Liebe FoMis,
seit Anfang November sind wir aus Simbabwe zurück und im Rahmen dieses Berichts wollen wir unsere Eindrücke an eine unvergleichlich schöne Reise festhalten und Euch möglichst viele Infos und Argumente für eine Simbabwe-Reise liefern.
Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit will ich dieses Mal meinen Reisebericht nicht streng chronologisch, sondern möglichst mit thematischen Schwerpunkten aufbauen, weil ich denke, dass sich Interessierte dann vielleicht nur den für sie relevanten Teil raussuchen können. Ob das stringent klappt, werde ich wohl erst im Verlauf des Berichts lernen. Zunächst aber die wichtigsten Infos vorab:
Fact Sheet
Reiseverlauf: Frankfurt – Johannesburg/Südafrika – Beitbridge – Masvingo/Great Zimbabwe – Eastern Highlands – Mana Pools NP – Matusadona – Hwange NP – Matopos NP – Beitbridge – Sun City/ Südafrika – Johannesburg/Südafrika – Frankfurt
Fahrzeug: Toyota Hilux mit 2 Dachzelten von Bushlore
www.bushlore.com/ – am Ende einen Totalschaden am Reifen, einen Teilschaden am Reifen, eine rausgebrochene Schraube an der Klappe des Aufbaus, ein verlorenes Nummernschild
Vorbereitungen: Wir hatten im Vorfeld nur den Flug (Lufthansa mit A380 ab Frankfurt für unter Euro 800) und den Mietwagen über Buslore (rd. Rand 1.000 pro Tag) gebucht. Die Route hatten wir schon genauer geplant und grob überlegt, wie lange wir an welchem Ort verbringen wollten. Unsere Idee war, die meiste Zeit mit dem Dachzelt zu campen und gelegentlich eine feste Unterkunft zu nehmen. Für die, die sich fragen, wieso es zu dieser Kombination von festen Unterkünften und Campsites kommen sollte, erkläre ich gern, dass ich bislang eine überzeugte Lodge-Hopperin war und die beiden Herren eher der Camping-Liga zugeordnet werden können. Ob ich knapp vier Wochen auf Campingplätzen und ohne „hübsche“ Badezimmer schön finden würde, habe ich anfangs bezweifelt.
Wir: Meine Begleitung Volker und Roland sind begeisterte Camper-und überzeugt, „dass ich das kann“, Bislang hatte ich Zelten nicht mit Afrika in Verbindung gebracht, aber ich wollte es gern versuchen, so viel Vertrauen in mich muss ja belohnt werden. Aufs Zelten habe ich mich durchaus gefreut, mit den sanitären Einrichtungen fürchtete ich schon im Vorfeld auf Kriegsfuß zu sein, nachdem uns ein lieber Freund „sehr gute und schöne“ Einrichtungen per Foto zeigte und ich spontan nach eine Solardusche im Internet Ausschau hielt und mich fragte, ob im Namibia-Forum wirklich zu Recht Forumsmitglieder mit portablen Toiletten belächelt wurden. Auf Toilettenbilder verzichte ich daher…
Anreise über Südafrika
Die Übernahme des Fahrzeugs bei Bushlore in Randburg erfolgte problemlos. Wir wurden am Flughafen abgeholt und erhielten eine ausführliche Einweisung bei Bushlore. Gemeinsam wurden die Dachzelte aufgebaut, wir inspizierten das Fahrzeug gründlich. Soweit schien alles okay, die Schlafsäcke waren frisch gereinigt, es gab neben Kopfkissen sogar Bettlaken und Handtücher. Letztere hätte ich also nicht mitschleppen müssen. Das aufgebaute Zelt mit Kissen, Laken und Schlafsack war sehr einladend – die Idee mit dem Dachzelt war offensichtlich doch gut gewesen. Es konnte also losgehen!
