THEMA: Ausrüstung für Namibia
08 Dez 2024 20:54 #698805
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Max_K schrieb:
Wir suchen bei unseren Reisen immer den Kontakt zu den Normalos im Land.
Um besser zu verstehen, wie sie leben und mit welcher Kultur. In SA war das so schwierig wie nie zuvor.

Ich kann mir vorstellen, dass das immer noch die Folgen aus der Zeit der Apartheid sind. Wenn ich zurückblicke, hatte ich in Südafrika selbst als Radreisender wenig Kontakt zu schwarzen Einheimischen. Nebenan in Eswatini war es schon deutlich anders.

Auch hier im Forum kommt auf 100 Tierbilder nur eines von der örtlichen Bevölkerung. Ist das bewusst so oder spiegelt das nur die Reiseerfahrungen der Mitglieder wieder?

Wenn ich mir die Reiseberichte anschaue, geht es nur wenigen wirklich um den Kontakt zur Bevölkerung. Es geht um tolle Unterkünfte, Tiere und landschaftliche Highlights.

Ich bin ja meist mit dem Fahrrad unterwegs und da quatschen einen die Leute einfach aus Neugier an (auch während der Fahrt) oder man hält mal an so einer Lehmhüttenkneipe an wie hier. da entsteht zwangsläufig Kontakt durch die Neugier der Einheimischen.



Als Autotourist hält ja kaum jemand an so einer Hütte an. Ich war selbst auch als Anhalter, mit öffentlichen Verkehrsmitteln und mit dem Auto unterwegs. Es ist viel schwieriger, als Autotourist Kontakt zu Einheimischen zu bekommen als bei den drei anderen Reisearten. Das geht auch, braucht aber auch einen Reisepartner, der dafür auch offen ist, wenn man nicht alleine unterwegs ist.
Ich kann mich noch gut erinnern, als ich mit meiner Reisepartnerin 2001 in einer Spelunke im Ovamboland einen Cousin von Sam Nujoma kennenlernte und wir dann vor der Polizeistation im Auto übernachten durften. Es gab dort eine Toilette, die von der halben Dorfbevölkerung benutzt wurde. Meine Reisepartnerin wollte auf die Damentoilette und stand plötzlich in einer Ziegenherde, die dort offenbar aus Schutz vor Raubtieren über Nacht dort untergebracht wurde. Männer und Frauen benutzen halt die Herrentoilette. Das sind so kleine Erlebnisse, die ein durchschnittlicher Tourist nicht erlebt und auch gar kein Interesse daran hat.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
Letzte Änderung: 08 Dez 2024 20:56 von BikeAfrica.
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ich sage danke.
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08 Dez 2024 21:09 #698807
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ich sage Danke.
Bei dem Versuch, der örtlichen Bevölkerung in Kenia zu entkommen, habe ich mir den Knöchel verknackst.
Nur weil wir Stifte und ein paar Tennisbälle mitgebracht hatten brach, nach unserer sehr offiziellen Verabschiedung durch den Lehrer, das Chaos aus.
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08 Dez 2024 21:16 #698808
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Genau solche Kaschemmen muss man aufsuchen, um die Menschen im Land kennenzulernen. Dann erfährt man auch aus erster Hand, wie es den Leuten geht.

Dazu ein Zitat von Erich Kästner:
"Toren besuchen im fremden Land die Museen. Weise gehen in die Tavernen."
Man bekommt dort z.T. auch Essen für ca. 50 Cents. Mein billigstes an einer Straßenküche in Kenya hat (allerdings schon vor 20 Jahren) umgerechnet 6 Cents gekostet und die Betreiberin war noch stolz, dass dort mal ein Weißer gegessen hat.

Um Deine Bilder in groß einzufügen, musst Du übrigens nach dem "Datei hinzufügen" noch an passender Stelle "Einfügen" klicken. Dann wird es direkt in den Text eingebaut.

