THEMA: Elefantös - Zimbabwe 2016
24 Jun 2016 13:26 #435432
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6.Tag (Do. 19.05.2016)
Great Zimbabwe – Lake Chivero
344km


Heute steht eine reine Überführungs-Etappe in Richtung Norden an.

Bevor es aber so richtig auf Strecke geht, fahren wir in Masvingo zum Einkaufen. Dort gibt es einen sehr gut sortierten Pick’n Pay, der sogar Kreditkarte nimmt. Zu unserer großen Freude bekommen wir hier sogar Krokodil, was ein wenig Abwechslung auf dem Grill verspricht. Ich hätte gern auch noch Ziege zum Grillen gekauft, aber Kathrin hat da Ihr striktes Veto eingelegt und der Frieden im Auto ist wichtiger als ein leckeres Ziegen-Kottelet.

Info: Nach unserem Gefühl ist das Preisniveau in Zimbabwe etwas höher als in Südafrika, was wahrscheinlich daran liegt, dass die meisten Artikel von dort importiert werden müssen. Spar scheint sich aus Zimbabwe zurückgezogen zu haben. Alle Sparmärkte, die wir sehen, sind geschlossen. Pick’n Pay sowie deren Tochter-Unternehmen TM scheinen dagegen zu expandieren.

Dann geht’s los in Richtung Harare. Entlang der Hauptstraßen liegt sehr viel Müll. Vor allem auf den Parkplätzen. Es handelt sich durch die Bank um „Wohlstandsmüll“. In erster Linie Verpackungsmüll aus den Supermärkten. Das kenne ich aus den ärmeren afrikanischen Ländern ansonsten nicht, da dort diese Rohstoffe viel zu kostbar zum Wegwerfen sind und deshalb recycelt werden.

Die meiste Zeit ist es stark bewölkt, was für die Fahrt ganz angenehm ist.

In Harare brauchen wir nicht durch die Innenstad fahren, sondern werden von unserem Navi durch die Randbezirke gelotst. Die Gegend ist größtenteils sehr ärmlich, aber es herrscht ein Gewusel, wie in einem Bienenstock. Jeder versucht irgendwie seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Müßiggang ist hier nirgends zu sehen. Als Außenstehender auf der Durchreise sehr interessant, Leben möchte man unter solchen Umständen aber auf keinen Fall.

Zur Übernachtung haben wir uns heute die Campsite des Kuimba Shiri Bird Gardens direkt am Ufer des Lake Chivero ausgesucht. Eine Gute Wahl. Wir stehen allein auf einer großen, von Bäumen beschatteten Wiese mit Blick auf den See.




Nachmittags schauen wir uns den netten Vogelpark an. Garry, der british stämmige Besitzer des Vogelparks, ist der einzige Falkner südlich der Sahara und zeigt vor dem Restaurant täglich eine Flugshow. Dabei geht es darum, den Besuchern die natürlichen Verhaltensweisen der Raubvögel näher zu bringen.



Interessant ist dieser African Harrier-Hawk (Danke Bele). Er plündert in erster Linie Webervogelnester. Um das zu zeigen wurden extra künstliche Webervogelnester an die Bäume gehängt und mit Ködern bestückt.



Darüber hinaus können wir noch Habichte, Falken und Seeadler bei der Jagd sehen. Beim Seeadler hat leider der Autofocus nicht mitgespielt. Sehr schade.

Den kleinen Oscar durften wir dann auch mal selbst auf der Hand halten. Niedliches Kerlchen.


Oscar

Zum Dinner landete mal wieder eine Boerewoorst auf dem Grill. Dazu gab es Gemüsereis.
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28 Jun 2016 16:29 #435817
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7.Tag (Fr. 20.05.2016)
Lake Chivero – Mana Pools National Park
390km


Wie immer sind wir noch vor Sonnenaufgang auf den Beinen. Hier auf über 1.400m Höhe ist es eiskalt. Beim Zeltabbau spüre ich kaum noch meine Finger. Vom See steigt dichter Nebel auf.

Sowie die Sonne rauskommt wird es aber rasch wärmer uns so müssen wir auch heute nicht beim Frühstück frieren.

