THEMA: Angola, eine Reise wert?
27 Aug 2015 16:13 #397464
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  • Riedfrosch am 27 Aug 2015 16:13
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Ich ergänze wieder Lillytrotters Ausführungen:

Das Graffiti auf dem Ford empfinden wir als Zerstörung von allgemeinem Kulturgut! Wir sind alle wütend auf Frans und Denise und Konsorten.
(Kennt jemand die zufällig? Die waren auch in diesem Jahr dort!)
Auf dem Rückweg werden wir handgreiflich! Wir probieren alle möglichen Flüssigkeiten aus, die den Lackstift vom Ford runter holen könnten. Von Gin bis Diesel war alles dabei. Schlussendlich helfen uns Diesel und alte Unterlegscheiben aus Gummi, zusammen können wir das Geschmiere reduzieren. Der Custom ist wieder fotografierbar! Wir haben unendlich gute Laune, weil wir die egoistische Beschriftung entfernen und die Schönheit des Wagens wieder für die Allgemeinheit herstellen konnten.

Die Meldung bei der Soldatenstation am Foz de Cunene war für mich belastend. Und zwar olfaktorisch!
Der Müll um die Häuser roch so stark, dass ich mir verschließbare Nasenlöcher gewünscht habe. Den Soldaten macht der Gestank offenbar gar nichts aus.
Ich fühle mich unwohl unter den Blicken der Männer, die in der Diaspora leben und arbeiten müssen. Abwechslung gibt es dort kaum. Was machen die den ganzen Tag, frage ich mich?
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27 Aug 2015 16:15 #397465
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Namiblandy:

Leider darf ich nur einmal Danke drücken!

Eine Medaille für Dich!
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27 Aug 2015 18:12 #397473
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@strassenkind
Uff - da möchten wir nicht in eurer Haut gesteckt haben - so ein Stress!

War halt ein Fehler.
Ähnliches, nein eigentlich viel viel dümmeres, hatten wir auch mal (lang ist's her...), das war dann richtig gefährlich... :ohmy:
- keiner ist fehlerfrei - und man kann froh sein, wenn dann sowas so glimpflich abgeht

Danke für deine Zusatzgeschichten!

Grüßle
Gruß lilytrotter


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Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 27 Aug 2015 18:17 von lilytrotter.
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28 Aug 2015 11:37 #397546
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Unser weiterer Weg nach Norden
geht vorbei an der Omauha Lodge (nur geöffnet, wenn eine Buchung vorliegt), der Riesen-Welwitschia (etwas kleiner als die namibische) und dem hohen „Steinmännchen“, an dem jeder ein Steinchen hinlegt, dann am nördl. Rand der Oasis do Namibe vorbei zur Asphaltstr. (Arco lassen wir aus – der See liegt zur Zeit trocken, auch Angola hatte wenig Regen) – um dann einige km später abzubiegen: 27 km durch den breiten Trockenfluss, führen zum Meer, zur
Flamingo Lodge: stolze 30 US$ pP Camping, Unterstand und Ablution. Geduscht wird hinterm Pissoir, auch die Mädels...
– alles ein bisschen zu... :dry: für’s teure Geld, der Unterstand war voll Unrat und Leergut
Im Restaurant allerdings herrscht angenehme Atmosphäre, sympathische Leute. 20 US$ pP für Essen – frischer guter Fisch, o.k. – ...zu der Zeit glaubten wir noch, es wäre hier teuer... – weit gefehlt!!: Das günstigste und beste Restaurantessen in den 3 Wochen...
Bedeckter Himmel, es weht eine steife Brise, - zur Zeit macht es irgendwie nicht besonders viel Spaß, ungeschützt draußen zu leben...



