THEMA: Simbabwe: 8 Tage Hwange und Matobo NP Mai/Juni2013
17 Aug 2013 08:24 #300598
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07.06.2013 Kwa Nokeng Lodge, Martin´s Drift


Karte T4Africa Big Cave Camp - Kwa Nokeng Lodge

456 km

Gegen 07:00 Uhr bin ich wach und schleiche im Pyjama auf die Terrasse um einen wunderbaren Sonnenaufgang über den Matobo Hills zu genießen. Auf den Felsen nahe des Chalets sonnt sich eine kleine Elefantenspitzmaus. Leider liegt die Kamera noch im Zimmer und natürlich hat sich das niedliche Mäuschen schon verkrümelt, als ich mit der Fotoausrüstung bewaffnet zurück komme. Nun gut, noch ein Grund diesen Ort noch einmal aufzusuchen.


Big Cave Camp, Matobo NP

Während des Frühstücks mit Samuel und Norman hat Jochen seine Freude daran, die Nemesis-Theorie weiter zu diskutieren, zumal sich Sam über Nacht wieder neue Infos aus dem Netz geholt hat.

Ich begleiche bei Norman unsere Rechnung und da unsere Dollarreserven aufgebraucht sind, zahle ich in Dollar, ZAR und Euro. Alles kein Problem! Für das liebe Personal gibt´s ein ordentliches Trinkgeld. Wir verabschieden uns und Sam fährt das Gepäck und uns runter zum Parkplatz. Dort steht der Hilux blitzeblank gewaschen und wie neu vor uns. Ein toller Service! Mit Sam vereinbaren wir eine gemeinsame Tour in den Gonharezou NP in 2015, die Zusendung der Fotos an die Big Cave Adresse und schweren Herzens verlassen wir die Matobo Hills.


Big Cave Camp, Matobo NP


Big Cave Camp, Matobo NP


Big Cave Camp, Matobo NP


der Koch trommelt zum Frühstück, Big Cave Camp

Über die Le Concorde Rd. geht es auf Gravel Richtung Fig Tree vorbei an kleinen Dörfern und Farmen. Die A7 ist in bestem Zustand und zügig erreichen wir ohne Polizeikontrolle die Border Post in Plumtree. Hier steht eine endlos lange Schlange Farbiger zur Ausreise an. Artig wie wir sind, reihen wir uns hinten ein. Ein weißes Paar bedeutet uns nach ca. 10 Minuten nach vorne an die Tourist Schalter zu kommen und ohne Protest ist dies möglich oder auch so gewollt. Sei es drum, wir sind froh die Grenzformalitäten hier nach ca. 45 Minuten erledigt zu haben. Mit unserem Re-Entry-Road Permit können wir auch die Formalitäten auf botswanischer Seite zügig erledigen. Ab Francistown ist in Richtung Palapye bis ungefähr Foley/Serule mit dem Neubau der A1 begonnen worden. Aktuell auf ca. 50 km. Das hält auf, da Geschwindigkeitsbegrenzung zwischen 60 und 80 km. Es ist damit zu rechnen, dass die Chinesen die Streckenrenovierung in nächster Zeit bis Palapye ausdehnen.


Le Concorde Rd Richtung Fig Tree


Le Concorde Rd Richtung Fig Tree


Le Concorde Rd Richtung Fig Tree


A7 Richtung Plumtree Border Post

In Serule stoppen wir für eine kurze Rast an der Shell-Tankstelle und decken uns mit einigen Snacks und Getränken ein. Von unterwegs kontaktiere ich die Kokomori Birders Lodge am Limpopo River auf südafrikanischer Seite hinsichtlich einer Unterkunft für die kommende Nacht. Leider sind sie schon ausgebucht. Also werden wir wohl in der Kwa Nokeng Lodge an der Groblers Bridge direkt an der Grenze unterkrabbeln müssen.

