THEMA: Reisebericht: Nordmosambik, mal schön-mal hässlich
13 Jun 2013 14:06 #291870
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Hallo zusammen

Falls ihr Lust und Interesse habt, möchten wir euch gerne einladen, uns auf unserer diesjährigen Reise durch Nordmosambik und ein kleines Stück durch Südtansania zu begleiten.

Ich hoffe, dass wir es ähnlich lustig und gemütlich zusammen haben werden, wie in meinem kleinen Reisebericht über den wilden Westen Tansanias:

www.namibia-forum.ch...-war-die-huelle.html

Obwohl wir zwei Jahre zuvor bereits schon mal durch Nordmosambik nach Tansania gefahren waren, wollten wir diesen Teil des Landes mit einigen Abänderungen nochmals durchqueren. Irgendwie waren wir einfach fasziniert von der grandiosen Landschaft. Im Gegensatz zum Süden ist der nördliche Teil noch sehr rückständig und für den Tourismus wenig erschlossen, aber das ist ja eigentlich das, was wir suchen.

Voraussetzung für eine solche Reise ist ein zuverlässiges, geländegängiges Fahrzeug mit Schlafmöglichkeit, ein Mann, der bei einer Panne selbst was reparieren kann und die Bereitschaft, weitgehend auf Luxus zu verzichten.

Gestartet sind wir am 4. Dezember 2012 ab Windhoek mit Ziel Arusha/Tansania, wo nun unser Fahrzeug untergestellt ist und von wo es am 29. März 2013 wieder ab in die Heimat ging.





Unsere Route, gelb eingezeichnet

10. Januar 2013
Ich beginne meinen Bericht mit der letzten Nacht in Zimbabwe, wo wir auf dem Gelände der HIVU-Nursery hoch oben in den Vumba-Bergen bei sintflutartigem Regen campieren. Es ist kalt und gruselig, aber wenigstens ist die Dusche schön heiß, da es zufällig Strom gibt. Der pflichtbewusste Nachtwächter schreibt jeden Gegenstand, welcher sich außerhalb unseres Fahrzeugs befindet feinsäuberlich in ein Heftlein. Nichts entgeht seinen Adleraugen: 1 Dachzelt auf dem Autodach, 1 Aluminiumkiste auf dem Autodach, 1 Reserverad auf dem Autodach, 3 Benzinkanister links am Auto, 3 Benzinkanister rechts, 1 Reserverad an der Hecktüre, 1 Regenplane, 2 Zeltstangen usw. 1 Tisch, 2 Stühle,
“Nein die Stühle und den Tisch werden wir wieder im Auto verstauen”.
“Also gut, dann streich ich das wieder”.
Alles, aber auch gar alles wird notiert, sogar die Seitenspiegel und Scheibenwischer.
Wir sitzen noch eine Weile unter unserer aufgespannten Regenplane, aber da es immer ungemütlicher wird, verziehen wir uns bald ins Dachzelt.







HIVU Nursery vor zwei Jahren bei genialem Wetter.
Von diesem Jahr hab ich leider kein Foto, da meine Kamera nicht wasserdicht ist.

Grüessli
Erika

Fortsetzung folgt....
Anhang:
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
www.namibia-forum.ch...n-mal-haesslich.html
2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
www.namibia-forum.ch...rd-zum-alptraum.html
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13 Jun 2013 18:32 #291891
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Hallo zusammen

In diesem Kapitel gibt es ausnahmsweise keine Bilder, es war einfach zu feucht.

11. Januar 2013
Das Dachzelt müssen wir an diesem Morgen triefend nass zusammen packen.
Der Nachtwächter kommt mit seinem Heftlein daher und hakt sichtlich erleichtert alle am Vorabend aufgelisteten Gegenstände ab. :)

