THEMA: Simbabwe - neugierig hin.... begeistert zurück!
04 Dez 2012 11:14 #265729
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  • Volker am 04 Dez 2012 11:14
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Noch einige Ergänzungen zu Beitbridge:

Schon auf südafrikanischer Seite bieten "Schlepper" ihre Dienste beim Grenzübertritt an. Wir waren im Vorfeld vor Ihnen gewarnt gewesen, hörten uns aber trotzdem seinen "Preis" an und fanden ZAR 200 für uns drei dann auch nicht übermäßig teuer, um den Abfertigungsprozess zu beschleunigen. Folgende Tipps, um nicht übervorteilt zu werden: jede Fee selbst bezahlen, die Papiere immer im Auge behalten und idealerweise nicht aus der Hand geben. Erst bezahlen, wenn man den letzten Stempel im Gate Pass hat, bei Versuchen des Nachverhandelns beim Preis deutlich vermitteln, dass bereits ein Preis vereinbart wurde. Die Burschen bewegen sich am Rande der Legalität mit ihren "Dienstleistungen", ein Aufseher verwies sie zeitweise aus der Abfertigungshalle - am meisten bei der CVG aufpassen und auf max. ZAR 300 bestehen für das gemietete Fahrzeug, mit eigenem Fahrzeug fallen diese Gebühren erst gar nicht an. Vielleicht hätten wir uns bei dem Thema CVG auch den Bürovorsteher dazu holen sollen - statt mit einem Officer ohne Uniform zu verhandeln, ob für einen Stempel im Gate Pass eine CVG notwendig ist.

Bei der Zollkontrolle wollte man hinten die Ladefläche inkl. Kühlschrank inspizieren - da fiel mir ein, dass ich die Fußballergebnisse der EM-Quali vom Vorabend noch gar nicht kannte und den Zollbeamten einfach mal fragte ;-) Der kannte sogar das Ergebnis des Deutschlandspiels und fand die Deutschen auch ganz klasse, aber sein Favorit wäre Portugal. Wir quatschten noch etwas weiter über Fußball und dann liess er uns ohne Kontrolle der Ladefläche passieren :-)
Bye bye Forum
Letzte Änderung: 03 Aug 2013 23:58 von Volker.
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09 Dez 2012 02:35 #266226
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Lake Kyle/ Lake Matrikwi

Direkt hinter der Grenze liegt der Ort Beitbridge und scheint über alles zu verfügen, was man so braucht: Tankstellen, Fastfood, Supermärkte. Daneben sehen wir Souvenierstände und einen Hotelbau, der sich drei Wochen später schon sehr vielversprechend entwickelt haben wird. Keine Ahnung, wieso das dort so fix geht und „mein“ Bürgermeister Wowereit an so einem Hauptstadtflughafen scheitert. :whistle:

Wir kommen zügig voran, viel Verkehr ist nicht, die Straßen sind in einwandfreiem Zustand. Nach nur kurzer Zeit haben wir den ersten Kontakt zur Straßen-Mautstelle und zahlen den Einheitspreis von einem USD. Später erwartet uns die erste Verkehrspolizeieinheit. Wir hatten das Tempolimit zwar gesehen, die Geschwindigkeit auch gedrosselt, aber verfrüht angenommen, das Tempolimit sei aufgehoben worden. Man lässt uns wissen, dass 20 USD fällig wären. Wir zahlen, lernen aber mit der Zeit, dass dies der höchstmögliche Betrag ist, bevor ein solches Vergehen vor Gericht geht. Unsere späteren Bemühungen, den Preis zu drücken, zahlen sich durchaus aus.

Nur kurze Zeit später – insgesamt werden wir reichlich Übung mit Verkehrsdelikten bekommen – erwischt es uns ein zweites Mal. Jetzt sind wir uns zwar sicher, dass in dem Ort zwar Geschwindigkeitsbegrenzungen waren, wir diese aber eingehalten hatten. Alles Diskutieren hilft leider nix – wir zahlen dieses Mal 10 USD.

Der Tag war bislang auf der „persönlichen Ausgabenseite“ recht teuer, wir halten uns nun penibel an alle sichtbaren Tempolimits, wenngleich wir eigentlich gern schnell unser erstes Ziel in Simbabwe erreichen wollen. Ich bin schon sehr gespannt auf den ersten Campingplatz und will endlich am Lake Matrikwi ankommen. www.zimparks.org/ind...icle&id=28&Itemid=94

Am Gate empfängt uns dann eine unglaublich nette Rangerin, die mit großem persönlichen Bedauern erklärt, dass die Angaben zu den Preisen zum Camping und dem Fahrzeug in den Nationalparks im Ilona Hupe (später unsere „Ilona“) fehlerhaft seien, denn dort wären die Preise für Südafrikaner verzeichnet. Freundlicherweise wird hier unser Fahrzeug als Südafrikaner, wir als Europäer berechnet!



