THEMA: Neues, Altbekanntes und ein Schock am Ende
28 Mai 2024 18:01 #687818
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  • ALM am 28 Mai 2024 18:01
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Hi Gina,

wenn es ja nur ein einziger gewesen wäre.

Nee, nee... Schon am ersten Tag balgten sich zwei zur mittäglichen Stunde um die Vorherschaft auf unserer Campsite und der dritte Schakal lachte sich vom Dickicht aus die Szene betrachtend ins Hemd .
Es kam uns vor, als wenn wir unverhofft auf einem Hundeaustrittsplatz wären, so ein Gejaule, oder wie auch immer man das nennen konnte, war das.

Um zensusartig vorzugehen, hätten wir eigentlich Graffity-Spraydosen verschiedener Farben zur Hand haben müssen, um die einzelnen Individuen farblich in einem Überraschungsangriff kennzeichnen zu können.
Dann hätten wir zumindest einen Pi-mal-Daumen-Überblick über die Menge an diesen pelzigen Kerlen gehabt, die uns belagerten.

Liest sich jetzt vielleicht alles ganz süffisant, doch in Ordnung ist das nicht. Bettelnde Schakale wie die Zirkushunde vor einem rumlungern sehen. Nein, das geht gar nicht.
Jetzt stell sich mal einer vor, da kommen Campgäste mit kleinen Kindern, die man ja auch nicht immer 1000%ig unter visueller Kontrolle haben kann. Ruckzuck werden dann die kleinen Händchen dem Tier entgegengestreckt. Ist ja so putzig, nicht?!?!

Aber das Sensibilisieren der Campgäste betreffend des Schakalproblems steht vermutlich nicht in den Stellenbeschreibungen; weder in denen von DWNP noch in denen von Xomae Group, die das South Camp unter ihren Fittichen hat.
:whistle:

LG Alm
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02 Jun 2024 20:43 #688015
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  • fahrinurlaub am 02 Jun 2024 20:43
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Vielen Dank für deinen interessanten Reisebericht. Die Tour ist sehr interessant für uns. Könnte man noch im November Richtung Sambia fahren, oder ist dann schon die Regenzeit im vollem Gange?
Kasbahs, Katzen und Königsstädte… Marokko 2023
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05 Jun 2024 16:25 #688253
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fahrinurlaub schrieb:
Vielen Dank für deinen interessanten Reisebericht. Die Tour ist sehr interessant für uns. Könnte man noch im November Richtung Sambia fahren, oder ist dann schon die Regenzeit im vollem Gange?

Hi,

da die alten Regeln betreffend Regen- und Trockenzeiten in den letzten Jahren immer mehr aus den Angeln gehoben wurden, ist es schwierig, hierfür eine abschließende Beurteilung zu erteilen.

LG Alm
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07 Jun 2024 10:38 #688362
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Tag 5

Um halb sechs war Ende Gelände mit Schlafen an diesem Tag. Schließlich hatten wir einen halben Fahrtag vor uns und wollten zeitig im Senyati Camp ankommen. So sagten wir dem South Camp um 6.40 Uhr Arrivederci und fuhren los.

Nach 64 Minuten erreichten wir das Nxai Pan National Park Gate, trugen uns dort vorschriftsmäßig aus, gönnten unseren Reifen wieder mehr Luft und schon waren wir auf dem Asphaltband, welches uns zunächst nach Nata bringen sollte.



Dort angekommen, tankten wir erst einmal kräftig mit Diesel auf, denn die Hin- und Rückfahrt auf der tiefsandigen Strecke zur Nxai Pan hatten an unseren beiden Tanks genagt.
Nach dem Volltanken wollten wir zunächst eine uns bekannte Metzgerei aufsuchen, doch fanden wir diese leider nicht mehr. Umgezogen, hieß es. Ok, dann eben eine Alternative. Fehlanzeige. Natas Schlachtermeister und -gesellen hatten die Schotten dicht und wir blieben ohne Fleisch. Dies war dann also von uns notgedrungen in Kazungula/Kasane käuflich zu erwerben.

