THEMA: Angola-Visum für Deutsche Individualtouristen
08 Nov 2017 16:24 #496031
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  • Olli am 08 Nov 2017 16:24
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Liebe Angolainteressierte,

zunächst vielen Dank an Lilytrotter für die Eröffnung dieses Themas. Hier kann themenbezogen von zukünftigen „Grenzerfahrungen“ nach und von Angola berichtet werden. Ich nutze sogleich die Gelegenheit damit zu beginnen:

Vor dreieinhalb Wochen reiste ich mit einer elfköpfigen Gruppe, bestehend aus Bundesdeutschen, Schweizern und Namibiern über den Grenzübergang Omahenene / Calueque nach Angola ein. Sechs meiner Gäste begleiteten in selbstgesteuerten Mietfahrzeugen diese Reise. Bis auf die Namibier hatten alle Touristen in ihren Heimatländern bei den zuständigen Konsulaten bzw. Botschaften Angolas Touristenvisa beantragt und erhalten. Ich hatte als Bürger Namibias mit meinem deutschen Paß bei der Botschaft Angolas hier in Windhuk ein „ordinario Visa“ beantragt, da ich offensichtlich nicht als Tourist nach Angola einreiste.

Probeweise ließ ich die selbstfahrenden Teilnehmer als "deutsche Individualtouristen" zuerst die Grenze passieren. Die Einladungsschreiben sollten den Grenzbeamten auf keinen Fall unaufgefordert vorgelegt werden. Anschließend brachte ich mit den restlichen Gästen den Grenzprozeß hinter uns. Alle „Visumtouristen“ wurden explizit nach ihrem Einladungsschreiben befragt! Zwei Gäste hatten ihr Einladungsschreiben im Fahrzeug liegengelassen. Sie mußten das Schreiben holen, sonst wäre ihnen die Einreise verweigert worden.

Während unseres dreiwöchigen Aufenthaltes in Angola wurde bei den wenigen Straßenkontrollen nicht nach dem Einladungsschreiben gefragt. Es wurden nur dreimal die an der Grenze ausgestellten angolanischen Fahrzeugimport- und Versicherungspapiere gefordert. Bei diesen Gelegenheiten mußte nur einmal mein RP und der RP eines weiteren selbstfahrenden Gastes vorgezeigt werden. Die Straßenkontrollen in Angola sind sehr häufig, …jedoch nur für angolanische Fahrzeuge. Sobald die Polizisten unsere gelben Namibiakennzeichen erkannt hatten, wurden wir freundlich gegrüßt und durchgewunken!

Es gab keinen Korruptionswunsch!

Schlußfolgernd möchte ich weiterhin dem zukünftigen Angolareisenden raten, sich um ein Einladungsschreiben zu kümmern. Es spielt in Afrika keine Rolle, nach welchen „rechtstaatlichen“ Richtlinien ein Visum im Heimatland erteilt wurde. Der Grenzbeamte vor Ort alleine hat die Machtposition darüber zu verfügen, ob eine Einreise genehmigt oder verweigert wird.

In Oshikango / Santa Clara wurden vor sieben Wochen Fotografien meines Fahrzeuges und Kopien der an der Scheibe klebenden (!) Lizenzen gefordert, die in Namibia von der Polizei beglaubigt sein mußten! Dies wird ebenfalls nirgendwo vorab erwähnt. Eventuell haben die dortigen Grenzbeamten befreundete Fotografen, die nun ein gutes Auskommen haben…?

