THEMA: Neues, Altbekanntes und ein Schock am Ende
21 Mai 2024 13:31 #687457
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Wundervolles Sambia mit kleinen Imponderabilien und einem teuflisch bösen Reiseende

Kaum zurück, will ich gleich mit meinem Reisebericht beginnen. Denn ich bin der Überzeugung, daß nur, wenn der temporäre Rahmen zwischen dem real Erlebten und dessen Niederschrift nicht über Gebühr überzogen wird, das Gesamterlebnis einer Reise mit all auch den kleinen, eher unprätentiösen am Rande vorgefallenen tollen und weniger schönen Erlebnissen, sich als ein wirklich realitätskonformes, authentisches Erzählergebnis entpuppen wird.


Unsere diesjährige Afrika-Tour hatte als Themenschwerpunkt wieder einmal Sambia.
Unser geliebtes Sambia – The real Africa, wie es so treffend PR-technisch vermarktet wird.




Unseren eigentlich beabsichtigten Roundtrip mit Hauptzielen Central Kalahari Game Reserve und Hwange National Park legten wir zeitig zu den Akten.
Gründe hierfür: Die Campsites im CKGR waren bereits vor vielen, vielen Monaten in der von uns notwendig erachteten Reihenfolge weder auf unserem geplanten Hin- als auch Rückweg verfügbar.
Ferner wurden vom Department for Wildlife und National Parks in Zimbabwe Campsite-Preise aufgerufen, die unseres Dafürhaltens, berücksichtigend die ebenfalls zu entrichtenden Park Entrance Fees für Mensch und Auto pro Tag, für das gebotene Erlebnis in Gesamtsumme absolut jenseits von Gut und Böse lagen.


Da wir von Fortuna mit einem wirklich günstigen Flug beglückt wurden, 565 Euro Hamburg-Frankfurt-Windhoek und sogar zurück, sagten wir wohlwollend Vielen Dank und führten unsere Flugbuchung gerne durch.

Doch was nun tun, sprach Zeus zu seinen Göttern.
Jetzt war guter Rat teuer, denn wir hatten zwar schwarz auf weiß fixe Reisedaten für billiges Geld, mußten uns aber eine alternative Rundreise mit Start- und Endpunkt Windhoek zurechtbiegen; dabei schlossen wir eine Tour ausschließlich nur auf namibischem Grund und Boden kategorisch aus.


Am Ende unserer Bastelei kam dies heraus:

Ankunft Windhoek, Wagenübernahme sowie Fahrt zu Kalahari Bush Breaks
Kalahari Bush Breaks -> Maun
Maun -> Nxai Pan NP – 2 Nächte
Nxai Pan NP -> Senyati Safari Camp – 3 Nächte
Senyati -> The Moorings Camp
Moorings Camp -> Lower Zambesi NP – 4 Nächte
Lower Zambesi NP -> Lusaka
Lusaka -> Kafue NP – 3 Nächte
Kafue NP -> Mongu
Mongu -> Zambesi Rapids
Zambesi Rapids -> Mobola Island Lodge
Mobola -> Onguma Tamboti Camp
Onguma -> Halali
Halali -> Okaukuejo
Okaukuejo -> Omatozu
Omatozu -> Windhoek, Fahrzeugrückgabe und Rückflug


Mit An- und Abreise standen uns 26 Tage zur Verfügung; dies erachteten wir als solide Basis für die von uns mit festen Maschen gehäkelte Tour.

Der Relaxfaktor unserer Reise war von uns - wie stets -hoch angesetzt mit geplant sehr wenige lange Fahrtage; jedoch ist es ein klitzekleines Bißchen anders gekommen, als zuhause geplant.

Aber trotz kleiner Imponderabilien war es eine tolle, entspannte, hochinteressante Tour, die allerdings hätte anders enden dürfen/müssen.


