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Tag 11
Für heute hatten wir uns vorgenommen, in den Lower Zambesi National Park zu fahren. Entsprechend standen wir um fünf Uhr in aller Herrgottsfrühe auf und um kurz nach sechs verließen wir das Mvuu Camp. Bis zum Chongwe Gate wären es gute 16 km gewesen, doch da uns sowohl Tracks4Africa als auch OSmAnd eine Zusatzkurve fahren ließen, waren es halt eben 18 km.; sprich in 50 Minuten vom Camp bis an den Eingangsschlagbaum. Bevor wir zum jedoch Eingangstor kamen, mußten wir zunächst den Chongwe durchqueren, was aufgrund des sehr niedrigen Wasserstandes absolut kein Herzklopfen bescherende Aktion war. Am Gatehäuschen angekommen, parkten wir uns ab und bezahlten den Obolus, der zu entrichten war. 30 USD pro Nase als Self Driver plus 15 USD für unsere Kutsche. Der diensthabende Nationalparksofficer zähle akribisch die ihm von uns vorgelegten Banknoten insgesamt drei Mal und schwang den Kugelschreiber mit Eleganz über das dicke Papier, welches die Einlaßurkunde in den Nationalpark darstellen sollte. Er hatte unser volles Mitgefühl. Ein so adretter Bursche, hier im Nichts gefesselt. Armer Kerl. Der hätte unseres Erachtens nach die besten Chancen, in Lusaka Karriere als Everbodies Darling zu machen. Mit dem hochamtlichem Dokument aus festem, kolorierten Papier gefertigt folgten wir zunächst einem kleine Loop, der uns auf eine Art freie Ebene bringen sollte. Viel Elefantendung machten wir dort aus, aber außer Impalaherden keine tierische Seele. So fuhren wir die Hauptpiste entlang bis zum Abzweig zum Chiawa Luxury Tented Camp. Bevor auf dessen Grundstück kamen, bogen wir links in eine Pad ab, die uns unter großen Bäumen und im dicken Dickicht ins Irgendwo mit Ende brachten. Also wieder zurück und in einen kleinen Weg rein, den wir zuvor ausgemacht hatten. Auf diesem kreuzten wir dann nach vielleicht zwei Kilometern ein Game Drive-Fahrzeug einer der dem Nationalpark vorgelagerten Lodges und der Fahrer teilte uns mit, daß in nur weniger als einem Kilometer zwei junge Löwenmännchen sich verlustierten. Wir machten uns also auf den Weg dort hin, stets auf dieser Pad bleibend, so wie uns geschildert, und gurkten zunächst weiter durch das nach wie vor enge Dickicht bis wir auf eine offenere Fläche brachte. Animalisches Leben bisher zero. Die Pad gabelte sich dann und wir entschieden uns für rechts, da der Fahrer diesbezüglich nichts äußerte. Der folgende Weg führte wieder einen Anstieg hinauf. Langsam steuerten wir uns die wenigen, aber engen Kurven hoch, bevor wir auf der kleinen Höhe abrupt zum Bremsen gezwungen wurden. Eine Gruppe von grauen Dickhäutern, sich am Buschwerk labend, blockierte uns die Weiterfahrt. Schon war mir mulmig geworden. Elefanten in großer Anzahl so dicht auf meiner Pelle. Geht gar nicht. Doch ich hatte mein Unwohlsein ohne den Wirt gemacht, denn als ich mich so hin- und herbewegte in unserer Wagenpassagierkabine, blickte ich ohne es zu wollen irgendwann in den auf meiner Beifahrerseite befindlichen Außenspiegel. Dort sah ich weitere graue Dickhäuter sich hinter unserem Wagen anhäufen und mit schüttelnden Köpfen und Rüsseln sich über die Existenz unseres weißen Fahrzeuges zu mokieren. Bohh… Ich hätte kotzen können. Ich mag Elefanten, sich mir präsentierend in gebührendem Abstand. Aber so viele von dieser Sorte und vor uns und hinter uns. Ein No-Go für mich. Nach gefühlt zwanzig Stunden plus Nachspielzeit und sich anschließendem Elfmeterschießen bewegte sich die graue Tierschar vor uns nach links, aufgefordert mit lautstarkem Trompeten von der Nachhut der selbigen Tiergattung rückseits unseres Wagens, und wir konnten im Schritttempo passieren. Nee, das will ich gar nicht. Mit Elefanten habe ich seit immer so meine Probleme und lasse mich auch von niemandem diesbezüglich beschwichtigen. Mit angehaltenem Atem saß ich nervös auf dem Beifahrersitz und war froh, als wir nach ein paar hunderten von Metern auf einer kleinen Lichtung ankamen. Dort war die Landschaft offener und nicht so einengend. Wir fuhren die Pad ein Wenig weiter und siehe da… Auf der Rechten erblickten wir einen spätpubertären Löwen, der im Schatten der Bäume dahindöste. Aber wo war der zweite Zeitgenosse? Der lag etwas mehr links im totalen Baumschatten. Zwischen beiden waren ein paar Büsche. Vermutlich erachteten die zwei Raubkatzen, daß ein wenig visuelle Distanz voneinander jedem der beiden besser stand. Wir hielten den Wagen und schalteten dessen Motor aus. Durch die offenen Wagenfenster konnten wir das stetig laute Gähnen des rechten Leos deutlich hören. Der linker Hand im Gras liegende schien an Schnappatmungsstörungen zu leiden, denn außer einem gelegentlichen strammen Luftholen lag er sonst träge ohne direktes Sonnenlicht auf seinem Pelz sehr fotoungünstig im dichten, hohen Gras. Nach etwa zwanzig Minuten ließen wir die beiden wieder alleine und fuhren die Pad wieder ein Stück zurück, bis wir zu der mit einem kleinen Weiher gelegenen Lichtung kamen. Dort stand ein Game Drive-Fahrzeug der Royal Zambesi Lodge und sowohl dessen Fahrer als auch die beiden Lodgegäste vertraten sich etwas die Beine. Wir hielten an und quasselten mit ihnen. Zwei Kalifornier auf die 80 zugehend, oder auch schon drüber, und wahrscheinlich mehr als steinreich. Diese Vermutung kam bei uns auf, als die zwei uns von ihrem Safariurlaub erzählten. Nur die angesagtesten Nationalparks und deren Übernachtungsstätten im Südlichen Afrika waren ihre Destinationen und gereist wurde ausnahmslos zwischen diesen mit dem Kleinflugzeug. Wir bemängelten bei deren Driver ein wenig, daß wir bisher noch keinen Zugang zum Fluß gefunden hatten; trotz oder gerade wegen Tracks4Africa, was sich im Lower Zambesi NP als wahrlich untauglichst erwies. OsmAnd war zwar auch nicht gut, aber bedeutend besser. Der Luxus-Lodge-Driver meinte, wir sollten wieder zurück zu den Löwen und dann die Pad weiter bis diese dann an eine Weggabelung käme; dort dann rechts. Dies wäre der Weg, mittels dessen man ans Wasser gelänge. Im Übrigen würden sich in der Nähe der Padgabelung Wildhunde tummeln. Sich wieder in den dichten Busch geben, gefiel mir so gar nicht. Wie schon bekannt, wenn durch nahe beieinander stehenden Bäumen mit dazwischen Büschen und niederes Gestrüpp im Stelldichein mit höherem Gras die Sicht auf der Pad eingeschränkt ist, fühle ich mich wie im Tunnel. Nein, das mag ich so gar nicht und aus diesem Grund brachte ich umgehend meinen Einwand vor, welcher ebenso umgehend als nicht akzeptabel abgeurteilt wurde, weil doch die Wilddogs im Raum standen und der Fluß dazu. So ist das eben, wenn man nicht allein in der Welt unterwegs ist. Dann besteht allzuoft die Notwendigkeit der Kompromißfindung. Diese jedoch war für mich am heutigen Tag in dieser Situation tabu und so verwandelte ich meinen Einwand in ein Urteil. Basta. Auch das vorgeschlagene Weiterfahren bis zum Jeki Airstrip war nicht mein Ding heute. Ich wollte wieder zurück Richtung Parkeingang auf die freieren Ebenen zwischen Chiawa Luxury Tented Camp und Entrance Gate, auch wenn wir dort heute in den frühen Morgenstunden außer Impalas keine weiteren Tier gesehen hatten. Einer in unserem Fahrzeug also mit langem Gesicht und der andere glücklich, dem wuchtigen Dickicht entkommen zu sein, erreichten wir die großen Freiflächen, die in der bereits sengenden Sonne Trübsal bließen und sich ohne tierisches Leben präsentierten. Lediglich die vielen, prächtigen Baobab beglückten uns. So fuhren wir die