Dann geht’s los. Unser Navi will uns hartnäckig über Harare führen, was völliger Blödsinn ist. Ich verbiete im den Mund und wir fahren auf feinstem Asphalt via Murombedzi direkt nach Chinhoyi. Unterwegs kaufen wir am Straßenrand noch frisches Gemüse.



In Chinhoyi unterbrechen wir die Fahrt, um uns die gleichnamigen Höhlen anzusehen. Bei den Chinhoyi Caves handelt es sich um mehrere, durch Höhlengänge miteinander verbundene, Dolinen. Von oben fällt Tageslicht hinein, es wachsen Bäume und auf dem Grund befindet sich ein tiefblauer über 100m tiefer Teich. Leider fällt zu dieser Jahreszeit nur für wenige Minuten am Tag das Sonnenlicht bis auf den Boden der Höhle und bringt den Teich zum leuchten. Diesen Moment haben wir leider verpasst.





Sehr schön ist, dass man die Caves auf eigene Faust erkunden kann.

Auf der A1 in Richtung sambischer Grenze herrscht dann dichter LKW-Verkehr.

Wir erreichen das Zambesi-Escarpment und halten an um den Blick über das weite Tal des Zambesi schweifen zu lassen. Den Fluss selbst können wir von hier oben noch gar nicht erkennen.



Gleich nach Erreichen des Talgrunds zweigt die Zufahrt zum Mana Pools National Park ab. Jetzt geht es 80km auf sehr ruppiger, meist einspuriger Piste, mit vielen Löchern und starkem Wellblech bis zur Campsite am Ufer des Zambesi.



10km vor unserem Ziel verstecken sich Elefanten im dichten Mopanebusch entlang der Piste und reagieren recht ungehalten als wir passieren wollen. Mal wieder eine Schrecksekunde. Mein Verhältnis zu den Dickhäutern bleibt zwiespältig.

Beim Headquarter angekommen checken wir als erstes auf der Campsite ein. Wir bekommen den Platz Nr.9 zugewiesen, welcher sehr schön direkt am Flussufer liegt, gleichzeitig aber auch in der Nähe der Abloutions. Den Nationalpark-Eintritt können wir hier mit Visa zahlen. Feuerholz gibt es hier ebenfalls zu kaufen.

Wir richten uns kurz ein und machen dann noch eine kurze Pirschfahrt zum Mana Mouth, wo wir den Sonnenuntergang erleben wollen. Dieser ist heute dann eher unspektakulär, da keinerlei Wolken am Himmel sind und der Feuerball sang- und klanglos hinter den Bergen am gegenüber liegenden Ufer verschwindet.





Kaum ist die Sonne weg, verlassen schon die ersten Hippos das Wasser.

Zurück auf der Campsite entfachen wir dann als erstes unser Campfire, damit wir später ausreichen Glut für den Braai haben. Als Vorspeise grillen wir das Krokodil. Es ist das erste Mal, dass ich dieses Fleisch selbst grille und ich bin froh, dass ich anscheinend die richtige Zeit über der Glut treffe und es hervorragend schmeckt. Dass Lamm, welches wir dann als Hauptgang auf den Grill schmeißen muss allerdings an Altersschwäche gestorben sein. So etwas Zähes hatten wir schon lange nicht mehr. Zum Glück gelingt das Ratatouille dazu sehr gut. Am Ende sind wir wie immer pappsatt und glücklich.

Wir sitzen dann noch einige Zeit am Campfire und hören dabei immer wieder Elefanten tröten. Im Licht der Taschenlampen sehen wir in einiger Entfernung eine große Herde Impalas. Insgesamt war die Tierausbeute aber noch nicht so berauschend.
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01 Jul 2016 13:50 #436138
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8.Tag (Sa. 21.05.2016)
Mana Pools National Park
78km


Auf unserer Fotofalle können wir sehen, dass nachts eine Hyäne unser Camp besucht hat. Davon haben wir im Zelt nichts mitbekommen. Dafür sind wir aber öfters aufgewacht, weil die Hippos und Impalas einen Heidenlärm gemacht haben. Vor allem Impalas haben wir noch nie so lautstark erlebt, wie hier im Mana Pools National Park.

Der Sonnenaufgang ist wie aus dem Bilderbuch.




