THEMA: Foto-Philosophie
25 Feb 2017 14:09 #465628
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  • Pleuro am 25 Feb 2017 14:09
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Hallo alle zusammen!
Ich komme noch aus dem analogen Zeitalter und nach wir vor ist meine Devise zunächst:

Meine Bilder entstehen vor Ort in der Kamera!
Ansel Adams sprach mal von einer "vorausgeahnten Idealkomposition". Das versuche ich immer vor Ort umzusetzen.

Meine Augen sind das wichtigste Instrument. Zur Umsetzung des Motivs arbeite ich mit einer Vollformat im Raw-Format mit manueller Einstellung. Da mein Schwerpunkt in der Landschaftsfotografie liegt, kommen bei mir auch diverse Filter wie z.B. Grauverlaufsfilter, Graufilter usw. zum Einsatz.

Ich bezweifle nicht, dass man auch mit Handys und kompakten Kameras sehr gute Bilder machen kann und mit der teuersten Profiausrüstung auch Schrott produzieren kann.

Ich bin auch begeistert von den Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung. Wobei ich unterscheide in eine ENTWICKLING im Raw-Converter und eine BEARBEITUNG in Photoshop. Hier ist mein Motto, so wenig wie möglich, weil ich einfach den Ehrgeiz habe, mit der Kamera mein Bild zu machen.

Der Umfang der Bearbeitung hängt vom Motiv ab.
Bei Makrofotografie und Tierfotografie muss ich in der Regel so gut wie nichts nacharbeiten. Ebenso in der Porträtfotografie. Die Entwicklung im Raw-Converter mit Kontrast und Schärfe reicht meistens aus.
In der Architekturfotografie ist es meistens notwendig, die Aufnahme auszurichten, stürzende Linien zu entfernen und die Weitwinkelkorrektur durchzuführen.
Auch die Langzeitbelichtungen bedürfen bei mir kaum einer Korrektur.
Bei Landschaftsaufnahmen hat man leider oft starke Licht-Schatten-Kontraste. Die Kamera kann leider nicht leisten, was das menschliche Auge vermag, nämlich noch Zeichnung in den dunklen Schattenanteilen zu sehen. Hier muss ich häufig selektive Aufhellungen in Bildbereichen vornehmen. Außerdem verursachen bestimmte Lichtstimmungen und auch die Filter oft Farbstiche, die ich beseitige. Und manchmal verstärke ich Stimmungen in meinen Fotos über Weißabgleich oder über die Tonwertkorrekturen. Leichte Strukturerhöhungen machen sich in Landschaften, speziell bei Wolken auch sehr gut.
Übrigens ist auch bei einer Belichtungsreihe eine dezente Bearbeitung möglich, so dass man dem Foto das HDR oder DRI nicht ansieht. Wobei stark betonte HDRs bei der Fotografie von Lost Places auch sehr gut ausschauen können.

Wer Interesse hat, über meine Signatur gelangt man zu einem Reisebericht und einer Bilderreise, ebenso zu meiner Homepage.
In diesem Sinne wünsche ich allen immer gutes Fotolicht.
Liebe Grüße
Anne
Letzte Änderung: 25 Feb 2017 14:09 von Pleuro.
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25 Feb 2017 14:34 #465632
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  • Ernst54 am 25 Feb 2017 14:34
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Ich kann es mir einfach nicht verkneifen, auch ich muss wieder einmal meinen Senf dazu geben. Meiner Meinung nach wird dem technischen Teil einfach viel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Für mich ist eine Kamera nichts anderes als eine Kiste, die Licht einfängt, wie schon zu Zeiten der Camera Obscura (Michelangelo lässt grüssen). Meine fotografischen ersten Schritte habe ich mit einer alten Rollei 6x6 meines Vaters getan. Null elektronic usw. Später dann mit einer 4 1/2 x 6 Zenza Bronica. Und mit diesen "Kisten" entwickelt man einen Instinkt für den richtigen Ausschnitt und man bekommt ein Gefühl für die richtige Belichtung. Was am Dia oder Negativ war war drauf, aus fertig. Als ehemaliger Leiter eines Großlabors weis ich wovon ich spreche.
Entscheiden bei der Fotografie ist, nicht die Kamera macht das Bild, sondern der, der sie in der Hand hält und zum "richtigen" Zeitpunkt auf den Auslöser drückt und das einfallende "Licht" (Motiv) fixiert. Ich gebe all denen Recht, die meinen, dass ein perfektes Foto Stimmung und Emotionen vermitteln soll. Technischer Schnick Schnack hin oder her.
Gruß und Gut Licht
Ernst
Edit: Und wenn ich jetzt in einem Forum wäre, in dem man den Beitrag bewerten könnte (Grün für Zustimmung, Rot für Ablehnung) können mich jetzt alle Rotstricheln bis zum geht nicht mehr, aber mehr als fast 50 Jahre Erfahrung in der Fotografie haben sicher die wenigsten!
Letzte Änderung: 25 Feb 2017 14:40 von Ernst54. Begründung: Ergänzung
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25 Feb 2017 14:56 #465637
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  • Pleuro am 25 Feb 2017 14:09
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Hallo Ernst,
falls Dein Kommentar sich in irgendeiner Weise auf meine Ausführungen bezieht, dann solltest Du sie einfach mal genauer lesen. Denn im Grunde wiederholst Du nur das, was ich gerade aussagte.
Und was die 50 Jahre Erfahrung in der Fotografie angeht, halte ich locker mit Dir mit. :-))
LG Anne
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25 Feb 2017 15:01 #465639
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  • Ernst54 am 25 Feb 2017 14:34
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Hallo Anne!
Mit meinem Kommentar (Senf) wollte ich eigentlich deinen Beitrag noch "Verstärken" . Du hast mit Allem Recht. Natürlich bekommt man mit den heutigen Möglichkeiten der Hard- und Software mehr Werkzeug in die Hände. Aber was man nicht kaufen kann, sind Instinkt und Erfahrung.
Gut Licht
Ernst
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25 Feb 2017 15:03 #465641
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  • Pleuro am 25 Feb 2017 14:09
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Dann sind wir ja ganz einer Meinung, Ernst. ;)
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26 Feb 2017 11:24 #465720
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  • Markus615 am 26 Feb 2017 11:24
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Hallo Ernst,
Ernst54 schrieb:
Aber was man nicht kaufen kann, sind Instinkt und Erfahrung.

Licht und vor allem Zeit kann man auch nicht kaufen...

und was stört es wenn man etwas "nachhilft" falls das Licht nicht mehr so gut war:


Original:


Logischerweise kann man alles maßlos übertreiben wie ich es im anderen Thread gezeigt, aber den Text wieder gelöscht habe:

Das Original:


und das ein wenig bearbeitete Bild... man sieht kaum einen Unterschied :woohoo:



Gruß Markus
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