Dienstag, 29.5.2012 Kommerz
Gweru Antelope Park
Der Lion Walk beginnt um 6.30 Uhr. Ausser uns sind nur ein paar Volontäre dabei. Nach ein paar Erklärungen geht es zum Löwengehege. Die beiden Löwen sind jeweils 18 Monate. Ausser diesen beiden gibt es wohl noch zwei Löwinnen, die ähnlich alt sind. Die müssen dann das gesamte Unterhaltungsprogramm leisten: Cub Viewing, Feeding, Lion Walk usw.
Unsere Fragen, wo die Löwen herkommen und wo sie später hingehen, werden leider nur ausweichend beantwortet. Auch die Volontäre können oder wollen uns nicht viel sagen.
Das Löwengehege ist klein. Die beiden Löwen kommen zweimal täglich für 1,5 h raus.
Wir laufen los und nach ein paar Minuten laufen die Löwen an uns vorbei. Sie nehmen keine Notiz von uns und spielen wie zwei kleine Katzen.
Einer der Angestellten passt auf, dass sie sich nicht zu weit entfernen. Plötzlich taucht ein Impala auf und die Löwen versuchen zu jagen. Irgendwann finden die Wärter die beiden wieder und wir machen uns auf den Rückweg.
Es war natürlich ein Erlebnis, die Löwen so nah zu beobachten, trotzdem sehen wir frustriert zu, wie die Löwen wieder in ihr kleines Gehege kommen und gehen zurück auf die Campsite.
Ich möchte jetzt hier keine Diskussion über Lion Walk und Antelope Park beginnen (gibt es ja schon an anderer Stelle)
Wir haben selber zuvor lange mit uns gehadert, ob wir das machen wollen.
Das folgende soll deshalb lediglich unseren persönlichen Eindruck wiedergeben.
Das gesamte Projekt nimmt angeblich Löwenbabys auf, die sonst nicht überleben könnten. Diese werden dann aufgezogen und später (wenn sie für den Walk zu alt sind) in ein grosses Gehege entlassen, wo man mit den Touris dann nachts rumfährt. Dort sollen sich die Löwen dann vermehren und deren Junge später ausgewildert werden. Meines Wissens ist jedoch noch kein Löwe von hier jemals ausgewildert worden.
Wir haben das Projekt als grossen Kommerz empfunden, ausgerichtet auf Touristengruppen. Tierschutz wird hier soviel oder sowenig betrieben, wie in einem beliebigen Zoo oder so manchen Farmen in Namibia, die Tiere in Gehegen halten zum Anschauen und streicheln. Ob das legitim ist, muss jeder für sich selber beantworten.
Wir würden hier nicht wieder hinfahren.
Dazu ist es ausserdem noch kalt und windig. Am Nachmittag trifft der nächste Overlander ein, natürlich mit Getrommel und Getanze.
Der Fahrer des ersten Overlanders leiht uns einen Ventilschlüssel und berichtet, dass morgen ein weiterer Bus erwartet wird. Gut das wir morgen früh abfahren.
Wir mögen immer noch nicht grillen, ins Restaurant wollen wir wegen der vielen Bustouristen nicht, also versuchen wir Pizza zu backen. Es gelingt ganz gut.