THEMA: Neues, Altbekanntes und ein Schock am Ende
16 Jul 2024 16:45 #690546
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  • Enilorac65 am 16 Jul 2024 16:45
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Wow, du hast ein gutes Gedächtnis. Ich musste schmunzeln bei deiner detaillierten Beschreibung des Grenzübertrittes. LG Caroline
2016: Südafrika mit Gardenroute
2018 : Vic Falls, Namibia, Botswana, Mauritius
2020: Kapstadt und Gardenroute
2022: Namibia
2024: Namibia und Südafrika
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16 Jul 2024 17:14 #690553
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  • ALM am 16 Jul 2024 17:14
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Enilorac65 schrieb:
Wow, du hast ein gutes Gedächtnis. Ich musste schmunzeln bei deiner detaillierten Beschreibung des Grenzübertrittes. LG Caroline

Hi Caroline,

ach, daß war ja nix zu dem, was man früher über sich hatte ergehen lassen müssen, als es nur die Fähren am Grenzübergang Kazungula gab.
Das war ein zeitraubendes Chaos totale, bei dem man gut und gerne den Überblick verlieren konnte und das man liebend gerne so schnell wie möglich aus dem Gedächtnis streichen wollte.

Liebe Grüße Alm
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16 Jul 2024 17:20 #690555
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16 Jul 2024 20:02 #690569
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Tag 9

Auf unseren Afrika-Reisen sind wir in der Regel strenge Frühaufsteher, deshalb rappelte uns der Klingelton des Weckers heute um 5.20 Uhr aus dem Schlaf. Nicht, daß wir einen langen Fahrtag gehabt hätten. Nein, das nicht. Wir sollten lediglich von der Moorings Farm zur Mvuu Lodge fahren, sprich 262 km. Doch wir wollten früh dort ankommen und unseren ersten Tag mit viel Zeit am Sambesi verbringen.

Gebucht hatten wir für stattliche 30 USD pro Nase die Hippo-Campsite, direkt über dem mythischen Fluß. Um Viertel vor sieben fuhren wir los, tankten in Mazabuka kräftig auf und bogen dann am Ende der T 1 rechts ab auf die T 2 zum Sambesi runter.
Diese Strecke hat einen schlechten Ruf, weil es immer wieder zu schweren LKW-Unfällen kommt.












So näherten wir uns den Bergen. Es war ein Samstag und plötzlich sahen wir viele Jogger mit Nummern auf der Brust die T 2 entlangflitzen. Jung und alt, Mann und Frau und dick und dünn – alles war mit von der Partie. Über zahlreiche Kilometer erstreckte sich dieser Lauf.

Das Asphaltband begann, sich in die Berge zu nagen. Wir waren also am Zambesi Escarpment angekommen. Landschaftlich eine Wucht, fanden wir. Saftiges Grün, schroffe Felsen, ein stahlblauer Himmel, bunte kleine Siedlungen. Wir kurvten durch die Kurven, dann ging es wieder ein wenig geradeaus, dann wieder Kurven, dann wieder gerade Strecken. Oftmals sahen wir Spuren von Verkehrsunfällen, ab und an lagen Teile eines Unfallfahrzeuges scheinbar seit Jahren am Straßenrand; auch das Skelett eines völlig ausgebrannten LKW ruhte vermutlich sein einiger Zeit rosten vor sich her. Kein Wunder, daß die Verkehrspolizei mit Geschwindigkeitskontrollen dort präsent ist.

In Chriundu unten am Sambesi angekommen zogen wir zunächst noch eine Ladung Kwacha aus dem Geldautomaten, kauften uns im Shoprite zum Frühstück einen warmen Pie und begaben uns anschließend auf den Weg Richtung Lower Zambesi National Park.

Pie zu essen, während man im Auto sitzt und fährt oder auch nur als Beifahrer das Blätterteigteil zu sich nimmt, ist eine Mission Impossible. Fragmente des Knuspergebäcks fallen und spritzen unweigerlich ab und umher. Daher aßen wir erst, als wir außerhalb des Städtchens waren.

Schon die kurze Strecke, die wir bisher zurückgelegt hatten, war sehr holprig und wir entschieden uns, unseren Reifen ein wenig Luft zu nehmen.