Gruß
Wolfgang
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@BikeAfrica

Ich hätte mir die abenteuerliche Stromversorgung einmal sehr gewünscht, als wir in ZIM Billard in einer Wellblechhütte mit Einheimischen spielten und wir anfangs die Getränke aus der vorhandenen Kühltruhe entnahmen, diese hatten nur Raumtemperatur. Wir haben dann unsere Vorräte aus dem Engel verteilt. War eine tolle Erfahrung, hat Spaß gemacht, wenngleich nun viele in ZIM überzeugt sind, dass Deutsche überhaupt kein Billard spielen können. :P
Deine Berichte sind immer so eindrücklich, eben weil Du die Menschen und ihr Leben zeigst. Vor vielen Jahren hast Du mal Bilder von einem Fußballspiel von Bürgerkriegsversehrten gezeigt. Mir hat das so imponiert, dass ich auch wegkam vom Tiere, Landschaften fotografieren und mit Menschen auf dem Land in Kontakt kommen wollte. Ich habe es nie bereut. Auch weil ich erfahren durfte, wie sehr sich das Gegenüber über ehrliches Interesse freut.
"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
Letzte Änderung: 08 Dez 2024 23:39 von Sanne.
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09 Dez 2024 00:51 #698812
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BikeAfrica schrieb:
...Wenn ich mir die Reiseberichte anschaue, geht es nur wenigen wirklich um den Kontakt zur Bevölkerung. Es geht um tolle Unterkünfte, Tiere und landschaftliche Highlights.

Ich bin ja meist mit dem Fahrrad unterwegs und da quatschen einen die Leute einfach aus Neugier an (auch während der Fahrt) oder man hält mal an so einer Lehmhüttenkneipe an wie hier. da entsteht zwangsläufig Kontakt durch die Neugier der Einheimischen.
Als Autotourist hält ja kaum jemand an so einer Hütte an. Ich war selbst auch als Anhalter, mit öffentlichen Verkehrsmitteln und mit dem Auto unterwegs. Es ist viel schwieriger, als Autotourist Kontakt zu Einheimischen zu bekommen als bei den drei anderen Reisearten ...

Hallo Wolfgang,
wenn du mit dem Fahrrad durch die afrikanischen Länder reist, bekommst du mit Sicherheit viel von der Lebensweise und den Sorgen
der einfachen Bevölkerung mit. Wahrscheinlich bist du auch eine lange Zeit im jeweiligen Land unterwegs, was nicht jeder so kann
und vielleicht auch gar nicht möchte.
Wir haben auch schon mehrere Länder Afrikas besucht, mal in Kleingruppe, Privatreise mit Transfers und auch als Selbstfahrer in Namibia und Südafrika (jeweils max. 3 Wochen). Die wenigsten Kontakte zu Einheimischen hatten wir bei unseren Selbstfahrertouren mit Auto als Lodgehopper.
Die interessanteste Begegnung hatten wir 1994 in einem Camp in der Massai Mara in Kenia: Mit einem Massai, der das Camp vor dem Eindringen wilder Tiere bewachte, saßen wir fast die ganze Nacht auf der Veranda vor unserem Zelt. Julius erzählte uns sehr viel aus dem Leben der Massai, aber auch er war an unserer Lebensweise interessiert. Es waren Gespräche auf Augenhöhe, obwohl er in einer ganz anderen Welt lebte. Am Tag unserer Abreise kam er, um unser Gepäck zum Fahrzeug zu bringen, obwohl er dafür gar nicht zuständig war. Als stolzer Massai nahm er dafür kein Trinkgeld an. Im Gegenteil, Julius zauberte zwei Massai-Ketten hervor und legt sie uns zum Abschied um den Hals. Und zum Thema dieses Threads: Damals haben wir bewusst keine Fotos gemacht, um die idyllische Atmosphäre nicht zu stören.
Wie du siehst, kann man auch auf weniger abenteuerlichen Reisen Kontakte zu Einheimischen knüpfen. Der Ort der Unterhaltung ist allerdings nicht so authentisch wie z.B. in einer Lehmhüttenkneipe :lol:
Viele Grüße, Sabine
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