Einen so ausführlichen Reisebericht, wie der unserer letztjährigen Afrikareise, der nur deshalb so gefüllt mit emotiv und emotional persönlichen Details abgefaßt war, weil er als Vorlage für ein Buch diente, ja, eine Erzählung solcher Art wird es allerdings dieses Mal nicht geben.
Meine 2024er Erzählung halte ich knapp und prägnant, wird aber wie immer mit einem Quäntchen Salz und Pfeffer sowie einer großzügigen Portion Chilischoten gewürzt sein.

Ich hoffe, das, was hier folgen wird, findet Euer reges Interesse und generiert die entsprechenden Kommentare hierzu, gerne auch kontroverser Natur.

Liebe Grüße vom Alm
Letzte Änderung: 21 Mai 2024 13:43 von ALM.
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22 Mai 2024 15:44 #687539
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Abflugtag und Tag 1


Zeitig ließen wir uns ganz entspannt mit dem Taxi zum Hamburger Flughafen bringen.

Wie im letzten Jahr, so hielten wir es auch in diesem… Weniger Klamotten, ist mehr. Dementsprechend reisten wir mit lediglich zwei Handgepäckstücken mit Kleidung und einem Schwung Handtüchern, wobei diese und unsere Fotoausrüstung sowie die kostspieligen Feldstecher mit uns in der Kabine flogen. Unser einziges Aufgabegepäckstück mit 19,7 kg Gewicht beinhaltete sperriges Gut wie zwei Hände voll Expander, eine zweite Portion Handtücher, Tischdecken, Bettlaken, Lampen jeglicher Art und sonstiges, kleines und großes Zeug, welches zu einem 24/7-Leben in der freien Natur noch so benötigt werden könnte.
Die Warteschlange am Security Check war überschaubar und ratzfatz waren wir am Gate und warteten auf unseren Zubringerflug nach Frankfurt.

Die gute alte Tante Lufthansa bringt einem von HAM nach FRA in der Regel zum Terminal 1 Bereich A oder B. Da (Eurowings) Discover in FRA vom Bereich C abfliegt und es keinen direkten Weg von A bzw. B zu C gibt, muß man notgedrungen aus dem Sicherheitsbereich raus und nochmals vor C einen Sicherheitscheck durchlaufen. Mit über drei Stunden Aufenthalt hatten wir ausreichend Zeit zu dem von uns gehassten, mit Passagieren, Shops und Gastwirtschaftsgewerbe mehr als karg ausgestatten Bereich C zu gelangen. Aufgrund dieses Mangels wird uns nämlich die Möglichkeit des angenehmen Zeitvertreibs genommen, Passagiere und deren Tun aufmerksam zu beobachten und zu analysieren und es bleibt einem deshalb nur der Blick in ein mitgenommenes Buch oder eine rasch noch gekaufte Zeitschrift, welche man sonst im Laufe der restlichen 365 Tage des Jahres nie erwerben würde, denn die Nutzung unserer Smartphones haben wir uns im Urlaub selbst verboten und an dieses autoauferlegte Tabu halten wir uns strikt.

Der Raum des Abfluggates war wie immer unterdimensioniert für die Anzahl an Flugreisenden mit Ziel Windhoek, doch aufgrund unseres frühen Erscheinens am Abflugschalter, konnten wir dort noch ein Sitzplätzchen ergattern.
Unser Discover-Flug war der zweite an diesem Tag, der von FRA nach WDH führte, wobei der unsrige dann von WDH nach Victoria Falls weiterflog.
Nun hieß es endlich „Wir beginnen mit dem Bording“. Finalmente. Endlich ging es los.
Beim Check-In 23 Stunden vorher hatten wir zwei nebeneinander liegende Pöstchen an der Fensterseite bekommen; dort machten wir es uns, soweit möglich, bequem. Noch über deutschem Lufthoheitsgebiet wurde das kärgliche Abendessen serviert. Doch ich will mich hier nicht diesbezüglich negativ auslassen, denn a) kostete der Flug uns quasi nix und b) halten wir es mit der Bewertung der in einem Flugzeug gereichten Mahlzeiten recht simpel und ohne Gejammer, denn der Aufenthalt im Flugzeug hat für uns nur den einzigen Zweck, eine weite Strecke von A nach B zu absolvieren und nicht dem Gaumenschmaus zu frönen. Hierfür haben wir andere Locations in petto.

