THEMA: Dollarversorgung und Schuldscheine für Zimbabwe
21 Sep 2016 13:40 #445651
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  • travelNAMIBIA am 21 Sep 2016 13:40
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Hallo zusammen,

zum Ausgangsposting "Die Zentralbank will nun in 2 Monaten Ersatzschuldscheine mit gleichem Nennwert wie die USD-Noten als Zahlungsmittel ausgeben." siehe nachstehend. Es wird mit einem neuen Finanzchaos gerechnet.

Viele Grüße aus Windhoek
Christian


(Quelle: Business7)
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21 Sep 2016 19:28 #445709
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  • Can am 21 Sep 2016 19:28
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Hallo,
kurze Neuigkeit aus Zim die mich jetzt gerade erreicht...
Bei Überweisungen in US Dollar wird jetzt ein Aufschlag von 6-7% verlangt.... also bei einem Überweisungsbetrag i.H.v 1000,- US muss 1060,- bzw. 1070,- US überwiesen werden.
Gruß
Letzte Änderung: 21 Sep 2016 19:28 von Can.
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21 Sep 2016 23:15 #445739
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  • Max Power am 21 Sep 2016 23:15
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Hallo und danke für diese Meldungen,...

... und ich sitz hier da und will eigentlich 4-5 Wochen ZIM nächsten Sommer planen...und verfolge eine Negativnachricht nach der nächsten.

Hat jemand aus aktueller Beobachtung wie sich die 'neue' Währung im Alltag aktuell auswirkt? Hortet jeder Geld? Versucht jeder ungeliebte Währungen los zu werden (Schuldscheine, Rand,...)?

Verkaufen die Leute weniger gerne? Kommt es schon zu Versorgungsengpässen durch fehlende Liquidität?

Wie wirkt sich die aktuelle Situation auf die Reisemöglichkeit aus?

Fragen über Fragen... das arme Land, die Menschen tun mir wikrlich Leid und das nach einer gewissen Aufbruchsstimmung nach der Dollareinführung.

LG
Amos,... bin über jedes Feedback froh!
5 Wochen Namibia - Caprivi und Zurück

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22 Sep 2016 06:44 #445745
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  • Brauni am 22 Sep 2016 06:44
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Hallo Max,
natürlich ist es schwer jetzt eine Aussage über die Situation in einem Jahr abzugeben. Wir waren diese Jahr im August in Sim (Hwange/Vic.falls/Chizarira/Manapool/Great Simbabwe/Matopo). Wir hatten uns ausreichend mit US$ eingedeckt. Es war kein Problem die zerflederten Dollars wieder los zu werden. Die Versorgungslage war gut und in manchen Supermarkten war eine Zahlung mit KK möglich. Diese Märkte waren auch gut sortiert.
Ansonsten läuft alles mit Bargeld. Im Nachhinein hätte ich mir die ganze Vorbucherei sparen können. Wenn man nicht unbedingt eine Exlusivcampside in Hwange/Manapools will waren die Camps max 1/2 belegt.
Bei den Chinoih Cave/Bulawayo(southern Comfort Lodge) und im Matopo war überhaupt nichts los und wir waren alleine. Generell liegt meiner Meinung nach der Tourismus am Boden. Die Privatunterkünfte machten für mich den Eindruck von Standbybetrieb.