Landschaftlich sind die 60 km ein Traum. Kleine Dörfer, kleine Siedlungen, verstreute Hütten und Häuser. Ab und zu kreuzen Elefanten die Straße. Das Chiawa Game Management Area beginnt recht schnell hinter Chirundu , deshalb müssen Mensch und Tier gemeinsam miteinander auskommen. Das Eastern Chiawa GMA ist besonders geschützt, dort gelten fast schon Nationalparkregularien. Doch die Überlegung, die Grenzen des Lower Zambesi nach Osten zu verlegen, wurde bisher nicht in die Tat umgesetzt.
Auf unserem Weg hielten wir bei einem der Stände, an denen die starken Geschlechter der afrikanischen Gesellschaft ihre Feldwaren feilboten, und erwarben 15 Tomaten sowie eine kleine Tüte mit Okras. Oh, wie ich diese liebe. Leider bin ich da in unserer Beziehung allein auf weiter Flur. Aber egal, wenn schon nicht in Deutschland, dann hier und sogar km-Null-Ware, daß kompensierte zumindest ein wenig den CO2-Abdruck, den wir mit unseren Flügen hinterlassen hatten, und tut der lokalen Familienhauswirtschaftsbuchhaltung gut.








Da wir wußten, daß der LZNP nicht so eben mal ein Park ist, zu dem man sich nur für zwei Tage begibt, beschlossen wir, vier Übernachtung hierfür einzuplanen.
Die Mvuu Lodge liegt ca. 16 km vor dem Nationalparkeingang; unsere Ankunft war um kurz nach ein Uhr mittags.

Wir checkten ein und wurden zu unserer Campsite begleitet. Die Hippo Campsite ist die letzte direkt über dem Sambesi. Die beiden Campsites am Fluß haben unterhalb auch eine Art Terrassenebene förmlich am Flußufer. Dort stehen jeweils ein Tisch und Eisengestellsofas und es befindet sich auch eine große Feuerstelle.
Eine Etage höher ist der Fahrzeugstellplatz und eine gemauerte Küchenzeile mit Top zum Kleinbraaimachen, ein Waschbecken sowie das Open-Air-Ablutionhäuschen.
Ringsherum hohe alte Bäume und viel Buschwerk. Alles rund um eine sehr, sehr schöne Campsite, wäre da nicht eine Art altes Hausboot gewesen, welches hinter der Campsite auf Höhe der Campsiteterrasse auf dem Ufer vor sich dahingammelte. Dieses Gefährt wurde bestimmt zu seinen besseren Zeiten als Ausflugsboot mit bedachtem Häuschen als Sonnenschutz genutzt. Es mußte bereits seit Jahren dort vor sich hin liegen, denn außer daß es ramponiert war, war es voll mit Laub und Ästen und und und. Die Affen nutzten es als Spielplatz oder als Versteck, um die Campgäste zu beobachten. Ja, das war wirklich schade, daß dieses Wrack den visuellen Genuß in Mitleidenschaft zog.
Ansonsten war die gesamte Lodgeanlage sehr gepflegt, wenn auch in die Jahre gekommen und mit einem Renovierungsstau, der sich nicht verleugnen hätte lassen; besonders die Chaltes waren nicht up-to-date und boten für den Preis, der hierfür aufgerufen wurde, nicht die zu erwartenden aktuellen Annehmlichkeiten. Wenn man bösartig sein wollte, könnte man den Komfort als 1980er-Jahre-Jugendherbergsluxus beschreiben.

Generell sind die Übernachtungskosten in der LZNP-Gegend als sehr teuer zu erachten. Aber wer sich den Genuß der dortigen Landschaft mit seiner Flora und Fauna gönnen möchte, der muß über die preisliche Komponente der vorhandenen Unterkünfte ein Tuch des Schweigens und der Akzeptanz legen.

Nach dem wir dem Ratschlag des Caretakers folgten, unseren Wagen doch wegen der hohen Leberwurstbäume und der damit nicht zu unterschätzenden Gefahr von herabfallenden Leberwürsten umzuparken, denn wir wollten weder das Auto, Zelt noch uns selbst mit diesen Früchten in Kontakt bringen lassen, spazierten wir zunächst über das Lodgegelände.
Das Haupthaus mit der davorliegenden großen Terrasse war sehr addrett; überall standen bequeme Sessel und Sofas und darauf verteilt noch bequemere große Kissen in allen Farben dieser Welt.
Ferner erkundigten wir uns über die Angebote von Game Drives im Nationalpark und in der Game Management Area sowie über die flußseitigen Spritztouren mit dem Boot. Optiert haben wir für eine spätabendliche Bootstour am Folgetag, welche mit 44 USD pro Person zu Buche schlug. Nicht gerade ein Schnäppchen, aber es sollte sich am nächsten Abend herausstellen, daß die Tour wahrhaftig ihren Preis wert war.

