allein gestellt. Was uns erwartet, übertrifft jedoch unsere schlimmsten Horrorversionen:

Da ich es sehr ausführlich geschrieben habe, poste ich es in einem Extra-Thread, damit diejenigen, die es nicht interessiert, diesen Teil überspringen können.
Gruss Chrissie
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08 Nov 2018 18:31 #538400
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Grenzübertritt
Es beginnt harmlos, wir gehen in das erste Gebäude und fragen eine Frau am Schalter, wo wir den Gatepass erhalten. Ich weiß nicht mehr, was sie genau erwidert, aber sie macht uns deutlich, dass wir bei ihr falsch sind. Außerhalb des Gebäudes spricht uns ein Weißer an und teilt uns mit, dass wir hinter ein anderes Gebäude müssen, dass etwas weiter vorn (Richtung Brücke) liegt. Da wir unsicher sind, weil wir es mehr oder weniger für einen Lkw-Parkplatz halten, stoppen wir bei SAPS - hier zeigen wir die Autopapiere vor und der gut gelaunte Angestellte prüft, ob die Zahlen auf dem Motor und dem Chassis tatsächlich mit den Papieren übereinstimmen. Der Mitarbeiter weist uns auch noch einmal den Weg – wir müssen tatsächlich hinter den vermeintlichen Lkw-Parkplatz. Dort steigen wir aus dem Fahrzeug aus und werden sofort von einem Schlepper angesprochen, dessen Hilfe wir zunächst ablehnen. Wir schauen um das Gebäude herum und sehen den Weißen mit seiner Frau und Tochter relativ weit vorne in einer langen Schlange, die sich über große Teile des Platzes zieht. Wir sprechen ihn wegen des Ablaufes an. Auf einmal ist er recht zurückhaltend, teilt uns jedoch mit, dass er 500 Rand an den Schlepper gezahlt hat. Da die Menschen (außer uns sowie zwei Frauen vor der Familie aus Zimbabwe sind alle dunkler Hautfarbe) zum Teil zu dritt zu viert nebeneinander stehen und das Ende der Warteschlange nicht abzusehen ist, bleibt uns gefühlt keine Wahl, als einen Schleuser zu bezahlen, um heute noch nach Zimbabwe einzureisen :angry: . Zum Glück wissen wir, was die anderen gezahlt haben, so verweigern wir die „Wünsch-dir-was-Preise“ und machen deutlich, dass wir nicht mehr als 500 Rand zahlen. Der Schleuser will, dass ich ihm folge, Christian soll am Fahrzeug bleiben. Er „reiht“ mich in der Warteschlange hinter der Familie ein. Die Frauen dahinter sind empört, aber vielleicht steckt er ihnen etwas Geld zu, sie beruhigen sich erst mal wieder. Ich fühle mich unwohl, abgesehen davon müsste sich Christian auch in die Warteschlange einreihen, schließlich wird sein Pass nicht abgestempelt werden, ohne dass er vorstellig wird. Ich traue mich nicht, meinen Platz zu verlassen, netterweise winkt die Frau Christian zu uns, als sie zwischendurch mal zum Auto zurückgeht, um etwas zu holen. Wir stehen in der knallenden Sonne und Wasser haben wir natürlich nicht bei. Christian wagt es und holt aus dem Auto eine Wasserflasche.
Ca. eine halbe Stunde geht es absolut nicht voran, dann wird die Tür zur Lagerhalle geöffnet und die nächsten, vielleicht 50 Wartenden, werden eingelassen. Wir stehen weiter in der prallen Sonne. Beim nächsten Schwung sind wir dran, die Lage ist kurz davor zu eskalieren, denn man muss zuerst eine schmale Betontreppe hoch, um zu einer Plattform zu gelangen, von der es in die Halle geht. Als die die Tür geöffnet wird, drängen die Leute von hinten. Das Mädchen der Familie wird an die Mauer vor der Treppe gedrückt, ihr Vater und Christian können sie etwas abschirmen. :ohmy:
In der Halle kümmern sich zwei Angestellte um die Pässe. Wir bekommen mit, dass andere ihren Gatepass bereithalten und befürchten, dass wir nicht abgefertigt werden, da wir keinen haben. Zum Glück bekommen wir unseren Ausreisestempel.
Für den Gatepass müssen wir doch noch einmal in das Gebäude, in dem wir ganz am Anfang unserer Odyssee waren :evil: . Inzwischen stehen auch hier die Menschen an, die Warteschlange reicht bis weit außerhalb des Gebäudes- ich habe allerdings den Eindruck, dass es nicht nur um den Gatepass geht. Irgendwie drängele ich mich durch und bekomme den benötigten Gatepass.
Wir halten noch einmal bei SAPS, können jedoch ohne Stempel weiterfahren. Nach mehr als zwei Stunden haben wir die Formalitäten auf der südafrikanischen Seite erledigt und fahren über die Brücke nach Zimbabwe.
Wir parken an der Seite und entdecken kurz darauf eine Mitarbeiterin des Zimbabwe Tourism Authority. Sie und ein Kollege, den sie scheinbar anlernt, kümmern sich von nun an um uns, sie füllen die Formulare aus und stellen sich an die entsprechenden Schalter an, wir brauchen nur zu zahlen :P . Nur zu einem Gebäude (Polizei?) müssen wir mitgehen. Dennoch dauert es noch einmal fast 1,5 h, bis auch hier die Grenzformalitäten erledigt sind.

