Tag 5
Um halb sechs war Ende Gelände mit Schlafen an diesem Tag. Schließlich hatten wir einen halben Fahrtag vor uns und wollten zeitig im Senyati Camp ankommen. So sagten wir dem South Camp um 6.40 Uhr Arrivederci und fuhren los.
Nach 64 Minuten erreichten wir das Nxai Pan National Park Gate, trugen uns dort vorschriftsmäßig aus, gönnten unseren Reifen wieder mehr Luft und schon waren wir auf dem Asphaltband, welches uns zunächst nach Nata bringen sollte.
Dort angekommen, tankten wir erst einmal kräftig mit Diesel auf, denn die Hin- und Rückfahrt auf der tiefsandigen Strecke zur Nxai Pan hatten an unseren beiden Tanks genagt.
Nach dem Volltanken wollten wir zunächst eine uns bekannte Metzgerei aufsuchen, doch fanden wir diese leider nicht mehr. Umgezogen, hieß es. Ok, dann eben eine Alternative. Fehlanzeige. Natas Schlachtermeister und -gesellen hatten die Schotten dicht und wir blieben ohne Fleisch. Dies war dann also von uns notgedrungen in Kazungula/Kasane käuflich zu erwerben.
Nun mußten wir aber auch etwas elementar Festes zwischen die Zähne bekommen, doch da bot sich uns in Nata auch nicht wirklich etwas Ansprechendes an. Somit begnügten wir uns mit Burgern, die wir an der Engen Filling Station zu uns nahmen. Dann ging es auf der A 33 gen Norden, einer meiner Lieblingstrecken im südlichen Afrika.
Aus welchem Grund Lieblingsstrecke?, das weiß kein Mensch und noch weniger ich selbst. Keine Ahnung, warum mir dieser geographische Streckenabschnitt so ans Herz gewachsen ist.
Vorbei am Abzweig zu dem von uns stoisch gesnobten Elephant Sands gurkten wir auf dem Teerband dahin, immer auf der Suche nach einer Radiofrequenz, die etwas lebhafte Musik bot. Leider wurden wir diesbezüglich bis kurz vor Kazungula enttäuscht.
Um zwei Uhr am frühen Nachmittag fuhren wir an der tiefsandigen Zufahrt zum Senyati Camp vorbei, um dann gleich zu Shoprite Kasane zu düsen. Das dortige Einkaufssortiment ließ jedoch bei uns nur müdes Gähnen aufkommen. Aber es half ja nix, denn Lust, zum Spar nach Kasane-City zu fahren, kam nicht bei uns auf. Somit begnügten wir uns mit dem, was wir ergattern konnten.
Auf dem Weg dann zum Senyati Camp suchten wir zunächst Bushlore auf, denn dort sollten wir, nach Auskunft der Windhoeker Bushlore-Staff, ein weiteres Schreiben erhalten, um die Grenze nach Sambia überschreiten zu können.
Unsere auf unseren Smartphones befindliche OsmAnd-App brachte uns, so wie bisher, in exzellenter Art und Weise zu der von uns gesuchten Adresse; anders als Tracks4Africa, welches sich als nicht unbedingt up-to-date erwies und sich in Sambia noch zum Schlechteren präsentieren sollte.
In der Bushlore-Filiale Kasane/Kazungula ließen wir einige Dokumente zum Übertrag auf wiederum andere Dokumente und vereinbarten, daß wir am übernächsten Tag wiederkämen, um den ganzen Schriftkrimskrams in Empfang zu nehmen.
Nett war die Belegschaft dort… Wirklich sehr, sehr nett, aufgeschlossen und vor allem kompetent. Chapeau!!!
Auf unserem letzten Weg an diesem Tag zum Senyati Camp machten wir noch einen Einkehrschwung beim „neuen“ Choppies, doch auch dieser Supermarkt konnte uns mit seinem Sortiment nicht befriedigen.
Gegen 16 Uhr nahmen wir dann die Tiefsandzufahrt zu Senyati, wobei wir es aus Bequemlichkeitsgründen unterließen, den Reifendruck für den kurzen Weg zu reduzieren.
In der kleinen Receptionhütte des Senyatis tummelten sich bei unserer administrativen Anmeldung so einige andere Touristen und es kam uns vor, als befänden wir uns am Eingangsschalter von Africa Disney Land. Ja, ja… Senyati hat so einige Veränderungen davongetragen, seitdem wir das erste Mal vor Jahren dort unser Dachzelt aufschlugen.
Wie von uns gebucht, wurde uns die Campsite 15 beim Check-In zugewiesen.
Nachdem wir unser Vehikel dort in einer für uns angenehmen horizontalen Ausrichtung geparkt hatten, machten wir uns zunächst auf den äußerst kurzen Fußweg zur Waterholefront. Dort stehen jetzt links neben dem Baraussichtsguckhide zwei Sofas mit eisernen Gestellen und dicken Polstern. Wir nahmen eine der Couch in Beschlag und beobachteten ein wenig das Geschehen am und um das Wasserloch.
Zu uns gesellte sich eine Mangustengroßfamilie, die mindestens aus 30 Einzelindividuen bestand. Mit lautem Ziepen nahm diese die vor den beiden Couchmöbeln vorhandene Grasfläche in Beschlag und das eine oder andere Mitglied dieser kleinen Teufelchen erdreistete sich, bis an unsere beschuhten Füße vorzudringen, um dann feststellen zu können, daß da nichts esstechnisch Verwertbares war.
Um sechs stiegen bereits unsere Flammen aus dem angezündeten Holz und ein knappes Stündchen später lag das gegrillte Rinderfilet gemeinsam mit einem Avocado-Tomaten-Durcheinander auf unseren Tellern.
Nach dem Abendessen sowie zwischen Abwasch und dem Besuch der Dusche hörten wir immer mal wieder ein paar Elefanten sich am Wasserloch bedienen und nach wenigen Runden des Umblätterns unserer Buchseiten verschwanden wir selig in unserem Dachzelt.
Die Gesamtmenge an Kilometern, die wir heute hinter uns gebracht haben, lag bei 494 und kam uns eigentlich gar nicht so heftig vor, obwohl dieser Tag zwischen Fahren, Tanken, Metzgersuche, Burgeressen, Einkaufen und Bushlore-Aufsuchen doch so ziemlich ausgefüllt war.