Wir fahren bei Regen und dickem Nebel den Berg runter. Irgendwo sehen wir im letzten Moment einen umgefallenen Baum quer über die Strasse liegen und fahren nach kurzem Zögern einfach darüber. Es rumpelt zwar ein wenig, aber es klappt. Bald darauf erreichen wir bei Mutare die Grenze zu Mosambik. Die Ausreise aus Zimbabwe ist in wenigen Minuten erledigt. Die Einreise nach Mosambik dauert ca. eine Stunde. Nachdem wir je einen Zettel ausgefüllt haben, werden wir in einen separaten Raum geführt, wo wir fotografiert werden und wo vom linken und rechten Zeigefinger ein Fingerabdruck genommen wird. Eine spezielle Maschine wird mit unseren Daten gefüttert und dann druckt dieses Teil ein wunderschönes Visum mit Foto inkl. Quittung aus. :silly:

Der Mann vom Customs, welcher unser Carnet fürs Fahrzeug abstempeln soll, macht einen sehr besäuselten Eindruck auf uns :pinch: . Wir müssen ihm zeigen, wo der Einreisestempel hin kommt, was er dann auch schwungvoll tut, aber leider steht dieser Stempel auf dem Kopf :blink: . Ist ja eigentlich egal, Hauptsache gestempelt, sagen wir uns…..

Bei immer noch dichtem Nebel und Regen fahren wir auf einer relativ guten Teerstrasse bis Chimoio. Unser Ziel ist das Milford Hotel, wo wir vor zwei Jahren bei schönem Wetter im Garten campierten. Aber heute sieht es anders aus. Wegen des starken Regens beschliessen wir, ein Bungalow zu beziehen. Auf der sehr kleinen, gedeckten Veranda kochen wir unser Abendessen, was irgendwie gemütlich ist, aber nach dem Duschen stellen wir fest, dass das Abwasser in den Raum hinaus läuft und das Waschbecken leckt und nun läuft im Schlafzimmer auch noch Wasser die Wände runter, weil das Dach undicht ist :sick: . Alles in allem eine sehr feuchte Angelegenheit möchte ich sagen. Um während des Schlafens nicht nass zu werden, schieben wir sicherheitshalber die Betten von der Wand weg und stellen unser Gepäck auf die Möbel :woohoo: .

Kosten Milford Hotel ca. 80 U$ inkl. Frühstück
Gefahrene Kilometer: 149

Grüessli
Erika

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14 Jun 2013 11:05 #291964
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12. Februar 2013
Nachdem es die ganze Nacht gestürmt, gewittert und gepisst hat, steht das Wasser am Morgen im Bungalow bis zu Türschwelle :blink: . Wir waten mit unseren Gummilatschen kichernd durch die Räume und tragen unser Gepäck ins Fahrzeug. Als ich die Beifahrertür aufmache, glaube ich, mich trifft der Schlag. In den Ausbuchtungen der Mittelkonsole steht das Wasser bis zum Rand :sick: . Unser armer Höhenmesser schaut mich mit feuchten Augen traurig an und verlangt, sofort abgetrocknet zu werden. Das hat es in all den vielen Jahren noch nie gegeben und ist auch später nie mehr passiert.

Auch das Restaurant, wo das Frühstück aufgetischt wird, steht unter Wasser. Als Toni eine Scheibe Brot in den Toaster schiebt, wird er von einem Stromschlag getroffen :S , kein Wunder, wenn man bedenkt, dass ein Bächlein über die Steckdose läuft. Ich kann mich auch täuschen, aber irgendwie hab ich plötzlich den Eindruck, dass mein Mann durch den Stromschlag nun so was Ähnliches wie eine Dauerwellenfrisur bekommen hat :woohoo: . Ausser Butter ist nichts da, was man hätte aufs Brot streichen können und jaja, Bohnen sind auch noch im Angebot und ölige Spiegel- und Rühreier, aber uns ist irgendwie der Appetit vergangen. Das Personal ist pausenlos damit beschäftigt, mit Gummiabstreifern das eindringende Wasser ins Freie zu bugsieren, was auch nicht unbedingt zur Gemütlichkeit beiträgt :( .

Bevor wir weiterfahren, melden wir bei der Rezeption, dass das Bungalow unter Wasser steht und dass das Frühstück nicht gerade das ist, was man sich darunter vorstellt.