@Friederike
Man(n) hat mich abgehalten :laugh:
Gruss Chrissie
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08 Nov 2018 18:46 #538403
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08.09. Polokwane - Zimbabwe II
Nach ca. 3,75 h sind die Grenzformalitäten (und wir :angry: ) erledigt. Wir sehen am Straßenrand Rinder, Esel, und Ziegen. Wir passieren zwei Polizeikontrollen, an einer wird nach den Fahrzeugpapieren gefragt, an der anderen werden wir – wie auch in den nächsten drei Wochen - durchgewinkt.
Da wir es nicht mehr annähernd bis zum Gonarezhou NP schaffen werden, erkundigen wir uns im Lion & Elephant Motel nach den Preisen für ein Zimmer. Das Doppelzimmer kostet offiziell 69 $, wir einigen uns mit dem betagten Inhaber auf 50 $. Für Camping hätten wir pro Person 15 $ gezahlt.





Das Zimmer ist sehr heruntergekommen, es hätte eine Generalrenovierung nötig. Trotz mehrerer Energiesparlampen ist die Beleuchtung im Zimmer schlecht. Im Bad (keine Dusche, nur eine Badewanne :silly: ) ist sie jedoch sehr gut.
Wir wollen uns in der Anlage umschauen, da fängt es an zu regnen, aber jedoch nur kurz. Die Anlage ist sehr grün mit vielen Blumen. Leider hört man die Straße sehr. Wir laufen am Bubi River entlang, anscheinend sind die dort gelegenen Unterkünfte etwas neueren Datums bzw. renoviert. Den Campingplatz sehen wir nicht.



Wir treffen auf zwei Männer, von denen der jüngere Südafrikaner und der ältere ursprünglich aus Zimbabwe sind. Letzterer will in Harare nochmal seine Kindheitserinnerungen auffrischen. Wir unterhalten uns gut. Sie haben insgesamt drei Stunden für den Grenzübertritt gebraucht, also lag es nicht an unserer Unfähigkeit. :laugh:
Wir essen im Zimmer, und danach fordert der anstrengende Tag sein Tribut. Es grummelt und blitzt schon wieder, später gewittert es noch heftig. Eine gute Entscheidung, heute nicht zu campen. :)
Tageskilometer: 287
ÜN: Lion & Elephant Motel


Ab morgen gibt’s dann mehr Fotos und weniger Text.
Gruss Chrissie
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11 Nov 2018 09:32 #538643
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09.09. Gonarezhou NP
Auch heute sind wir wieder früh auf den Beinen. Es ist noch sehr frisch, der Pool liegt ausgetrocknet und verwaist da. Vielleicht liegt es daran, dass es momentan nachts noch ziemlich abkühlt. :unsure:

Es geht weiter, wie der Tag gestern geendet hat: die Straße ist mit Schlaglöchern übersät, sie ist recht schmal und der Lkw- Verkehr ist ziemlich dicht.
Ab dem Runde River wird die Landschaft felsiger und hügeliger. Die Gegend gefällt uns mit den pittoresken Hügeln und Felsen sehr gut.