Nun mußten wir aber auch etwas elementar Festes zwischen die Zähne bekommen, doch da bot sich uns in Nata auch nicht wirklich etwas Ansprechendes an. Somit begnügten wir uns mit Burgern, die wir an der Engen Filling Station zu uns nahmen. Dann ging es auf der A 33 gen Norden, einer meiner Lieblingstrecken im südlichen Afrika.
Aus welchem Grund Lieblingsstrecke?, das weiß kein Mensch und noch weniger ich selbst. Keine Ahnung, warum mir dieser geographische Streckenabschnitt so ans Herz gewachsen ist.



Vorbei am Abzweig zu dem von uns stoisch gesnobten Elephant Sands gurkten wir auf dem Teerband dahin, immer auf der Suche nach einer Radiofrequenz, die etwas lebhafte Musik bot. Leider wurden wir diesbezüglich bis kurz vor Kazungula enttäuscht.

Um zwei Uhr am frühen Nachmittag fuhren wir an der tiefsandigen Zufahrt zum Senyati Camp vorbei, um dann gleich zu Shoprite Kasane zu düsen. Das dortige Einkaufssortiment ließ jedoch bei uns nur müdes Gähnen aufkommen. Aber es half ja nix, denn Lust, zum Spar nach Kasane-City zu fahren, kam nicht bei uns auf. Somit begnügten wir uns mit dem, was wir ergattern konnten.

Auf dem Weg dann zum Senyati Camp suchten wir zunächst Bushlore auf, denn dort sollten wir, nach Auskunft der Windhoeker Bushlore-Staff, ein weiteres Schreiben erhalten, um die Grenze nach Sambia überschreiten zu können.
Unsere auf unseren Smartphones befindliche OsmAnd-App brachte uns, so wie bisher, in exzellenter Art und Weise zu der von uns gesuchten Adresse; anders als Tracks4Africa, welches sich als nicht unbedingt up-to-date erwies und sich in Sambia noch zum Schlechteren präsentieren sollte.
In der Bushlore-Filiale Kasane/Kazungula ließen wir einige Dokumente zum Übertrag auf wiederum andere Dokumente und vereinbarten, daß wir am übernächsten Tag wiederkämen, um den ganzen Schriftkrimskrams in Empfang zu nehmen.
Nett war die Belegschaft dort… Wirklich sehr, sehr nett, aufgeschlossen und vor allem kompetent. Chapeau!!!

Auf unserem letzten Weg an diesem Tag zum Senyati Camp machten wir noch einen Einkehrschwung beim „neuen“ Choppies, doch auch dieser Supermarkt konnte uns mit seinem Sortiment nicht befriedigen.
Gegen 16 Uhr nahmen wir dann die Tiefsandzufahrt zu Senyati, wobei wir es aus Bequemlichkeitsgründen unterließen, den Reifendruck für den kurzen Weg zu reduzieren.

In der kleinen Receptionhütte des Senyatis tummelten sich bei unserer administrativen Anmeldung so einige andere Touristen und es kam uns vor, als befänden wir uns am Eingangsschalter von Africa Disney Land. Ja, ja… Senyati hat so einige Veränderungen davongetragen, seitdem wir das erste Mal vor Jahren dort unser Dachzelt aufschlugen.
Wie von uns gebucht, wurde uns die Campsite 15 beim Check-In zugewiesen.
Nachdem wir unser Vehikel dort in einer für uns angenehmen horizontalen Ausrichtung geparkt hatten, machten wir uns zunächst auf den äußerst kurzen Fußweg zur Waterholefront. Dort stehen jetzt links neben dem Baraussichtsguckhide zwei Sofas mit eisernen Gestellen und dicken Polstern. Wir nahmen eine der Couch in Beschlag und beobachteten ein wenig das Geschehen am und um das Wasserloch.
Zu uns gesellte sich eine Mangustengroßfamilie, die mindestens aus 30 Einzelindividuen bestand. Mit lautem Ziepen nahm diese die vor den beiden Couchmöbeln vorhandene Grasfläche in Beschlag und das eine oder andere Mitglied dieser kleinen Teufelchen erdreistete sich, bis an unsere beschuhten Füße vorzudringen, um dann feststellen zu können, daß da nichts esstechnisch Verwertbares war.



