THEMA: Reisebericht: Nordmosambik, mal schön-mal hässlich
10 Jul 2013 18:04 #295760
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  • Erika am 10 Jul 2013 18:04
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Hallo zusammen

Nun folgt der Rest meines Inselberichtes. :)

Auf der 1,5 Quadratkilometer grossen Ilha de Moçambique leben ca. 14’000 Menschen. Jedem Einwohner stehen gemäß Wikipedia durchschnittlich nur 27,6 Quadratmeter zur Verfügung (im Vergleich in Deutschland 4‘331,2). Die meisten Insulaner besitzen keine Toilette und müssen deswegen an den Strand….. Baden im Meer ist deshalb nicht unbedingt empfehlenswert :sick: .


























Wir sind auch während unseres zweiten Besuchs von dieser seltsam anmutenden Insel total begeistert.
















Man beachte die riesigen Luftwurzeln. Kann mir jemand sagen, wie diese Prachtsexemplare heissen?


Nachdem wir die Insel ausgiebig erkundet haben, beenden wir unsere kleine Reise in die Vergangenheit und fahren über die Brücke zurück auf den schön gelegenen Casuaria Campingplatz, welcher in der Bildmitte zu sehen ist.



Auf dem Festland angekommen, machen wir uns auf die Suche nach Brot. Zehn verschiedene Leute schicken uns in zehn verschiedene Richtungen. Schlussendlich werden wir erleichtert fündig und fahren auf den Campingplatz. Wir essen was Kleines und schauen den Ka©ktussetzern zu, welche wieder ihrem Geschäft nachgehen :S .
Wir winken, sie winken zurück :laugh: .

Dass wir auch heute hier wieder die einzigen Gäste sind, muss ich glaube ich gar nicht erwähnen.

Wir sitzen wieder lange draußen und schauen auf die Lichter der Insel. Das Meer ist spiegelglatt. Toni kriegt schon Schweissausbrüche, wenn er nur ans Dachzelt denkt, wo kein Lüftchen weht :P .
Für ihn ist es an der Küste einfach zu heiß.

Grüessli
Erika

Fortsetzung folgt……
Anhang:
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
www.namibia-forum.ch...n-mal-haesslich.html
2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
www.namibia-forum.ch...rd-zum-alptraum.html
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 14:12 von chrigu.
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11 Jul 2013 18:11 #295887
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  • Erika am 10 Jul 2013 18:04
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23. Februar 2013
Auch heute frühstücken wir wieder mit dem Rücken zum Strand, ihr wisst ja weshalb… ;)

Der Nachtwächter, welcher die letzten zwei Nächte in unserer Nähe unter einem Baum sitzend verbracht hatte, liest die Bibel. Er verabschiedet sich von uns und ist nun bis zum Eintreffen der nächsten Gäste arbeitslos.

David, der Campbesitzer lässt uns die Rechnung durch den Jungen bringen. Er selbst war weggefahren ohne sich zu verabschieden. Schade um den aufgeweckten Jungen, welcher für den faulen Italiener den Handlanger spielen muss anstatt zur Schule zu gehen :( .

Da wir heute eine lange Strecke vor uns haben, fahren wir zeitig weg. In Nordmosambik sind die Distanzen von Unterkunft zu Unterkunft relativ weit auseinander. In Namialo biegen wir nach Norden ab. In der Ferne tauchen wieder herrliche Inselberge auf.

















Es geht ununterbrochen auf und ab. Der Wald wird stark abgeholzt und in grossen Säcken als Holzkohle am Strassenrand verkauft. Die Strasse nach Pemba, unserem nächsten Ziel, wird ausgebaut. Man möchte wahrscheinlich in Zukunft mal eine gute Teerstrasse von Pemba bis Maputo. Leider halten diese Strassen aber nie lange und müssen (müssten) andauernd ausgebessert werden :S .