Gruß Joachim
Touristen bringen Souveniers mit nach Hause.
Reisende Geschichten.
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22 Sep 2016 08:37 #445756
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  • Can am 21 Sep 2016 19:28
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Hallo,
bei den bevorstehenden Änderungen bzgl. Währung und deren Folgen würde ich mit einer Planung ganz vorsichtig sein. In einem Jahr kann es bereits wieder so sein wie zu schlechtesten Zeiten in Zimbabwe.
Wer wirklich keine Reiseerfahrung hat - für den ist es dann nicht unbedingt Urlaub. So denke ich zumindest. Wer unbedingt hin möchte, der sollte so flexibel in der Reiseplanung sein, dass er die Reise jederzeit abbrechen kann ohne die hohen Kosten für Vorbuchungen und Bezahlungen zu haben.
Meine Befürchtung ist, dass es mit Einführung der Psydowährung wieder zu massiven Versorgungsengpässen kommen wird.
Gruß
PS: Die "Wertpapiere" wurden ja noch nicht eingeführt. Ich denke, dass nun jeder versuchen wird, seine frei konvertierbare Währung zu sichern, eventuell in Immobilien inestiert. Zumidest der Teil der Geld hat. Für den Großteil der armen Menschen dort wird sich nichts ändern bzw. wird alles viel härter werden.
@Joachim - die Privatunterkünfte stehen seit ca. 10-15 Jahren im Standby Modus mit Stilllegung von Kapazitäten, Wartung, Investition. Über Wasser hält sie seit dieser Zeit nur der lokale Markt.
Letzte Änderung: 22 Sep 2016 08:40 von Can.
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22 Sep 2016 09:45 #445764
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  • Guido. am 22 Sep 2016 09:45
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Hallo,

Zimbabwe sagt, dass das keine neue Währung durch die Hintertür ist und die Schuldscheine angeblich durch einen Kredit "besichert" sind. Aber natürlich fungieren die Schuldscheine als Währung und egal was man jetzt sagt: Man macht mit den Schuldscheinen die Büchse der Pandora wieder auf. Die neuen Schuldscheine sind ein Herumschrauben an den Symptomen und man beseitigt keine der Ursachen für die Geldnot. Wenn in Kürze wieder das Geld alle ist und man nicht mal Staatsdiener (insbesondere Polizei und Militär) pünktlich bezahlen kann, dann wird die Verlockung sehr, sehr groß sein, doch einfach die nächste Charge an neuen Schuldscheinen zu drucken. Spätestens dann hat das Zeug wieder heftige Inflation. Es laufen in Simbabwe aber auch Klagen, mit denen der Regierung die Einführung dieser Ersatzwährung verboten werden soll. Ausgang offen.

Wie dramatisch die Lage ist, wird auch daran deutlich, um welche Beträge es überhaupt geht. Man muss solche irrsinnigen Aktionen starten, um umgerechnet mal 5-6 Euro Bargeld pro Einwohner zu organisieren. Das überhaupt noch irgendwas in Zimbabwe funktioniert und die Dollars nicht schon vor Jahren ausgegangen sind, liegt nur daran, dass viele ins Ausland geflüchtete Simbabwer über diverse - auch viele inoffizielle - Kanäle Geld an ihre verbliebenen Verwandten in Simbabwe schicken. Laut Zentralbank in einer Größenordnung von 1 Milliarde USD pro Jahr. Gäbe es das nicht, wäre angesichts der Politik der Regierung Mugabe schon lange alles kollabiert.

Der Tourismus scheint in Victoria Falls gut zu laufen. Man profitiert da vom wachsenden Tourismus im südlichen Afrika, auch in Botswana. Die Menschen kommen dann als Tagesbesucher oder für 1-2 Nächte über die Grenze nach Victoria Falls. Im Rest des Landes scheint der Tourismus nicht sonderlich zu laufen. Der Tourismusminister hat das jüngst auf die Proteste geschoben, die angeblich alles kaputt gemacht hätten, was man in den letzten Jahren im Tourismus erreicht hätte. Nettes Märchen. Durch politische Entscheidungen ist Simbabwe aktuell im Vergleich zu Namibia, Südafrika und selbst zu Botswana einfach vergleichsweise teuer und auch viele südafrikanischen "Stammkunden" scheinen nicht mehr zu kommen. Durch die Handlungen der Mugabe-Regierungen hat Simbabwe seit ca. 15 Jahren in den wichtigsten Tourismus-Quellländern nur noch schlechte Presse, was einen Tourismusboom in diesem touristisch eigentlich so attraktivem Land auch zuverlässig verhindert. Viele nehmen das Land als Krisenland wahr und in einem Krisenland will man keinen Urlaub machen. Nebenbei sind erhebliche Teile der touristischen Infrastruktur in miserablem Zustand. Das stört zwar so einige hier nicht, aber größere Massen kann man damit nicht anlocken.




(Chalet Matobo)

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 22 Sep 2016 09:50 von Guido.. Begründung: Bild verkleinert
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