Ich grüße aus der Sonne Afrikas,

Olli
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30 Dez 2017 14:03 #503077
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  • Möhrchen63 am 30 Dez 2017 14:03
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Hallo
wir sind im Oktober 2017 drei Wochen mit Gabriel (Namibiana) und Cornelius (Angolana) durch Angola mit zwei 4x4 Dachzelt Fahrzeugen gefahren.
Bei dem Konsulat von Angola in Frankfurt fehlte das Einladungsschreiben meiner Frau und es gab eine lange Diskussion. Ich kann nur empfehlen dies Schreiben auch bei der Grenze mit sich zu führen.
Angola ist für uns landschaftlich eines der schönsten Länder in Afrika auch wenn es fast keine Tiere mehr gibt.
In den drei Wochen haben wir uns sehr sicher gefühlt und hatten nicht einmal das Gefühl von Angst.
Gerade im Westen von Angola konnten wir zumindest nichts negatives feststellen.
Wir waren unterwegs mit einem 4x4 Landcruiser von Bushlore aus Windhoek ohne Probleme lieber Olli.
Gerne wären wir auch mit Olli und seinem MAN nach Angola gefahren aber leider wollte er kein Fahrzeug bin Bushlore €€€€€€€ sondern nur seine Mietwagen.
Was die Regelmässigen Polizeikontrollen angeht mussten wir bei 2 von 8 zahlen. Also das Thema Korruption ist immer noch vorhanden obwohl wir mit Gabriel den Neffen von einem hochrangigen Offizier bei uns hatten.

Liebe Grüße aus dem kalten Hamburg

Bernd
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26 Feb 2018 13:08 #511894
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"Angola simplifies process of granting tourism visas"
macauhub.com.mo/2018...e-vistos-de-turismo/

Viele Grüße
Christian
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18 Mär 2018 13:13 #515527
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Liebe Gemeinde,

Der neue Staatspräsident Angolas João Lourenço setzt sein Versprechen tatsächlich sehr schnell um. Im folgenden Link www.theeastafrican.c...6-nemitvz/index.html wird über den Wegfall der Visapflicht für viele Länder berichtet. Leider ist die Bundesrepublik Deutschland (noch) nicht darunter. Ich werde mich in der nächsten Zeit bei der Botschaft Angolas hier in Windhuk um eine nachhaltige Aussage diesbezüglich bemühen. Generell freut es mich jedoch, daß die Initiative zur Visaerleichterung aus Angola selbst kommt.

Lieber Bernd (Möhrchen63)! Es freut mich, daß Du es problemlos mit einem Fahrzeug von Buschlore geschafft hast! Bitte verstehe mich nicht falsch: Ich vermiete keine eigenen Fahrzeuge und arbeite auch mit keiner Autovermietung explizit zusammen. Mit Fahrzeugen der Firma Buschlore hatte es wegen falscher / fehlender Papierlage einmal an der Grenze zu Angola nicht geklappt. Die Gäste mußten zurück bleiben. Diese Mietwagenfirma konnte / wollte daraufhin bei nachfolgenden Vermietungen nach Angola auch keine zusätzlichen Dokumente ausstellen. Da uns das als für unsere Gäste in der Verantwortung stehende Veranstalter nicht genügte, mußten wir seitdem von einer Miete bei Buschlore Abstand nehmen. Nichts anderes.

Herzliche Grüße aus Windhuk,

Olli
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09 Apr 2018 16:05 #518160
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Liebe Angolainteressenten!

Die deutsche Botschaft in Luanda hat ein Schreiben an alle deutschen Staatsbürger in Angola verfaßt. Der Inhalt ist erfreulich und wird von mir im folgenden vollständig zitiert:

"Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wie Sie wahrscheinlich in den hiesigen Medien bereits mitverfolgt haben, traten zum 01.04.18 operative Änderungen in der angolanischen Visumvergabe per Präsidenzialdekret 57/18 in Kraft.