Da wir uns im Land der Cashew Nüsse befinden, kaufen wir sie am Strassenrand nicht tonnenweise, aber doch sackweise. Die Qualität ist hervorragend und schmecken tun sie abartig gut. Leider können diese Nüsse nicht mehr im Ausland vermarktet werden, da die Weltbank den freien Markt erzwang und die Schutzzölle dafür verbot :angry: .
So kam es, dass Tausende ihre Arbeit verloren und der Markt in Mosambik zusammen brach. In den grossen Supermärkten in Maputo, Beira usw. werden schweineteure Cashewnüsse aus Brasilien angeboten, paradox, nicht wahr :huh: ?

Nach Namapa überqueren wir den breiten Rio Lurio und wechseln von der Provinz Nampula nach Cabo Delgado. Rein theoretisch beginnt ab hier Elefantenland.








Hier machen wir ne kleine Pause, aber aufgepasst, die Ufer könnten noch vermint sein.

Grüessli
Erika

Bis bald
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14 Jul 2013 16:38 #296310
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Hallo zusammen

Bitte einsteigen, die Pause ist vorbei.

Auf der passablen Teerstrasse kommen wir bei sehr wenig Verkehr gut voran. Die Provinz Cabo Delgado ist mit 14 Einwohnern pro Quadratkilometer die am dünnsten besiedelte und wildeste Gegend in Mosambik. Es ist sehr einsam hier. In den paar wenigen Dörfern auf unserer Strecke werden unter Anderem Altklamotten verkauft.















Die Menschen hier haben es nicht leicht. Sie betreiben Brandrodung um zwischen den verkohlten Baumstümpfen ein paar Maispflanzen zu ziehen.








Unterwegs sehen wir einen schlimmen Unfall. Ein Kleinbus voller Leute ist ungebremst von hinten in einen Lastwagen geknallt. Der Fahrer, dessen Arm leblos aus der zerbrochenen Frontscheibe raushängt, ist tot. Die Passagiere stehen ratlos und sichtlich geschockt am Strassenrand. Da bereits ein Weisser mit einem Schweizer Hilfsorganisations-Kleber am Fahrzeug angehalten hat, fahren wir weiter.









Einige Kilometer vor Pemba werden wir wieder mal von der Polizei angehalten. Sie sind zu zweit und möchten unsere Wagenpapiere sehen. Und jetzt kommt’s:
Ihr könnt euch sicher erinnern, dass der betrunkene Dödel am Zoll bei der Einreise den Einreisestempel kopfüber in unser Carnet geknallt hat :S .
Tja, exakt das wird nun bemängelt :unsure: . Glücklicherweise kann der eine Ordnungshüter ein wenig Englisch und ich ein paar Brocken Portugiesisch.




Der Einreisestempel steht auf dem Kopf :huh: .

“Der Stempel ist nicht korrekt angebracht”
“Wir wissen das, können’s aber nicht ändern”.
“Aber das ist nun ein grosses Problem, dieser Stempel ist ungültig”.
Toni nimmt dem Mann das Carnet aus der Hand, dreht es auf den Kopf und sagt, dass nun der Stempel richtig sei :woohoo: .
Der Polizist dreht das Carnet wieder um und sagt, dass aber nun der Stempel wieder falsch sei :sick: .
Toni versucht dem Mann zu erklären, dass der Stempel-Zöllner betrunken gewesen sei und um sicher zu gehen, dass das auch verstanden wird, macht er dazu Faxen, fängt an zu lallen, verdreht die Augen und gibt komische Töne von sich :laugh: .
Die Miene des Polizisten versteinert sich zusehends :angry: .
Er hat sich nun erst recht dazu entschlossen, dass dieser kopfüber draufgeknallte Stempel ein Vergehen ist :sick: .
“Werden wir nun verhaftet, oder was?”
So geht das hin und her.
Der Polizist verschwindet mit unserem Carnet und mitsamt seinem Kollegen hinter unserem Fahrzeug.
Im Seitenspiegel sehe ich, wie sie diskutieren und diskutieren.
Es dauert und dauert.
Bei mir läuten die Alarmglocken :S .
Für uns ist klar, die wollen Geld von uns und jetzt wird nur noch die Höhe des Betrages besprochen :( .
Ich steigere mich langsam in eine ziemliche Wut hinein, steige aus dem Auto, und gehe zu dem Carnet-Beschlagnahmer.
Nach einem kurzen Handgemenge krieg ich das Carnet zu fassen und reiss es dem Polizisten aus der Hand :woohoo: .
Ehrlich Leute, das hab ich gemacht, Toni ist mein Zeuge! :silly:
Während ich triumphierend zu unserem Fahrzeug gehe, latscht der Polizist mir noch hinterher und schimpft, dass er eigentlich die Autoritätsperson sei und nicht ich :whistle: .
Arschloch :evil: .