Wieder zurück auf unserer Campsite platzierten wir zunächst unsere Campingstühle auf unsere große Terrasse, und zwar so, daß keiner von uns beiden das Ex-Hausausflugsbootswrack im Blick hatte. Ein Unterfangen, welches Qualitäten hatte, nur von einem Landvermesser gemeistert zu werden. Wenn man nicht wollte, daß beide Stühle mit dem Rücken zum Schrottboot standen, und im Übrigen eine ganz, ganz schlechte Idee, wenn man die hier vorkommende Tierwelt mit ihren darunter befindlichen gefährlicheren Genossen berücksichtigt, blieb es einem nicht erspart, aus den Augenwinkeln das ehemals weiß-blaue Schiffchen zu erblicken.
Nun ja, wie man so schön sagt: Ein bißchen Schwund ist immer mit von der Partie. Trotzdem hatte ich meine liebe Mühe und Not, das Unding zu tolerieren und am liebsten wäre ich mit dem Flammenwerfer vorgegangen, um der unschönen Sache ein krematorisches Ende zu bereiten. Ich wurde lebhaft ausgelacht, wegen meines Kleinkleindenkens und als ich den Vorschlag machte zu beten, was bei uns ja nun wirklich nicht auf der Agenda steht, damit der liebe Gott, also den, von dem alle Welt immer so gerne spricht, die Staumauer des Kariba-Sees ein bißchen weiter öffnen möge, nur kurz in der tiefen Nacht und auch nur ein klitzekleines Stückchen mehr, damit die Kleinschiffruine von meinen Augen weggespült werden würde. Ideen hätte ich, somit wurden meine Wünsche von der anderen Seite ad acta gelegt.

Das Dachzelt war bereits nach der Wagenumparkaktion aufgeschlagen und somit blieb ausreichend Zeit, einfach nur die Landschaft mit allen ihren vielen Einzelheiten mit den Augen zu erobern, doch der Nachmittag verging wie im Fluge.




Unser Caretake machte seine Aufwartung auf allen Campsites und zündete das Lagerfeuer an. Wir wuschen Tomaten und Okras, zerteilten Zwiebeln in grobe Stücke, ließen eine gute Portion Rinderfilet dicke Würfel werden und begannen mit der Abendessenkocherei.



Zuerst die 4 x 4 cm großen Lendenstücke scharf im Potje angebraten. Nachdem diese gute Farbe angenommen hatten, nahmen wir sie aus dem schweren, metallenen Kochtopf heraus und fügten die Zwiebel hinzu, dann die Okras und danach die Tomatenstücke. Nach fünf Minuten nahmen wir den Potje von der Glut, gesellten unsere angebratenen Rinderfiletwürfel hinzu, schmeckten mit Salz und Pfeffer ab und dann wanderte dieser Eintopf auf unsere Teller und anschließend in unsere Kehlen. Sehr lecker!






Nach dem Abendessen und dem Abwasch verbrachten wir noch etwas Zeit auf unserer Terrasse, doch man kann ja so viel Licht anschleppen, wie man will, es reicht ja nie aus, um sich in Dunkelheit wohlzufühlen. So hüpften wir unter die Dusche und anschließend ins Bett. Gute Nacht.
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17 Jul 2024 12:55 #690645
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Tag 10

Day of doing nothing – Ohne Zeit und ohne Uhr, Entspannung pur. So viel zum Motto des heutigen Tages.

Ein paar Krokodile träge auf den Sandbänken im Sambesi beobachten, ein paar Hippos faulenzend daneben und im Wasser bestaunen und sich den lieben langen Tag genauso phlegmatisch verhalten, das war unsere Devise, der wir strikt folgten.









Es gab jedoch zwei Ausnahmen davon, die uns zu körperlicher Bewegung veranlaßten: Das frühe Zubereiten des heutigen Abendessens, und das hatte es in sich, sowie unseren Spätnachmittagsbootsausflug auf dem Sambesi.

Nun war ja schon der vorvergangene Tag einer mit einer Prämiere gekrönt; heute erfolgte das zweite Debüt: Am Abend sollte es Pizza geben.

Eine Mafiatorte aus dem Potje. Vielen hier im Forum sicherlich nicht fremd, war dieses Gericht für uns in Afrika bisher strengstens tabu. Serviere einem Italiener mal eine Pizza aus dem Gußeisentopf… Und woher den dazu benötigten Mozzarella herbekommen? Nun denn, man sollte sich Neuem ja nicht verschließen und auch mal fünf gerade sein lassen, deshalb schrieb ich bereits in Deutschland auf unsere Agenda: First Pizza in Africa.
Ich besorgte sodann zwei Beutelchen Bio-Trockenhefe; auch dies war ein Kompromiss, denn at home mache ich die Pizza mit frischer Hefe, doch woher die in Afrika herbekommen und überhaupt: Wie heißt den Hefe auf Englisch? Eine freundliche Mitarbeiterin eines deutschen Supermarktes klärte mich während meiner Suche nach Trockenhefe in Bioqualität auf, daß Hefe yeast heißt, nachdem ich ihr meine Vorstellung zum Pizzazubereiten in Afrika mittels aus der Not heraus zu verwendender Trockenhefe vortrug.
Wie dem auch sei... Vorschriftsmäßig las ich zuerst die Gebrauchsanweisung auf dem Hefepulverbeutelchen. Mischte hiernach die Hefe in das in Windhoek bereits käuflich erworbene Mehl, verrührte alles gut und gab dann die angewiesene Menge an Wasser sowie Salz aus der Lamäng hinzu.
Ich nehme ja immer Sprudelmineralwasser, da wird der Teig geschmeidiger; dies ein Ratschlag meiner etruskischen Schwiegermutter, die ja immer recht haben will, aber bei diesem Thema auch recht hat.
Noch einen guten Schuß natives südafrikanisches Olivenöl, ebenfalls in Windhoek für teuer Geld ergattert, dazu und jetzt nur noch rühren. Die pulverisierten Hefepartikel lösten sich jedoch auch nach fünf Minuten starkem Teigschlagens mit dem Kochlöffel nicht auf und ließen die Gesamtmasse gescheckt aussehen. Schon hatte ich die Befürchtung, die Hefe wäre über dem Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus und kontrollierte das bereits in der Mülltüte befindliche Beutelchen. Nein, es war alles im grünen Bereich. Naja, ob das was werden würde… Ich hatte meine Zweifel.

