15.Tag (Sa. 28.05.2016)
Hwange National Park
152km
Das war die bislang kälteste Nacht dieser Reise. Obwohl wir bereits mit Einsetzen der Dämmerung aufstehen, brennt schon ein wärmendes Feuer neben unserem Camper. Das nenne ich mal einen aufmerksamen Service. Das gilt im Übrigen für alle exklusiven Campsites im Hwange, die wir bislang kennengelernt haben.
Aufgrund der Kälte brechen wir ohne Frühstück auf. Das wollen wir in der Sonne nachholen. Bis die Sonne klar am Himmel steht dauert es aber noch eine ganze Weile, da zunächst dichter Nebel über dem Park liegt.
Dem Nebel ist es auch geschuldet, dass wir auf der Strecke bis zum Main Camp so gut wie keine Tiere sehen. Die Tankstelle im Main Camp ist geöffnet und wir nutzen die Gelegenheit, den Tank noch einmal voll zu machen.
An der Nyamandhlovo Platform machen wir in Beisein von Gnus und Giraffen eine ausgiebige Frühstückspause. Auf den Tisch müssen wir dabei leider verzichten, denn den müssen wir als Windschutz zweckentfremden, da ein kräftiger kalter Wind weht.
Nach der Frühstückspause geht es weiter Richtung Westen. Wir nehmen den Loop über die Pans nördlich der Hauptstrecke. Landschaftlich sehr schön, aber bezüglich Tieren wie leer gefegt.
Zurück auf der Hauptpiste geht es dann durch dichten Mopanebusch bis zu den Shumba Pans. Das Gebüsch ist hier so dicht, dass Tiere schon mitten auf der Straße stehen müssen, damit man sie entdeckt. Am besten sieht man noch Vögel.
Am Masuma Dam tobt dann das Leben. Hier gibt es jede Menge Tiere. Impalas, Kudus, Wasserböcke, Warzenschweine, Hippos, Kokodile und vor allem jede Menge Elefanten bevölkern den kleinen See und seine Ufer. Letztere liefern uns über eine Stunde lang eine tolle Show. Mehrere Elefanten sind im Wasser am toben und versuchen sich gegenseitig unterzugluckern. Das erinnert einen an ausgelassen spielende Kinder im Freibad. Hat einer der Elefanten im Wasser genug, wird er sofort von einem der Dickhäuter am Ufer ersetzt.
Wir können uns lange nicht von diesem schönen Ort losreißen. Dann treffen wir auch noch Godfrey wieder, der auch schon bei unserem Besuch vor 2 Jahren als Ranger am Masuma Dam stationiert war. So ist es dann bereits 16:00Uhr als wir in Sinamatella ankommen. Die Campsite ist komplett leer und so können wir uns den schönsten Platz am Abbruch des Tafelberges aussuchen. Wir sind schon den ganzen Tag unterwegs und so können wir uns nicht mehr zu einem abendlichen Gamedrive aufraffen. Da genießen wir lieber die grandiose Aussicht auf die unter uns liegende Ebene. Von hier oben aus der Vogelperspektive sind die Ausmaße einer riesigen Büffelherde gut auszumachen, während sie auf der Ebene unter uns grast. Auch mehrere Elefantenherden und einige Giraffen können wir beobachten.
Zwischendurch huschen wir kurz unter die warme Dusche, denn der Donkey wurde sofort nach unserer Ankunft eingeheizt.
Zum Abendessen gibt es Labskaus mit Spiegelei, ein traditionelles hanseatisches Seemannsgericht. Was bei langen Fahrten auf See gut ist, eignet sich auch perfekt für lange Fahrten durch Afrika. Die Zutaten bekommt man alle vor Ort und sie sind auch ungekühlt lange haltbar.
Heute war ein Stokeltag. Kathrin schafft es, das Display Ihrer Kamera in mehrere kleine Displays zu zerlegen und ich reiße mir beim Holz abladen großflächig die Hand auf. Bislang dachte ich immer Betaisodona brennt nicht – ein Irrtum. Ich sollte vielleicht Arbeitshandschuh in unserer Packliste aufnehmen.