Inzwischen kommen uns auch häufiger PKWs entgegen und nicht nur Lkws und Busse. Wir sehen auch mehr Menschen an der Straße.
Der Abzweig zur A 10 ist von unserer Seite nicht ausgeschildert. Meine Hoffnung, dass auf der A 10 weniger Lkw-Verkehr ist, erfüllt sich. Dafür sehen wir häufig Eselskarren. Die Qualität der Straße ist etwas besser, wenngleich sie nicht breiter ist. Christian muss auf die Rinder und Ziegen am Straßenrand achten.
Gegen 9:30 Uhr fahren wir durch Triangle, damit man nicht so schnell durchrast, gibt es hier unzählige bumper. :silly:
In Chiredzi wollen wir Fleisch und Gemüse kaufen, da man diese Waren nicht von Südafrika einführen darf. Das Angebot im O.K. Markt sagt mir nicht so zu. Den Pick’n’Pay entdecken wir leider nicht. An der Engen Tankstelle bekommen wir ohne Probleme Diesel. Das lässt uns für die weitere Reise hoffen. :)

Klaudia hatte einen Farmstall hinter Chiredzi erwähnt, und wir hoffen, dort noch Gemüse und vielleicht sogar Fleisch kaufen zu können. Leider finden wir ihn nicht, so fällt das Grillen im Gonarezhou NP aus, worüber besonders Christian enttäuscht ist.
Hinter Chiredzi hat die Straße mehr Schlaglöcher. Bevor man den Gonarezhou NP erreicht, durchfährt man das private Malilangwe Conservancy Gebiet. Am Bravo Gate 1 der Malilangwe Conservancy bekommen wir eine Quittung und den Hinweis, dass wir nicht anhalten dürfen. Die Quittung ist am Bravo Gate 2 abzugeben. Leider vergessen wir, den Fotoapparat nach vorne zu holen. :pinch: Ein Waran, der die Straße quert, wäre ein lohnendes Motiv gewesen. Außerdem sehen wir Zebras und Impalas.


Bravo Gate 1 - Das Foto wurde ein paar Tage später bei der Weiterreise aufgenommen




Office Gonarezhou NP

Das Chilojo Cliffs Camp ist leider für unsere Zeit im Park ausgebucht. Wir entscheiden uns daher die erste Nacht für Chipinda Pools, die zweite Nacht für Fishans und die dritte Nacht für Chinguli. Die vierte Nacht lassen wir noch offen.
Es ist günstiger als offiziell (Stellplatz 50 $, private Campsite 90 $, Auto für 5 Tage 10 $) angegeben: wir bezahlen pro Person und Nacht für die Campsite 17 $ (für Fishans 30 $ pP), Nationalpark Eintritt pro Person und Tag 10 $ sowie fürs Auto 2 $ pro Tag.

Die Campsites von Chipinda Pools verfügen über eine eigene Grillvorrichtung, Feuerstelle, riedgedeckte Shelter (geschützter Unterstand) sowie einen Wasseranschluss und haben einen (unterschiedlich guten) Blick auf den Runde River. Unsere Campsite fünf liegt direkt gegenüber des Sanitärblocks, den wir als erstes inspizieren. Es gibt für Frauen und Männer jeweils eine Toilette und eine Dusche. Es ist sauber, Klopapier ist nicht vorhanden. Zum Glück haben wir vorgesorgt und Klopapier gekauft. :P

Es ist sehr windig, aber da der Gasherd mit einem Windschutz ausgestattet ist, so dass dem Kochen nichts im Wege steht. :) Christian entdeckt im Hintergrund Elefanten, er will, dass wir uns ins Auto zurückziehen, da die Elefanten in diesem Park den Menschen aufgrund der jahrelangen Wilderei nicht sehr freundlich gestimmt sind. Da ich aber bemerke, dass die Herde den Hügel hinauf läuft, bleiben wir sitzen. Kudus ziehen in einigem Abstand hinter dem Sanitärblock an unserer Campsite vorbei. Ein Kudu traut sich etwas näher heran, dann rennt es aber zurück zu seiner Herde. Hippos grunzen im Wasser.