Namibe: Quer durch die städtische Müllhalde auf der Höhe des Airports (wir natürlich wieder :) , wir haben einen Hang zu Kiesgruben und Müllhalden... :silly: ) erreichen wir über die Küstenstrecke Namibe: Tanken.
Viele Menschen, viel Verkehr, viele Häuser... eigentlich haben wir uns alle auf Namibe gefreut, hängen aber irgendwie innerlich noch in der Wüste... Langsam erst schalten die Synapsen... - wir kommen an... Essen im Restaurant an der „Beach-Front“, o.k., nette Atmo. Man kann ein wenig Streetlife glotzen...
Obligatorischer Town-Drive, wir erkunden kreuz und quer die Stadt – viel koloniale „Rest-Architektur“ - hier im Hintergrund das Cine Téatro, selten gut erhaltenes Art Déco.


Interessante alte Häuser und lebendiges Treiben bestimmen das Stadtbild, aber auch kaputte Häuser und stinkender Dreck, sobald man sich ein wenig abseits aufhält. Und die Motos und die Dreiräder natürlich, ohne die geht nix, in Angola. Eigentlich nett hier, – ...wenn, ... - ja, es ist zwar Normalität in vielen afrikanischen Städten (kennen wir zu genüge) – schöner wird es deshalb aber nicht. Und wir haben nie das Stadium erreicht, dass uns die Kehrseite nicht mehr auffällt.
Bevor wir die Stadt verlassen, treffen wir uns noch auf einen Café in der Bar an der Prinzipal... :cheer:


...Cora übernehmen sie... :silly:




Nachtrag: Geld wechseln bei NovaCambio Angola
Gruß lilytrotter


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Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 22 Apr 2016 12:49 von lilytrotter.
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28 Aug 2015 14:02 #397560
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  • Olaf.L am 28 Aug 2015 14:02
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Hallo zusammen,

um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen, ist Angola eine Reise wert? Ein klares ja von mir, sogar mehrere Reisen.
Wir sind 2014 vom Kongo kommend von Nord nach Süd mit Touristenvisa durchs Land gereist. Die Ein- und Ausreiseformalitäten
verliefen für afrikanische Verhältnisse normal. Da wir mit 2 Pässen unterwegs waren und der Ausreisestempel vom Kongo im
anderen Pass war als das Angolavisum, stellte die Beamten vor eine ungewohnte Situation, sie wollten beide Pässe zusammen tackern. Im gesamten Land sind Polizei und andere Behörden noch nicht an den Umgang mit Touristen gewöhnt, man sollte das tolerieren. Wir haben keine unangenehmen Situationen mit Offiziellen oder der Bevölkerung erlebt, ganz im Gegenteil!!
In Angola gibt es keine touristische Infrastruktur (außer einige weinige Lodges am Meer). Genau das macht für mich den Reiz dieses Landes aus. Überall kann man abseits der Hauptstraßen frei Campen, besonders schön an den menschenleeren weiten Sandstränden. Es gibt für Reisende keine offiziellen Einschränkungen wie sie sonst leider in allen südafrikanischen Ländern üblich sind. Reiseerfahrung und ein autarkes Fahrzeug und Ausrüstung sind Voraussetzung!! Landschaftlich hat das Land von den Tropen
über Sahel bis zur Wüste alles zu bieten. Nicht so toll sind die exorbitant hohen Preise für Lebensmittel, Restaurants und Dienstleistungen. Dafür kostet der Liter Diesel nur um die 30 Cent. Wer Abenteuer sucht und ein relativ unbekanntes Land entdecken möchte ist hier richtig. Wer Komfort, buchbare Traumunterkünfte mit Vollverpflegung und Tiere sucht, ist hier völlig falsch!!
Angola ist ganz anders als andere afrikanische Länder. Nirgends habe ich in Afrika eine so explosionsartige Entwicklung im Straßenbau, in der Infrastruktur und in der Entstehung durchaus großer Firmen gesehen. Viele Portugiesen versuchen sich eine
Existenz aufzubauen. Alles natürlich auf Basis der gigantischen Rohstoffvorkommnissen.
Der Unterschied zwischen einer sehr reichen Schicht und der armen kaum von der Entwicklung profitierenden Bevölkerung scheint in Angola besonders krass. Abseits der Hauptrouten stellt sich ein Afrikabild wie vor hundert Jahren ein, für uns sehr urig und interessant wahrgenommen. Besonders hat uns die südwestliche Ecke und die Kuneneregion gefallen.
Alles in allem hat uns Angola gut gefallen und es war für uns einfach zu bereisen. Problematisch ist die sprachliche Verständigung.
Portugisisch sprechen wir nicht. Ich habe mir aber vorab gängige Sätze übersetzt und aufgeschrieben für die Formalitäten, Einkaufen, Pannenfall, Zahlen usw. Auch das hat letztendlich alles funktioniert. Ansonsten kann ich den Ausführungen von Olli nur zustimmen.
Übrigens haben wir ein extremes Müllproblem in Angola nicht wahrgenommen. Eine Lynchjustiz nach Unfällen kann einem wenn es blöd läuft im gesamten Nord-, West- und Zentralafrika passieren. Ich glaube nicht, das dass ein ausgesprochenes Phänomen
in Angola ist. Ich wünsche allen spannende Reise!