Noch ein bißchen Geschlummere über den Wolken und schon erblickten wir den Sonnenaufgang über dem Schwarzen Kontinent. Mit wenigen Minuten Verspätung irgendwann so gegen halb neun Uhr morgens landeten wir in WDH. Zu unserem großen Bedauern ließ uns unsere Ankunftszeit in Winhoek nicht die Gelegenheit, den angenehmen Duft Afrikas der frühen Morgenstunde schnuppern zu können. Der normalerweise feine, kaum visuell wahrzunehmende Dunst war von der bereits höherstehenden Sonne bereits vertilgt und somit auch der leicht feuchte Wohlgeruch Afrikas. Schade, sagten wir uns. Sei es drum… Wir ließen anschließend sowohl Immigration als auch Gepäckausgabe und Zoll schnell über uns ergehen und standen nach nur 50 Minuten, seitdem wir die Füße auf namibischen Boden gestellt hatten, in der Ankunftshalle. Dort hielten wir Ausschau nach einem Bushlore-Mitarbeiter, doch Fehlanzeige, der war noch nicht am Flughafen. Ein netter junger Mann fragte uns, ob wir Hilfe benötigten und wir erklärten ihm, daß wir auf Bushlore warteten. Zuvorkommenderweise rief er bei Bushlore an und erhielt die Aussage, daß unser Abholer im Begriff sei, in Windhoek loszufahren, doch ein anderer Mitarbeiter wäre bereits am Flughafen, um andere Mietfahrzeugkunden abzuholen. Dieser wurde von der Bushlore-Zentrale kontaktiert, kam zu uns in die Ankunftshalle und fragte uns, ob es für uns ok wäre, wenn wir mit den anderen drei Kunden gemeinsam in die Stadt fahren würden. Na klar war das für uns in Ordnung. So saßen wir und eine schweizerische Familie mit Sohn zu sechst in der Kutsche, der Abholer wedelte mit der Reitpeitsche und ab ging es in die Bachstraße. Die eidgenössische Familie beklagte sich auf der Fahrt in die Stadt über die chaotischen Zustände am Einreiseschalter, welche wir jedoch nicht gegenzeichnen konnten. Bei uns lief ja alle aalglatt und schnell. In der Stadt angekommen, stand uns ein Akt bevor, den wir nur widerwillig über uns ergehen ließen. Die Überquerung des Robert Mugabe Drives. Ich fragte den Fahrer, wie es denn kommen könne, daß ein Stadtparlament eine Straße, eine lange und große noch dazu, nach einem, ich drück mich jetzt mal gewählt und galant aus, unflätigem Schurken nennen könne. Der Bushlore-Fahrer erklärte, daß vielen afrikanischen Staats- und Exstaatslenkern solche eine Ehre in Windhoek zuteilwurde. Diese Erklärung taugte für mich mal gar nix. Punkt. Wie wäre es, wenn ich in Deutschland unterwegs wäre und, durch reinen Zufall, in eine Straße einbiegen würde, die Helmut-Kohl-Allee heißen würde??? Ich würde vom Rad absteigen und mich erst einmal übergeben müssen, um anschließend Google-Maps zu konsultieren, damit ich solch ein persönliches Desaster umgehen könnte. Die Wilhelm Tell-Genossen und der Fahrer mit dem namibischen Personalausweis lachten kräftig. Unangebracht, denn zu lachen gab es da schon mal überhaupt nichts, dachte ich.

Schupps waren wir in der Bachstraße angekommen, die praktischen und administrativen Formalitäten rund um unser Gefährt geklärt und schon bogen wir um die Ecke und waren auf dem Weg zur Maerua Mall, wieder den unakzeptablen Drive befahrend. Im Superspar erledigten wir den ersten Großeinkauf des Nötigsten, dasselbige im danebenliegenden Tops. Schnell noch ein paar Kröten aus dem Geldautomaten gezogen und schon waren wir auf dem Weg zu Kalahari Bush Breaks, unserer ersten Übernachtungsstätte.