Natürlich hatte Bushlore der Campingausrüstung keine Teigschüssel beigestellt und so mußte die Masse halt in einer metallenen Salatschüssel zubereitet werden und dann im größten, vorhandenen Alutopf vor sich hin gehen. Deckel drauf und gut.
Trotz daß ich mir sagte, die feucht-heiße Umgebungstemperatur würde schon ihr Bestes geben, um den Teig aufgehen zu lassen, blieben meine Zweifel und ich stellte den Topf erst einmal ins Abseits.





Nachdem dieser Akt vollzogen war, lenkte ich mich den restlich verbleibenden Tag mit Lesen ab, ohne es mir jedoch nehmen zu lassen, in regelmäßigen Abständen den Teiggärprozeß gewissenhaft zu kontrollieren. Er ging, der Teig. Langsam, aber er ging. Es war also meine Geduld gefragt.









Um 15.30 Uhr startet unsere Bootstour, die uns einen wirklich herrlichen Ausflug von zweieinhalb Stunden bescheren sollte.
Die Tierwelt vom mächtigen Sambesi aus zu sehen, im Hintergrund die Berg Sambias, Flußinseln und -inselchen, Sandbänke mit Treibstämmen. Großartig, einfach nur toll. Und dann das Farbspiel des Himmels nach Sonnenuntergang. Alles zusammen ein Gedicht.



































Zurück auf der Campsite so gegen Viertel nach sechs kam dann die Stunde des Herren. Deckel hoch und siehe da: Der Teig war ordentlich gewachsen. Auch die dunklen Trockenhefefragmente hatten sich sprichwörtlich in Luft verwandelt.

Ohne ausreichende Arbeitsfläche, gut mit Mehl bestreut, war das anschließende Formen zu zwei gleichgroßen Teigteilen gar nicht so leicht.
Jetzt hat ein ordentlicher Pizzateig nach dem Auswellen ja normalerweise nochmals für eine gute Zeit ruhen, um sich vom Streß des Zerquetschens erholen. Dieser Abschnitt der preparazione alla napoletana mußte notgedrungen übersprungen werden, denn es war ja bereits dunkel.
Das Feuer runtergelodert und dann war die Glut bereit, ihre gute Tat zu tun.

Auf eine gute Pizza sollte selbstredend eine Tomatenpassata gegossen und gut auf ihr verteilt werden. Nicht zu viel der Guten, sonst suppt die Pizza durch. Aber auch nicht zu wenig, sonst mangelt es an fruchtigem Geschmack. Mittlerweiler erhält man sogar in Deutschland eine passable Passata, doch in Windhoek, in Maun, in Kasane und auch in Livingstone hielten die Supermärkte lediglich Tomatensoße bereit. Also ok, wir waren ja nicht bei Wünsch Dir was. So erstanden wir eine Paradeisersoße, die der Packung nach von außen hin von uns als geeignet bewertet wurde. Leider versäumten wir es, die Inhaltsstoffe auf dem Etikett zu überprüfen. Denn hätten wir dies getan, die Glasflasche wäre im Supermarktregal geblieben. Die rote Soße war nämlich mit Zucker versüßt. Das aber doch merkten wir erst, als die fertige Pizza auf unseren Tellern lag.
Zweiter Knackpunkt nach der Trockenhefe war das Thema Käsebelag. Aus Mangel an vertretbaren Alternativen zu Mozzarella entschieden wir uns für einen Cheddar. Den haben wir immer im Afrika-Kühlschrank vorrätig und dieser hat auch einen schönen Schmelzpunkt.
Um einen krokanten, aber auch noch fluffigen Teig in gebackner Form zu erhalten, empfanden wir es als zielführend, zunächst den Teig von beiden Seiten anzugaren. Als dieser so weit war, wurde er mit der Tomatensoße belöffelt, den Cheddar darüber gestreuselt und obendrauf in Stücke gerissene Bratwurst gelegt.
Auch hier konnten wir nicht erwarten, daß die afrikanischen Supermarktketten italienische Fenchelsalsiccia für die Kundschaft bereithält.
Das ganze Teil dann zurück in den Potje und den entsprechenden Gußeisendeckel drauf. Nach ein paar Minuten war die Pizza fertiggebacken und hätte ich es unterlassen, zu Beginn des Backprozeßes ein wenig Öl auf den Potjeboden zu geben, um ein etwaiges Teiganhaften an den rauhen, gußeisernen Potjeboden zu vermeiden, hätte der Teig keinen bratigen Frittiergeschmack erhalten.
Aber für das erste Mal… Nicht schlecht, Herr Specht, wenn auch nicht annähernd suboptimal, doch ausbaufähig.