Wir erreichen Martin´s Drift gegen 15:00 Uhr und in der Kwa Nokeng Lodge, die recht leer ist, buchen wir ein tented Chalet mit River View. Die Kosten für die reine Übernachtung sind recht günstig mit 595 Pula für das Zimmer. Hier herrscht ein Höllenlärm durch die LKW´s, denn die Brücke an der Grenze zwischen Botswana und Südafrika ist keine 300 m vom Restaurant entfernt und stark frequentiert. Na, das kann ja heiter werden heute Nacht. Eine Angestellte berichtet, dass demnächst geplant ist, die Grenze wegen des hohen Schwerverkehraufkommens sogar von 06:00 bis 24:00 Uhr geöffnet zu halten.


Kwa Nokeng Lodge, Martin´s Drift

Wir genehmigen uns erst einmal einen Kaffee und anschließend wird der Wagen auf Vordermann gebracht, unser Reiseequipment wieder in den Reisetaschen verstaut und der Müll entsorgt. Zwischendurch finde ich Zeit noch einige Aufnahmen vom Limpopo zu machen. Wenn doch nur dieser Verkehrslärm nicht wäre...
Die Kokomori Birders Lodge liegt ungefähr 4 km weiter westlich auf der südafrikanischen Seite. Das wird auf jeden Fall unsere Alternative für kommende Touren werden.

Das Dinnerbuffet ist nichts Besonderes und außer uns nimmt daran nur ein weiteres Paar teil. Da es am Abend recht frisch wird, liegen wir gegen 21:00 Uhr in den Betten. Ich fühle mich während der ganzen Nacht wie in der Nothaltebucht des Hamburger Elbtunnels was den Verkehrslärm anbelangt. Dieser Ort ist wirklich der Gateway to Hell. So habe ich mir die Rückkehr in die Zivilisation eher nicht vorgestellt.


Limpopo River, Kwa Nokeng Lodge, Martin´s Drift


Limpopo River, Kwa Nokeng Lodge, Martin´s Drift


Limpopo River, Kwa Nokeng Lodge, Martin´s Drift


Kwa Nokeng Lodge, Martin´s Drift


Kwa Nokeng Lodge, Martin´s Drift


gateway to hell, Groblers Bridge


Kwa Nokeng Lodge, Martin´s Drift

Fortsetzung folgt!

Herzliche Grüße
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

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17 Aug 2013 08:44 #300599
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08.06.2013 Johannesburg


Karte T4Africa Kwa Nokeng Lodge - Bushlore Office

439 km

Die Nacht ist früh vorbei. Um 07:00 Uhr möchten wir frühstücken, aber das Personal hat wohl bei dem Höllenlärm auch schlecht geschlafen und beginnt gerade erst alles im Restaurant her zu richten.
Nach einem eher lieblosen Frühstück begleichen wir unsere Rechnung und stehen um 08:00 Uhr an der Grenze.


Kwa Nokeng Lodge

Auf beiden Seiten erfolgen die Grenzformalitäten zügig und auf der leeren A11 passieren wir gegen 11:00 Uhr Mokapane und wechseln kurz dahinter auf die mautpflichtige A1. Bis Johannesburg zahlen wir ca. 194 ZAR Maut.


N11 Richtung Mokopane


Mokopane


Mokopane

Unser letzter Tropfen Diesel aus Kasane zwingt uns in Hammanskraal den Wagen komplett aufzutanken. Per Telefon kündige ich Ron unsere Ankunft im Bushlore Office für 14:00 Uhr an. Ich gönne mir noch ein Eis und schon rollen wir weiter Richtung Johannesburg auf teilweise sieben Fahrspuren in einer Richtung.

Pünktlich erreichen wir das Bushlore Office, aber kein Mensch ist vor Ort, es dauert ca. eine halbe Stunde bis Ron endlich auftaucht. Wir haben das Gefühl, dass er es eilig hat. Dem entsprechend wird die Rückgabe des Wagen sehr zügig und kulant abgewickelt. Der fehlende Tankinhalt, der Steinschlag in der Frontscheibe, die defekte Hecklappe und das ausgeliehene Nüvi werden uns nicht in Rechnung gestellt. Unser zugekauftes Equipment überlassen wir Bushlore. Wiederum innerhalb einer halben Stunde setzt uns Ron mitsamt Gepäck am Flughafen ab. Wir bedanken uns für den guten Service, versprechen einige Fotos von der Tour zu mailen und sehen uns 2015 sicher wieder.