Im Superspar erwarben wir, um gegen den ersten Hunger erfolgreich ankämpfen zu können, zwei gefüllte Pies und eine mit Blätterteig umwobene Wurst, die brüderlich teilen sollten. Dies sollte unsere erste Mahlzeit in Namibia sein, die wir dann, kaum aus der Stadt rausgefahren, in einer leeren Seitenstraße zu uns nahmen. Verspachtelt das Essen, zogen wir uns die langen Hosen runter, die kurzen Beinkleider hoch und weiter ging es gen Ost. Anmerkung der Redaktion: Die erste Unaufmerksamkeit.

Selbstredend… Fleischiges kauften wir im Superspar lediglich für den ersten Abend, denn am nächsten Tag hieß es für uns, nach Botswana einzureisen und die dort gültigen Regeln hinsichtlich tierischer Produkte, Obst und Gemüse sind uns nunmehr seit Jahrzehnten bekannt.

So erreichten wir unser erstes Ziel am vorangerückten Nachmittag. Der Gateattendant von Kalahari Bush Breaks begnügte sich mit unserer Aussage, wir hätten eine bereits beglichene Campsite Booking, was der Realität entsprach, denn wir sind ja als strikte Hardcorevorbucher und als solche seit Jahren in den Annalen verzeichnet. Es interessierte ihn also nicht, ob unsere Aussage der Wahrheit entsprach oder weniger und schon standen wir auf der gleichen Campsite, auf der wir letztes Jahr zum Ende unserer Reise unser Quartier aufgeschlagen hatten.

Trotz unseres frühen Bemühens, zeitig das von uns gewünschte Fahrzeug zu mieten, wurden wir eines Besseren belehrt, denn bereits Ende Oktober des letzten Jahres war kein Bushcamper mehr bei Bushlore verfügbar und somit mußten wir uns mit einem Toyota Hilux mit normalem Dachzelt zufriedengeben.
Dieses nun aufgedröselt, die Campingstühle, den Tisch und die in Windhoek erworbenen Kartoffelchips hervorgeholt, gönnten wir uns die ersten entspannten Minuten unseres diesjährigen Trips. Das dies zum Erfolg führt, ist u. a. auch der gekühlten Savanna Drys zu verdanken gewesen.




Ruckzuck ging die Sonne im Westen unter, und wir entfachten unser Feuer, damit der fleischige Spaß auch zum Erfolg führen konnte. Sobald es dunkel wurde, gesellten sich die ersten Impalas und anschließend eine Herde Gnus an dem uns gegenüberliegenden Wasserloch zu uns und unserer Entspanntheit an. Oh, war das schön, oh, wie haben wir dies in den letzten elf Monaten vermißt. Schnell hatten wir geduscht und dann das Grillgut vertilgt, dann vorzogen wir uns in unser Dröselzelt und schwelgten geräuschlos in den jeweilig individuellen Phantasien, bevor uns der Schlaf übermannte.

Gute Nacht.
Letzte Änderung: 23 Mai 2024 13:19 von ALM.
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23 Mai 2024 13:15 #687581
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Ich vergaß....

Am Vortag hatten wir 292 km zurückgelegt, wobei wir gegen Viertel vor fünf nachmittags auf der Campsite des Kalahari Bush Breaks angekommen waren.



Tag 2


Der heutige Tag stand ausschließlich im Zeichen „Von A nach B zu kommen“; sprich von Kalahari Bush Break nach Maun.
Für diese, uns wohlbekannte Strecke kalkulierten wir großzügig acht Stunden Fahren inklusive Pippipausen und Grenzformalitäten ein. Dementsprechend sprangen wir in aller Herrgottsfrühe um kurz vor fünf aus den Federn, um diesen Tag trotzdem als einen der entspannteren Art in unser Reisetagebuch eintragen zu können.