Sanitärblock




Die Hippos sind leider etwas unscharf



Am Nachmittag brechen wir noch zu einer kleinen Runde zum Massasanya Dam auf. Am Damm sehen wir eine Wasserböcke und Impalas.


Das ist tatsächlich das einzige Foto, dass ich in Dammnähe gemacht habe :dry:

Sie sind relativ scheu. Hippos dösen im Wasser. Auf der anderen Uferseite des Dammes sind in einiger Entfernung Elefanten. In der Ferne liegt ein Krokodil am Ufer. Neben drei Hammerköpfen gibt es weitere (Wasser-)Vögel, die wir aber leider aufgrund der Distanz nicht identifizieren können.

Als wir ins Camp zurückkehren, liegt unser Stellplatz im Schatten. Wir gönnen uns einen frühen Sundowner.



Vor dem Essen richten wir das Aufstelldach auf, was wirklich sehr schnell geht. Ein Nyalabock läuft hinter unserem Auto vorbei. Wir können unsere Spaghetti nicht in Ruhe essen, denn Elefanten nähern sich der Campsite. Christian zuliebe essen wir im Auto. Ich wäre erst mal noch sitzen geblieben, da ich denke, dass die Tiere, die zu den Camps kommen, Menschen gewöhnt sind und nicht aggressiv reagieren, sonst hätte es sicher auch einen entsprechenden Hinweis bei der Ankunft im Park gegeben. Dies wird mir auch bestätigt, als ich am nächsten Tag die Angestellte beim Gate anspreche. Ein Fahrzeug, das kurz darauf ins Camp will, muss eine Weile abwarten, ehe es weiter zu den Stellplätzen 1-3 fahren kann.
Der Sternenhimmel ist sehr gut zu sehen, leider gelingen mir keine Fotos vom Nachthimmel, da muss ich noch viel lernen.
(Ich habe mir vor dem Urlaub eine Lumix FZ 300 zugelegt, nachdem meine alte FZ 200 sich beim Zoomen immer ausgeschaltet hat. Leider habe ich mich vor dem Urlaub nicht allzu groß mit der neuen Kamera beschäftigt, wenig Zeit und wird schon im Großen und Ganzen ähnlich wie die alte sein. Ist sie auch, aber im Detail gibt es natürlich Unterschiede. Allerdings konnte ich auch mit meiner alten Lumix keine guten Fotos vom Sternenhimmel machen.)
Wir teilen uns noch einen Klipdrift, bevor wir unsere erste Nacht im Camper verbringen. Kurz nachdem wir im Bett liegen, geht auf einmal die Alarmanlage los. Zuerst denken wir, es ist das Auto der Nachbarn, bis wir realisieren, dass es unser Auto ist. Wir haben keine Ahnung, warum die Alarmanlage angegangen ist, aber es wird das einzige Mal bleiben (wenn wir im Bett liegen). Mit Hippogrunzen schlafen wir ein.
Tageskilometer: 301
ÜN: Chipinda Pools, Campsite Nr. 5
Gruss Chrissie
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13 Nov 2018 17:54 #539052
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10.09. Chinguli – Fishans (Gonarezhou NP)
Wir schlafen die erste Nacht im Camper wunderbar. Die Nacht ist kalt (ca. 12°C), aber es ist nicht mehr so windig. Wir hören Hippos grunzen, Hyänen heulen und ganz gedämpft Löwenbrüllen. So gefällt es uns. :)
Das Vogelkonzert gegen Morgen ist ohrenbetäubend, die Nilgänse sind nicht zu überhören. Natürlich sind wir auch heute wieder früh auf, aber wir lassen uns Zeit, bevor wir nach Fishans fahren, denn es gefällt uns hier sehr gut.
Wir fahren zu der Stelle, wo der Runde River zu furten ist, aber leider können wir nicht bis ans andere Ufer rüber sehen. Ich würde daher gerne den Causeway ablaufen, aber da die Krokodile schon auf Lauer liegen, verzichten wir darauf.