A1 Richtung Jo´burg

Bis unser Flieger um 18:45 Uhr startet haben wir also noch reichlich Zeit und geben erst einmal unser Gepäck auf, bevor wir uns im Sanitärbereich frisch machen.
Da es nach der Personenkontrolle auch einen Raucherbereich im Airport gibt, begeben wir uns zur Abflughalle. In einem der Flughafenrestaurants genehmigen wir uns ein anständiges Dinner und schlendern dann noch ein wenig durch die Craft Shops. Etwas wehmütig boarden wir und 15 Minuten vor der offiziellen Abflugzeit startet unser Turkish Airline Flug Richtung Istanbul.

Die Bordverpflegung ist wieder hervorragend und meine Schlaftablette befördert mich rasch in das Traumland. Auf dem Rückflug sind noch Sitzreihen frei, so dass sich einige Passagiere in die horizontale Schlafebene begeben.


die Pausenecke der Mirtarbeiter verstellt den Notausgang, Airport Restaurant Jo´burg

Schon gegen 05:00 Uhr landen wir in Istanbul. Hier ist zunächst ein ordentlicher Kaffee fällig, dann die Raucherterrasse und für Jochen die Suche nach einem Friseur, denn Morgen ist wieder Arbeitsalltag angesagt. Leider befindet sich der Barbier im nationalen Teil des Flughafens. Also stöbern wir noch ein wenig durch die Airport-Shops. Hier tobt auch zu dieser frühen Stunde das Leben.

Um 07:50 Uhr startet unser Weiterflug nach Hannover und pünktlich um 11:00 Uhr landen wir. Daniel und meine Schwester erwarten uns schon und wir frühstücken gemeinsam im Flughafen-Restaurant während Jochen hier endlich seine Haare kürzen lassen kann.

Fazit:
Einen so relaxten Urlaub hatten wir in Afrika noch nie! Die Tiefenentspannung hat noch gut drei Wochen nachgewirkt bis uns dann doch schließlich der ganz normale Arbeitswahnsinn in Deutschland wieder voll im Griff hatte.

Simbabwe:
Für uns sind die Simbabwer die Ugandaer des südlichen Afrikas! Wir sind ausgesprochen herzlich aufgenommen worden, haben uns zu keiner Zeit bedroht gefühlt und sind überall korrekt behandelt worden. Betteleien etc. haben wir zu keiner Zeit erlebt. Es ist schon komisch, die jenigen Menschen, die heute nicht wissen, wo sie das Essen für morgen her nehmen sollen, sind die herzlichsten und freundlichsten.

Camping, jederzeit gerne wieder, aber möglichst im Bodenzelt und so, dass ich mich nicht um die Logistik kümmern muss. Denn ich habe gemerkt, wie viel Zeit uns für Fotografie und Game Drives bis zum letzten Licht fehlt. Für unsere speziellen Plätze im Hwange bin ich allerdings gerne wieder bereit als Selbstversorger unterwegs zu sein. Die sechs Tage dort waren leider viel zu kurz!

Wir hatten großes Glück, dass in diesem Jahr touristisch nicht viel los war und so konnten wir viele schöne Plätze ganz allein für uns genießen.

Fahrzeug:
Der Toyota Hilux Safari war für uns das perfekte Auto. Wir haben uns die Landcruiser bei Bushlore angeschaut und waren froh, dass der Hilux Safari über ein komplett geschlossenes, nicht einsehbares Canopy verfügt. Das Schubaldensystem mit den neun Boxen für Campingausrüstung ist einfach genial. Nach Entfernung der mittleren Box fand dort unser Fotorucksack sein einbruchsicheres Plätzchen. Am meisten hat mich jedoch der Engelkühlschrank an der zweiten Batterie begeistert, der zuverlässig unsere in Botswana erstandenen Lebensmittel bis zur Ausreise aus Simbabwe frisch gehalten hat.