Leider zieht dann mit Beginn des Morgen-Gamedrives eine dünne Schichtbewölkung auf. Diese schafft ein sehr diffuses Licht, so dass alle Konturen und Kontraste verblassen. Da wir bei der Runde auch keine spektakulären Sichtungen haben, drücke ich auf dem gesamten Gamedrive genau einmal auf den Auslöser meiner Kamera.



Kaum sind wir zurück im Camp, setzt sich die Sonne durch. :S

Wenn man in Reiseberichten und in Reiseführern über die Mana Pools liest, bekommt man immer den Eindruck, man müsse für Tiersichtungen die Campsite überhaupt nicht verlassen. Wir sehen den ganzen Tag über genau ein Tier. Eine diebische Meerkatze, die versucht uns beim Brunch zu bestehlen, was wir aber erfolgreich verhindern können.

Wir verbringen den Tag lesend am Flußufer. Entspannung pur.

Um 15:00Uhr starten wir zum nachmittäglichen Gamedrive. Von anderen Campern, die die letzte Nacht auf der BBC-Campsite verbracht haben, wissen wir, dass sie dort Löwenbesuch hatten. Somit ist die BBC-Campsite unser erstes Ziel. Wir werden auch fündig. Unter einem Baum mit tief hängenden Ästen und im hohen Gras darum liegt ein großes Rudel. Allerdings alles ziemlich magere Tierchen. Die Futtersituation scheint derzeit nicht die Beste zu sein.



Allzu groß ist der Aktionsradius für Gamedrives im Mana Pools National Park nicht. Wenn man alle Möglichkeiten nutzt kommt man auf eine Runde von nicht ganz 40km. Heute morgen sind wir die Runde im Uhrzeigersinn gefahren. Jetzt fahren wir sie gegen den Uhrzeigersinn.




Es gibt hier im Nationalpark mehrere Teiche, die komplett mit Wasserhyazinthen zugewachsen sind. Im ersten Moment meint man vor einer großen saftigen Wiese zu stehen. Allerdings nur so lange, bis sich irgendwo der Kopf eines Hippos durch das Grün erhebt.





Der Gamedrive endet dann wieder am Mana Mouth, der unserer Ansicht nach schönste Sundownerplatz im Nationalpark. Durch die Wolken am Himmel ist er auch gleich viel schöner als am Vortag. Auf einer vorgelagerten Insel im Zambesi stehen 3 Elefanten. Passt in jedes Afrika-Klischee.





Als wir nach dem Abendessen am Lagerfeuer sitzen, knackt es plötzlich laut hinter dem Wagen. Im Licht der Taschenlampe sehen wir dort einen Elefanten stehen, der genüsslich Äste von den Bäumen rupft. Genauso lautlos wie er erschienen ist, verschwindet er wieder.
Letzte Änderung: 01 Jul 2016 14:02 von Topobär.
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06 Jul 2016 14:46 #436798
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9. Tag (So. 22.05.2016)
Mana Pools National Park
78km


Wie am Vortag haben wir wieder einen traumhaften Sonnenaufgang. Der Wasserstand des Zambesi ist über Nacht deutlich gesunken, so dass jetzt mitten im Fluss Vögel stehen. Wahrscheinlich haben Sie aufgrund des geringeren Stromverbrauchs am Wochenende den Kariba-Damm gedrosselt.





Beim Morgen-Gamedrive entdecken wir im dichten Galeriewald des Mana-Rivers einen einzelnen Löwen auf der Wanderschaft. Er würdigt uns keines Blickes und geht zügigen Schrittes seinen Weg, der zu unserem Glück eine ganze Zeit parallel zu unserer Fahrspur verläuft. Da er nicht ein einziges Mal anhält, sind leider nur Fotos aus dem fahrenden Auto möglich. Aber wir sind froh, überhaupt einen Löwen gesehen zu haben (und dann auch noch einen so aktiven), zumal es in der dichten Vegetation sowieso sehr schwer ist, Tiere zu entdecken.



