Tom, oder trois
Hallo zusammen
Bitte einsteigen, die Reise geht weiter.
14. Januar 2013
Auch heute stehen wir wieder früh auf. Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Veranda packen wir unsere Sachen ins Auto und eine halbe Stunde vor Ladenöffnung stehen wir bereits vor dem Shoprite um uns für das Leben im Busch einzudecken, denn in nächster Zeit werden die Einkaufsmöglichkeiten eher dürftig sein. Die Wartezeit überbrücken wir mit Leute beobachten und Geld am ATM ziehen.
Vorbei an vielen Dörfern und Reis- und anderen Plantagen verlassen wir das schwül-heisse Beira.
1971 war ich zum ersten Mal dort, in dieser gemütlichen, überschaubaren Stadt mit den vielen netten Restaurants und schönen, gepflegten Häusern. 2001 waren Toni und ich wieder dort. Praktisch keine Strasse mehr hatte einen Teerbelag, sondern nur noch riesige Löcher, normale PWs mussten Slalom fahrend den Kratern ausweichen um nicht irgendwas am Auto abzureissen
. Beira war in einem katastrophalen Zustand. Die Spuren des 15 Jahre dauernden Bürgerkrieges (1977 - 1992) waren noch gut zu sehen. Heute sieht es ein wenig besser aus. Die Strassen in der City wurden neu gemacht, obwohl sie bereits wieder löcherig sind und man ist sogar bemüht, den überall rumliegenden Müll aufzuhäufen, damit es nicht ganz so schlimm aussieht. Die hässlichen, grauen Fassaden wurden oft kurzerhand mit riesigen Reklamebildern angepinselt. Schön ist anders, aber interessant ist es alleweil in Beira.
Die Strasse zurück über die Schlaglochpiste finden wir nun nicht mehr so schlimm, da es jetzt trocken ist und man deshalb die jeweilige Tiefe der Löcher besser sieht, aber nun staubt es
.
Bald erreichen wir Inchope, wo wir gegen Norden abzweigen. Bei wenig Verkehr und umso mehr Schlaglöchern fahren wir auf der relativ neuen und schon kaputten Teerstrasse, nachdem wir den Rio Pungoe überquert haben, bis zur Abzweigung zum Gorongosa NP.
Brücke über den Rio Pungoe.
Das ist der Missetäter, welcher ab und zu die Strasse nach Beira und weite Landstriche überflutet.
Wir wissen, dass der Gorongosa NP um diese Jahreszeit geschlossen ist, aber kurz vor dem Gate gibt es einen Campingplatz, welchen wir nun ansteuern und welcher gemäß telefonischer Auskunft geöffnet ist. Endlich wieder im Dachzelt schlafen!!! Wir freuen uns darauf
.
Auf einer Waldpiste geht es nach ca. 8 km bei einer Ruine rechts rein, dann nach 300 m nochmals rechts und nach weiteren 200 m ist das Camp erreicht.
Schön ist es hier, so mitten im tiefen Wald! Da man ja wusste, dass wir kommen, ist das Wasser in den neuen, geräumigen Duschen bereits warm und ein grosses Lagerfeuer wurde für uns gemacht. Mehrere Leute sind damit beschäftigt, den Platz zu fegen, wie aufmerksam. Toll finden wir auch die vier grossen Unterstände mit Küche und Waschbecken.
Hier sind wir endlich wieder ganz in der Natur draußen. Mal hin und wieder eine Stadt erkunden ist ja schon nett, aber eigentlich fühlen wir uns im Busch viel wohler. Das Wetter spielt auch mit, es ist zwar sehr warm aber nicht mehr so schwül.
Als wir unser Dachzelt aufmachen, kommt uns ein Räusper-Räusper-Geruch entgegen, wenn ihr wisst, was ich meine
. Unser fahrbares Schlafzimmer war ja zum letzten Mal in Zimbabwe offen und wurde dann bei strömendem Regen zusammengeklappt. Mief, Mief kann man da nur sagen
. Gut, dass wir früh dran sind und die Sonne scheint. Es besteht also noch Hoffnung, dass sich das Duftwolkengasgemisch ein wenig verflüchtigt.
Wir geniessen den ruhigen Abend am Lagerfeuer. So lässt sich’s aushalten. Als es schon stockdunkel ist, kommt der Besitzer des Camps, ein netter Südafrikaner namens Sakkie Van Zyl um sich zu entschuldigen, dass er bei unserer Ankunft nicht zugegen war. Er hilft, in der Nähe eine Schule zu bauen und war den ganzen Tag am Arbeiten. Wie er uns erzählt, macht man es ihm mit dem Bau des Camps nicht gerade leicht. Er hat sein ganzes Geld bei Gerichtsfällen verloren, ein Verfahren ist noch hängig und erst, wenn er dieses gewinnt, darf er das Camp offiziell eröffnen und auch für die Übernachtungen kassieren. Freiwillige Beiträge sind natürlich jetzt schon höchst willkommen. Wir bieten ihm 500 Met. = ca. Euro 12.50 an, womit er mehr als zufrieden ist.
Nun ist uns auch klar, weshalb wir am Telefon so unglaublich zuvorkommend behandelt worden sind. Erst nahm Vater Piet ab, welcher sich sofort mit seinem Sohn Sakkie in Verbindung setzte, dann telefonierte uns Sohn Sakkie um uns zu sagen, dass er sich auf unseren Besuch freut und dann telefoniert uns wieder Vater Piet um nachzufragen, ob es nun mit der Verbindung mit Sohn Sakkie geklappt hat. Die geben sich wirklich die grösste Mühe und sind natürlich auf jeden gespendeten Cent angewiesen. Ein sehr empfehlenswertes, gepflegtes Camp, uns gefällt es hier ausgezeichnet
.
Zeltunterkünfte sind ebenfalls vorhanden.
Camping: 500 Meticals = ca. Euro 12.50
Gefahrene Kilometer: 202
Grüessli
Erika
Man sieht sich……..