Von Randburg sind wir zunächst nach Polokwane gefahren. Wir sind erst gegen 14 Uhr losgefahren, einkaufen wollten wir ja auch noch, schon jetzt war klar, einen Sundowner außerhalb des Fahrzeugs würden wir wohl nicht schaffen. Vorab hatte ich über das Internet unsere erste Unterkunft gebucht. Zunächst wollten wir nicht campen, um in Ruhe unsere Einkäufe verstauen zu können.
Erst gegen 19 Uhr erreichten wir die Wildthingz Lodge und unsere Gastgeber hatten sich schon Sorgen gemacht, ob wir überhaupt noch erscheinen würden. Die Website ist wohl noch in Arbeit, daher hier der Link über eine SA Venues
www.sa-venues.com/visit/wildthingzlodge/ .
Die einzelnen Häuser waren riesig, komfortabel eingerichtet und sehr sauber. Als Zwischenstopp sehr schön. Nach der Anreise waren wir ganz schön platt und entschieden, die Packerei am nächsten Morgen ausgeruht und im Hellen zu erledigen.
Unser Toyota war ein echtes Raumwunder, was es aber bei der Menge an Lebensmitteln, Getränke und Campingequipment auch sein musste. Unzählige Wasserkanister, Weinflaschen, Bier- und Coladosen verschwanden auf der Ladefläche und auch der Engel wurde randvoll. Auf der Rückbank verstauten wir die preiswert erworbene Kühlbox und gefühlte 10 Kubikmeter Fotoausrüstung.
Von Polokwane aus wollten wir am zweiten Tag in Südafrika nah an die Grenze zu Simbabwe, da wir den Rat bekommen hatten, den Grenzübergang Beitbridge möglichst in der Früh zu passieren. Beitbridge soll organisatorisch eine Katastrophe sein und ist vor allem durch LKWs sehr stark frequentiert. Allerdings kam uns der Streik der LKW-Fahrer zugute, auch wenn es insgesamt aus unterschiedlichen Gründen dann vor Ort doch noch recht lange gedauert hat. Aber dazu im Kapitel „Beitbridge“ später mehr.
Nach einem weiteren Einkauf der „paar noch fehlenden Dinge“, die spielend den Platz von drei riesigen Einkaufswagen benötigten, räumten wir im strömenden Regen den Wagen voll – nun war allerdings nicht mehr sehr viel Platz! Es war es dann doch wieder dunkel, als wir die Dongola Ranch erreichten. Am Gate hatte man bereits Feierabend, ließ uns dann aber freundlicherweise noch rein.
www.dongolaranch.co.za/
Wir haben uns für ein Double Safari Tent entschieden. Diese verfügen über eine separate Dusche, Toilette und Küche. Grillmöglichkeiten gibt es natürlich auch, Holz kann man im Shop erwerben. Ein Restaurant gibt es ebenfalls, das haben wir aber nicht probiert. Den ersten Abend waren wir nicht zum Grillen gekommen, das musste jetzt nachgeholt werden. Afrika ohne zu Grillen ist für mich halt eben nicht das wahre.
Die Anlage ist sehr hübsch und gepflegt angelegt. Die Zelte sind zweckmäßig und geräumig. Auf der Dongola Ranch kann man es sicher auch ein paar Tage gut aushalten. Aber wir wollten ja weiter nach Simbabwe und sprangen daher am nächsten Morgen früh aus den Betten und waren viertel vor acht an der Grenze und unser Erlebnis „Grenzübertritt in Beitbridge“ konnte beginnen.
Anbei noch ein paar Bilder von Dongola:
Dieser erste Teil hat noch etwas wenig Bilder - ich fürchte aber, Ihr werdet im Verlauf der Reise über die viel zu vielen Bilder noch den Kopf schütteln...
Teil 2 zu Beitbridge und Great Zimbabwe liefere ich morgen - jetzt wartet Beethoven mit seiner Neunten auf mich.
Liebe Grüße
Sanne