Unser nächstes Ziel ist die Hafenstadt Beira. Über viele Kilometer ist die Strasse tiptop, aber dann folgt eine üble Schlaglochpiste, auf der es fast nur noch im Schritttempo weiter geht. Die Löcher sind mit Wasser gefüllt, sodass man schlecht einschätzen kann, wie tief sie sind. Wir quälen uns mit unzähligen LKWs und PKWs Slalom fahrend durch diesen langen Streckenabschnitt.










Endlich, kurz vor Beira wird die Strasse etwas besser und der Regen hört auf, dafür wird es schlagartig extrem heiß und schwül und das mag mein Toni überhaupt nicht.

Grüessli
Erika

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16 Jun 2013 15:25 #292187
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Hallo zusammen,

bitte einsteigen, es geht weiter :) .

Im Shoprite in Beira decken wir uns mit Lebensmitteln ein. Beim Verlassen des Ladens fällt uns eine Frau auf, welche eine Perücke mit langen, schwarzen Plastikhaaren trägt und damit versucht, ihr Gesicht so gut es geht zu verdecken. Was wir hinter diesem künstlichen Vorhang entdecken, erschreckt uns zutiefst. Ein Teil der Nase fehlt und es sieht aus, als ob ihr jemand die Lippen weggeschnitten oder abgebissen hat. Grauenhaft, dieses entstellte Gesicht. Ihr kleines Kind bettelt laufend mit weinerlicher Stimme die Passanten an. Die Mutter nimmt es immer wieder in die Arme und tröstet es. Wir beschliessen, diese armen Kreaturen mit Lebensmitteln zu versorgen und gehen nochmals einkaufen, aber als wir wieder rauskommen, sind die beiden verschwunden. Wir mochten gar nicht daran denken, was diese Frau erlebt haben muss. Man wird ja mit der Zeit ein wenig abgehärtet, und trotzdem gehen einem gewisse Sachen hin und wieder an die Nieren :( .

Wir fahren durch die Stadt und schauen uns die verschiedenen, teilweise fürchterlich hässlichen und verkommenen Gebäude an. Ganz besonders zieht uns das ehemalige “Grande Hotel” in seinen Bann. Hier leben scheints ca. 2’000 bis 3’000 Menschen an einer eigentlich bevorzugten Wohnlage mit Meerblick, aber ohne Toilette, Wasser und Strom in diesen morschen, vergammelten Gemäuern. Das riesige, einsturzgefährdete Haus ist dermaßen am Verrotten, dass bereits grosse Mangobäume aus der Fassade wachsen.
















Grande Hotel

Für alle Interessierten: Es gibt im Netz sehr viele Berichte und Bilder von diesem einstigen Prunkpalast.

Da uns nach dem spartanischen Frühstück im Milford Hotel der Hunger plagt und nach Seafood gelüstet, fahren wir schnurstracks zum sehr schön am Meer gelegenen Restaurant Biques, wo wir uns schon bei unseren letzten Beira-Besuch 2001 jeweils die Bäuche vollgestopft hatten. Leider sieht der nebenan gelegene Campingplatz nicht mehr sehr einladend aus. 2001 hatten wir hier zwischen zwei explodierten Wohnwagen gecampt und uns nicht mal unwohl gefühlt. Aber nun latschen andauernd Leute durch den Platz, was der Privatsphäre eher abträglich gewesen wäre.

Strand







Unsere Unterkunft heisst nun “Jardim das Velas” und liegt in der Nähe des Restaurants Biques in einem ruhigen, vornehmen Quartier. Unser Familienflat-Bungalows ist sehr ansprechend und großzügig gebaut, mit Klimaanlage, gratis WLAN, Wohn- und Schlafzimmer und einer netten, beschatteten Veranda mit Blick auf den gepflegten Garten. Unser Fahrzeug können wir im geschlossenen Innenhof parkieren. Hier lässt es sich aushalten. Vor der Anlage sind zwei Männer, bewaffnet mit AK47 postiert, sodass auch für die Sicherheit gesorgt ist.