Pisten mal hin, mal her und näherten uns dem Sambesi so weit es ging. Dieser Annäherungsversuch hatte weit vor einem direkten Blick auf die Flußfluten ein abruptes Ende, nämlich dann, als sich die Ebene in ein karstiges Etwas mit kleine, klitzekleinen und auch größenen Grand Canyon-Verschnitten verwandelte. Eigentlich wäre es nun an der Zeit gewesen, die Stühle aus unserem Wagen zu zerren und unser Frühstück einzunehmen; schließlich war es schon kurz vor zehn. Doch die ganze Zeit und bis hier her haben wir kein ausgeschildertes Pöstchen erblickt, auf dem man hätte a) aussteigen und b) frühstücken können. Ich hätte ja jetzt eine kleine morgendliche Brotzeit, auch ohne Kaffee, durchgeführt, denn die Fläche war rundherum gut einsichtbar, doch aufgrund meines vorherigen Urteils, weder auf Wildhundausschau noch auf Flußbesichtigung auch noch den kleinsten Wert zu legen, wurde mein lapidar dahin geplapperter Vorschlag mit einer saftigen Rüge getadelt. Nix da, hieß es und ich fügte mich. So blieb uns nicht weiter übrig, als unseren Heimweg anzutreten. Die Uhr war nämlich ziemlich fortgeschritten, um darauf hoffen zu können, animalische Leben vor die Nase zu bekommen. Wir fuhren zum Entrance Gate, das jetzt unser Exit Gate war, trugen uns beim noch immer diensthabenden Kerl mit der adretten Statur aus und fragten, ob wir auch den kürzeren Weg nehmen dürften. Gemeint hatten wir die Piste, die vom Chongwe-Fluß auf die Hauptpad führte, kurz bevor man an das Gate kommt. Mit der Erlaubnis des gutaussehenden Nationalparkswächters ausgestattet bogen wir also kurz nach dem Gate nach links ab, fuhren den etwas steilen Weg hinab und überquerten den Chongwe, der ebenso, wie zuvor zu früherer Stunde weiter oben am Fluß bei unserer Hinfahrt, maximal knöchelhoch Wasser führte. Etwas alberner, infantiler Abenteuerspaß sollte dann doch noch sein, als ich entschied, zunächst die Wassertiefe in Augenschein zu nehmen. Trotz daß ich hierfür ausgelacht wurde, stieg ich aus dem Wagen und latschte mit Schuhen an den Füßen durch das dahinplätschernde Naß. Ja, wirklich, nur knöchelhoch. Ich winkte zum Befehl des Durchfahrens und als unser weißer Mietschlitten so an mir vorbeiglitt, hoffte ich, daß dessen Fahrer jetzt aus Rache nicht aufs Gaspedal treten möge und mich zur Strafe allein in der sich dem Nationalpark anschließenden Game Management Area zurücklassen würde. Es wurde Nachsicht walten lasse und die Maßregelung meiner Person betreffend bestand lediglich daraus, daß der Wagen bis auf die kleine Anhöhe hochfuhr und ich deshalb mit meinen patschnassen Schuhen im staubigen Sand nach oben laufen mußte. Von dort ging es dann meinem Vorschlag folgend zuerst zu einer Stelle, die sich als große Freifläche direkt an der Sambesi-Abbruchkante darstellen sollte. Endlich direkt hoch über dem Fluß zu stehen und rüber nach Zimbabwe sowie den Fluß hoch und runter blicken können. Das war nach unserem Geschmack. Anschließend fuhren wir die wenigen hunderte Meter von dort zum Conservation Lower Zambesi, einer NGO, die sich um das Wildlife in und um den LZNP kümmerte. Wir parkten uns dort ab und liefen zu einem der Gebäude, wo eine nette, junge Frau uns zu einer Art Open-Air-Klassenzimmer-mit-Dach brachte. Hier wurden wir von einer ebenfalls jüngeren Frau begrüßt und unsere Fragen beantwortet. Die Südafrikanerin machte uns den Vorschlag an einer Tour hier teilzunehmen, welche dann gratis angeboten würde, wenn die Übernachtungsstätte als helfende Spender und Unterstützer des CLZ fungierte. Leider war dies mit der Mvuu Lodge nicht der Fall; somit wären ein paar USD als Gebühr angefallen. Ich hatte zwar Lust, am frühen Nachmittag an der Anschauung teilzunehmen, doch meine bessere Hälfte hatte keine große Muße, so daß wir der jungen Frau mitteilten, daß wir es uns überlegen würden und gegebenenfalls kommen zurückkehren würden. Nun fuhren wir zu unserer Campsite zurück, spachtelten erst einmal ein bißchen und frönten dann den restlichen Tag dem Nichtstun. Man achte auf des Bootswrack... ![]() Das Fazit unseres ersten Besuches des LZNP war ein durchwachsenes. Campmöglichkeiten innerhalb der Nationalparksgrenzen gibt es nicht. Die letzte Campmöglichkeit vor dem Park ist das Mvuu Camp, also das, auf dem wir waren. Alle anderen Campsites befinden sich Richtung Chirundu und deren Location hat zur Folge, daß der Anfahrtsweg, und konkludent dann auch der Rückweg, etliche Zeit in Anspruch nimmt. Dies vorausgeschickt, die überall nicht gerade wirtschaftlich als günstig zu bezeichnenden Campgebühren und die knackige Nationalparksentrancegebühren sowie die auf die Hauptpiste bzw. die kleinen, engen Pads zwischen dieser und der Sambesi-Abbruchkante reduzierte Möglichkeit des Game Drives empfanden wir als Maluspunkte. Daß die kleinen, befahrbaren Wege abseits von der Main Pad, die komplett von West nach Ost oder umgekehrt durch den Park führt, bei uns im Mai so zugewuchert waren und wenig freie Sicht boten, mag im fortgeschrittenen sambischen Winter zu keinem negativen Gewicht bei der Beurteilung über einen Parkbesuch geben, da dann vieles Busch- und Graswerk zurück- bzw. abgetrocknet und einige Bäume kein oder nur noch weniges Blattwerk haben und dadurch alles offener wirken dürfte. Auch die tierische Ausbeute war bei uns im Wonnemonat überschaubar. Aufgrund der bereits lange anhaltenden Trockenperiode hätten sich beispielsweise Antilopen und Zebras Richtung Berge begeben, so die Aussagen sowohl des Lodgefahrers als auch der Mvuu Lodge-Bediensteten und des Conservation Lower Zambesi. Eigentlich hätte nach unserem Dafürhalten strenge Trockenheit doch dazu führen müssen, daß die Tierwelt sich zum Fluß bewegt. Keine Ahnung… Giraffen gab und gibt es sowieso nicht im LZNP, somit waren diese auch außen vor. Viele Elefanten, ja die gab es. Dies alles galt nicht nur für den Nationalpark selbst, sondern auch für die gesamte Game Management Area. Als großen Bonuspunkt auf der Waage stand selbstverständlich die landschaftliche Schönheit in ihrem Gesamtkontext sowie die wenigen Touristen. Deren überwiegendes Fehlen gab unserem viertägigen Aufenthalt einen sehr intimen Charakter, den wir wirklich sehr genossen haben. Dies gepaart mit unserem Wunsch nach Entschleunigung und Ruhe, welche wir beide vorfanden, sowie der grandiosen Landschaft war eine Wohltat. Über die uns selbst gestellte Frage, ob wir abermals uns aufmachen würden, den LZNP ein weiteres Mal zu besuchen, überwog zunächst eine verneinende Antwort. Diese wurde jedoch nach unserer Rückkehr nach Deutschland mehr als relativiert, denn im Grunde genommen glauben wir, daß die Monate Juni, Juli, August und auch noch der September geeigneter sind, den LZNP mit größerem Erfolg an Tiersichtungen zu erkunden und erobern. Als Aufenthaltsminimum erachten wir auf alle Fälle vier Nächte, denn entweder man kommt von Zimbabwe (z. Bsp. Mana Pools NP) und ist auf dem Weg Richtung Lusaka, Sambias Osten oder Norden oder eben auf dem Weg nach Livingstone, dann liegt der LZNP ja quasi, quasi auf dem Weg. Oder eben, so wie wir in diesem Jahr auf der Agenda stehen hatten, man stempelt den LZNP als eines der Hauptdestinationen einer Reise ab und begibt sich dann deshalb in diese etwas im Abseits gelegene Gegend Sambias. Aber dies dann wirklich nicht nur für zwei Nächte. Und daß man den Geiz zu Hause an der Garderobe ablegen muß, ist eh klar…. Der LZNP geht in die Kosten und schlägt gut bei den Sollumsätzen zu Buche. |
Letzte Änderung: 19 Jul 2024 20:17 von ALM.