Um sechs stiegen bereits unsere Flammen aus dem angezündeten Holz und ein knappes Stündchen später lag das gegrillte Rinderfilet gemeinsam mit einem Avocado-Tomaten-Durcheinander auf unseren Tellern.

Nach dem Abendessen sowie zwischen Abwasch und dem Besuch der Dusche hörten wir immer mal wieder ein paar Elefanten sich am Wasserloch bedienen und nach wenigen Runden des Umblätterns unserer Buchseiten verschwanden wir selig in unserem Dachzelt.

Die Gesamtmenge an Kilometern, die wir heute hinter uns gebracht haben, lag bei 494 und kam uns eigentlich gar nicht so heftig vor, obwohl dieser Tag zwischen Fahren, Tanken, Metzgersuche, Burgeressen, Einkaufen und Bushlore-Aufsuchen doch so ziemlich ausgefüllt war.
Letzte Änderung: 07 Jun 2024 10:56 von ALM.
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07 Jun 2024 11:07 #688364
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Tag 6

Unsere Devise des heutigen Tages lautete: Extreme Relaxing aus Senyati.




Dies vorausgeschickt gibt es eigentlich wenig zu berichten, außer, daß das Wasserloch den ganzen lieben Tag einsam und tierlos vor sich hin lag. Erst am späten Nachmittag tauchte animalisches Leben mit dem Besuch von zwölf Giraffen auf. Nachdem diese vor unseren Linsen verschwunden waren, rückte eine große Büffelherd an, um sich den Durst zu stillen. Auch diese von dannen gezogen machten diverse Elefantengrüppchen ihre Aufwartung. Tja, man sah doch wieder einmal… Selbst wenn sich den ganzen lieben langen Tag keine Seele blicken läßt, dann ist es doch gewiß, daß zu vorgerückter Stunde sich das Leben ans erfrischende Naß begibt.














Aufgrund der noch vorhandenen Gurke, den Tomaten und des angebrochenen Trockenschafskäses entschieden wir uns wieder für einen Griechischen Salat als abendliches Gericht. Dieses Mal jedoch ohne Kalamata-Oliven, auch wenn wir nicht damit rechnen mußten, daß unbedarft weggeschleuderte Olivenkerne heute zwischen Ober- und Unterkiefer eines Schakals enden könnten.

Zurückgelegte Kilometer per Fahrzeug heute 0; jene per pedes mit aller Mühe und Not sowie viel Übertreibung gerade einmal vielleicht 300 Meter.
Letzte Änderung: 07 Jun 2024 11:10 von ALM.
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07 Jun 2024 12:15 #688369
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  • Mabe am 07 Jun 2024 12:15
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Hallo Alm,
ich lese auch gerne mit :-)
Ist das doch ne prima Vorbereitung für unsere Sambiatour im Oktober - wenn sich auch nur wenige Überschneidungen ergeben.

Danke auch für deine Schilderung des Zwischenfalls an anderer Stelle. Das rüttelt wieder etwas wach und hilft IMMER aufmerksam zu sein bzw. sein zu wollen

Eine Frage hätte ich: Gab es bei der Übergabe in Windhoek noch nicht die Grenzpapiere für den Übergang nach Sambia? Hatte das einen Grund?

Schön zu hören, dass sich Bushlore Kasane wieder von seiner besten Seite zeigt. Wir waren im letzten Jahr nicht sehr begeistert...angefangen von der schlampigen (ja, das muss ich so sagen) Übergabe bis zum Vergessen des Rückgabetreffpunkts am Ende der Reise in Kasane Flughafen :blink:
Deine Erfahrungsschilderung lässt hoffen...im April wart ihr dort, gelle?

Viele Grüße
Mabe
Letzte Änderung: 07 Jun 2024 12:16 von Mabe.
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