THEMA: Neues, Altbekanntes und ein Schock am Ende
24 Mai 2024 13:12 #687615
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  • Elchontherun am 24 Mai 2024 13:12
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Hallo Alm,

das ist ja sensationell, was Du für den Flug Hamburg - Frankfurt - Windhoek und zurück bezahlt hast! Toll!
Darf ich fragen, wo Du den gebucht hast und wie lange im Voraus??

Viele Grüße vom Elch
Ein Freund ist ein Mensch, vor dem ich laut denken kann.
R.W. Emerson

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27 Mai 2024 18:11 #687743
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@Gabi-Muc

Servus Gabi,

selbstverständlich nehmen und nahmen wir schon immer unsere Impfausweise mit, und nicht erst seit der Covid-Ära.
Der Impfausweis ist unseres Dafürhaltens das zweitwichtigste Dokument, was man bei sich tragen sollte, denn 1. man weiß ja nie was passieren kann und 2. kommt unverhofft ja bekanntlich oft.
Und warum die Botswaner am Mamuno Border Post jetzt alle Einreisenden nach einer vorhandenen Gelbfieberimpfung kontrolliert haben, daß weiß der Geier.


@tiggi

Moinsen Biggi,

nö, die Grenze des Lower Zambesi Nationalparks ist noch nicht westwärts verlegt worden; dementsprechend mußten wir für unsere vier Nächte Mvvu Lodge Campsite auch keinen Nationalparkeintritt zahlen.
Nach Auskunft von Conservation Lower Zambezi (kennt Ihr zwei vielleicht… liegt am Sambesi knapp vor der Flußdurchfahrt des Chongwes) ist das im Westen des LZNP vorgelagerte Chiawa Game Management Area bereits offiziell zweigeteilt. Das Chiawa GMA beginnt ja schon knapp hinter Chirundu. Von dort bis ca. 8 km vor der Mvvu Lodge befinden sich auch Dörfer und kleine Hausansammlungen im GMA. Ab dann gibt bis zur NP-Grenze keine menschlichen Ansiedlungen mehr und in diesem "Hartcore"-Teil des GMA dürfen auch weder neue Hütten/Häuser gebaut werden, noch darf die Natur in irgendeiner anderen Art und Weise „ausgebeutet“ werden (Stichwort: Mining, etc.).
Dieses eigentlich recht große Gesamtareal an GMA (Teil light und Teil strong) sollte ausreichen, um das Habitat der Tierwelt so gut als möglich zu bewahren; unter anderem auch deshalb keine Nationalparksgrenzenverschiebung gen Chirundu bisher.
Außerdem, und ich bin mir sicher, daß dies der eigentliche Hauptgrund ist, liegen so viele Lodges und Camps auf der Strecke von Chirundu bis zum westlichen NP-Gate, daß es politisch auch sehr, sehr schwierig werden würde, den NP zu vergrößern, da dadurch nämlich dann NP-Eintrittsgelder anfallen würden und diese müßten dann zusätzlich zu den schon saftigen Lodgepreisen von den Lodgegästen entrichtet werden. Deshalb: Die ganze Sache der NP-Erweiterung hat meiner Meinung nach handfeste wirtschaftliche Interessen gegen sich.

Danke auch für die Info betreffend der African Vocals.


@Elchontherun

Hallo Elch,

diesen wirklich günstigen Flug habe ich, habe es gerade kontrolliert, exakt am 11. August des letzten Jahres gebucht gehabt; sprich achteinhalb Monate vor Reisebeginn.



In Balde geht es mit unserem Reisebericht hier weiter.

Herzliche Grüße

Alm
Letzte Änderung: 27 Mai 2024 18:14 von ALM.
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27 Mai 2024 20:34 #687762
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Tag 3

Da wir nur zwei Nächte im Nxai Pan Nationalpark zeitlich auf unserer diesjährigen Tour reinpfriemeln konnten, wollten wir keine Zeit verlieren, und pellten uns in aller Herrgottesfrühe um 5 Uhr aus unserer Schlafmontur.
Uns war stinkekalt, sodaß wir ruckzuck unseren Milchkaffee runterkippten, die Morgentoilette verrichteten und Stühle und Tisch im und auf dem Auto verstauten. Trotzdem fuhren wir erst um kurz nach halb sieben vom Hof des Croc Camps.