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Tag 12
Heute sollte unser letzter Tag am Ufer des Sambesis sein. Nochmals dem Nationalpark einen Besuch abzustatten hatten wir keine; lieber wollten wir auf unserer Campsite dem Nichtstun frönen. Der eine hielt sogar ein Schläfchen unten auf unserer Terrassenebene auf dem dort befindlichen schmiedeeisernen Gestelldivan; der andere hielt hingegen Wache über den Schlafenden und träumte vor sich hin. Dann war Zeit für ein Nachmittagskaffee, der bei ziemlicher Schwüle eingenommen wurde. Es ist schon erstaunlich, wie sich die geringe Höhe des Sambesi-Tals auf die Temperatur und damit einhergehend die Luftfeuchtigkeit auswirkte. Zum Glück logierten wir im Schatten unter den großen Bäumen, die Campsite und Flußufer säumten. Auf einmal erblickten wir hinter der Bootsruine einen mächtigen Elefanten Richtung Sambesi spazieren. Die dort am Ufer sich versammelten Äffchen suchten sodann rasch das Weite. Der prächtige Dickhäuter labte sich zunächst am saftigen Gras, bevor er sich zu uns bewegte. Mit langsamen, aber entschlossenen Schritten steuerte er unsere Campsite an. Doch das Kleinschiffswrack lenkte ihn etwas von seinem direkten Marsch zu uns ab, sodaß er „hintenrum“ den kleinen Zufahrtsweg hoch auf die Campsiteebene lief. Direkt hinter unserer Hippo-Campsite befand sich ein kleiner Wassertümpel, der nur mittels des Rasensprengers mit Naß gefüllt wurde und an dem sich normalerweise lediglich die Pavianhorden den Durst löschten. Die graue Eminenz steuerte genau dieses klatschnasse Schlammloch an und begann eine Beautybehandlung seines Körpers. Dabei wurde der Schlamm nicht nur auf seinen enormen Leib, sondern auch in alle Ecken unserer Campsite geschleudert. Nachdem die Schönheitsbehandlung ihren Abschluß gefunden hatte, latschte das große Tier querbeet durch die gesamte Camp- und Lodgeanlage, um dann am Hauptgebäude und am dortigen Swimming Pool vorbei im sich anschließenden Nichts zu verschwinden. Solch eine elefantöse Aufwartung fand meinen Geschmack. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit Lesen sowie die Landschaft genießen und unterhielten uns ausgiebigst mit unseren belgischen Campnachbarn. Während unser abendliche Feuer loderte, machten wir unser Gefährt abfahrtfertig für den nächsten Morgen. Anschließend wurde gespeist und nach erledigtem Abwasch noch etwas das Ambiente am Fluß genossen, bevor uns die vielen Geräusche in der Dunkelheit lieber ins Dachzelt krabbeln ließen. Und hier noch ein paar Impressionen der Mvuu Lodge... |
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Tag 13
As usual… Trotz geringer Fahrtstrecke begannen wir den Tag sehr früh und nach dem obligatorischen Milchkaffee waren wir bereits um kurz nach sieben auf dem Weg nach Lusaka, unserer nächsten Übernachtungsdestination. Das Zurücklegen der Strecke von der Mvuu Lodge nach Chriundu bereitete uns große Freude, denn die Menschen, die wir dort früh am Morgen antrafen, waren bunt und gingen geschäftig ihren Anliegen nach. Wir endeckten außerdem vieles, was wir auf der Hinfahrt zur Mvuu Lodge gar nicht erblickt hatten; hauptsächlich die vielen, vielen Baobab-Bäume. Wieder kauften wir am Wegesrand feilgebotene Tomaten. In Chirundu angekommen steuerten wir zuerst eine Tankstelle auf, um den Durst unseres Vehikels zu stillen und um dessen Reifen wieder aufzupumpen. Leider war gab es bei der Tankstelle, bei der wir das Dieselgesöff kauften, keinen Luftkompressor, sodaß wir anschließend mit vollen Tanks zur nächsten wechselten mußten. Ratzfatz waren die Reifen dort auf asphalttaugliche Baranzahl gebracht und schon waren wir auf der T 2, stetig das Sambesi-Escarpment aufsteigend. Im Kreuzungsbereich von T 2 und T 1 gab es im Vergleich zu vor vier Tagen kein Fahrzeugchaos; auch deshalb waren wir rasch in Lusaka angekommen. Als heutige Schlafstätte hatten wir uns das Lukasa B & B + Campsite ausgesucht. Doch bevor wir dort anrollten, legten wir in der Cosmopolitan Mall einen Einkaufs- und Mittagessenstop ein. Im dortigen Shoprite stillten wir unsere fleischigen Gelüste bis zum Anschlag und wählten leckere Pies aus. Diese wurden nach dem Verstauen unserer Einkäufe im Wagen dann, der Krümelei wegen, vor dem Mall-Eingang im Freien verzehrt. Im Anschluß daran begaben wir uns auf den kurzen Weg zu Lukasa, doch zuvor suchten wir abermals eine Spritverkaufsstelle nach dem Motto „Tanke, wenn Du kannst, nicht, wenn Du mußt“ auf und ließen Diesel auffüllen. So kamen wir am frühen Nachmittag im Lukasa, eine etwas am westlichen Rande der Stadt gelegene, hübsche Anlage mit viel Grün drumherum, an. Den Check-In dort machten wir mit der Eigentümerin, einer Niederländerin, welche sich mehr als kurzangebunden zeigte. Wir fragten sie auch, ob wir Feuerholz käuflich bei ihr erwerben konnten. Unsere diesbezügliche Erkundigung wurde von ihr zunächst mit einem abfälligen Blick getadelt, um uns dann in abwertender Weise und hypergenervtem Habitus zu informieren, daß wir hier schließlich in der Stadt wären und es demzufolge kein Feuerholz gäbe. Punkt. Ferner stünde bis spät um 22 Uhr kein Strom zur Verfügung und die Toiletten und Duschen wären dort drüben. Dabei rollte sie echauffiert die Augen gen Petrus und fuchtelte mit der rechten Hand. Anschließend folgte abermals ein Punkt. Und schon war sie auch Richtung Hauptgebäude mit strammen Schritten und unverhohlenem Ärger in den Gliedern unterwegs. Nun gut, dann würden wir unsere abendliche Rinderlende eben in Scheiben schneiden und in der Pfanne auf unserem Gaskocher zubereiten; dies sollte kein Problem darstellen für uns. Ein Problem, wenn auch nur winzig klein, sollte jedoch sein, daß uns die rüde, brüske Art der Lady wie die Laus über unsere Leber lief. Sogleich vermuteten wir, daß die Hausherrin Ihr Leben nach dem Motto „Freundlichkeit ist eine Zier, weiter kommt man ohne ihr“ sein mußte. Wir suchten für unseren Wagen auf dem großen Areal ein schattiges Plätzchen unter Bäumen, parkten ab und begannen mit dem Aufbau unserer Schlaf- und Wohnstätte. Neben uns sortierte ein junges Pärchen, ebenfalls Holländer, ihre hundertfünfundreißigtausend Camper-Siebensachen. Wir kamen mit ihnen ins Gespräch und dabei stellte sich heraus, daß die beiden heute erst in Lusaka angekommen waren und sich für mehrere Monate Afrika-Erleben hier im Lukasa vorbereiten wollten. Ihr Fahrzeug hatten sie von einem anderen Niederländer abgekauft. Dieser hatte den Wagen mit NL-Kennzeichen in Lusaka stehen. Die Fahrzeugummeldung erfolgte auf unkomplizierte Weise in Holland (ich glaube das wird auf der Post dort erledigt, wenn ich mich recht an das Gespräch entsinne). Wie einfach kann der Amtsschimmel wiehern. Wir begutachteten dann den Ablutionblock, der tadellos sauber war und keine Defekte an Sanitärobjekten vorzuweisen hatte. Und was erblickten wir dann vor einem niedrigen Gebäude direkt nebenn der Toiletten-Dusch-Anlage? Stapelweise Feuerholz. Stapelweise. Eine Quantität an Feuerholz, mit deren man hätte halb Sambia muckelig warm einheizen können. Sich jetzt über das Thema „Feuerholz verfügbar, jedoch nicht zu erhalten“ weitere Zornesröte über das Gesicht gleiten zu lassen, ja, das hatten wir nicht vor. Vielmehr bestätigten wir uns gegenseitig unsere einzelnen, unausgesprochenen Urteile, die dieselben waren: Knock-out für Lukasa. Da konnte das Drumherum noch so schön sein. Nein, da sind wir dann doch etwas eitel, pikiert und konsequent. Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Hauptgebäude, um die Übernachtung, klar, es war unsere erste und gleichzeitig auch die letzte hier, jenes muß nicht weiters unterstrichen werden, zu begleichen. Doch von der Madame war keine Spur zu sehen. Getroffen haben wir aber ein anderes mitteljungaltes Pärchen, auch Holländer, welche ebenfalls viele, viele Wochen mit dem eigenen Landrover Defender verbringt; auch diese beiden sehr nett und redselig. Zurück auf unserer Campsite bereiteten das Essen zu und währenddessen spielten wir mit den zwei Hunden des Lukasa, die uns auf unserer Campsite aufsuchten. Beide das krasse Gegenteil der Vierbeinerherrin; freundlich und liebenswürdig. An solchen Charaktereigenschaften sollte sich die Frau mal ein Beispiel nehmen. Naja, normalerweise sagt man ja, daß der Hund so ist, wie sein Herrchen. Im vorliegenden Fall wäre eine Umkehr der Volksweisheit wohl zum Wohle aller mehr als angesagt. Dann irgendwann hat sich die das Etablissement als Geschäftsführerin managende Signora die Mühe gemacht, uns aufzusuchen und die 30 US Dollar an Übernachtungskosten einzusammeln. In diesem Zusammenhang ist ihr wohl ihr mehr als ungehobeltes Benehmen zuvor in Erinnerung gekommen, denn nun schickte sich die Gute an, einen Small Talk aufs grüne Grasparkett zu legen. Ein Versuch des sich Anbiederns nach scheinbar erfolgtem Reflektieren des eigenen, vor wenigen Stunden uns gegenüber gemachten ungeschliffenen Verhaltens. Wir ließen sie quacksalbern und versuchen, das ihr unzweifelhaft unangemessene Verhalten uns gegenüber zuvor wieder gerade zu biegen. Leider hatte da die Lady die Rechnung ohne uns als Wirt gemacht. Unser Entschluß stand fest: Nie mehr hier übernachten. Punkt. Dieses Mal einer unsererseits. Lieber durchqueren wir in Zukunft ganz Lusaka, um im Pioneer Camp zu nächtigen oder auf dem Eureka Camp, trotz seines in der Regele bis spätabends anhaltenden Geräuschpegels. Es kann ja sein, daß man morgens mit dem falschen Fuß aufsteht. Es kann ebenfalls vorkommen, daß man, aus welchen Gründen auch immer, den Teufel zum Frühstück genossen hat. Doch als Businessfrau, die unter anderem Personalverantwortung hat und darauf bedacht sein sollte, daß die eigene Kundschaft, sofern wie wir nicht renitenter Art, zuvorkommend oder zumindest mit einem freundlichen Empfang beglückt wird. Leider ließ sie es daran missen und anstatt sich gebührend für ihr, ich will mich jetzt mal weit aus dem Fenster lehnen, unflätiges Auftreten mit einem Hauptsatz, dem ein kleiner Nebensatz angeschlossen gewesen wäre, zu entschuldigen, glaubt die Herbergschefin, mit blödem, infantilen Geplänkel aus der von ihr verschuldeten Misere zu kommen. No way – geht gar nicht! Nachdem sie scheinbar merkte, daß wir Ihren Monolog nur mit vielen Mmmmmhhhhs und Aaaaaahhhhhs goutierten, machte sie sich mit einem Enjoy your meal auf den Rückweg zu Ihren Gemächern. Gut so. Naja, der Tag endete dann trotzdem noch schön, denn wir ergötzten uns an unserem, wenn auch nicht gegrilltem, Rinderfilet, welches wir mit viel Zwiebeln und einer gehörigen Portion Okra vertilgten. Nach dem Abwasch wurde der Wagen fit gemacht, sodaß wir das Anwesen am nächsten Tag schleunigst verlassen konnten. |
Letzte Änderung: 25 Jul 2024 10:42 von ALM.