Nach Milchkaffee, langsamen Aufwachen, Gepäckumpacken und Zelt-zu-dröseln machten wir uns um Viertel vor sieben vom Acker. Bis zum Grenzübergang Buitepos / Mamuno war es nicht weit.
Da wir in diesem Jahr nicht das gleiche Schicksal des Stifteproblems auf namibischer Grenzseite über uns ergehen lassen wollten, wie im letzten Jahr, lag in unserem Gepäck ein knappes halbes Pfund gut sortierter Kugelschreiber bereit, um die notwendig werdende Zettelwirtschaft für unsere Ausreise aus Namibia hinter uns zu bringen.
Dies war rasch erledigt und schon standen wir auf botswanischer Seite vor der ersten administrativen Einreisehürde, nämlich dem Gesundheitskontrollposten. An diesem mußten wir zunächst an einem Außenschalter unsere Reispässe vorlegen, auf Grundlage derer wurden je ein Laufzettel vom ersten Herrn Gesundheitscheckgrenzer ausgefüllt und uns ausgehändigt.
Mit Pässen und Zetteln sollten wir uns dann ins Innere des Kontrollkabuffs begeben. Dort wurden wir temparaturtechnisch gescannt und mußten danach unsere Impfausweise vorlegen, damit eine bestehende Gelbfieberimpfung unsererseits kontrolliert werden konnte.
Wir fragten uns, seit wann Botswana bei Personen, die aus Namibia kommend ins Land wollen, eine Gelbfieberimpfung verlangt wird, stellten diese Frage aber nicht der resolut wirkenden Yellow-Fever-Kontrolllady, die hinter Temperaturkamera und Schaltermöbelelementen sich grimmig dreinschauend dem noch jungen Tag und seinen mit sich bringenden Einreisewilligen präsentierte. Naja, dachten wir, die Impfregeln konnten sich ja von einem Tag auf den anderen ändern.
Die grantig wirkende Staatsdienerin setzte nach erfolgtem Check ein Häkchen in eines der Laufzettelkästchen und schickte uns mit einer lapidaren Handbewegung wortlos zum Immigration- und Zollhäuschen weiter. Dort erhielten wir mir nix, Dir nix unsere Einreisestempel und zahlten mittels Kreditkarte 230 Pula für die Straßenabgaben, etc. an Burs.
Ja, es wurde nur dieser Betrag verlangt, weil wir in unserem Mietfahrzeug ein Burs-Zertifikat gefunden hatten, bei dem noch eine Position Gültigkeit für unseren gesamten Aufenthalt in Botswana hatte.

Nach einem kleinen Kaffeestop an der Engen-Tankstelle in Ghanzi, bei dem die junge Frau hinter dem Kaffeeautomatentresen vermutlich noch kleine, müde Augen in meinem Gesicht feststellte und daraufhin einen doppelten Espresso als Grundlage für den von mir normalen One-Shot-Cappuccino notwendig erachtete, ging es weiter gen Norden.

Jetzt war ich mit Fahren an der Reihe und gegen Viertel vor eins rollten wir in Maun-City ein.
Da es Samstag war und wir wußten, daß wir es zeitlich nicht schaffen würden, einen Einkehrschwung bei Hilary einzulegen, diese schließt nämlich samstags um 12.30 Uhr, fuhren wir gleich zum DWNP, um unsere Park Entrance Fees für zwei Tage im Nxai Pan Nationalpark zu zahlen.

Das DWNP-Tor stand sperrangelweit offen, ebenso die Eingangstür zum Gebührenschalter. Zu unserem Bedauern fanden wir aber weder dort noch im ganzen Gebäudekomplex samt Innenhof eine Menschenseele vor.
Draußen lief uns dann der Gatewärter über die Füße und meinte, seine Kollegen würden wohl Mittagspause machen und wir sollten deshalb später nochmals wiederkommen.