Den Abend verbringen wir bei 30 Grad und extrem hoher Luftfeuchtigkeit quatschend und saftelnd mit unseren Nachbarn, dem Grosswildjäger und dessen Freundin. Er besitzt ganz im Norden ein Jagdcamp, welches nun überflutet und derzeit nicht erreichbar ist. Hä? Überflutet? Wir wollen ja auch ganz hoch in den Norden. “Das geht schon”, meint er zuversichtlich, naja, er muss es ja wissen. Irgendwann zu später Stunde verziehen wir uns in unser angenehm herunter gekühltes Bungalow.

Gefahrene Kilometer: 221

Grüessli
Erika

Bis demnächst.....
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17 Jun 2013 20:52 #292389
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Hallo zusammen

Die Reise geht weiter!
13. Januar 2013
Wir haben in den bequemen Betten unter dem Moskitonetz bestens geschlafen. Bereits um sechs Uhr stehen wir auf und frühstücken auf der Veranda. Am späten Vormittag fahren wir nochmals in die Stadt und klappern viele der unzähligen Strassen und Gassen ab.



















Verwaister Pizzaofen (wäre eventuell eine neue Geschäftsgrundlage für Jörg) :woohoo:












Am Meer liegen viele Schrottschiffe.

Leider ist der Hafen gut abgeriegelt und für uns im Gegensatz zu 2001 nicht mehr zugänglich.


In unserem Stammlokal, dem Biques schlagen wir wieder gnadenlos zu. Wir verdrücken Calamari und Riesencrevetten bis wir fast platzen :blink: . Da es nach Regen aussieht, ziehen wir es vor, unter Dach zu essen.
Unser Nachbar, der Grosswildjäger mit Freundin bleibt beharrlich draußen sitzen und auch als es kräftig zu giessen beginnt, machen die beiden keine Anstalten, den Platz zu wechseln. Sie essen genüsslich weiter, ihr Teller füllt sich langsam mit Regenwasser und die beiden füllen sich ziemlich schnell mit Wein ab :ohmy: .

Da die Hitze immer noch gross ist, verziehen wir uns für den Rest des Tages in unser gemütliches, kühles Bungalow.

Kosten Familienflat Jardim das Velas pro Nacht: 130 U$ (da hätten noch 4 andere Personen drin schlafen können)
Gefahrene Kilometer: 30

Grüessli
Erika

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19 Jun 2013 14:53 #292620
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Tom, oder trois :woohoo: :woohoo: :woohoo:

Hallo zusammen

Bitte einsteigen, die Reise geht weiter.

14. Januar 2013
Auch heute stehen wir wieder früh auf. Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Veranda packen wir unsere Sachen ins Auto und eine halbe Stunde vor Ladenöffnung stehen wir bereits vor dem Shoprite um uns für das Leben im Busch einzudecken, denn in nächster Zeit werden die Einkaufsmöglichkeiten eher dürftig sein. Die Wartezeit überbrücken wir mit Leute beobachten und Geld am ATM ziehen.

Vorbei an vielen Dörfern und Reis- und anderen Plantagen verlassen wir das schwül-heisse Beira.





1971 war ich zum ersten Mal dort, in dieser gemütlichen, überschaubaren Stadt mit den vielen netten Restaurants und schönen, gepflegten Häusern. 2001 waren Toni und ich wieder dort. Praktisch keine Strasse mehr hatte einen Teerbelag, sondern nur noch riesige Löcher, normale PWs mussten Slalom fahrend den Kratern ausweichen um nicht irgendwas am Auto abzureissen :huh: . Beira war in einem katastrophalen Zustand. Die Spuren des 15 Jahre dauernden Bürgerkrieges (1977 - 1992) waren noch gut zu sehen. Heute sieht es ein wenig besser aus. Die Strassen in der City wurden neu gemacht, obwohl sie bereits wieder löcherig sind und man ist sogar bemüht, den überall rumliegenden Müll aufzuhäufen, damit es nicht ganz so schlimm aussieht. Die hässlichen, grauen Fassaden wurden oft kurzerhand mit riesigen Reklamebildern angepinselt. Schön ist anders, aber interessant ist es alleweil in Beira.

Die Strasse zurück über die Schlaglochpiste finden wir nun nicht mehr so schlimm, da es jetzt trocken ist und man deshalb die jeweilige Tiefe der Löcher besser sieht, aber nun staubt es :pinch: .

