Grenzübergang Beitbridge
Wir fahren an einigen LKWs vorbei, um zu den Gebäuden der südafrikanischen Grenzkontrolle zu gelangen. Durch den Streik ist die Schlange aber nicht übermäßig lang. Direkt vor der Immigration finden wir einen Parkplatz und suchen kurz die Informationsunterlagen zum Grenzübertritt Südafrika/Simbabwe, die wir aus dem Internet gezogen hatten. Die Lektüre zeigt, Südafrika zu verlassen, wird einfacher und weniger aufwändig werden als in Simbabwe einzureisen – naja, wir werden sehen.
Den Link zur 4x4 Community und dem „Ablaufplan“ für den Grenzübertritt hatte Volker bereits zusammen mit unseren Erfahrungen an der Grenze im Forum gepostet – das verlinke ich hierhin.
www.namibia-forum.ch...gang-beitbridge.html
Ergänzend dazu kann ich berichten, dass man für die Ausreise aus Südafrika mitnichten das langgestreckte Gebäude rechts der Parkplätze aufsuchen muss, sondern hierfür ein Safarizelt links davon eingerichtet ist. Dort sitzen gut gelaunte Grenzbeamte und stempeln fröhlich die Pässe ab. Wir standen mit etwa 20 anderen Personen in dem engen, schlecht belüfteten Zelt. Keine Ahnung, was der Kreislauf sagt, wenn dort mehr Menschen sind und es draußen deutlich wärmer gewesen wäre.
Während es in Simbabwe ausreicht, wenn der Fahrer mit allen Pässen die Immigration erledigt, erwarten die Südafrikaner das Erscheinen jedes einzelnen Aus- oder Einreisewilligen!
Nach Ausreise aus Südafrika fährt man dann immer geradeaus und gelangt an einen Platz, an dem man sein Auto abstellen kann. Eine Beschilderung ist uns nicht aufgefallen. Den restlichen Weg zu den Immigration Gebäuden läuft man dann. Wir hatten anfangs nur unseren Fahrer mit dem „Schlepper“ losgeschickt, wir anderen beiden blieben im Auto und sahen dem Treiben zu. Fasziniert beobachteten wir, wie ganz links von uns (auf dem Bild ganz rechts) Autos vollständig entladen und begutachteten wurden. Das hübsche rote Auto war auch nach zwei Stunden noch nicht dran…
Erstaunlich fanden wir, wie gelassen alle hier in den Schlangen standen, stoisch ihr Zeug von den Autos abbaute oder die Fahrzeuge wieder beluden. Gerade die Neubeladung des Busses (Bild unten) wurde von uns begeistert 2,5 Stunden angeschaut. Im Hintergrund sieht man den rechten Teil der Immigration Gebäude, im Vordergrund ist der „Parkplatz“.
Nach ewig langer Zeit, wir hatten schon Sorge, Volker sei verschollen, kam er zurück und „lud mich ein“, unsere Good Guy/Bad Guy-Parodie zum Besten zu geben, da die Schlepper und später auch der „Police Clearance“-Stempler auf der CVG (Commercial Vehicle Guarantee) bestand. So gut unsere Vorstellung auch war, wir konnten nur den Wert runterhandeln. Hier lernten wir zum ersten Mal, dass Fees/Fines usw. dem Grunde nach kaum, aber in ihrer Höhe durchaus verhandelbar sind. Dieses Wissen hat uns später gerade bei Speeding usw. den einen oder anderen Dollar gespart.
Unser Fazit von Beitbridge:
Entspannte Anreise ist sicher anders. Wir hatten uns im Vorfeld nicht so viele Sorgen gemacht, da wir alle bereits Grenzübertritte (Namibia, Botswana, Sambia, Mozambique) im südlichen Afrika kannten und uns vorher über das Prozedere informiert hatten. Die Diskussionen über das CVG haben bei uns den Aufenthalt an der Grenze deutlich verlängert. Ich hätte angenommen, dass man bei ausreichender Sturheit diese „Zwangsversicherung“ umgehen kann. Wir haben uns letztlich entschieden, sie herunterzuhandeln und zu zahlen, auch wenn ich manchmal kurz davor war, wieder umzudrehen, aber ich bin eh kein geduldiger Mensch.
Beitbridge ist als „Erstkontakt“ zu Simbabwe daher nicht so toll, aber je länger wir dann im Land waren und je mehr Einheimische wir kennengelernt haben, desto stärker verblasste die Erinnerung. Simbabwe ist so schön, seine Bewohner so herzlich, hilfsbereit und freundlich, dass es ein Jammer wäre, würde man sich von Beitbridge abschrecken lassen.