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Tag 14
Heute machten wir uns auf den Weg in den Kafue Nationalpark. Unsere erste Beherbergungsstätte sollte dort das McBride Camp sein; also lagen lediglich ca. 250 km vor uns. Um 5.15 Uhr schrillte unser Wecker, um 6.25 Uhr fuhren wir durchs Lukasa Tor und um Punkt neun Uhr erreichten wir den Abzweig von der M 9 nach Mumbwa. Bei der im Kreuzungsbereich ansäßigen Tankstelle wurde uns schon von weitem mit wildem Gestikulieren vermittelt, daß es keinen Treibstoff gäbe. Ok. Dann würden wir es also bei den drei anderen Tanken in der Stadt probieren. Aber auch dort…. Pustekuchen. No Diesel. Wann gibt es wieder davon? No idea. Ok, sagten wir und dachten, naja, unsere beiden Tanks waren bei unserem Start heute Morgen in Lusaka ja randvoll, also kein Problem für uns. So fuhren wir durch diese kleine Stadt mit ihrem geschäftigen Treiben und dann auf der D 181 Richtung Nordwesten. Kaum aus dem Trubel des Citylebens entronnen, hielten wir und ließen Luft aus unseren Reifen. Die Sonne fing an ihr Bestes zu geben, denn es war schon ziemlich heiß um diese Uhrzeit. Doch anstatt sich der Klimaanlage zu bedienen, um ein angenehmes Fahren zu gewährleisten, hatten wir unsere Autofenster so weit geöffnet, daß ausreichend Fahrtwind ins Fahrzeuginnere drang, ohne jedoch Schäden an der Frisur zu verursachen. Als wir so vor uns dahinfuhren, sahen wir ein Stock auf der holprigen Gravel Road liegen, umfuhren diesen und während dieses Lenkmanövers erkannten wir, daß es sich nicht um einen Stock, sondern um eine Schlange handelte. Jetzt kommt man ja Gott sei Dank diesen Lebewesen wirklich seltenst in die Quere und aus diesem Grund stoppten wir den Wagen und liefen, immer auf der Hut, dem Tier entgegen. Aus respektvollem Abstand machten wir von dem Reptil ein Foto. Um welche Schlangenart es sich hätte handeln können, war uns mehr als schleierhaft, denn mit diesen animalischen Lebewesen kennen wir uns nun gar nicht aus. Sicher… Eine Klapperschlange hätten wir zweifelsohne und mit wenig Mühe von einer Anakonda unterscheiden können. Doch schon bei einer Weinbergsviper von der Hessischen Bergstraße wären wir vermutlich bereits überfordert und könnten diese mit einer Kreuzotter verwechseln. Wie dem auch sei… Ein Foto aus gebührendem Abstand war gemacht und weiter ging es auf unserem Weg. Die D 181 empfanden wir als kurzweilig. Wir kamen an wenigen, wirklich sehr wenigen kleinen Ansiedlungen vorbei; ab und an gab es Farmen, die im Nichts lagen; Stände am Straßenrand, die Gemüse anboten, machten wir leider keine aus. Offene Landschaft wechselte mit einer weniger offenen; mal eine kurze Strecke in einem Wäldchen; dann brachte uns die Straße durch eine Art Hochwald. Alles in allem sehr schön. Menschen sahen wir kaum; Fahrzeuge noch weniger. Ich glaube es waren insgesamt nur sechs oder sieben Autos, die uns entgegenkamen. Aus dem Wald mit den hohen Bäumen wieder raus, wurde die Landschaft offener und nach ein paar Kurven erblickten wir auf der linken Seite oben an einem Hügel gelegen eine Art Minisiedlung. Von weitem sahen wir, daß es sich um recht neue Gebäude handeln mußte. Später sollten wir dann erfahren, daß der ganze Komplex ein neues Gefängnis ist. Vor uns lagen dann weitere große, hohe Hügel, fast schon Mittelgebirgsberge, als uns die Straße etwas bergab brachte. Als wir so durch den eben genannten Hochwald fuhren, kam uns einer dieser Wagen entgegen; gefolgt von drei Motorrädern wobei einer der Biker ein Gewehr quer über den Beinen liegen hatte. Unser erster Gedanke war: Das sind Wilderer – 100%ig. Irgendwann ging es ein kleines Stück ziemlich steil nach unten, während auf der rechten Seite ein kleines Häuschen auszumachen war. Dies war also einer der Zufahtren zur Mushingashi Conservancy. Nach dem steilen Stück zeigte sich die Landschaft etwa wie im Moremi zu trockenen Zeiten; lichte Bäume, kleines und mittelhohes Buschwerk. Hier begann es auch, daß wir ungebetene Fahrtgäste erhielten. Zunächst ein paar, dann gefühlte Millionenen Tsetse-Fliegen, die sich am weißen Blech unseres Autos anhefteten. Wir kannten dieses Problem ja schon von unserem letzten Besuch des Kafue Nationalparkes. Damals 2014 waren wir im südlichen Teil und auf dem Bushtrack von der D 769 bis zur Kaingu Lodge hatten wir auch damals das Auto gesprenkelt mit diesen Biestern. Nach wenigen Kilometern sahen wir auf unserer Rechten abermals ein Gate der Mushingashi Conservancy, es folgten gut weitere 20 km auf der D 181 bis zum Abzweig zum McBrides Camp, welches wir dann nach 17 km erreichten. Dieser letzte Streckenabschnitt war aber in einem wirklich schlechten Zustand. Hätten wir es gewußt oder auf den Ratschlag des McBride Camps gehört, welches uns nach unserer Buchung mitteilte, daß es nun einen neuen, kürzeren, direkteren Weg von der Asphalt M 9 zum Camp durch den Kafue Nationalpark gäbe, wir hätten uns so einiges erspart. Aber nachher ist man ja immer schlauer, und daß diese Weisheit stimmt, sollte sich in drei Tage später erweisen. Die letzten beiden der 17 km Bushtrackstrecke war dann ein offenes Terrain mit einigen Buschinseln und wenigen Bäumen hin und wieder. Da sich unsere Mitfahrgesellen sich in solch einem Ambiente so gar nicht wohlfühlen, suchten sie bereits zeitig das Weite. Gott sei Dank, denn ich mußte dringend mal für kleine Königstiger austreten, doch jetzt konnte ich auch noch einen kleinen Moment warten, denn wir waren ja quasi angekommen. Auf den letzten Metern hüpften einige Pukus vor und neben uns her und um Punkt 12.45 Uhr parkten wir uns auf der großen Fläche vor dem McBride Camp, welches man aber von dort nicht einsehen kann, ab und waren gerade im Begriff, über die kleine Holzbrücke zu gehen, als uns eine hochgewachsene Frau mittleren Alters entgegenlief und uns mit freudiger Stimme bei Nennung unserer Vornamen begrüßte. Na, das war aber mal ein Entrée. Hier sollte Frau Lukasa mal zu Fortbildungsmaßnahem anrücken… Die große, schmale Dame sollte sich als Laura erweisen, die das McBride Camp nach seinem Verkauf an neue (weiße) sambische Eigentümer managt. Eine wirklich redselige Plaudertasche und dazu noch nett, witzig, open minded, professionell, aufmerksam, multi tasking u.v.m.. Sie schwang sich in ihren 4x4 und fuhr uns zu den Campsites, die etwas von der Lodge entfernt lagen. Dort hatten wir dann die freie Wahl, denn wir wären die einzigen Campgäste und leider auch die einzigen Gäste der Anlage. Buchungen für den Mai waren fast keine existent. Dies wäre nun so gar nicht gut, aber zum Glück gab es bereits im März und Anfang April aufgrund des sehr trockenen Wetters sehr viele Übernachtungsgäste. Aber der Mai sähe sehr, sehr düster aus. Laura ließ uns alleine und fuhr zurück zum Hauptgebäude und wir suchten uns das für uns heimeligste Plätzchen, welches die letzte Campsite derer, die direkt am Dambo gelegenen sind, sein sollte; sprich die Nummer 3. Die wenigen Campsites liegen alle mitten in der Natur und sind voneinander gut entfernt, was Intimität verleiht. Ich glaube, es waren drei Stellplätze, die direkt auf den davorliegenden Dambo schauten, hinter dem der Kafue langsam dahinplätscherte. Die anderen Campsites lagen in zweiter Reihe im Bush. Zwischen allem gab es aus zwei Open-Air-Duschen sowie, ebenfalls unter freiem Himmel dachlos, zwei Räumlichkeiten für die kleinen und großen Geschäfte. Ferner präsentierte sich eine, mit Holzbänken- und tischen ausstaffierte Gemeinschaftsküche, quasi als zentraler Treffpunkt für die campierenden Gäste. Nachdem wir das Auto so abgestellt hatten, daß unser Dachzelt mit dem Teil, der unsere Köpfe die nächsten zwei Nächte beherbergen sollte, nicht abschüssig ausgerichtet war, zerrten wir von und aus unserem Vehikel Tisch und Stühle und spannten unsere Wäscheleine. Sodann machten wir uns los und spazierten gemütlich immer am Dambo entlang zum Hauptgebäude. Es war eine kurze Strecke von vielleicht fünft, sieben Minuten, die uns auch an den verfügbaren Chalets und den Unterkünften der Angestellten vorbeibrachte. Auf dem Dambo stand das Gras ziemlich hoch und nur ein kleiner Streifen war bisher auf der Höhe