Da auch uns der Hunger plagte und wir diesen stillen wollten, machten wir uns auf den Weg, ein Mittagessen einzunehmen. Jetzt wollten wir nicht wieder - wie im letzten Jahr, aufgrund Hilarys sonntäglichem Ruhetag – im Ausweichlokal Dusty Donkey aufwallen. Eine Alternative hatten wir in der Tasche: Marc’s Eatery.
Dies war ein Tipp eines Forumsmitgliedes hier. Also nix wie hin. Leider wurde uns dort von einem auf der Terrasse befindlichen Grüppchen mitgeteilt, daß das Lokal heute wegen einer geschlossenen Gesellschaft geschlossen ist.
Es half also nix, wir mußten wieder dem Staubigen Esel unsere Aufwartung machen, um etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Jetzt war es ja nicht so, daß wir letztes Jahr unzufrieden waren beim Donkey, doch hätten wir uns gerne ein neues Esserlebnis gewünscht, wenn sich Hilary schon mit ihrer samstäglichen Sperrstunde schmückte.

Nachdem wir gespeist hatten, machten wir uns auf den kurzen Weg rüber zum DWNP, wo wir dieses Mal Mitarbeiter vorfanden, bei denen wir 1.365 Pula für die zwei Tage im Nxai Pan NP auf den Schaltertresen legten.

Anschließend fuhren wir zum "neuen" Spar, doch da wir dort mit " No tomatos, no onions, no lemons" und "The slicing machine is broken, so no sliced bread" abgefertigt wurden, vertagten wir unseren, eigentlich nicht notwendigen Kleineinkauf auf die nächsten Tage in Kasana/Kazungula.

Jetzt noch schnell Diesel auffüllen, bevor wir zum Crocodile Camp fahren wollten. Die Engen-Tankstelle konnte jedoch nichts Positives zu unserem, mit dem Adverb schnell verzierten Ansinnen beitragen; im Gegenteil. Weil kein Druck auf der Pipeline war, sprudelte der Sprit nur tröpfchenweise aus dem Zapfhahn und das Volltanken kam uns so lange wie eine menschliche Schwangerschaft vor.

Auf unserem Weg zum Croc Camp kauften wir dann noch zwei Bündel Feuerholz und um 16.50 Uhr waren wir endlich auf unserer Campsite.
Lust, noch schnell in den Swimming Pool zu hüpfen, kam keine bei uns auf und somit verlustierten wir uns mit frühem Feuermachen, Lesen und das Abendessen zuzubereiten.




Unsere letzte Mahlzeit an diesem Tag war ein Hühnchenbrust-Paprika-Zwiebel-Einerlei im Potje zubereitet und mit ausreichend südafrikanischem Chardonnay ertränkt.

Gefahren sind wir an diesem Tag insgesamt stattliche 544 km. Das sind nicht wenige, doch zu zweit sich am Lenkrad abzuwechseln, ließ die vielen Kilometer absolut erträglich werden.
Letzte Änderung: 23 Mai 2024 13:20 von ALM.
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27 Mai 2024 20:34 #687762
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Tag 3

Da wir nur zwei Nächte im Nxai Pan Nationalpark zeitlich auf unserer diesjährigen Tour reinpfriemeln konnten, wollten wir keine Zeit verlieren, und pellten uns in aller Herrgottesfrühe um 5 Uhr aus unserer Schlafmontur.
Uns war stinkekalt, sodaß wir ruckzuck unseren Milchkaffee runterkippten, die Morgentoilette verrichteten und Stühle und Tisch im und auf dem Auto verstauten. Trotzdem fuhren wir erst um kurz nach halb sieben vom Hof des Croc Camps.