Das Frühstück nach dem Gamedrive gestaltet sich sehr schwierig, da ein starker und kühler Wind aufkommt. Unsere Gaskocher haben keinen Windschutz und so dauert es sehr lange, bis Heißgetränke und Omelett auf dem Tisch stehen. Aber wir haben ja Zeit. In Sachen Tiere ist auch heute wieder tote Hose auf der Campsite. Einzig die diebische Meerkatze kommt wieder vorbei. Heute ist sie erfolgreich und entkommt mit einer gestohlenen Zwiebel.

Beim Gamedrive am Nachmittag sehen wir ungewöhnlich viele Mangusten. Zwergmangusten und Zebramangusten. Leider wuseln die Tierchen im dichten Unterholz so sehr herum, dass kein einziges Foto gelingt.

Aber auch ansonsten sehen wir einiges an Tieren, wenn auch nichts Spektakuläres.




Natürlich sehen wir auch wieder viele Elefanten. Was uns auf dieser Reise auffällt ist, dass wir bislang noch nicht ein einziges Mal das typische Kollern der grauen Riesen gehört haben, dafür aber sehr häufig das aufgeregte Trompeten.




Zum Sundowner fahren wir wieder zum Mana Mouth, da dies der einzige Zugang zum Sambesi außerhalb der Campsite ist und die Sonne hinter den sich am gegenüber liegenden Ufer befindlichen Bergen untergeht.






Die Dämmerung ist gerade vorbei, wir sitzen am Lagerfeuer und sind am Grillen und Kochen, da steigt ganz in der Nähe von uns ein Hippo aus dem Fluss und marschiert nur wenige Meter von uns entfernt zu seinen Weidegründen im Hinterland. Gleichzeitig fangen auch die Löwen an zu brüllen. Heute scheinen sie ganz in der Nähe zu sein.

Allein solche Abende wären für mich schon Grund genug um immer wieder nach Afrika zu reisen. Was gibt es schöneres als mit einem GinTonic in der Hand am Lagerfeuer zu sitzen und den Geräuschen der afrikanischen Nacht zu lauschen.
Letzte Änderung: 06 Jul 2016 14:55 von Topobär.
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08 Jul 2016 13:17 #437076
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10.Tag (Mo. 23.05.2016)
Mana Pools National Park – Kariba
228km

Heute werden wir die Mana Pools wieder verlassen. Vorher begeben wir uns aber noch ein letztes Mal auf die übliche Gamedrive-Runde. Es ist wieder mal bedeckt, aber in Sachen Tieren sind wir ganz zufrieden.

In der Richtung, wo wir die letzte Nacht die Löwen brüllen hörten werden wir auch recht bald fündig. Als erstes entdecken wir zwei spielende Cups. Die Mutter liegt unter einem Baum und scheint ganz zufrieden damit, dass sich die Kids allein beschäftigen. Nur ein paar hundert Meter weiter liegt ein weiterer Löwe. Erst als ich mir die Fotos zu Hause auf einem größeren Bildschirm ansehe, bemerke ich, dass der ärmste kurz vorher ordentlich was auf die Nase bekommen hat. Er blutet noch aus mehreren Wunden.





Auf dem restlichen Gamedrive sehen wir zwar noch einiges an Tieren, aber nichts Spektakuläres. Das meist schlechte Licht lässt auch keinen Spaß am fotografieren aufkommen.




Bevor wir uns auf den Weg machten, genossen wir noch einen letzten Brunch am Fluss.



Fazit Mana Pools:
Nach den vielen Berichten, die ich von diesem Nationalpark gehört und gelesen habe, war die Erwartungshaltung natürlich sehr hoch. Erfüllt wurde sie leider nicht. Von den so viel beschriebenen Tiermassen auf der Campsite war nichts zu sehen. Es war dort sogar ausgesprochen tierarm. Die Möglichkeiten zum Gamedrive sind sehr eingeschränkt. Wenn man das gesamte Wegenetz in Anspruch nimmt, kommt man auf eine Runde von 40km. Die sind wir jeden Tag 2x gefahren. Einmal im Uhrzeigersinn und einmal gegen den Uhrzeigersinn. Ist mit der Zeit auch ziemlich eintönig. Die Tierdichte hielt sich auch auf den Gamedrives in Grenzen. Den Zambesi kann man außer auf der Campsite nur am Mana Mouth erreichen. Alle weiteren Zufahrten zum Ufer führen zu Camps und Lodges und sind nur für deren Gäste erlaubt. Dann hatten wir auch noch großes Pech mit dem Wetter. Da fühlten wir uns schon ziemlich verarscht. Jeden Tag lief es nach dem gleichen Schema ab. Nach einem spektakulären Sonnenaufgang zog schnell Schichtbewölkung auf, so dass sehr schlechtes Fotolicht herrschte. Von 10:00Uhr bis 15:00Uhr (also die Zeit, die man im Camp verbringt) waren die Wolken dann verschwunden und es kam starker Wind auf. Pünktlich zum nachmittäglichen Gamedrive zog es dann wieder zu und erst zum Sundowner verschwanden die Wolken wieder. Sicherlich werden wir den Mana Pools eine zweite Chance geben, auf der Liste meiner Reiseziele in Afrika ist dieser Nationalpark aber erst einmal ziemlich weit nach hinten gerutscht. Dies auch vor dem Hintergrund, dass er einer der teuersten Nationalparks ist.