Bald darauf fahren wir in Pemba ein. Nachdem wir in verschiedenen Läden eingekauft haben, geht es vorbei an riesigen Müllbergen zum Pemba Dive + Bush Camp, wo wir einige Tage verbringen möchten.










*Der Besitzer Rüdiger, genannt Rudi eröffnet uns gleich bei unserer Ankunft, dass das Camp nur noch bis Mitte Jahr geöffnet sei, da hier, ja, genau hier ein grosser Hafen gebaut werde :dry: . Vor der Küste sind grosse Ölvorkommnisse entdeckt worden.

*Siehe mein Nachtrag vom 26. September 2013












Pemba Dive + Bush Camp


Und dann eröffnet er uns noch, dass die Cholera ausgebrochen sei und wir das Leitungswasser vor dem Gebrauch mindestens 10 Minuten kochen müssen :( . Auf unseren Einwand, wir hätten einen Katadyn-Filter meinte er, der nütze nichts, das Wasser müsse trotzdem gekocht werden.

Wir richten uns auf dem Campingplatz gemütlich ein. Es ist wieder traumhaft schön hier, aber auch extrem heiß bei hoher Luftfeuchtigkeit.

Ganz spät, als wir im Dachzelt liegen, sagt Toni nachdenklich zu mir, dass er sich als Mann niemals so rüpelhaft gegenüber der Polizei hätte benehmen dürfen wie ich. Da er hat wohl recht , aber so schnell wird doch wohl ein Polizist nicht einer älteren Dame an die Wäsche wollen, oder? :woohoo:

Gefahrene Kilometer: 430
Camping Pemba Dive + Bush Camp: 10 U$ pro Pers. + 5 U$ für Strom = 25 U$ pro Tag für 2 Pers.

Grüessli
Erika

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Letzte Änderung: 26 Sep 2013 18:09 von Erika. Begründung: Ergänzung
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16 Jul 2013 21:41 #296540
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24. Februar 2013
Nachts zog ein starkes Gewitter mit wolkenbruchähnlichem Regen vorbei. Unser Dachzelt ist glücklicherweise dicht, aber der Wind hat ganz anständig daran gerüttelt.

Die Lage des Pemba Dive + Bush Camps an der grössten natürlichen Bucht Afrikas ist umwerfend schön, aber auf dem etwas zurückversetzten Campingplatz ist die Luft sehr stickig. Man campt nicht direkt am Meer, wo immer ein wenig ein Lüftlein bläst, sondern ein ziemliches Stück dahinter. Der Platz ist mit der grossen Gemeinschaftsküche sehr gut für Selbstversorger eingerichtet. Die Duschen/WCs sind geräumig und sauber.



Dieser witzige, etwas verblichene Zettel hängt in der Küche. :woohoo:

Wegen der ausgebrochenen Cholera kocht ein Angestellter von morgens bis abends in grossen Töpfen Wasser. Da wir hier Internetzugang haben, schreibe ich an die Firma Katadyn eine Mail und frage an, ob wir das verseuchte Wasser nach dem Filtern trinken dürfen. Die Antwort kommt erfreulicherweise postwendend. Ja, wir dürfen das gefilterte Wasser bedenkenlos trinken, ohne es abzukochen :) . Puh, wir sind erleichtert :silly: .