Nach vorschriftsmäßiger Fahrt, stets auf die Geschwindigkeitsbeschränkungen achtend, auf Asphalt kamen wir um viertel vor neun am Nxai Pan NP-Gate an, reduzierten dort den Reifendruck, checkten für unsere Campsite ein und stachen in das uns vorliegende Sandmeer.
Ungerne erinnerten wir uns sowohl an Hin- als auch Rückfahrt anläßlich unseres ersten Besuches des Nxai Pan NPs im Jahre 2011. Ach was war das eine enge, üble Tiefsandpistentorur damals im August vor 13 Jahren. 38 km lang mit rechts und links hochstehendem Gras, sodaß man gar nix, aber auch gar nix sehen konnte. Jetzt aber sollte die Zufahrt, zumindest die erste 2/3, eine zwar nach wie vor mehr als sandige Angelegenheit werden, jedoch aber schön breit. Die Piste ähnelte fast einen Airstrip, wäre da nicht der Tiefsand gewesen.
Das letzte Drittel bis zum Scout Camp war dann mit kleinwüchsigen Bäumen beiderseits der Piste besetzt. An solches Baumwerk auf den letzten Kilometern konnten wir uns gar nicht mehr entsinnen. Unsere Erinnerungen aus 2011 brachte uns eine kleingestrüppige Savannenlandschaft dort in den Kopf. Das müssen wir jetzt nochmals mit den Fotos von damals überprüfen.
Egal… um 10.25 Uhr fuhren wir auf die uns zugewiesene Campsite 4 des South Gate Camps; eine, die im „Schatten“ von großen Bäumen im „Zentrum“ des Gesamtcampgrounds lag.
Nachdem Tisch und Stühle platziert und Ablution aufgesucht waren, war es für ein Mittagessen zu früh und für eine erste Runde Game Drive eigentlich zu spät. Trotzdem optierten wir für letzteres und machten uns die wenigen Kilometer auf den Weg zum „Main Waterhole“. Strauße, Springböcke und Gnus tummelten sich auf dem Pfad dorthin.
Angekommen sahen wir zwei staatliche, graue Dickhäuter, die schnellen Elefantenschrittes schnurstracks auf das erfrischende Nass zusteuerten. Wir beobachteten die beiden ausgiebigst, waren es doch die zwei ersten Tierchen dieser Art, die wir dieses Jahr treffen durften.
Dadurch, daß das Sonnenlicht um diese Uhrzeit selbstverständlich mehr als ekelhaft war, der übel lebhafte Wind sich nicht anschickte Erbarmen mit uns zu haben und uns die Mägen mit von Bariton in den Bass einschwenkenden Geräuschen beglückten, kurvten wir zurück auf die Campsite und zerrten dort Essbares in fester Form aus dem Wagen. Als wir so da beim Ladismith Cheddar Cheese, Speck und Spiegeleiern sowie salzigen Kräckern um unseren Aluminiumtisch herumsaßen, erblickten wir einen Schakal, der sich dann erdreistete, Meter um Meter zu uns aufzurücken.
Dieses Mitglied der sonst, so hatten wir es immer in Erinnerung, selbst vor ihrem eigenen Schatten erschreckenden Tiergattung, scherte sich nicht um vom Menschen verursachte Geräusche und so beäugten wir den kleinen pelzigen Vierbeiner mit Argusaugen vorrücken und sagten uns: Der steckt bestimmt 100%ig voller Tollwut und Boshaftigkeit – deshalb aufgepaßt!!! Als das Tier quasi, quasi bei uns am Tisch angekommen war, reichte es uns dann vollends und wir verscheuchten es. Dieses, mit zielstrebigem Charakter ausgestattet, begann jedoch die Belagerung unserer Heimstatt. Ging gar nicht, sagten wir uns, und jagten den mehrfarbig pelzbesatzigen, aufdringlichen Fuchsverschnitt im vierten Versuch erfolgreich in die Flucht. Daß wir uns den 100%igen Erfolg des Vertreibens des Schakals jedoch nicht an das eigene Revers heften durften, dessen wurden wir in den folgenden fünf Minuten bewußt, als der erste männliche Elefantenteenager aus dem Nichts sich auf die baumschattige Mitte des Campgrounds zubewegte. Unsere Aufmerksamkeit auf diesen Burschen gerichtet, erblickten wir zunächst nicht, daß, vermutlich, dessen Cousin auf den Hauptzufahrtsweg zu den mittig gelegenen Campsites, sprich auch der unserigen, einbog.
Mucksmäuschenstill verharrten wir hinter unserer weißen Toyotakutsche, als letzterer sich im Walzerschritt an uns und unserem Fahrzeug mit leisem Treten vorbeihievte und im Gebüsch hinter uns begnn, die Äste zu zerbrechen.
Der erste Dickhäuter lief auf eine andere Campsite zu, auf der neben einem ebenfalls weißen Schlitten eine großes Bodenzelt stand. Dies hatte sein Interesse geweckt und so schnupperte er ausführlichst an der Zeltwand, bevor er sich entschied, den dort vorfindbaren Sand zu seiner und der des Zeltes Befriedigung zu verwenden. Er prustete sichtlich zufrieden aus sämtlichen Rohren und es staubte mächtig. Irgendwann machte er sich dann aus dem Staub und lief zur östlichen Ablution, wo bereits der in unserm Gebüsch zuvor floratechnisch zerstörerisch wütende Dickhäuter sich am Wasserbassin den Durst löschte.
Nach geraumere Zeit ließ unser Interesse an den beiden nach und wir gönnten uns einen oder zwei, drei Momente des Lesespaßes.