Aus den gemachten Fehlern gelernt, sollten wir dann auf unserem Rückweg abermals eine Pizza dank des zweiten Trockenhefebeutelchens und des restlichen Mehls zaubern.

Nach getanem Abwasch und der Dusche verweilten wir noch ein paar Augenblicke auf unserer Terrasse, beobachteten dort die vielen Augen, die uns vom Sambesi aus anstierten, bevor wir uns dann in unser Schlafgemach zurückzogen.
Letzte Änderung: 17 Jul 2024 13:02 von ALM.
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19 Jul 2024 16:07 #690845
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Tag 11

Für heute hatten wir uns vorgenommen, in den Lower Zambesi National Park zu fahren. Entsprechend standen wir um fünf Uhr in aller Herrgottsfrühe auf und um kurz nach sechs verließen wir das Mvuu Camp.

Bis zum Chongwe Gate wären es gute 16 km gewesen, doch da uns sowohl Tracks4Africa als auch OSmAnd eine Zusatzkurve fahren ließen, waren es halt eben 18 km.; sprich in 50 Minuten vom Camp bis an den Eingangsschlagbaum.








Bevor wir zum jedoch Eingangstor kamen, mußten wir zunächst den Chongwe durchqueren, was aufgrund des sehr niedrigen Wasserstandes absolut kein Herzklopfen bescherende Aktion war.
Am Gatehäuschen angekommen, parkten wir uns ab und bezahlten den Obolus, der zu entrichten war. 30 USD pro Nase als Self Driver plus 15 USD für unsere Kutsche.






Der diensthabende Nationalparksofficer zähle akribisch die ihm von uns vorgelegten Banknoten insgesamt drei Mal und schwang den Kugelschreiber mit Eleganz über das dicke Papier, welches die Einlaßurkunde in den Nationalpark darstellen sollte.
Er hatte unser volles Mitgefühl. Ein so adretter Bursche, hier im Nichts gefesselt. Armer Kerl. Der hätte unseres Erachtens nach die besten Chancen, in Lusaka Karriere als Everbodies Darling zu machen.

Mit dem hochamtlichem Dokument aus festem, kolorierten Papier gefertigt folgten wir zunächst einem kleine Loop, der uns auf eine Art freie Ebene bringen sollte. Viel Elefantendung machten wir dort aus, aber außer Impalaherden keine tierische Seele.





So fuhren wir die Hauptpiste entlang bis zum Abzweig zum Chiawa Luxury Tented Camp.
Bevor auf dessen Grundstück kamen, bogen wir links in eine Pad ab, die uns unter großen Bäumen und im dicken Dickicht ins Irgendwo mit Ende brachten. Also wieder zurück und in einen kleinen Weg rein, den wir zuvor ausgemacht hatten.
Auf diesem kreuzten wir dann nach vielleicht zwei Kilometern ein Game Drive-Fahrzeug einer der dem Nationalpark vorgelagerten Lodges und der Fahrer teilte uns mit, daß in nur weniger als einem Kilometer zwei junge Löwenmännchen sich verlustierten.