Da müssen wir durch :huh:

Am Office ist neben der Angestellten von gestern auch ein Ranger vom Park anwesend. Wir teilen ihr und dem Ranger mit, dass wir absolute Angsthasen sind, was Fahrten durch Wassers betrifft. Sie arrangieren, dass ein Arbeiter beim Fluss auf uns wartet und vorfährt, damit wir sehen können, wie wir fahren müssen. Wenn wir Probleme bekommen sollten, kann er uns rausziehen.
Etwas beruhigter, aber dennoch aufgeregt, fahren wir zum Runde. Der Arbeiter wartet schon auf uns zu und fährt vor uns durch den Fluss. Auf dem zweiten Abschnitt rutscht der Wagen ein bisschen zur Seite, so sind wir vorbereitet, dass uns nicht das Herz in die Hose rutscht, wenn wir an der Stelle sind.



Die mit Wasserdurchfahrten Erfahrenen unter euch werden sich bestimmt vor Lachen ausschütten, wie man vor so einer harmlosen Flussquerung Angst haben kann. Aber wir haben bisher Flussdurchfahrten wie der Teufel das Weihwasser gescheut, und werden es weiterhin, da -wenn etwas schief geht- das finanzielle Risiko hoch ist.

Christian meistert die Durchfahrt prima. Wir sind happy und geben dem Arbeiter ein kleines Trinkgeld. Wir steigen aus, damit wir es uns von dieser Seite näher anschauen können. Ich komme ins Stolpern und falle hin. Mein erster Gedanke: hoffentlich hat der Fotoapparat nichts abbekommen. Ich teste ihn gleich, auf den ersten Moment kann ich nichts feststellen. Ich habe mir den rechten Handballen etwas aufgeschürft. Christian meckert etwas über meine Ungeschicktheit, was ich zwar nicht nachvollziehen kann, aber wie so oft, bestraft der liebe Gott kleine Sünden sofort: Christian verletzt sich kurz darauf selbst und im weiteren Verlauf des Urlaubs ist es so, dass ich ihn oft mit Pflastern versorgen muss. :P
Die Strecke auf dieser Seite des Runde Rivers ist vorwiegend vom Mopanebusch geprägt, dementsprechend sehen wir wenig (Säuge-)Tiere.



Kurz vor dem Chinguli Camp biegen wir ab, um nach Fishans zu gelangen. Allerdings kommen wir nicht weit, da uns ein Graben die Weiterfahrt verhindert. :woohoo:





Wir fahren sowohl links als auch rechts ein Stück lang bzw. laufen ein Stück des Weges ab, aber uns erschließt sich nicht, wie man über den Graben kommt, obwohl es so aussieht, als ginge es dahinter weiter. Uns bleibt nichts anderes übrig, als umzudrehen.
Auf der Hupe Karte sieht es so aus, als gäbe es einen zweiten Weg, der näher am Wasser vorbeigeht. Wir probieren es Richtung Fishans Causeway, und dort führt tatsächlich ein befahrbarer Weg lang. In der Ferne sieht man die Chilojo Cliffs.
Hier sind auch ein paar Tiere: Gnus, Kudus, Impalas und Paviane. Sie sind jedoch sehr scheu. Uns fallen Termitenhügel und einige mächtige Baobabs ins Auge.

Das Fishans Camp bietet nur eine Feuerstelle, keinen Unterstand oder gar Wasseranschluss. Das Plumpsklo sehen wir zuerst nicht, da es ein Stück abseits steht.