Bald erreichen wir Inchope, wo wir gegen Norden abzweigen. Bei wenig Verkehr und umso mehr Schlaglöchern fahren wir auf der relativ neuen und schon kaputten Teerstrasse, nachdem wir den Rio Pungoe überquert haben, bis zur Abzweigung zum Gorongosa NP.




Brücke über den Rio Pungoe.



Das ist der Missetäter, welcher ab und zu die Strasse nach Beira und weite Landstriche überflutet.





Wir wissen, dass der Gorongosa NP um diese Jahreszeit geschlossen ist, aber kurz vor dem Gate gibt es einen Campingplatz, welchen wir nun ansteuern und welcher gemäß telefonischer Auskunft geöffnet ist. Endlich wieder im Dachzelt schlafen!!! Wir freuen uns darauf :) .

Auf einer Waldpiste geht es nach ca. 8 km bei einer Ruine rechts rein, dann nach 300 m nochmals rechts und nach weiteren 200 m ist das Camp erreicht.

Schön ist es hier, so mitten im tiefen Wald! Da man ja wusste, dass wir kommen, ist das Wasser in den neuen, geräumigen Duschen bereits warm und ein grosses Lagerfeuer wurde für uns gemacht. Mehrere Leute sind damit beschäftigt, den Platz zu fegen, wie aufmerksam. Toll finden wir auch die vier grossen Unterstände mit Küche und Waschbecken.











Hier sind wir endlich wieder ganz in der Natur draußen. Mal hin und wieder eine Stadt erkunden ist ja schon nett, aber eigentlich fühlen wir uns im Busch viel wohler. Das Wetter spielt auch mit, es ist zwar sehr warm aber nicht mehr so schwül.

Als wir unser Dachzelt aufmachen, kommt uns ein Räusper-Räusper-Geruch entgegen, wenn ihr wisst, was ich meine :sick: . Unser fahrbares Schlafzimmer war ja zum letzten Mal in Zimbabwe offen und wurde dann bei strömendem Regen zusammengeklappt. Mief, Mief kann man da nur sagen :S . Gut, dass wir früh dran sind und die Sonne scheint. Es besteht also noch Hoffnung, dass sich das Duftwolkengasgemisch ein wenig verflüchtigt.

Wir geniessen den ruhigen Abend am Lagerfeuer. So lässt sich’s aushalten. Als es schon stockdunkel ist, kommt der Besitzer des Camps, ein netter Südafrikaner namens Sakkie Van Zyl um sich zu entschuldigen, dass er bei unserer Ankunft nicht zugegen war. Er hilft, in der Nähe eine Schule zu bauen und war den ganzen Tag am Arbeiten. Wie er uns erzählt, macht man es ihm mit dem Bau des Camps nicht gerade leicht. Er hat sein ganzes Geld bei Gerichtsfällen verloren, ein Verfahren ist noch hängig und erst, wenn er dieses gewinnt, darf er das Camp offiziell eröffnen und auch für die Übernachtungen kassieren. Freiwillige Beiträge sind natürlich jetzt schon höchst willkommen. Wir bieten ihm 500 Met. = ca. Euro 12.50 an, womit er mehr als zufrieden ist.

Nun ist uns auch klar, weshalb wir am Telefon so unglaublich zuvorkommend behandelt worden sind. Erst nahm Vater Piet ab, welcher sich sofort mit seinem Sohn Sakkie in Verbindung setzte, dann telefonierte uns Sohn Sakkie um uns zu sagen, dass er sich auf unseren Besuch freut und dann telefoniert uns wieder Vater Piet um nachzufragen, ob es nun mit der Verbindung mit Sohn Sakkie geklappt hat. Die geben sich wirklich die grösste Mühe und sind natürlich auf jeden gespendeten Cent angewiesen. Ein sehr empfehlenswertes, gepflegtes Camp, uns gefällt es hier ausgezeichnet :silly: .
Zeltunterkünfte sind ebenfalls vorhanden.

Camping: 500 Meticals = ca. Euro 12.50
Gefahrene Kilometer: 202

Grüessli
Erika

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