Nach vorschriftsmäßiger Fahrt, stets auf die Geschwindigkeitsbeschränkungen achtend, auf Asphalt kamen wir um viertel vor neun am Nxai Pan NP-Gate an, reduzierten dort den Reifendruck, checkten für unsere Campsite ein und stachen in das uns vorliegende Sandmeer.
Ungerne erinnerten wir uns sowohl an Hin- als auch Rückfahrt anläßlich unseres ersten Besuches des Nxai Pan NPs im Jahre 2011. Ach was war das eine enge, üble Tiefsandpistentorur damals im August vor 13 Jahren. 38 km lang mit rechts und links hochstehendem Gras, sodaß man gar nix, aber auch gar nix sehen konnte. Jetzt aber sollte die Zufahrt, zumindest die erste 2/3, eine zwar nach wie vor mehr als sandige Angelegenheit werden, jedoch aber schön breit. Die Piste ähnelte fast einen Airstrip, wäre da nicht der Tiefsand gewesen.
Das letzte Drittel bis zum Scout Camp war dann mit kleinwüchsigen Bäumen beiderseits der Piste besetzt. An solches Baumwerk auf den letzten Kilometern konnten wir uns gar nicht mehr entsinnen. Unsere Erinnerungen aus 2011 brachte uns eine kleingestrüppige Savannenlandschaft dort in den Kopf. Das müssen wir jetzt nochmals mit den Fotos von damals überprüfen.
Egal… um 10.25 Uhr fuhren wir auf die uns zugewiesene Campsite 4 des South Gate Camps; eine, die im „Schatten“ von großen Bäumen im „Zentrum“ des Gesamtcampgrounds lag.
Nachdem Tisch und Stühle platziert und Ablution aufgesucht waren, war es für ein Mittagessen zu früh und für eine erste Runde Game Drive eigentlich zu spät. Trotzdem optierten wir für letzteres und machten uns die wenigen Kilometer auf den Weg zum „Main Waterhole“. Strauße, Springböcke und Gnus tummelten sich auf dem Pfad dorthin.
Angekommen sahen wir zwei staatliche, graue Dickhäuter, die schnellen Elefantenschrittes schnurstracks auf das erfrischende Nass zusteuerten. Wir beobachteten die beiden ausgiebigst, waren es doch die zwei ersten Tierchen dieser Art, die wir dieses Jahr treffen durften.
Dadurch, daß das Sonnenlicht um diese Uhrzeit selbstverständlich mehr als ekelhaft war, der übel lebhafte Wind sich nicht anschickte Erbarmen mit uns zu haben und uns die Mägen mit von Bariton in den Bass einschwenkenden Geräuschen beglückten, kurvten wir zurück auf die Campsite und zerrten dort Essbares in fester Form aus dem Wagen. Als wir so da beim Ladismith Cheddar Cheese, Speck und Spiegeleiern sowie salzigen Kräckern um unseren Aluminiumtisch herumsaßen, erblickten wir einen Schakal, der sich dann erdreistete, Meter um Meter zu uns aufzurücken.
Dieses Mitglied der sonst, so hatten wir es immer in Erinnerung, selbst vor ihrem eigenen Schatten erschreckenden Tiergattung, scherte sich nicht um vom Menschen verursachte Geräusche und so beäugten wir den kleinen pelzigen Vierbeiner mit Argusaugen vorrücken und sagten uns: Der steckt bestimmt 100%ig voller Tollwut und Boshaftigkeit – deshalb aufgepaßt!!! Als das Tier quasi, quasi bei uns am Tisch angekommen war, reichte es uns dann vollends und wir verscheuchten es. Dieses, mit zielstrebigem Charakter ausgestattet, begann jedoch die Belagerung unserer Heimstatt. Ging gar nicht, sagten wir uns, und jagten den mehrfarbig pelzbesatzigen, aufdringlichen Fuchsverschnitt im vierten Versuch erfolgreich in die Flucht. Daß wir uns den 100%igen Erfolg des Vertreibens des Schakals jedoch nicht an das eigene Revers heften durften, dessen wurden wir in den folgenden fünf Minuten bewußt, als der erste männliche Elefantenteenager aus dem Nichts sich auf die baumschattige Mitte des Campgrounds zubewegte. Unsere Aufmerksamkeit auf diesen Burschen gerichtet, erblickten wir zunächst nicht, daß, vermutlich, dessen Cousin auf den Hauptzufahrtsweg zu den mittig gelegenen Campsites, sprich auch der unserigen, einbog.
Mucksmäuschenstill verharrten wir hinter unserer weißen Toyotakutsche, als letzterer sich im Walzerschritt an uns und unserem Fahrzeug mit leisem Treten vorbeihievte und im Gebüsch hinter uns begnn, die Äste zu zerbrechen.
Der erste Dickhäuter lief auf eine andere Campsite zu, auf der neben einem ebenfalls weißen Schlitten eine großes Bodenzelt stand. Dies hatte sein Interesse geweckt und so schnupperte er ausführlichst an der Zeltwand, bevor er sich entschied, den dort vorfindbaren Sand zu seiner und der des Zeltes Befriedigung zu verwenden. Er prustete sichtlich zufrieden aus sämtlichen Rohren und es staubte mächtig. Irgendwann machte er sich dann aus dem Staub und lief zur östlichen Ablution, wo bereits der in unserm Gebüsch zuvor floratechnisch zerstörerisch wütende Dickhäuter sich am Wasserbassin den Durst löschte.
Nach geraumere Zeit ließ unser Interesse an den beiden nach und wir gönnten uns einen oder zwei, drei Momente des Lesespaßes.