Wir machten uns also auf den Weg dort hin, stets auf dieser Pad bleibend, so wie uns geschildert, und gurkten zunächst weiter durch das nach wie vor enge Dickicht bis wir auf eine offenere Fläche brachte. Animalisches Leben bisher zero. Die Pad gabelte sich dann und wir entschieden uns für rechts, da der Fahrer diesbezüglich nichts äußerte. Der folgende Weg führte wieder einen Anstieg hinauf. Langsam steuerten wir uns die wenigen, aber engen Kurven hoch, bevor wir auf der kleinen Höhe abrupt zum Bremsen gezwungen wurden. Eine Gruppe von grauen Dickhäutern, sich am Buschwerk labend, blockierte uns die Weiterfahrt. Schon war mir mulmig geworden. Elefanten in großer Anzahl so dicht auf meiner Pelle. Geht gar nicht. Doch ich hatte mein Unwohlsein ohne den Wirt gemacht, denn als ich mich so hin- und herbewegte in unserer Wagenpassagierkabine, blickte ich ohne es zu wollen irgendwann in den auf meiner Beifahrerseite befindlichen Außenspiegel. Dort sah ich weitere graue Dickhäuter sich hinter unserem Wagen anhäufen und mit schüttelnden Köpfen und Rüsseln sich über die Existenz unseres weißen Fahrzeuges zu mokieren. Bohh… Ich hätte kotzen können. Ich mag Elefanten, sich mir präsentierend in gebührendem Abstand. Aber so viele von dieser Sorte und vor uns und hinter uns. Ein No-Go für mich.
Nach gefühlt zwanzig Stunden plus Nachspielzeit und sich anschließendem Elfmeterschießen bewegte sich die graue Tierschar vor uns nach links, aufgefordert mit lautstarkem Trompeten von der Nachhut der selbigen Tiergattung rückseits unseres Wagens, und wir konnten im Schritttempo passieren.
Nee, das will ich gar nicht. Mit Elefanten habe ich seit immer so meine Probleme und lasse mich auch von niemandem diesbezüglich beschwichtigen. Mit angehaltenem Atem saß ich nervös auf dem Beifahrersitz und war froh, als wir nach ein paar hunderten von Metern auf einer kleinen Lichtung ankamen. Dort war die Landschaft offener und nicht so einengend.

Wir fuhren die Pad ein Wenig weiter und siehe da… Auf der Rechten erblickten wir einen spätpubertären Löwen, der im Schatten der Bäume dahindöste. Aber wo war der zweite Zeitgenosse? Der lag etwas mehr links im totalen Baumschatten. Zwischen beiden waren ein paar Büsche. Vermutlich erachteten die zwei Raubkatzen, daß ein wenig visuelle Distanz voneinander jedem der beiden besser stand. Wir hielten den Wagen und schalteten dessen Motor aus. Durch die offenen Wagenfenster konnten wir das stetig laute Gähnen des rechten Leos deutlich hören. Der linker Hand im Gras liegende schien an Schnappatmungsstörungen zu leiden, denn außer einem gelegentlichen strammen Luftholen lag er sonst träge ohne direktes Sonnenlicht auf seinem Pelz sehr fotoungünstig im dichten, hohen Gras.












Nach etwa zwanzig Minuten ließen wir die beiden wieder alleine und fuhren die Pad wieder ein Stück zurück, bis wir zu der mit einem kleinen Weiher gelegenen Lichtung kamen. Dort stand ein Game Drive-Fahrzeug der Royal Zambesi Lodge und sowohl dessen Fahrer als auch die beiden Lodgegäste vertraten sich etwas die Beine. Wir hielten an und quasselten mit ihnen. Zwei Kalifornier auf die 80 zugehend, oder auch schon drüber, und wahrscheinlich mehr als steinreich. Diese Vermutung kam bei uns auf, als die zwei uns von ihrem Safariurlaub erzählten. Nur die angesagtesten Nationalparks und deren Übernachtungsstätten im Südlichen Afrika waren ihre Destinationen und gereist wurde ausnahmslos zwischen diesen mit dem Kleinflugzeug.






Wir bemängelten bei deren Driver ein wenig, daß wir bisher noch keinen Zugang zum Fluß gefunden hatten; trotz oder gerade wegen Tracks4Africa, was sich im Lower Zambesi NP als wahrlich untauglichst erwies. OsmAnd war zwar auch nicht gut, aber bedeutend besser. Der Luxus-Lodge-Driver meinte, wir sollten wieder zurück zu den Löwen und dann die Pad weiter bis diese dann an eine Weggabelung käme; dort dann rechts. Dies wäre der Weg, mittels dessen man ans Wasser gelänge. Im Übrigen würden sich in der Nähe der Padgabelung Wildhunde tummeln.

Sich wieder in den dichten Busch geben, gefiel mir so gar nicht. Wie schon bekannt, wenn durch nahe beieinander stehenden Bäumen mit dazwischen Büschen und niederes Gestrüpp im Stelldichein mit höherem Gras die Sicht auf der Pad eingeschränkt ist, fühle ich mich wie im Tunnel. Nein, das mag ich so gar nicht und aus diesem Grund brachte ich umgehend meinen Einwand vor, welcher ebenso umgehend als nicht akzeptabel abgeurteilt wurde, weil doch die Wilddogs im Raum standen und der Fluß dazu.
So ist das eben, wenn man nicht allein in der Welt unterwegs ist. Dann besteht allzuoft die Notwendigkeit der Kompromißfindung. Diese jedoch war für mich am heutigen Tag in dieser Situation tabu und so verwandelte ich meinen Einwand in ein Urteil. Basta.
Auch das vorgeschlagene Weiterfahren bis zum Jeki Airstrip war nicht mein Ding heute. Ich wollte wieder zurück Richtung Parkeingang auf die freieren Ebenen zwischen Chiawa Luxury Tented Camp und Entrance Gate, auch wenn wir dort heute in den frühen Morgenstunden außer Impalas keine weiteren Tier gesehen hatten.
Einer in unserem Fahrzeug also mit langem Gesicht und der andere glücklich, dem wuchtigen Dickicht entkommen zu sein, erreichten wir die großen Freiflächen, die in der bereits sengenden Sonne Trübsal bließen und sich ohne tierisches Leben präsentierten. Lediglich die vielen, prächtigen Baobab beglückten uns.