Da die Zeitungsberichte größtenteils unvollständig und z.T. irreführend sind und uns schon mehrere Anfragen erreicht haben, möchte die Botschaft die Details des Dekrets mit dieser E-Mail verdeutlichen:

• Die angolanischen Auslandsvertretungen weltweit werden weiterhin Touristenvisa ausstellen, nun jedoch in einem beschleunigten Verfahren von maximal drei Arbeitstagen
• Das Präsidenzialdekret sieht für die Einholung eines Touristenvisums zwei mögliche Wege vor: 1) den bisherigen Weg über die Auslandsvertretung und 2) die online Beantragung über das neue Portal des Serviço de Migração e Estrangeiros de Angola (SME), der für Visafragen zuständigen Behörde.
• Nach der online Beantragung erhält der Antragsteller innerhalb von 72 Stunden (laut Pressesprecherin der SME) eine pre-autorização (Vorabgenehmigung)
• Er hat diese, sowie die gängigen Unterlagen für ein Touristenvisum (Unterkunftsnachweis Hotel oder privat, Reisepass mit Gültigkeit von mind. sechs Monaten, Flugreservierung für Hin- und Rückflug, Impfpass, Nachweise zur Lebensunterhaltssicherung) bei der Einreise mit sich zu führen
• Es werden lediglich die o.g. Unterlagen verlangt – das bisher verlangte Einladungsschreiben entfällt damit
• Nach der Vorlage der o.g. Unterlagen am Grenzposten wird das Visum in den Pass geklebt
• Die für dieses Verfahren zu erhebende Gebühr beträgt 120 USD; die Botschaften erheben weiterhin dieselben Gebührensätze
• Die Gültigkeit des Touristenvisums beträgt 30 Tage in einem Zeitraum von 180 Tagen
• Das online Portal wurde bereits eingerichtet und ist in verschiedenen Sprachen aufrufbar: www.smevisa.gov.ao/
• Das hiesige Außenministerium soll den Diplomatischen Corps umfassend über die Neuregelung informieren (bislang ausgeblieben)
Entgegen sonstiger Aussagen seitens der SME ist im Präsidenzialdekret ausschließlich die Rede von Touristenvisa, d.h. keine Besuchs- oder Geschäftsvisa.
Da es noch keine Erfahrungswerte zu der neu eingeführten Vergabepraxis gibt, rät die Botschaft dazu vorerst weiterhin Touristenvisa über die zuständige angolanische Auslandsvertretung zu beantragen.
Wir werden Sie bei weiteren Neuigkeiten zu dieser Thematik auf dem Laufenden halten.

Mit freundlichen Grüßen,
Lennart Eisenträger
Sachbearbeiter Rechts- und Konsularwesen"
...Zitat Ende.

Gespannte und erleichterte Grüße aus Windhuk,

Olli
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09 Apr 2018 17:56 #518165
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Hi Olli,

es ändert sich somit erstmal gar nichts, außer, dass das Einladungsschreiben entfällt und alles binnen 3 Tagen ablaufen soll. Erst wenn es Erfahrungswerte gibt, ist die Aussage bzgl. des Vorabverfahrens mit Visum an der Grenze irgendwas wert. Und wenn man sich die Seite anschaut, dann sieht man, dass es eh nur für 4 Grenzübergänge das Vorabverfahren gibt.
Nach der online Beantragung erhält der Antragsteller innerhalb von 72 Stunden (laut Pressesprecherin der SME) eine pre-autorização (Vorabgenehmigung)
• Er hat diese, sowie die gängigen Unterlagen für ein Touristenvisum (Unterkunftsnachweis Hotel oder privat, Reisepass mit Gültigkeit von mind. sechs Monaten, Flugreservierung für Hin- und Rückflug, Impfpass, Nachweise zur Lebensunterhaltssicherung) bei der Einreise mit sich zu führen
das ist laut dem besagten Portal schlichtweg nicht so ganz richtig. Alles muss in gescannter Form mit der Online-Visabeantragung bereits abgeliefert werden UND im Original an der Grenze vorgezeigt werden.

Viele Grüße aus und nach Windhoek ;-)
Christian
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Letzte Änderung: 09 Apr 2018 17:59 von travelNAMIBIA.
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