Komischerweise hab ich plötzlich eine geschwollene Backe und im Mund hinten, oben links, wo früher der Weisheitszahn sass, stelle ich besorgt ein Geschwulst fest :dry: . Das wird sich hoffentlich wieder geben, denke ich und sage Toni mal vorläufig nichts.

Nach dem Frühstück baden wir im glasklaren, badewannenwasserwarmen Meer. Welch ein Vergnügen.




















Anschliessend fahren wir nochmals nach Pemba um etwas ausführlicher einzukaufen und um am ATM Geld zu besorgen. Gestern hat es wegen der Verzögerung mit der Polizei nicht mehr für alles gereicht :angry: .

Dann fahren wir nach Wimbe, wo sich viele nette Hotels und Pensionen befinden. In einem neuen, offenen Restaurant direkt am Meer bestellen wir Calamari und Pommes (die Langusten dürfen sie behalten, da viel zu teuer). Kaum ist das Essen auf dem Tisch, verdunkelt sich der Himmel. Wir beobachten, wie eine Windhose, oder besser gesagt eine Wasserhose direkt auf uns zu rast :blink: . Es kommt ein fürchterlicher Sturm mit sintflutartigem Regen auf, und fegt quer durch das Restaurant. Möbel fliegen rum, der Flimmerkasten wird in aller Eile abmontiert und unser Essen wird vom Teller geweht :sick: . Wir sind innerhalb von Sekunden bis auf die Unterhosen nass :dry: .

Bald klart es sich wieder auf. Wir machen uns auf den Weg zu unserem Camp. Unterwegs sehen wir, wie ganze Sturzbäche die Hügel runter fliessen und Unmengen von Müll in Richtung Meer und Armenviertel geschwemmt werden. Pfui Teufel :sick: .









Das ist Mosambik - mal schön - mal hässlich.


Zum Plaudern ist leider niemand da, wir sind wieder mal die einzigen Gäste.
Meine Backe tut weh.

Grüessli
Erika

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18 Jul 2013 15:17 #296765
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25. Februar 2013
Nach dem Aufstehen begebe ich mich zum Duschhäuschen. Erst flieht mal ne giftgrüne Schlange vor mir und dann schaue in den Spiegel. Ein mir unbekanntes Gesicht gafft mich an :ohmy: .
“O.k.”, sag ich, “ich kenn dich zwar nicht, aber ich wasch dich jetzt trotzdem”. :S
Meine linke Gesichtshälfte ist stark geschwollen.
Oh Gott, seh ich beschissen aus! :sick:

Zurück beim Fahrzeug stiert mich Toni entsetzt an. “Was ist denn das? Oh Gott, siehst du beschissen aus!” :dry:
Jetzt ist also auch meinem lieben Mann aufgefallen, dass ich eine geschwollene Backe habe und das will was heissen. :(

Wir fahren nach dem Frühstück den kurzen Weg in die Stadt zu einer Apotheke um irgendein Medikament gegen Entzündungen zu kaufen. Der Mann gibt mir Tabletten mit dem Wirkstoff Paracetamol, das haben wir zwar selbst schon, aber ich nehm es trotzdem. Antibiotika nütze in meinem Fall nichts, sagte er. Ich müsse einen Zahnarzt aufsuchen.
Nein, ich möchte hier nicht zum Zahnarzt, ich probier es erst mal mit Medikamenten. :whistle:

In Pemba selbst gibt es nicht viele sehenswerten Gebäude, die Stadt liegt jedoch sehr schön erhöht auf einer Landzunge und ist von schneeweißen Stränden umgeben.