So fuhren wir die Pisten mal hin, mal her und näherten uns dem Sambesi so weit es ging. Dieser Annäherungsversuch hatte weit vor einem direkten Blick auf die Flußfluten ein abruptes Ende, nämlich dann, als sich die Ebene in ein karstiges Etwas mit kleine, klitzekleinen und auch größenen Grand Canyon-Verschnitten verwandelte.






Eigentlich wäre es nun an der Zeit gewesen, die Stühle aus unserem Wagen zu zerren und unser Frühstück einzunehmen; schließlich war es schon kurz vor zehn. Doch die ganze Zeit und bis hier her haben wir kein ausgeschildertes Pöstchen erblickt, auf dem man hätte a) aussteigen und b) frühstücken können. Ich hätte ja jetzt eine kleine morgendliche Brotzeit, auch ohne Kaffee, durchgeführt, denn die Fläche war rundherum gut einsichtbar, doch aufgrund meines vorherigen Urteils, weder auf Wildhundausschau noch auf Flußbesichtigung auch noch den kleinsten Wert zu legen, wurde mein lapidar dahin geplapperter Vorschlag mit einer saftigen Rüge getadelt. Nix da, hieß es und ich fügte mich. So blieb uns nicht weiter übrig, als unseren Heimweg anzutreten. Die Uhr war nämlich ziemlich fortgeschritten, um darauf hoffen zu können, animalische Leben vor die Nase zu bekommen.
Wir fuhren zum Entrance Gate, das jetzt unser Exit Gate war, trugen uns beim noch immer diensthabenden Kerl mit der adretten Statur aus und fragten, ob wir auch den kürzeren Weg nehmen dürften. Gemeint hatten wir die Piste, die vom Chongwe-Fluß auf die Hauptpad führte, kurz bevor man an das Gate kommt. Mit der Erlaubnis des gutaussehenden Nationalparkswächters ausgestattet bogen wir also kurz nach dem Gate nach links ab, fuhren den etwas steilen Weg hinab und überquerten den Chongwe, der ebenso, wie zuvor zu früherer Stunde weiter oben am Fluß bei unserer Hinfahrt, maximal knöchelhoch Wasser führte.
Etwas alberner, infantiler Abenteuerspaß sollte dann doch noch sein, als ich entschied, zunächst die Wassertiefe in Augenschein zu nehmen. Trotz daß ich hierfür ausgelacht wurde, stieg ich aus dem Wagen und latschte mit Schuhen an den Füßen durch das dahinplätschernde Naß. Ja, wirklich, nur knöchelhoch. Ich winkte zum Befehl des Durchfahrens und als unser weißer Mietschlitten so an mir vorbeiglitt, hoffte ich, daß dessen Fahrer jetzt aus Rache nicht aufs Gaspedal treten möge und mich zur Strafe allein in der sich dem Nationalpark anschließenden Game Management Area zurücklassen würde. Es wurde Nachsicht walten lasse und die Maßregelung meiner Person betreffend bestand lediglich daraus, daß der Wagen bis auf die kleine Anhöhe hochfuhr und ich deshalb mit meinen patschnassen Schuhen im staubigen Sand nach oben laufen mußte.




Von dort ging es dann meinem Vorschlag folgend zuerst zu einer Stelle, die sich als große Freifläche direkt an der Sambesi-Abbruchkante darstellen sollte. Endlich direkt hoch über dem Fluß zu stehen und rüber nach Zimbabwe sowie den Fluß hoch und runter blicken können. Das war nach unserem Geschmack.







Anschließend fuhren wir die wenigen hunderte Meter von dort zum Conservation Lower Zambesi, einer NGO, die sich um das Wildlife in und um den LZNP kümmerte. Wir parkten uns dort ab und liefen zu einem der Gebäude, wo eine nette, junge Frau uns zu einer Art Open-Air-Klassenzimmer-mit-Dach brachte. Hier wurden wir von einer ebenfalls jüngeren Frau begrüßt und unsere Fragen beantwortet. Die Südafrikanerin machte uns den Vorschlag an einer Tour hier teilzunehmen, welche dann gratis angeboten würde, wenn die Übernachtungsstätte als helfende Spender und Unterstützer des CLZ fungierte. Leider war dies mit der Mvuu Lodge nicht der Fall; somit wären ein paar USD als Gebühr angefallen. Ich hatte zwar Lust, am frühen Nachmittag an der Anschauung teilzunehmen, doch meine bessere Hälfte hatte keine große Muße, so daß wir der jungen Frau mitteilten, daß wir es uns überlegen würden und gegebenenfalls kommen zurückkehren würden.

