THEMA: Hall of shame
05 Jan 2012 16:39 #218668
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  • wernerbauer am 05 Jan 2012 16:39
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Hallo Maddy, mit deinen Beispielen zu „wo-wann-warum-verboten“ hast du ja recht. Oft schauen wir ja den Tieren rund um das Trinken zu. Oft sind Tiere ängstlich in der Annäherung. Sie dabei zu stören ist sträflich, weil sie nicht in Ruhe oder gar nicht saufen können. Stören ist nicht nur laut sein, sondern auch zu nahe auffahren. Ich könnte hier zig Beispiele aufzählen, wie/dass gerade die kommerziellen Anbieter das machen, um ihren Kunden „mehr zu bieten“, mit dem Resultat dass die Tiere flüchten. Trotzdem bin ich einer der shame-on-me-Fraktion, weil ich glaube, dass ich schon abschätzen kann, wann/wo sowas angemessen ist. Z. B. wenn ich eine Pause mache oder mich ein paar Stunden an einem schönen Platz stelle, schaue und warte was sich so ergibt. Wenn‘s was bringt, geh ich dann auch aufs Dach oder setze mich zur Bequemlichkeit neben das Auto. Ich habe damit sicher noch kein Tier vertrieben. Dass das in Etosha oder Krüger nicht geht ist klar, aber in BW finde ich nichts dabei. Shame on me.
Grüße Werner
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05 Jan 2012 16:44 #218671
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  • TanjaH am 05 Jan 2012 16:44
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Dann sollte man auch hysterisch reversierende bzw. wild und sinnlos gasgebende tierverfolgende und beinahe einander rammende Autofahrer verbannen. Gesehen z.B. im März im KTP wegen zwei Löwinnen, wo wir ob des Trubels dann schlichtweg weitergefahren sind. Ob es da schlimmer gewesen wäre, wenn sich alle in ihre Fenster gesetzt hätten....
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05 Jan 2012 16:49 #218674
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  • maddy am 05 Jan 2012 16:49
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Hallo Werner,
Wenn jeder das so gut abschaetzen koennte, dann brauchte es ja auch nicht solche Verbote. Leider koennen das aber nicht viele.
Maddy
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05 Jan 2012 18:12 #218694
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  • spinstone am 05 Jan 2012 18:12
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maddy schrieb:
Mit gefaehrlichen Tieren hat das ueberhaupt nichts zu tun, und die Regel steht zum Schutz aller wilden Tiere, nicht zu eurem Schutz!

Ich würde mal sagen: sowohl als auch... die Parkverwaltungen haben eine gewisse Verantwortung für beide Spezies B)

Und das Argument, Regeln seien dazu da, eingehalten zu werden, greift m.E. zu kurz. Und jeder verantwortungsbewusst denkende Besucher wird sich im Rahmen seiner mehr oder weniger vorhandenen Erfahrungen, Selbsteinschätzung (Ängste) usw. daran halten (wollen), jedenfalls was seinen Selbstschutz betrifft. Der Aspekt, dass dabei auch der Tierschutz eine zentrale Rolle spielt, scheint aber vielen unbekannt zu sein (nicht hier im Forum!). Und genau da ist vielfach Aufklärung notwendig, z.B. durch erklärende Hinweise beim Eintritt in den Park (Flyer o.ä.).

In den USA haben die Touristen früher für ein paar Fotos aus dem Auto die Bären gefüttert, heute gibt es an jeder Ecke Hinweise und Info-Material, nicht nur, dass sowas streng verboten ist, sondern auch warum.

meine 5 Cents dazu...