Den krönenden Abschluss hatten wir dann bei der Ausfahrt am Gate. Wir hatten nicht unser gesamtes im Nationalpark gekauftes Holz verbraucht und somit ein Bündel auf dem Dach. Der Ranger behauptete steif und fest, es sei nicht erlaubt Feuerholz aus dem Park mitzunehmen. Unsere Quittungen für das Holz interessierten ihn nicht. Auch konnte er uns nirgends zeigen, wo eine solche Regel festgeschrieben sein soll. Er weigerte sich stumpf die Schranke zu öffnen, wenn wir das Holz nicht abladen. Er drohte uns sogar mit Strafen, sollten wir weiter diskutieren. Feuerholz für 5$ war das nicht wert und so ließen wir das Feuerholz am Gate.
Zu dieser Situation kamen mir gleich wieder die Worte des Kängurus in den Sinn: „Ein Idiot in Uniform ist immer noch ein Idiot.“ :angry:
Wir haben später in anderen Nationalparks die Ranger vorsichtshalber wegen einer solchen Regelung nachgefragt. Niemand kannte eine solche Regelung. Glücklicherweise war das aber unser einziges Problem mit einem Uniformträger auf dieser Reise. Alle Anderen waren sehr nett, höflich und korrekt. War also nur ein individuelles und kein systemisches Problem.



Die Strecke nach Kariba führt durch nettes Hügelland. Der Busch ist herbstlich gefärbt.

In Kariba machen wir im TM-Supermarkt unseren letzten Großeinkauf dieser Reise. Der Supermarkt ist sehr gut sortiert und nimmt auch Kreditkarte. Wir bekommen alles, was wir benötigen.

Dann noch kurz den Observation Point besucht, um einen Blich auf die Staumauer zu werfen.



Die von uns als erste angesteuerte Kashinga Lodge ist geschlossen. Uns wurde gesagt, wegen Renovierung. Niemand konnte uns sagen, wie lange die Schließung andauern soll. Als Ausweichziel fuhren wir dann nach Lomagundi.

Hier trafen wir dann die Montangos. Wir hatten uns schon im Voraus im Forum locker verabredet, aber ob solch eine Verabredung beim Reisen in Afrika auch klappt, ist dann doch immer einer gewissen Unsicherheit unterworfen.

Wir verabredeten uns dann für später, da die beiden kochen wollten und wir mal eine Abwechslung zu unserer Fleischdiät brauchten und deshalb das Restaurant des Platzes aufsuchten, um mal wieder Fisch zu essen. Das bietet sich hier direkt am Kariba-See an. Durch den niedrigen Wasserstand des Sees liegt das Restaurant allerdings nicht mehr direkt am Ufer, sondern einige hundert Meter davon entfernt.

Nach dem Essen verbringen wir einen netten Klönabend mit Marianne und Frank. Es gibt viele Informationen auszutauschen und von Erlebnissen auf den Reisen zu berichten. Wir kommen so erst spät ins Bett. Da sind wir dann so müde, dass uns auch die laute Musik, die aus der nahe liegenden Ortschaft herüber schallt, nicht davon abhalten kann, tief und fest zu schlafen.
Letzte Änderung: 08 Jul 2016 13:30 von Topobär.
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12 Jul 2016 16:36 #437488
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11.Tag (Di. 24.05.2016)
Kariba – Matusadona National Park
275km


275km hören sich nicht viel an für eine Tages-Etappe. Bei dieser Strecke war es aber das Limit. Wir waren den ganzen Tag unterwegs, haben keine größeren Pausen gemacht und waren trotzdem erst eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang auf der Campsite.