zurückgeschnitten worden, auf der ein Hide über dem Kafue Ufer stand, so daß man dieses per pedes gut erreichen konnte. Der große Rest der Grasprärie sollte nach Aussage Lauras dann niedergebrannt werden, sobald hierzu das Ok der Nationalparksbehörde verfügbar wäre. Das Hauptgebäude mit großer Feuerfläche lag über einem großen, offenen Abschnitt des Kafue-Ufers, welches über ein sanft abschüssiges Terrain zu erreichen war. Wir schlossen unsere Ladegeräte für Smartphones und jenes der Fotobatterie an das Stromnetz, welches nur das Haupt- samt Nebengebäude sowie die wenigen Chalets einschloß. Der Energiesaft wurde mittels Photovoltaik generiert. Mit Laura sprachen wir über den nicht verfügbare Dieseltreibstoff in Mumbwa, dabei echauffierte sie sich, denn das Dieselshort gab es ihr zufolge bereits seit sechs Tagen. An einer Stelle des dem Hauptgebäude vorgelagerten Bereiches stand ein mittelgroßer Baum, unter dem der Mobilfunk und somit auch Internet gewährleistet war. Das Signal war aber sehr, sehr schwach auf der Brust, was uns jedoch nicht groß tangierte, war doch unser Aufenthalt hier in diesem abgeschiedenen Winkel des Kafue Nationalparks vom Wunsch der Entschleunigung geprägt. So trabten wir langsamen Schrittes wieder zu unserer Campsite; unsere elektrische Gerätschaft ließen wir sich im Hauptgebäude aufladen. Schön war, daß es auf dem McBrides Gelände keinen Affenzirkus gab, so wie wir ihn auf der Mvuu Lodge erlebt hatten, wo man nicht den geringsten Augenblick unaufmerksam sein durfte, wollte man nicht von den Grünmeerkatzen und Pavianen um Hab und Gut gebracht werden. Es folgte eine sehr späte Mittagsbrotzeit, bevor wir uns dem Bewundern des Pöstchens widmeten. Die Sonne stand hoch über uns und bescherte uns eine große Menge an Hitze und somit unterließen wir es, uns über Gebühr zu bewegen. Lediglich nachdem die Sonne bereits ein gutes Stück ihres Standes verloren hatte, machten wir uns auf zum Hide. Dieses war ein recht großzügiger Unterstand, dessen unteres Teil aus einem halbierten Container bestand und ein Reetdach hatte. In dem aufgeschnittenem Metallkubus standen mächtige Sofas und Sessel, die, mit dicken Poltern versehen, sicherlich bessere Tage gesehen hatten, aber jetzt auch nicht unbedingt als runtergekommen zu bewerten waren. Der Stil dieser Möbel erinnerte uns umgehend an die Geschichten von Mama Ramotswe, der ersten Detektivin Botswanas, in denen oft und liebend gerne auch vom Möbelhaus „Double Comfort“ die Rede ist. Unser diesbezügliches Schmunzeln artete in ein herzhaftes Lachen aus, während wir uns die schweren Möbelstücke so plazierten, daß wir einen guten Blick auf den davor hinfließenden Kafue hatten. Trotz daß Divane und Fauteuils jetzt weder ihren modischen, wirtschaftlich günstigen Zeitgenossen eines großen schwedischen Möbelhauses entsprachen, noch daß sie an weniger erschwingliche Luxussitzgelegenheiten aus weltweit beachteten, norditalienischen Möbelwerkstätten erinnerten, waren sie so etwas von bequem, daß wir nach nur wenigen Augenblicken keine Lust mehr hatten, uns davon zu erheben. Leider war vierbeiniges Getier weder im Wasser noch auf Land sichtbar und so machten wir uns nach einem halben Stündchen wieder auf den Weg zurück zu unserer Campierstätte. In diesem Zusammenhang will ich es nicht versäumen, über die in diesem (europäischen) Frühling fehlende Vogelschar zu sprechen. Ja, sowohl in Botswana als auch in Sambia bekamen wir bisher kaum einen gefiederten Piepmatz weder zu Gesicht noch zu Gehör. Die Vogelwelt des Südlichen Afrikas schien uns, als wäre sie komplett ausgewandert. Ob dies wohl auch an der extremen Trockenheit lag, die diesem Teil Afrikas zu schaffen machte und unter anderem auch dafür sorgte, daß im Kariba-Stausee viel zu wenig Wasser vorhanden war und dementsprechend die Stromerzeugung für das Land daniederlag? Schon unser Caretaker auf der Mvuu Lodge teilte uns mit, daß es noch nie so viele Sandbänke im Sambesi gab; zumindest seit seines Gedenkens. Die vielen Sandinselchen im Sambesi haben wir als pittoreske I-Tüpfelchen der Landschaft dort am Lower Zambesi Nationalpark und dem gegenüberliegenden Mana Pools Reservat wahrgenommen, doch letztlich brachte die Wasserknappheit bereits im Mai Not für Tier und Mensch. Wie wird es wohl im August und September sein… Da man als Gast des McBride Campinggeländes ja in vollkommener isolierter Natur ist und „nur“ fließendes Wasser, aber keine Elektrizität zur Verfügung gestellt bekommt, war es zweckdienlich, mit den Vorbereitungen des Abendessens zu beginnen, wenn die Sonne noch eine ausreichende Anzahl an Lux generiert. So war es denn auch schon um fünf Uhr, als wir unser Feuer entfachten und unser Abendbrot präparierten. Im Shoprite der Cosmopolitan Mall Lusakas hatten wir wieder die kleinen komischförmigen Zucchini gefunden. Gelbe, grüne, weiße, mal rund, mal lang, mal in Hutform. Jenes Gemüse hatten wir schon einige Tage zuvor erworben und es schmeckt vorzüglich. So freuten wir uns, daß wir auch an diesem Abend diese Kürbisgattung gemeinsam mit viel Zwiebeln und einer großen Portion Knoblauch im Potje kurz anrösten durften. Doch bevor die Gemüseteile in den heißen Gußeisentopf wanderten, wäre zunächst der in große Würfel geschnittene Rest unseres vortäglichen Rinderfilets im heißen Pott anzubraten. Alle Essenszutaten waren vorbereitet, das Feuer so weit runtergebrannt, daß ausreichend Glut zum Erhitzen des schweren Metalltopfs bereitstand, ein sehr gut gekühltes Savanna bereits in die Kehle gegoßen, es konnte also bald losgehen. Quasi schon obligatorisch, gab es zuvor als Antipasti Tomaten und Avocados. Dadurch daß das uns verfügbare Brot, wie fast immer, industrieller Herstellung war, verzichtete ich, wie fast immer, auf das Zusichnehmen dessen. Schon bin ich kein großer Brotesser, um so weniger, wenn man mir nur knatschiges Toastbrot zum Anrösten anbietet. Bei Italienern sieht das ja komplett anders aus. Die brauchen Pane sowie die restliche Welt Luft zum Atmen. Ohne Pane geht es nicht, zu keiner Zeit. Diese Manie kenne ich ja bereits seit Ewigkeiten. Doch, jetzt mal ein bißchen aus dem Nähkästchen plaudernd, gipfelte und gipfelt das Thema Brotbeistellung zu Mahlzeiten darin, daß Brot sogar mit Allgäuer Käsespatzen vertilgt wird. Das muß man sich einmal lebhaft vorstellen! Und dabei sollte es auch bleiben, denn zum Kommentieren dessen, fehlen einem eigentlich die Worte. Auch nach Jahrzehnten des Sensibilisierens, sobald Brot aufs Konversationsparkett kommt, scheiden sich bei uns beiden aber so etwas die Geister. Mittlerweile sind wir an dem Punkt angekommen, an dem das Thema gar nicht mehr angeschnitten wird. Und das ist auch gut so. Dynamiken einer Beziehung... Nachdem wir unsere Vorspeise, der eine mit, der andere ohne Gebäck, zu uns genommen hatten, widmeten wir uns unserem Hauptgang und in kurzer Zeit hatten wir ein köstliches Mahl vor uns stehen und genossen dieses mit einem 2021er Pinotage südafrikanischer Herkunft. Beizeiten machten wir uns ans Werk, das Geschirr zu säubern. Den Gang zur Dusche hatten wir schon vor unserem Essen absolviert, denn im Dunkeln auch nur die wenigen Schritte um drei, vier hochgewachsene Büsche zu gehen, war in diesem Ambiente vollkommen fehl am Platz. Nach wenigen Minuten verzogen wir uns dann auch in unser Zeltgemach. Dieses Mal ohne einen Wecker zu stellen, denn für den morgigen Tag hatten wir lediglich eine spätnachmittägliche Bootstour auf dem Kafue auf unserem Programm. |
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Tag 15