Gruß Olaf
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28 Aug 2015 14:03 #397561
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Die Flamingo Lodge!!
Nach den vielen Tagen Buschcamp sehnte ich mich nach einer Dusche!
Ich freute mich auf die „Lodge“. Als wir nach 27 km Revierfahrt mit Dicksand dort ankamen konnte ich meinen Augen kaum trauen. Diese Bruchbude ist die Flamingo Lodge??

Richtig toll waren nur die Walknochen. Wir suchten eine Campsite aus, einen Verschlag, der nicht einladend war. Schon gar nicht die Ablutions. Erst nach einigem Nachfragen brachte man uns eine große Gasflasche, die an einen Gasheizer angeschlossen wurde. Das Anmachen mussten wir selbst erledigen. Gut, dass wir vor vielen Jahren mal eine Altbauwohnung hatten! So wussten wir grundsätzlich, das zu machen ist.

Abends konnten wir im zentralen Haus der Lodge essen, ich hatte nur das alte Frittierfett in der Nase und nahm Reis und den gebratenen Fisch. Das war sehr lecker. Ein einfaches Essen aber wirklich gut. Später wagte ich mich sogar in den Frittierten Fisch. Auch der war gut. Der Nachtisch bestand aus einer Dose Obst, dazu gab es einen frisch gekochten Vanillepudding. Es war lecker, wir Lillytrotter sagt: Jetzt wissen wir, dass die 20 USD pp dafür günstig waren!



Ein paar Studenten waren da, ebenso eine Mutter, die ihren Sohn besuchte. Wir führten eine angeregte Unterhaltung. Zusammen mit dem Essen, wurden die Enttäuschungen über die Lodge kompensiert. Ein Seepferdchen hatten die Studenten gefangen und im Eimer aufbewahrt.



Ich finde: Die Flamingo Lodge sollte sich umbenennen. Point of Fishing..... oder so! Es ist ein Zuhause für Fischer! Und wer Fischer kennt, dem brauche ich jetzt nichts mehr über die Ausstattung der Lodge sagen.
Namibe hat uns schon vor Erreichen geschockt: Die Müllberge in der Wüste!! Da sind schon ein paar schwere Sünden dabei! Nicht nur Müll sondern auch Dinge, die Sondermüll wären, liegen so in der Natur über Zig-Kilometer verteilt herum.
In Namibe mussten wir erst einmal unsere Vorräte aufstocken! Wir entdeckten ein Shoprite! Dort gibt es alles, wie in Namibia oder SA auch! Nur vvvvvvvviiiiieeeeeelll teurer! Dazu gibt es auch noch portugiesische Produkte, die sicherlich auch teurer sind, als in Portugal. Es wird sehr viel Fisch angeboten! Und es gibt viel Käse, auch Ziegenkäse. Insgesamt ist die Produktpalette etwas anders, es gibt mehr. Man muss es nur bezahlen können.
Man hatte uns zuvor versichert, dass wir im Shoprite mit Kreditkarte einkaufen könnten (wir haben mehrfach nachgefragt und sogar die Karte gezeigt!), als wir dann mit vollem Wagen an der Kasse standen, ging das dann doch nicht. Typisch.
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