Auch wenn wir zukünftig mal wieder als reine Lodgehopper unterwegs sind, werden wir einen Wagen mit Campingequipment (ohne Dachzelt) mieten, denn so sind wir einfach flexibler auch was Picknicks an besonderen Plätzen und Selfcateringünterkünfte angeht.

Dank:
Jochen und ich bedanken uns herzlich bei Werner und Ute für die Übernachtungstipps im Hwange, bei Herrn Bischoff von Nature Trekking für die unbürokratische Umbuchung des Wagens auf Bushlore und bei allen Menschen, die diesen Urlaub durch ihr Engagement, ihre Gastfreundschaft und Kommunikationsfreude für uns zu einem unvergesslichen Erlebnis werden ließen. :kiss:

Hier noch ein paar nützliche Links:

Quick Guide to Victoria Falls - mit guter Übersicht zur Einreiseprozedur und den anfallenden Gebühren

Zimparks - Nationalparkgebühren in Simbabwe, Stand 01.01.2013

Zusammenfassung der Änderungen und neuen Nationalparkgebühren, Stand 01.01.2013

Reiseführer: Zimbabwe, Ilona Hupe Verlag, 2012

Karten: Simbabwe, Reise Know How, 2009

Grenzgebühren Pandanmatenga, Simbabwe 2013

Karte Hwange NP

Detailkarte Hwange NP

Mit herzlichen Grüßen
Marina
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Letzte Änderung: 17 Aug 2013 08:45 von Butterblume.
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17 Aug 2013 09:29 #300602
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  • bayern schorsch am 17 Aug 2013 09:29
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Guten Morgen Marina,

ganz auf die Schnelle (wir haben heut überhaupt keine Zeit):

Es ist sagenhaft, in welch kurzer Zeit Du diesen RB hier reingestellt hast. Und dann noch außerdordentlich informativ, gespickt mit tollen Bildern. So kennen wir Dich.

Vielen Dank für die Mühe. DeineTipp´s sind absolute Spitzenklasse.

Bis zum nächsten mal,

Schorsch + Schorschine, die jetzt gleich zum Mixed-Turnier müssen. Schließlich müssen wir unseren vorigjährigen Titel verteidigen. ;)
Link zu allen Reiseberichten:

Reiseberichte Bayern Schorsch
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17 Aug 2013 09:56 #300604
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Hallo, Butterblume!

bayern schorsch schrieb:
s ist sagenhaft, in welch kurzer Zeit Du diesen RB hier reingestellt hast. Und dann noch außerdordentlich informativ, gespickt mit tollen Bildern. So kennen wir Dich.
Genau!

Eigentlich fielen mir gestern Nacht schon die Augen zu - dann hab ich mir aber doch noch deinen klasse Bericht zu Gemüte geführt. Erste Sahne.
Vielen Dank dafür!

Grüßle lilytrotter
Gruß lilytrotter


Always look on the bright side of life... :-)
Walvisbay boomt
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17 Aug 2013 10:56 #300608
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  • fotomatte am 17 Aug 2013 10:56
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Hallo Marina,

DEN Bericht werde ich sicher noch das ein oder andere Mal durchstöbern.Viele Tips,aber halt auch viele Bilder zum wegträumen.Daumen hoch.

Schönes Wochenende,Matthias
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17 Aug 2013 11:09 #300611
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  • Beate2 am 17 Aug 2013 11:09
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Liebe Marina,

nun bin ich wieder "back to normal" und habe auf dem Sofa erst mal mit mehreren Tassen Kaffee deinen Reisebericht genossen.

Wie immer ist er ausgesprochen informativ und die Bilder sind super Insbesondere deine Vogelbilder vom Goldbugpapagei und dem Crested Barbet gefallen mir.

Ich merke, wie gut euch dieser Urlaub gefallen hat und dass es sicher nicht der letzte dort war.

Danke und liebe Grüße :kiss:
Beate
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