Auch ohne Wecker wachten wir kurz nach sechs auf. Langsam gingen wir den neuen Tag an und bockten die Mokkakännchen nacheinander aufs Gas. Die kräftige dunkelbraune Brühe, gut gemischt mit kalter Milch, in Händen und die schwachen morgendlichen Geräusche in den Ohren, begleiteten wir bequem von unseren Campingstühlen aus die Sonne bei ihrem Aufstieg. So in unserem Müßiggang gefesselt, erblickten wir auf einmal etwas Rötliches auf dem Boden. Tags zuvor hatten wir gar keine Notiz davon genommen, auch wenn wir mehrfach über diese Stelle hinwegliefen. Zuerst dachten wir es wären Plastikteilchen, die von unseren Vorgängern hier auf der Campsite fallengelassen und vergessen wurden. Beim näheren Anschauen sahen wir aber, daß es sich um Samenkapseln handelte. Etwas kleiner als eine gewöhnliche Eichel, eher wie eine große Kaffeebohne, doch vom Aufbau her dem Samen des Kultbaumes der Teutonen sehr, sehr ähnlich; wobei die untere Hälfte rötlicher Farbe war. Nach dem Motto: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, erhoben wir die Häupter und scannten die Bäume ab. Und siehe da… genau der zentrale Baum, der unsere Campsite zur offenen Grasfläche abschloß zeigte sich uns mit einer geöffnete Samenkapsel mit darin genau die Art von Teil, welches wir in Händen hielten. Hübsch sah das aus, die weit geöffnete Hülle mit den darin liegenden Samen. Nach einer Weile erblickten wir eine Gruppe von Puku, die die Intention hatten, sich an den Kafue zu wagen, aber aufgrund des noch dumpfen Sonnenlichts sich nicht durchs hohe Gras trauten. Kluge Tierchen, denn man weiß ja nie, welche Großkatze sich dort versteckt hielt. Es folgte unser zweiter Milchkaffee gepaart mit vielen Seiten der Bücher, ob in Papierform oder digital. Immer mal wieder hielten wir die Köpfe unter das auf unserer Campsite verfügbare Wasser, denn mittlerweile hatte die Lufttemperatur deutlich zugelegt. Dann, so gegen halb zwölf, machten wir uns nochmals auf den Weg zum Hauptgebäude, aber nur, um uns etwas zu bewegen. Lust, zu den nahen Hot Springs zu fahren oder einen gar einen kleinen Game Drive zu machen, hatten wir schon nach unserem ersten Kaffee frühmorgens keine. Grund unter anderem, warum bei uns kein diesbezüglicher Enthusiasmus aufkam, war, daß die Möglichkeit auf Tierpirsch zu fahren sehr eingeschränkt war. Dies lag nicht nur am überall hoch stehenden Gras, sondern auch an der Menge an fahrbaren Pads. Auf unserem Spazierweg zum zentralen Punkt von McBride trafen wir zwei Buschböcke, die schüchtern in der Natur standen. Dort angekommen, plazierten wir uns auf den dortigen Sesseln, lasen ein wenig und beobachteten den von dort gut einsichtbaren Fluß; dies jedoch ohne große Tiersichtungen zu erhaschen. Nach einer Weile liefen wir wieder Richtung unserer Campsite, um einen langen Einkehrschwung im Hide zu machen. Die Double Comfort-Möbel standen noch genau an den Stellen, an die wir diese am Vortag gestellt hatten und so ließen wir uns auf diesen nieder und versanken in deren bequemen Sitz- und Rückenkissen. Ein wenig lesen, ein wenig dösen, das war alles war wir wollten. Und genau das wurde uns auch zuteil. Sehr schön. Irgendwann tauchten zwei Buschböcke auf, die sich von unserer Anwesenheit nicht stören ließen und sich fleißig am frischen, saftigen Grün der Uferböschung satt aßen. Irgendwann gesellte sich Laura zu uns und es folgte eine tolle, lange Unterhaltung. Sie erzähle uns, wie sie hier, nach vielen Jahren des Entdeckens Afrikas, gestrandet ist. Wir tauschten uns über die derzeitige europäische und Weltpolitik und den damit einhergehenden Folgen aus. Es wurden leckere Buschrezepte ausgetauscht und über noch vieles mehr unterhalten. Dann machte sie sich auf den Rückweg zum Camp. Die Uhr sollte bald viermal schlagen, deshalb machten auch wir uns auf unseren Weg zurück zu unserer Behausung, um dies und das für den von uns gebuchten Bootsausflug. Pünktlich, wie die früheren Maurer, standen wir am Hauptgebäude stramm. Unser Bootskapitän sollte der Lebensgefährte Lauras sein; ein Sambier aus gutem Hause mit Wildlife-Ausbildung. Der Bootsanleger lag zwischen dem Hauptgebäude und „unserem“ Hide, also ein kurzer Weg. Schon dort sahen wir von Weitem einen Elefanten den Kafue durchquerend. Also nix wie in seine Richtung. In gebotenem Abstand wurde unsere Aluminiumnußschale zum Stoppen gebracht und wir begleiteten mit unseren Augen, wie der graue Kerl, ohne vom Flußwasser gebauchpinselt zu werden, rüber zum anderen Ufer lief. Ja, der Kafue hatte extrem wenig Wasser im Gepäck. Wie sollte dies nun ein paar Monate später aussehen? Kaum auszumachen. Es würde ein Destaster für die Tierwelt dort werden. Dann fuhren wir zurück Richtung Camp und fuhren den Kafue in südlicher Direktion. Viele Flußpferde kreuzten unseren Weg, ein paar Krokodile lagen träge am Ufer und der eine und andere Schreiseeadler beäugte uns abschätzig aus der Höhe. Die gesamte Flußszenerie war phantastisch. Die zu Neige gehende Sonne gepaart mit den Wolken am Himmel und den immer spektakulärer werdenden Farbspiel der Natur… Einfach ein Genuß pur. So fuhren wir den Kafue hinunter, passierten sogar auch das vom McBride Camp geführte Bushcamp auf der anderen Flußseite, welches nur zu ganz speziellen Anlässen operativ ist. Auf unserer Fahrt den Fluß entlang mußten wir zweimal arg aufpassen, denn aufgrund des hyperniedrigen Wasserstandes hätte unser Boot sonst auf den Steinen aufsetzen können. Die entsprechenden Stellen waren mit kleinen Bojen gekennzeichnet. Nach mehr als zwei Stunden kamen wir zum Bootsanleger zurück, quasselten dort und auf unserem Weg zum Hauptgebäude sowohl mit Laura als auch mit Ihrem Angetrauten, bevor wir von einem Angestellten sicher im bereits mehr als Halbdunkeln zu unserer Campsite gebracht wurden. Da es klar war, daß heute nicht mit dem Feuer zu spielen war und deshalb auch nichts gegrillt werden konnte, gab es nach einer ordentlichen Dusche nur Kalte Küche, was mit sich brachte, daß ich nolens volens Freundschaft schließen mußte mit dem Gummitoastbrot oder nur halbgesättigt ins Bett krabbeln würde. Ich entschied mich notgedrungen für Ersteres, wobei meine Wahl nicht thematisiert wurde. Schon um kurz nach sieben lagen wir mit aufgeschlagenen Büchern in der Horizontalen in unserem Zelt. Doch bereits 20 Minuten später wurde unsere Leseaufmerksamkeit brüsk unterbrochen, als mächtiges Löwengebrüll in unsere Ohrmuscheln drang. Ach Gott! Die Katzen mußten wirklich sehr nah an unserer Pelle sein. Gebrüll wie am Spieß von rechts, entsprechende Antwort von links; alles immer lauter, näherkommend. Dann eine Schreieinlage von weiter weg, scheinbar vom anderen Kafue-Ufer. Und wieder die Antworten, die, so kam es uns vor, direkt von unter unserem Auto in die Dunkelheit hineingeplärrt wurden. Ein Grrrr und Grrr und Grrr, was nicht mehr aufhören wollte. Nach gut einer dreiviertel Stunde schienen die Löwen den Spaß an ihrer lauten Konversation verloren zu haben und es kehrte eine himmlische Stille ein. Zweimal vernahmen wir den Ruf eines Vogels, dann war Schluß mit den Geräuschen und sachte glitten wir in den Schlaf und uns unsere Bücher aus den Händen. Irgendwann in der Nacht wachte ich auf und nahm ein lautes, starkes Atmen wahr. Oh je… Jetzt auch noch ein Elefant, so meine Gedanken. Mit angehaltenem Atem versuchte ich die Lage geographisch einzuordnen, was mir aber auf Grund des beherzten Schnarchens meines Reisegefährten nicht gelingen sollte. Da blieb mir nur ein leises Flüstern in seine Richtung mit dem Hinweis still zu sein, was aber jedoch nicht fruchtete. Nur nach einem groben Zerren an seinem Arm und zwei kleinen Tritten an seien Beine, drehte er sich auf die andere Körperseite und verstummte. Derweil war das Schnauben immer näher an unser Zelt herangerückt und, vielleicht bildete ich es mir auch nur ein, der Stoff unserer Art Wigwambehausung wurde leicht berührt. Mir stockte der Atem und ich schloß die Augen, obwohl selbst mit geöffneten ich nichts erkennen konnte im Stockdunkel der Nacht. Ich traute mich noch nicht einmal, auf das neben mir liegende Smartphone zu blicken, um nachschauen zu können, wie spät es eigentlich war. Nach gefühlten Stunden war kein Schnauben und kein Touchieren unseres Zeltstoffes mehr festzustellen und ich öffnete wieder meinen Mund, um meinen Lungen etwas das zu geben, was mein Leben von mir verlangte. Nachdem mein Adrenalinspiegel auf einen Wert gesunken war, der als normal bezeichnet hätte können, fand ich mich in einem Status der totalen Müdigkeit und nutze diesen aus. Doch zuvor rüttelte ich nochmals wild am linken Arm des schnarchenden Ungeheuers neben mir, um wenigstens die Sekunden Ruhe zu erhalten, die notwendig waren, damit ich wieder einschlief. |
Letzte Änderung: 26 Jul 2024 23:51 von ALM.