Ich frage die nette Dame nach einer Detailkarte für den Nationalpark, aber verkäufliche Exemplare gibt es nicht. Bedauerlicherweise kommen nur sehr selten Touristen in den Park, was uns aber den Vorteil verschafft, dass die Rangerin anbietet, uns ihre Karte als Leihgabe zu überlassen. Wir versprechen, diese am nächsten Tag bei unserer Abreise wieder zurückzugeben und machen uns auf den Weg zum Campingplatz. Dort angekommen inspiziere ich die sanitären Anlagen (fließend Wasser, Strom, saubere Toiletten und Duschen), während die Jungs den bestmöglichen Stellplatz aussuchen. Warmes Wasser gab es hier nicht, das hatte man uns am Gate schon mitgeteilt, gab uns aber die Gelegenheit, gruppenintern zu diskutieren, was warm ist…. :silly:

Für eine gute Stunde begeben wir uns noch auf Game Drive, fahren dann aber zum Campingplatz zurück, da ich unbedingt im Hellen die Zelte aufbauen will. Der Aufbau gelingt schnell, Grillen im Hellen schaffen wir hingegen nicht. Erstmalig stehe ich mit Stirnlampe an unserem Tisch und schnippele Gemüse. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich grusele mich zu Tode, da eine Warzenschweinfamilie interessiert unser Treiben beobachtet. Erst mit zusätzlicher starker Taschenlampe fühle ich mich sicher genug, die Karotten weiter zu zerkleinern.



Eingemummelt in den Schlafsack – diese Nacht war es doch recht kühl – schlafe ich wie ein Stein. Diese Dachzelte sind so urgemütlich wie erhofft! ;)

Am Morgen starte ich meinen ersten Duschgang in afrikanischen Ablution Blocks. Warmes Wasser hätte mir den Erstkontakt deutlich versüßt, da es an diesem Morgen nicht nur kühl, sondern auch regnerisch ist.:S Der Blick auf den See von der Campsite aus muss gigantisch bei schönem Wetter sein, wir hatten leider viele Wolken und Nieselregen. Dafür fiel es uns umso leichter, den Weg in Richtung Great Zimbabwe anzutreten, denn nun sollte es in die Geschichte des Landes gehen…

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09 Dez 2012 03:07 #266227
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Ich wollte noch ein paar Bilder zu Dongola nachliefern, weil ich es dort so schön fand (abgesehen vom Regen) ;)







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11 Dez 2012 14:35 #266457
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Great Zimbabwe
Unter dem Begriff wird die Ruinenstadt rd. 40 km außerhalb von Masvingo verstanden und bedeutet „Große Steinhäuser“. Hier handelt es sich um die Hauptstadt des Munhumtapa-Reichs, das sich ursprünglich bis nach Mosambik erstreckte. Angeblich soll sich Robert Mugabe darauf berufen, der Linie des alten Herrschergeschlechts anzugehören. :whistle: Die höchste Blütezeit der Siedlung war im 11. – 15. Jahrhundert, man geht davon aus, dass in dieser Zeit etwa 18.000 Einwohner dort lebten. Vorrangig ist die Ruinenstadt ein alter Palast, umfasste aber auch Dörfer, die als Art Lehen ihre Einkünfte aus Rinderzucht, Handel und Goldhandel an den Palast abgaben. Great Zimbabwe gilt als eine der ältesten und größten Stätten an Steinbauten in der Region. Von der ursprünglichen Ausdehnung und dem Wohlstand der Stadt zeugen die folgenden Bilder. Wir fanden es sehr beeindruckend, auch wenn das Wetter hätte schöner sein können. Die teils sehr engen Ringmauern sind unbedingt sehenswert und um den konischen Turm gibt es viele Interpretationen, welchem Zweck er wohl mal gedient haben könnte. Die Archäologen sind sicher aber einig, dass es sich nicht um eine statische Fehlplanung handeln soll…









Im Osten der Anlage gibt es den Nachbau eines Karanga Dorfes, in den Hütten gibt es hübsche Keramiken anzuschauen und zu erwerben. So schön die Sachen auch sind, mit Blick auf Gewicht und Ausmaße der einzelnen Stücke entscheiden wir uns schweren Herzens, nichts zu kaufen. Für die wenigen Touristen wird uns dann noch ein Tanz mit Gesang geboten, aber vor allem von dem kleinen Jungen waren wir ganz begeistert, weil er uns so schüchtern, aber auch sehr neugierig betrachtete…







Das kleine Museum ist einen Besuch wert, in vielen Schaukästen und Nachbauten der Anlage erhält man einen guten Überblick über die ehemalige Pracht. Wir sind dann noch im kleinen Shop (Souvenirs, Getränke) eingekehrt. Außen gibt es schattige Sitzplätze und Meerkatzen zur Unterhaltung werden ebenfalls geboten. Wir werden noch häufiger einen wirklich schönen Ort verlassen und es für die Einheimischen sehr bedauern, dass so wenige Touristen Simbabwe besuchen.







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12 Dez 2012 20:42 #266596
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  • marimari am 12 Dez 2012 20:42
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Danke Sanne - auf diesen Bericht habe ich mich gefreut. Bin gespannt dabei, wie es bei Eurer Reise weitergeht.
Grüsse Mari
Nächste Reiseziele:
01.04.2024-25.05.2024: Tunesien
25.08.2024-31.10.2024: Sardinien, Umbrien, Sizilien
April 2025:Iran, Irak, Saudi Arabien, Oman, UAE oder Seidenstrasse Richtung Mongolei
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12 Dez 2012 21:37 #266602
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Ei Sanne,

da biste mir doch tatsächlich "durchgerutscht" ! Ich hatte den ANfang Deines berichtes glatt übesehen :unsure:

Ich freue mich auf die Fortsetzung, besonders weil Ihr uns ja schon persönlich einen Vorgeschmack auf das Erlebte gegeben habt.

Liebe Grüße
Carsten
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