Wir nehmen die direkte Strecke, welche zunächst entlang des Kariba-Sees und dann durch die Hügel südlich davon führt. Überwiegend ist die Strecke eine gut zu befahrende einspurige Schotterstraße. Einzig am Pass, wo es vom See in die Hügel geht, wird die Strecke zwischenzeitlich etwas ruppiger. Die Landschaft gefällt uns sehr. Es herrscht herbstlich gefärbter Laubwald vor. Immer wieder hat man Ausblicke auf den See.





In den Hügeln kommen wir in das Siedlungsgebiet der Tonga. Eine sehr pittoreske Gegend. Überall sieht man kleine Gehöfte, welche aus mit Reet gedeckten Rundhütten bestehen. Schon bald kommen wir auf die Hauptstrecke von Karoi nach Binga, was aber nicht heißt, dass die Strecke besser zu befahren ist. Bis zur Senyati-Brücke ist sie sogar schlechter. Danach lässt sie sich bis zum Abzweig zum Nationalpark aber sehr gut fahren.

Die Zufahrt zum Nationalpark ist dann mit das Heftigste, was ich bislang in Afrika gefahren bin. Fußball großes Geröll, Felsstufen, steile Auf- und Abfahrten, extreme Schräglagen und tiefe Löcher, in die man auf keinen Fall hinein geraten durfte, machen uns zu schaffen. Dazu kommt noch, dass viele Passagen dicht mit hohem Gras zugewachsen sind, so dass man den Untergrund nicht erkennen kann. Bislang war in Afrika noch kein Nationalpark so schwierig zu erreichen. Die Zufahrt konnte es locker mit den schwierigsten Felsstrecken Namibias (van Zyls Pass + Kunene River Road) aufnehmen. Zum fotografieren hatte ich nur selten Zeit und Muße.



Hin und wieder verirrt sich auch eine Tse-Tse Fliege ins Auto.

Bei einer der vielen Furten sehen wir ein paar Klippspringer im felsigen Flussbett. Wie sie so flink von einem Felsen zum anderen Felsen springen, zeigen sie deutlich, womit sie sich Ihren Namen verdient haben.



Am Gate konnten wir dann feststellen, dass wir die ersten Besucher nach dem Ende der Regenzeit waren. Das soll auch den sehr schlechten Zustand der Zufahrt erklären. In Kürze sollen zumindest die gröbsten Folgen der letzten Regenzeit ausgebessert werden.

Im Nationalpark selbst sind die Strecken dann zumindest ein bisschen besser.

Als wir endlich die Tashinga Campsite erreichen ist diese bereits besetzt – von 5 Elefantenbullen, die sich das saftige Gras am Ufer schmecken lassen. Was für ein Empfangskomitee.




Schnell ist das Zelt aufgebaut und der Sundowner aus dem Kühlschrank geholt. Hier braucht man zum Sundowner nicht mehr weg zu fahren. Die Campsite ist einer der besten Sundownerplätze die wir kennen. Zusammen mit einer Herde Impalas und einem Schakal erleben wir den perfekten Sonnenuntergang.






Der Mond geht inzwischen erst sehr spät auf, so dass wir in den ersten Stunden der Nacht den typisch afrikanischen Sternenhimmel genießen dürfen.

Erstmals auf dieser Reise wimmelt es nachts nur so vor Insekten. Das nervt schon ein bisschen.

Nach dem Abendessen gibt es wieder Bush-TV. Zwischendurch entdecken wir zwei afrikanische Wildkatzen und über dem See geht die beeindruckendste Sternschnuppe nieder, die ich je gesehen habe. Zum Schluss zerbricht sie sogar in mehrere Teile bevor sie verglüht. Aufgrund schlechter Erfahrungen wünsche ich mir ganz ausdrücklich nichts.
Letzte Änderung: 12 Jul 2016 16:45 von Topobär.
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