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Tag 16
Und schon wieder stand ein Tag an, der nur wenige Kilomenter auf unserem Tachometer zurücklassen sollte. Heutiges Ziel war das Roy’s Kafue Camp in der Nähe der Hook Bridge und das bedeutete, Abschied nehmen von einer Location, die nicht durch eine landschaftliche Extravaganz, wie in Namibias oder Ugandas Süden, einem den Atem raubte. Nein, McBride besticht durch seine Semplicità, die ihres Gleichen sucht. Verortetet in einem unglücklichen Winkel Sambias, zu erreichen über holprige Wege, aber sich präsentierend in einer natürlichen Intensität…ja, daß darf gerne Ambitionen haben, auf das Podest des Real Africa-Erlebnises steigen zu wollen. Ob wir hier her irgendwann zurückkehren werden? Diese Frage stellten wir uns am ersten Tag. Bereits am Folgetag war diese schon obsolet. Klar doch, früher oder später, aber lieber früher, sagten wir uns, kehren wir hier her zurück. Mit mehr Zeit im Gepäck, auf alle Fälle. Mit mehr Lust, Unternehmungen von dort zu starten? Nööö, auf keinen Fall. Ankommen dort, das Zelt aufschlagen und einfach den Gott einen guten Mann seinlassen. Yes, das würde unsere zukünftige Mission sein und wir freuen uns schon heute auf diesen Augenblick. Nachdem uns Laura und Ihr Lebensgefährte mehrfach ans Herz gelegt hatten, die neue, direktere Strecke zur Asphalt-M 9 zu nehmen, die ja eigentlich schon seit ewigen Zeiten ein quer durch den Kafue Nationalpark Weg war, der aber in den letzten Jahrzehnten nicht mehr benutzt und deshalb vollkommen zugewachsen war und im letzten Jahr von der Nationalparksbehörde wieder fahrtauglich fit gemacht wurde. Von McBride wären es irgendwie nur knapp über 50 km querfeldein durch die Landschaft und schwupps stünde man mit seinen vier Rädern auf der geteerten M 9, in der Nähe zum D 769 - Abzweig. Jetzt habe ich es aber gar nicht so mit isolierten, einsamen Wegen, wirklich weit abseits vom menschlichen Leben. Nach wie vor nagen die Spuren unseres 2014er Erlebnisses, als unser Wagen damals in Sambia meinte, es wäre genug und seinen Geist aufgab. Dem Herrn sei Dank, geschah dies auf eben besagter M 9 auf unserem Weg von Kaingu Richtung South Luangwa Nationalpark und nicht auf dem 42 km langen Bushtrack von Kaingu zur D 769. Der Kafue NP hielt also schon damals außer Tsetse-Generve auch noch ein technisches Problem für uns bereit. Dies noch mehr als gut in Erinnerung, fühlte ich einen starken inneren Widerwillen, mich auf einen Bushtrack einzulassen, der durchs Nichts führte und auf dem nur alle Quatember ein anderes Fahrzeug den engen Weg teilt. Die Aussagen Lauras und ihres Freundes, daß die Strecke nun wirklich keine Herausforderung hervorrufen würde, es sei denn, Elefanten hätten Bäume quer über den Weg fallenlassen, wir außerdem ja eh ausreichend Proviant an Bord hätten, um ein paar Tage blockiert liegen zu bleiben, waren voll von Überzeugungscharakter. Naja, dachte ich mir… und die Tatsache, daß am heutigen Tag drei Campmitarbeiter auf der Strecke wären, um Stroh für die neuen Chaletdächer zu schneiden, beruhigte mich etwas. Ein wenig, aber mehr auch nicht. Doch Lauras Vorschlag, als Back-up ein Telefonat durchzuführen, sobald wir Bitumen unter den Reifen haben würden und, falls dieser Anruf nicht hätte stattfinden sollen, sie ihre Mitarbeiter auf die Suche nach uns schicken würde, waren das ausschlaggebende Argumente, auf Grund derer ich mich auf diese Fahrmission einließ. Zwar kann man ja Kubikmeter an Wasser an Bord haben und auch genügend Nahrungsmittel und sogar ein Satellitentelefon, über welches wir 2014 zwar verfügten, doch selbst auf der M 9 kein Empfangssignal vom Himmel über uns empfing, zur Hand haben… Dennoch blieb bei mir ein bitterer Geschmack im Hals zurück. Auch der Gedanke durch Tsetse-Land zu reisen. Da kann man so viel leere Plastikflaschen im Wagen haben, die man aufschneidet, um sein kleines Geschäft darin zu erledigen. Irgendwann würde aber der Zeitpunkt kommen, die Brühe zu entsorgen und dann müßte unweigerlich ein Fenster runtergelassen werden. Und was ist bei den Größeren der Geschäfte? Da ginge sowieso kein Weg daran vorbei, sich ins Freie zu bewegen, um die Welt mit seinem Allerwertesten zu grüßen und somit den Tsetse-Biestern eine ordentliche Landepiste zu bieten. Wie dem auch sei… Halbwegs beruhigt stieg ich ins Auto und wir fuhren zum Campparkplatz. Dort erwartete uns schon Laura, die uns zum Abzweig zu der neuen, alten Strecke bringen sollte, denn diesen zu finden, wäre gar nicht so einfach, so die Aussage vom Team des McBride Camps. So fuhren wir also im Zweierkonvoi vielleicht zwei Kilometer, bevor Laura abbremste und uns aus ihrem Wagen heraus mit dem ausgestreckten Arm die Pad andeutete, der wir immer folgen sollten. Irgendwann, so brüllte sie uns aus ihrem Vehikel rüber, würden wir ihre Leute treffen, die das hohe Gras für die neuen Chaletdächer schnitten. Ok. Wir verabschiedeten uns nochmals auf Distanz von einem Auto zum anderen Fahrzeug und starteten unsere Kafue NP-Durchquerung; es war 8.42 Uhr. Offene Landschaft, gefolgt von halboffener, lichter Wald, gefolgt von dichterem Forst, weite, infinite Grasflächen, danach Streckenteile mit hohem Buschwerk. Tiersichtungen dabei? Komplette Fehlanzeige. Wir hatten absolut keine animalische Seele auf unserem Weg getroffen, außer vielleicht zwölf Vögel, zu Beginn der Strecke. Doch das bescherte der Freude, diesen Weg eingeschlagen zu haben, in keiner Weise; im Gegenteil. Bei schönstem Sonnenschein vollkommen abgelenkt von eventuellen Unwägbarkeiten, wie beispielsweise zerrissene Reifen, ein Motor, der anfängt zu stottern… Nix da, es hätte kommen können, was wollen… Wir waren glücklich auf diesem, zwar manchmal wirklich engen Weg. Irgendwann nach ca. 38 Kilometern sahen wir zu unserer Rechten die McBride Mitarbeiter, die unter der sengenden Sonnen das hohe Gras schnitten und in dicke Bündel sammelten. Selbstverständlich bremsten wir kernig ab, um alle herzlich aus Distanz zu grüßen. Danach waren es nur noch vielleicht zehn oder zwölf Kilometer, bevor wir in ein Wäldchen mit hohen, lichten Bäumen fuhren, um dann nach zwei Kilometern direkt auf der asphaltierten M 9 aufzuwallen. Die Uhr zeigte 10.15. Jetzt bogen wir rechts ab und am Abzweig zur D 769 auf linker Hand hielten wir kurz. Der eine pumpte unsere vier Reifen wieder auf. Der andere versuchte Laura telefonisch zu erreichen; leider ohne Erfolg, wie ebenfalls das Versenden von Nachrichten. No signal. Um Viertel vor zwölf bogen wir, kurz vor der Hook Bridge, von der M9 links zu Roy’s Kaufe Camp ab. Die Zufahrt schien erst frisch hergerichtet zu sein, denn der gutplanierte Weg war mit jungfräulichem Kies versehen. Wir fuhren auf das Campgelände, als aus einem der ersten Gebäude linker Hand, welche aus Hohlblocksteinen errichtet wurden und die, entweder beabsichtigt oder aufgrund Mangels an finanziellen Mitteln, unverputzt in fahlem Grau in der Landschaft standen, ein junger Mann kam. Wir hielten an und berichteten von unserer Buchung und wurden anschließend eingeladen, uns ein Plätzchen zu suchen, welches uns gefiel. Daraufhin fuhren wir das weitläufige Gelände Richtung seines südlichen Endes ab, kurvten einmal um einen großen Baum, um uns dann zwischen diesem und dem Kafue-Ufer abzuparken. Seit dem Reifenaufpumpen hatte sich der Himmel zugezogen und die Sonne tat sich schwer, zwischen den dicken Wolken ein Loch zu finden, um ihre