Wir essen erstmal und trinken einen Kaffee. Bevor wir im Reiseführer lesen, checkt Christian das Auto, und ich spüle das Geschirr grob ab. Inzwischen sind die Paviane aktiv geworden und klettern in den Bäumen, die jedoch in einigem Abstand zu uns stehen, herum. Uns nerven jedoch kleine Fliegen, die anscheinend auch beißen oder stechen, denn uns juckt es an mehreren Hautstellen. :evil:



Als es uns zu viel wird, gehen wir zum Flussbett hinunter. In weiter Ferne ist ein einsamer Elefant unter den Cliffs. Die Fliegen schwirren hier sogar noch vermehrt um uns herum.



Später fahren wir zum Chinguli Camp, um Holz beim dortigen attendant zu besorgen, da wir abends am Feuer sitzen wollen, auch wenn wir nichts zum Grillen haben. Christian entdeckt die ersten Warzenschweine, aber auch sie sind verschwunden, bevor ich ein Foto machen kann. :(
Leider kommen wir an den Fishans Causeway nicht nah ran, wir müssten erst durch den Tiefsand durchfahren, um an den Fluss zu kommen. Es kommt auch keiner von der anderen Seite, der den Fluss queren will. So steigt Christian aus und läuft ein Stück, um näher an den Fluss zu kommen, aber große Erkenntnisse gewinnt er dadurch auch nicht. :lol:


Sieht auf dem Foto harmloser aus als es uns vorkam



Eine Gruppe Elefanten kommt auf der anderen Uferseite zum Fluss.





Das Chinguli Camp liegt auch schön am Runde River. Wie im Hupe Reiseführer beschrieben, liegen die Stellplätze eins und drei am besten (mit gutem Blick auf den Fluss). Nummer zwei und Nummer vier liegen vom Fluss abgewandt. Campsite Nummer zwei ist die kleinste und in meinen Augen die schlechteste, und ausgerechnet diese wurde uns zugeteilt :pinch: . Nummer fünf liegt ziemlich weit hinten und ist nur über ein Stück Tiefststand erreichbar und somit am weitesten vom ablution block entfernt. Dieser ist in unmittelbarer Nähe zur Campsite eins.
Ich gehe auf Toilette, während Christian mit dem Camp attendant eine Schubkarre Feuerholz holt. Wir laden ihn zu einem Glas Cola ein, worüber er sichtbar erfreut ist. Wir unterhalten uns mit ihm, angeblich ist das Camp zurzeit nicht stark besucht. Hauptsaison ist wohl von Mai bis August. Ein Unimog kommt im Camp an und stellt sich auf die Campsite Nr. 1. Mal sehen, ob sie morgen noch da sind. Uns fällt angenehm auf, dass hier keine Fliegen nerven.
Auf dem Rückweg zum Fishans Camp kommt uns ein weiteres Fahrzeug entgegen. Ganz so leer scheint das Chinguli Camp nicht zu sein. :laugh:

Wir sichten nur noch Impalas, Warzenschweine und Elefanten.





Christian entzündet das Feuer. Er will sich Hände waschen, aber es tropft nur noch ein letzter Rest raus. Man darf sich wirklich nicht darauf verlassen, dass der Wassertank auch tatsächlich voll gefüllt wurde. :evil:





Weit entfernt auf der anderen Uferseite ist eine Gruppe Elefanten. Sie ziehen sich langsam zurück und gehen einen Hügel rauf.
Heute Abend ist es wärmer als gestern, es ist auch nicht windig. Ich esse Toast. Christian fastet. Vielleicht gar nicht mal so schlecht, dass wir nichts zum Grillen haben… :P
Tageskilometer: 70
ÜN: Fishans

Bei der Durchsicht der Fotos habe ich leider festgestellt, dass ich im Gonarezhou NP wohl nicht gerade in Fotografierlaune war und dementsprechend keine große Auswahl habe. Da fällt zwar die Qual der Wahl weg, aber leider auch, das ein oder andere lohnenswerte Motiv. Bei den nächsten Destinationen wird es aber besser (was die Quantität betrifft :laugh: ).
Gruss Chrissie
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