Wir parken vor einem Supermarkt, Toni geht in den Laden und ich bleibe im Fahrzeug.
Plötzlich tönt an meinem Ohr ein weinerliches Stimmchen:
“My father”. Hör ich recht? Das gilt doch nicht etwa mir? :blink:
“My father”, ich zieh mir die Sonnenbrille über die Augen und schiele so unauffällig wie möglich seitlich raus B) . Tatsächlich! Da steht ein zerlumpter Junge und hält mir seine hohle Hand hin.
“My father”, geht’s dem eigentlich noch, ich bin doch nicht my father, Rotzbengel, unverschämter! :evil:
Etwas verwirrt dreh ich die Scheibe ein Stück hoch und vertiefe mich in ein Sudoku, aber konzentrieren kann ich mich nicht so recht. Dieses andauernde jammernde “my father-my father” verwirrt mich total. Mann, ist der hartnäckig, der soll endlich abhauen! My father, lernt man so was etwa im Religionsunterricht?
Gut, dass Toni bald kommt und ich erlöst werde. Er freut sich natürlich wie ein kleines Kind über meinen neuen Namen, klopft dem Jungen freundschaftlich auf die Schulter und gibt ihm sogar grinsend zur Belohnung ein paar Münzen (!!!) :sick: .
Morgen lass ich mich scheiden! :evil:

Viele Grüsse
“my father“, alias Erika :laugh:

Fortsetzung folgt………
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Letzte Änderung: 18 Jul 2013 15:19 von Erika.
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21 Jul 2013 18:56 #297037
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Die Lebensmittelpreise in Pemba sind sehr hoch, ein Liter Milch (aus Portugal!) kostet umgerechnet ca. 3.- U$.
Der portugiesische Wein ist billiger als der südafrikanische. Es gibt Marmelade aus Pakistan und der Türkei, Käse und Butter aus Dänemark, alles ist von weit her importiert, auch aus Brasilien, Waren aus Südafrika findet man nur wenige, und wenn, dann sind sie sehr teuer.







Der Hafen, welcher bald ausgerechnet an die Stelle verlegt werden soll, wo jetzt das Dive + Bush Camp ist :( .

Wie in den meisten Städten, ist auch hier das Müllproblem überhaupt nicht gelöst. Die Kinder baden in den Dreckpfützen und die Frauen waschen darin ihre Wäsche. Kein Wunder, dass hier die Cholera ausgebrochen ist.






:sick: :sick: :sick:


Rudi, der Campbesitzer ist überzeugt, dass ich Antibiotika einnehmen muss, er werde mir welche besorgen, was er dann auch gemacht hat. Dass auch er meint, dass ich mit meiner geschwollenen Backe beschissen aussehe, muss ich wohl gar nicht mehr erwähnen. :blush:
Da ich aber nicht alles mir Unbekannte einfach so einnehme, schreib ich an eine mit uns befreundete Apothekerin eine SMS und schildere ihr meine missliche Lage und die Art des Antibiotikums. Sie gibt grünes Licht, prophezeit mir aber, dass mir das Medikament den Gang zum Zahnarzt nicht ersparen werde. :dry:

Dann erzählt uns Rudi noch, dass es im Landesinneren schwere Niederschläge gegeben habe und viele Strassen unpassierbar geworden seien. Falls wir wirklich das ganze Land bis zur Unity2 Brücke durchqueren wollten, müssten wir uns langsam auf den Weg machen, bevor es zu spät sei. :huh:






Abendstimmung

Unser Nachtessen besteht aus frittiertem Halal-Huhn und Kartoffelsalat. Es schmeckt prima, obwohl ich mit meinem Eitergeschwür nur schlecht kauen kann.









Huhn

Nach dem Eindunkeln ziehen wieder schwarze Wolken auf. Die lästigen Mücken fressen uns fast auf, aber gemäß Rudi sind es keine Malariamücken, die leben nur um die Ecke, aber nicht hier im Camp. :cheer:

Viele Grüsse
Erika

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