Strahlen auf die Erde zu lotsen. Trotzdem war es unangenehm heiß, weil extrem schwül. Der junge, freundlich witzige, gesprächige Mann kam zu uns und wir zeigten ihm unsere Reservierung, welche er, genauso wie unsere Überweisungsquittung, mit seinem Smartphone der ersten Generation abfotographierte und an seinen Boß schickte. Es wäre everything fine. Das hörten wir gerne und machten uns dran, Tisch und Stühle aufzustellen. Nebenbei kontrollierten wir immer, ob unsere diversen Mobiltelefone endlich Empfang hatten. Nix da. Somit konnten wir Laura nicht darüber in Kenntnis setzen, daß wir die neue alte Buschstrecke ohne Zwischenfälle gut gemeistert hatten. Jetzt standen wir aber vor einem Problem, denn das mit ihr vereinbarte Back-up. Will heißen, hätte sie nicht binnen zweieinhalb Stunden Notiz von uns, daß alles ok und wir auf der geteerten Überland-M 9 angekommen wären, hätte sie ihre Leute auf den Bushtrack geschickt, um uns zu suchen. Ach herrje, das wollten wir vermeiden, denn es lief ja alles glatt wie am Schnürchen. Aus diesem Grund gab ich dem jungen Caretake Lauras Telefonnummer mit der Bitte zu versuchen, entweder ihr eine Nachricht zu schicken oder sie kurz anzurufen. Irgendwann scheinte er dann, im Gegensatz zu uns, einen Empfangsstrich auf seinem Telefon vorgefunden zu haben, so daß er unserer Bitte nachkam und Laura unsere Ankunft auf dem Roy’s Kafue Camp bestätigen konnte. Mittlerweile war die Wolkendeckt über unseren Köpfen sehr kompakt zusammengewachsen und es schien, als ob die Welt stehenblieb, denn die schwüle Hitze, ohne auch nur den kleinsten Hauch eines müden Windes, lag lähmend auf Mensch, Tier und Natur. Trotz daß wir bei diesem Wetter keinen Hunger verspürten, knabberten wir ein wenig Brot mit Käse und vermieden es, uns auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Einzig ein kleiner Ausflug von gefühlt zwölf Schritten hin und ebenso viele wieder zurück absolvierten wir, um Roy Croc zu besuchen. Dieser war ein pubertierendes Krokodil, welches sich das Kafue-Ufer unterhalb der Campsite zur Heimat ausgesucht hatte. Auf diesen Namen wurde es vom Team des Roy’s Kaufe Camps getauft. Im Stammbuch des Camps stand ebenfalls Roy Hip, ein dickes Flußpferdpummelchen, das nach Aussage des jungen Caretakers, die Campsite in Beschlag nahm und ab und an die dort kampierenden Gäste in Schrecken versetzte, doch harmlos wäre. Leider, oder Gott sei Dank, stellte sich uns Roy Hip nicht vor. Unser Nichtstun den Nachmittag über wurde lediglich von lebhaften Konversationen der zahlreichen Schreiseeadler und dem Auftauchen einiger kleiner Elefantengruppen auf das uns gegenüberliegenden Kafue-Ufers unterbrochen. Die am äußersten Ende des Camps gelegene Toilette sowie die separate Duschanlage, waren in Freiluftbauweise konstruiert; deren Wände bestanden aus dichtem Strohgeflecht. Alles war blitzeblank sauber. Die einzelnen Campsiteflächen waren geometrisch nur an den jeweiligen Küchenspülen mit Wassseranschluß auszumachen; irgendwelche Abgrenzungsmerkmale, wie Hecken oder Strohwände gab es nicht. Vielmehr war das den Campern vorbehaltene Gelände eine grüne Wiese mit wenigen älteren Bäumen und ein paar neuen Baumanpflanzungen. Die Fläche gleich beim Campeingang hatte mehr Busch-, Strauch- und Baumwerk zu bieten, doch die sich dort präsentierenden wenigen grauen, trostlosen Leichtbetonbauwerke, wie unter anderem ein Ablutionsblock, empfanden wir eher störend für das Gesamtambiente, weshalb wir uns das äußerste Campgeländeende als Standplatz auswählten Die verlangten Übernachtungskosten in Höhe von 720 Kwacha (ca. 28 Euro) hier hatten wir als Hardcorevorbucher mittels Bankübeweisung vor Wochen schon beglichen. Die Sonne unternahm verzweifelte Versuche, sich durch die dicke Wolkendecke zu drücken. Immer dann, wenn ihr dies gelang, verstummte die schon vorhandene Stille. Selbst das Atmen wurde zur Gewaltaufgabe ob der Hitze. So gegen fünf Uhr nachmittags tauchte der Caretaker mit einem weiteren, jungen Angestellten und Feuerholz auf, welches die beiden in Form eines Sternes auf den Boden legten und es mittels kleiner Glutstücke des Duschdonkeys entfachten. Zum Abendessen hatte sich das dichte Wolkenwerk etwas aufgelöst; übrig blieben einzelne große Wolkentürme. Kaum hatten wir die Teller auf unserem Tisch bereitgestellt, fing es aus einem der Wolkenansammlungen an zu tröpfeln. Rasch zogen wir unseren Tisch und unsere Stühle unter einen Baum. Doch mehr als ein paar sanfte Spritzer fielen nicht vom Himmel und so wechselten wir wieder unseren Eßplatz unter freiem Himmel, denn unter dem Laub des Baumes war es temperaturmäßig noch unangenehmer. Der Caretaker stattete uns noch einen kurzen Besuch ab, um uns mitzuteilen, daß noch weitere Campgäste aus Lusaka im Anmarsch wären. Diese tauchten dann auf, als es bereits stockfinster war und mußten, aus Mangel an Taschen- oder Kopflampen, ihr Campgelände mit eingeschalteten Autoscheinwerfern beleuchten, um es errichten zu können. Den ganzen Nachmittag hatten wir hin und her gegrübelt, wie wir denn nun fortfahren sollen mit unserem Trip. Geplant von uns war, nach einem kleinen frühmorgendlichen Game Drive im Kafue NP nach Mongu zu fahren, um dort auf unserem Rückweg nach Windhoek einen Übernachtungsstopp am weißen Seestrand des Ikithe Luxury Resorts einzulegen, bevor wir zwei Nächte auf dem Ngonye River Camp am Sambesi bleiben wollten. Doch der offensichtliche, im westlichen Sambia herrschende Dieselmangel zwang uns, einen Plan B und C zu entwerfen. Zwar hätte unser Sprit noch bis Katima Mulilo reichen sollen, aber wir trauten unseren beiden Tanks nicht recht über den Weg. Auch die im Konjunktiv vom Caretaker zum Ausdruck gebrachte Aussage, daß es vielleicht ja in Kaoma oder Mongu Diesel geben könnte, wenn schon nicht in Mumbwa, nährten unsere Zweifel ein weiteres Stück. So entschieden wir uns, zu unserem großen Bedauern, den Rückweg nach Windhoek über Livingstone zu absolvieren. Plan B war, wieder einen Übernachtungsstopp auf der Moorings Farm einzulegen, bevor wir über Livingstone und Sesheke nach Namibia zurückeinreisen werden würden. Doch der lebhafte Widerstand meiner besseren Seite hinsichtlich einer weiteren Nacht mit schreienden Kühen und Rinder brachte das umgehende Aus des B’s. Jetzt gestaltete sich die Strecke Kafue NP – Lusaka – Livingstone mit Ihren verfügbaren Campingmöglichkeiten ja nicht wie eine Perlenkette; im Gegenteil. Campen konnte man entweder in Lusaka, auf der Moorings Farm, im Lochinvar National Park oder in Livingstone. Alternativ ständen natürlich auch Hotels in den verschiedenen kleinen Städten, die auf dem Weg lagen, bereit. Doch auf eine Nacht in einem Herbergsbett hatten wir keine. Ebenso nicht auf eine Nacht in Lusaka, die wir dann hätten auf dem Eureka Camp verbringen können. Das Pioneer Camp lag ja am östlichen Ende Lusakas, also so gar nicht auf unserem Weg gen Westen, und somit außen vor und die genervte Holländerin des Lukasas hatte sich ja bereits vor ein paar Tagen ins Abseits katapultiert. Von der T 1 in den Lochinvar NP zu gurken war auch keine verwertbare Option für uns, weil zu zeitraubend. Also blieb für Plan C nur die Übernachtung in Livingstone. Ok. Da der nächste Tag also einen wirklich langen Fahrtag darstellen sollte, verzogen wir uns nach erfolgtem Abwasch und Besuch der Dusche früh in die Federn. Gefahrene Kilometer heute: 109. |
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