Spätnachmittags machten wir uns dann nochmals auf den Weg zum Hauptwasserloch, verbrachten dort eine lange Weile und kurvten anschließend bei schönstem Fotolicht den Westloop entlang zurück zum Camp.

Es wurde Feuer unter ausreichendem Holz entfacht und das Grillgut über die Glut verfrachtet.
Mit etwas Völlegefühl dann den Abwasch an der Ablution vollzogen, verkrochen wir uns nachfolgend in unsere zeltplanige Nächtigungsbehausung.

Wenn wir so frühzeitig zu Hause in die Federn sprängen, würden unsere Freunde und unsere Familie umgehend den Psychosozialen Notdienst konsultieren, weil sie sich Sorgen um uns machen würden.
Wie gut, daß unsere Mischpoke tausende von Kilometern weit entfernt das Geschehen nicht miterleben durfte.
Und so nahmen wir unsere Bücher, ob in Papierform oder elektronischer Version geartet, und lasen uns in den Schlaf.
Ach was war das schön, mitten in den aufregendsten Zeilen die Beherrschung über die eigenen Augen zu verlieren…






















Unsere Gesamtfahrstrecke betrug inklusive Game Drives 187 km.
Letzte Änderung: 28 Mai 2024 12:14 von ALM.
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27 Mai 2024 21:07 #687765
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Einschub eines Einschubprologes

Ich war mir unsicher, wie was wann hier im Reisebericht zu präsentieren.
Eigentlich bin ich ja der Verfechter der Chronologie, doch all zu oft kommt dann die Wichtigkeit der Information/en ins Spiel und ich bin mir unsicher, ob auf dem von mir bevorzugten Weg des Timetables zu folgen oder das Wichtige, wirklich Wichtige zuerst zu kommunizieren.

Dringlich Wichtiges gibt es von uns zu berichten, ja, wahrhaftig, und mein anfänglicher Klippenhänger taugt, zumindest meines Dafürhaltens nicht, um als solcher für einen Reisebericht belohnt zu werden; ganz im Gegenteil. So zumindest heute betranchtend.

Deshalb hier im Folgenden kurz in Worten die important Hardfacts unserer diesjährigen Tour:

• Seit 60 Jahren nicht erlebte Trockenheit im Zentralsüdlichen Afrika mit der Folge, daß wir noch nie so wenige Vögel weder
gesehen noch gehört haben (ein wirklich schlechtes Jahr für Bird-Enthusiasten und Flußpferde sowie Krokodile sowieso) und das deshalb in Sambia der Strom radikal rationiert war

• Wir im letzten Moment unserer Reise 400 m vor Rückgabe unseres Wagens Opfer eines gewalttätigen Raubüberfalles mit halbgutem Ende wurden

• Ungeachtet des letzteren war es eine sensationelle Tour, die ihresgleichen sucht und suchen wird

Der vorletzte Punkt veranlasst mich noch immer darüber nachzudenken, einen separaten Thread hier einzustellen oder nicht. Denn ich möchte eigentlich nicht, daß sich das Schöne, nämlich jenes, welches es in lebhafter Form positiv darzustellen gibt, mit den restlichen 15 Minuten unseres Trips vermischt und dann zu einem sauer vergorenen Etwas mutiert.
Dehalb... Es mal gucken, dann mal sehen.

Mit aufrichtigen Grüßen

Alm
Letzte Änderung: 28 Mai 2024 12:20 von ALM.
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ALM schrieb:
Einschub eines Einschubprologes

• Wir im letzten Moment unserer Reise 400 m vor Rückgabe unseres Wagens Opfer eines gewalttätigen Raubüberfalles mit halbgutem Ende wurden

• Ungeachtet des letzteren war es eine sensationelle Tour, die ihresgleichen sucht und suchen wird

Der letzte Punkt veranlasst mich noch immer darüber nachzudenken, einen separaten Thread hier einzustellen oder nicht, denn ich möchte eigentlich nicht, das sich das Schöne, nämlich jenes, das es in lebhafter Form positiv darzustellen gibt als Reisebericht hier, mit den restlichen 15 Minuten unseres Trips vermischt und ein sauer vergorenes Etwas produziert.
Dehalb... Es mal gucken, dann mal sehen.

Mit aufrichtigen Grüßen

Alm

Nun isses also raus! Eigentlich ein bisschen schade, dass wir nun wissen, was euch den Schock verursacht hat. Aber ich lese trotz entgangener Krimispannung weiter.

Lieben Gruß freshy
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27 Mai 2024 23:22 #687773
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Moin Alm,

danke für Deinen Hinweis bezüglich Flugbuchung. Ich hatte Dich noch gefragt, wo Du den Flug gebucht hast; würdest Du mir das noch 'verraten'? Bin ja mal gespannt, ob wir jetzt auch noch einen günstigen Flug finden, es sind bei uns auch noch acht Monate bis Namibia.

Vielen Dank und Gruß

Elch
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