Nun fuhren wir zu unserer Campsite zurück, spachtelten erst einmal ein bißchen und frönten dann den restlichen Tag dem Nichtstun.









Man achte auf des Bootswrack... :evil:


Das Fazit unseres ersten Besuches des LZNP war ein durchwachsenes.
Campmöglichkeiten innerhalb der Nationalparksgrenzen gibt es nicht. Die letzte Campmöglichkeit vor dem Park ist das Mvuu Camp, also das, auf dem wir waren. Alle anderen Campsites befinden sich Richtung Chirundu und deren Location hat zur Folge, daß der Anfahrtsweg, und konkludent dann auch der Rückweg, etliche Zeit in Anspruch nimmt.
Dies vorausgeschickt, die überall nicht gerade wirtschaftlich als günstig zu bezeichnenden Campgebühren und die knackige Nationalparksentrancegebühren sowie die auf die Hauptpiste bzw. die kleinen, engen Pads zwischen dieser und der Sambesi-Abbruchkante reduzierte Möglichkeit des Game Drives empfanden wir als Maluspunkte.
Daß die kleinen, befahrbaren Wege abseits von der Main Pad, die komplett von West nach Ost oder umgekehrt durch den Park führt, bei uns im Mai so zugewuchert waren und wenig freie Sicht boten, mag im fortgeschrittenen sambischen Winter zu keinem negativen Gewicht bei der Beurteilung über einen Parkbesuch geben, da dann vieles Busch- und Graswerk zurück- bzw. abgetrocknet und einige Bäume kein oder nur noch weniges Blattwerk haben und dadurch alles offener wirken dürfte.
Auch die tierische Ausbeute war bei uns im Wonnemonat überschaubar.
Aufgrund der bereits lange anhaltenden Trockenperiode hätten sich beispielsweise Antilopen und Zebras Richtung Berge begeben, so die Aussagen sowohl des Lodgefahrers als auch der Mvuu Lodge-Bediensteten und des Conservation Lower Zambesi.
Eigentlich hätte nach unserem Dafürhalten strenge Trockenheit doch dazu führen müssen, daß die Tierwelt sich zum Fluß bewegt. Keine Ahnung… Giraffen gab und gibt es sowieso nicht im LZNP, somit waren diese auch außen vor. Viele Elefanten, ja die gab es.
Dies alles galt nicht nur für den Nationalpark selbst, sondern auch für die gesamte Game Management Area.
Als großen Bonuspunkt auf der Waage stand selbstverständlich die landschaftliche Schönheit in ihrem Gesamtkontext sowie die wenigen Touristen. Deren überwiegendes Fehlen gab unserem viertägigen Aufenthalt einen sehr intimen Charakter, den wir wirklich sehr genossen haben. Dies gepaart mit unserem Wunsch nach Entschleunigung und Ruhe, welche wir beide vorfanden, sowie der grandiosen Landschaft war eine Wohltat.

Über die uns selbst gestellte Frage, ob wir abermals uns aufmachen würden, den LZNP ein weiteres Mal zu besuchen, überwog zunächst eine verneinende Antwort. Diese wurde jedoch nach unserer Rückkehr nach Deutschland mehr als relativiert, denn im Grunde genommen glauben wir, daß die Monate Juni, Juli, August und auch noch der September geeigneter sind, den LZNP mit größerem Erfolg an Tiersichtungen zu erkunden und erobern.
Als Aufenthaltsminimum erachten wir auf alle Fälle vier Nächte, denn entweder man kommt von Zimbabwe (z. Bsp. Mana Pools NP) und ist auf dem Weg Richtung Lusaka, Sambias Osten oder Norden oder eben auf dem Weg nach Livingstone, dann liegt der LZNP ja quasi, quasi auf dem Weg.
Oder eben, so wie wir in diesem Jahr auf der Agenda stehen hatten, man stempelt den LZNP als eines der Hauptdestinationen einer Reise ab und begibt sich dann deshalb in diese etwas im Abseits gelegene Gegend Sambias. Aber dies dann wirklich nicht nur für zwei Nächte. Und daß man den Geiz zu Hause an der Garderobe ablegen muß, ist eh klar…. Der LZNP geht in die Kosten und schlägt gut bei den Sollumsätzen zu Buche.
Letzte Änderung: 19 Jul 2024 20:17 von ALM.
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