MfG Juergen
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05 Jan 2012 18:20 #218696
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  • SFiedler2 am 05 Jan 2012 18:20
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Maddy Danke, Völlig Deiner Meinung. Auch mich hat die Diskussion überrascht. Ich kann die Verbote sehr gut verstehen. Gerade was den KNP angeht. Krüger, Etosha, KTP (Südafrika) sind halt nicht Botswana. Auch nicht Kaudom, Namwa Liuwa etc. Es darf, soll, kann dort jeder hinfahren. Ich find es immer erstaunlich wenn ich auf den tiefergelegten A6 mit Spoiler auf den Gravelroads treffe. In BOTS trifft man halt nicht auf diese Leute. In BOTS gibt es a.) weniger Selbstfahrer, und b.) wissen die zumindestens in etwa was sie tun. List man die Hall of shame auf der sanpark seite, muss man auch die Kommentare dazu lesen. z.B.
www.sanparks.org/gal...TO+THE+ROAD.JPG.html
Oder würdet ihr Euch so aus dem Auto begeben, wenn der Leopard in BOTS neben dem Auto liegt?
Wir sind nicht in BOTS.
Ja an die Diskussion über Aussteigen in Etosha kann ich mich gut erinnern. Ich erinnere mich aber auch an die Diskussion als es um die Falsch-/Mehrfachbelegung der Zeltplätze in BOTS ging. Da sollten die Vorschriften eingehalten werden. Da war das Thema, Nummernschild fotografieren und melden. Das ist dann nicht Stasi?
Oder wie stehen wir zum Thema Littering (ist auch Verboten im Krüger)
Oder Lärm (Generator, Musik) in den BOTS Parks. Ist auch verboten. Gerade manche Südafrikaner halten sich nicht unbedingt daran. Tolerabel?
Man muß schon etwas differenzieren, worüber man spricht. Ich halte die Verbote im KNP, Etoscha, für völlig angebracht. Und wenn man die Situation abschätzen kann (dazu später), in BOTS bist Du allein. Im Krüger sieht Dich jemand macht das gleiche und kann die Situation (weil er das erste Mal im Park ist) gar nicht einschätzen. Und dann?
Ich tu mich - nachdem ich eigentlich ein BOTS Fan bin - schwer, die Regeln einzuhalten. Ja! Würde öfters aussteigen oder näher an die Tiere ranfahren.
Ich halte sie aber gerade auch aus diesem Grund ein.
Und ich will nicht aus den Park geschmissen werden.
Was passiert.
Wenn ich Natur pur erleben will, dann fahr ich nach Bots, Zim oder Capirivi.
(Ich meine z.B. daß man auch in den BOTS Parks offiziell nicht aus dem Wagen darf. es wird halt nicht kontrolliert, bzw. man muß es halt öfters wegen Wasserdurchfahrt, Steckenbleiben etc.) Sass gerade im Nov in Mohoto 20m von einer Bachalor Elefantenherde entfernt und trank mein Bier. Wäre aber nie auf den Gedanken gekommen mir die Jungs aus 3m Entfernung anzusehen. Mancher KNP Besucher würde das wahrscheinlich versuchen. Im Zoo klappts ja auch.

Zum Abschätzen der Situation. Komme gerade von einem Tracking kurs im Krüger zurück. Unser Guide/Lehrer (Senior Tracker, Scout, Assesor etc. Also Erfahrung pur) wäre fast von einem Büffel überrannt worden, dem wir folgten.
Weshalb haben immer wieder erfahrene Guides - sowohl im Auto als auch zu Fuss - kritische Situationen bis hin zu Unfällen, obwohl sie sicherlich auch die Situation abschätzen konnten? Wenn man als Walking Guide agiert, muß man erst einen Kurs und dann 100 Stunden incl x Encouters als Backup (also unter Aufsicht) ablegen, bevor man selbst führen darf. Um das Abschätzen zu lernen. Und die Jungs sind im Busch aufgewachsen.

Ich halte daher die Verbote und auch deren Einhaltung gerade im Krüger und Etosha für völlig richtig.
Stefan
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05 Jan 2012 18:21 #218697
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  • Nenette am 05 Jan 2012 18:21
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Hallo,
meiner Meinung nach sind die Verbote in jedem Land anders, weil die Gewohnheiten und die Touristenmengen anders sind.
In Kenya vor 20 Jahren war es üblich, dass Touristen durch die überdachte, geöffnete Dachluke des Wagens schauten und fotografierten. Dagegen war es strikt verboten, die Fenster zu öffnen. In der Mara sieht man schon von sehr weit, wo es etwas Interessantes zu sehen gibt. Die Wagen haben sich damals immer "ordentlich" hinten angestellt und jeder konnte fotografieren. Die Tiere hat es nicht gestört, wenn die Touristen sich in den Bussen langsam bewegten. Sie wurden, meines Wissens, eher durch die vielen Autos gestört und am Jagen gehindert.
In Botswana vor 20 Jahren hat sich niemand auch nur irgendwie einen Tipp gegeben, wo es was zu finden gab. Da war man meist ganz allein und bewegte sich auch nur sehr vorsichtig, um die Tiere nicht zu verscheuchen. Heute herrscht durch den regen Funkverkehr bei manchen Tieren größerer Andrang und es wird ohne Rücksicht auf Verluste von den Fahrern gedrängelt und geschoben. Oft zum Leidwesen der Selbstfahrer, die in den niedrigeren Wagen sitzen. Auch hier reagieren die Tiere nicht, wenn man sich vorsichtig bewegt.Mit einem Löwen habe ich allerdings eine andere Erfahrung gemacht. Der mochte es gar nicht, als ich mit meinem Mann den Platz tauschen wollte. Das war ganz klar mein Fehler.

Wenn keine Tiere und Menschen in Sicht sind, sehe ich kein Problem, mal für ein kleines Bedürfnis auszusteigen, in Botswana jedenfalls nicht.
Verhältnisse wie bei den kämpfenden Nashörnern, die einen Massenauflauf verursachten, habe ich zum Glück noch nie gesehen.

Viele Grüße,
Nenette
Il n'y a pas un atome de cette poussière que je n'aime infiniment.
Es gibt kein Atom in diesem Staub, das ich nicht unendlich liebe. (Elizabeth Riollet über Voi/Tsavo)

Botswana 2010: nenette-f.over-blog....egorie-11610665.html
Mein anderes Hobby: lauter-schoene-saetze.over-blog.com/
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