Spätnachmittags machten wir uns dann nochmals auf den Weg zum Hauptwasserloch, verbrachten dort eine lange Weile und kurvten anschließend bei schönstem Fotolicht den Westloop entlang zurück zum Camp.

Es wurde Feuer unter ausreichendem Holz entfacht und das Grillgut über die Glut verfrachtet.
Mit etwas Völlegefühl dann den Abwasch an der Ablution vollzogen, verkrochen wir uns nachfolgend in unsere zeltplanige Nächtigungsbehausung.

Wenn wir so frühzeitig zu Hause in die Federn sprängen, würden unsere Freunde und unsere Familie umgehend den Psychosozialen Notdienst konsultieren, weil sie sich Sorgen um uns machen würden.
Wie gut, daß unsere Mischpoke tausende von Kilometern weit entfernt das Geschehen nicht miterleben durfte.
Und so nahmen wir unsere Bücher, ob in Papierform oder elektronischer Version geartet, und lasen uns in den Schlaf.
Ach was war das schön, mitten in den aufregendsten Zeilen die Beherrschung über die eigenen Augen zu verlieren…






















Unsere Gesamtfahrstrecke betrug inklusive Game Drives 187 km.
Letzte Änderung: 28 Mai 2024 12:14 von ALM.
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Einschub eines Einschubprologes

Ich war mir unsicher, wie was wann hier im Reisebericht zu präsentieren.
Eigentlich bin ich ja der Verfechter der Chronologie, doch all zu oft kommt dann die Wichtigkeit der Information/en ins Spiel und ich bin mir unsicher, ob auf dem von mir bevorzugten Weg des Timetables zu folgen oder das Wichtige, wirklich Wichtige zuerst zu kommunizieren.

Dringlich Wichtiges gibt es von uns zu berichten, ja, wahrhaftig, und mein anfänglicher Klippenhänger taugt, zumindest meines Dafürhaltens nicht, um als solcher für einen Reisebericht belohnt zu werden; ganz im Gegenteil. So zumindest heute betranchtend.

Deshalb hier im Folgenden kurz in Worten die important Hardfacts unserer diesjährigen Tour:

• Seit 60 Jahren nicht erlebte Trockenheit im Zentralsüdlichen Afrika mit der Folge, daß wir noch nie so wenige Vögel weder
gesehen noch gehört haben (ein wirklich schlechtes Jahr für Bird-Enthusiasten und Flußpferde sowie Krokodile sowieso) und das deshalb in Sambia der Strom radikal rationiert war

• Wir im letzten Moment unserer Reise 400 m vor Rückgabe unseres Wagens Opfer eines gewalttätigen Raubüberfalles mit halbgutem Ende wurden

• Ungeachtet des letzteren war es eine sensationelle Tour, die ihresgleichen sucht und suchen wird

Der vorletzte Punkt veranlasst mich noch immer darüber nachzudenken, einen separaten Thread hier einzustellen oder nicht. Denn ich möchte eigentlich nicht, daß sich das Schöne, nämlich jenes, welches es in lebhafter Form positiv darzustellen gibt, mit den restlichen 15 Minuten unseres Trips vermischt und dann zu einem sauer vergorenen Etwas mutiert.
Dehalb... Es mal gucken, dann mal sehen.

Mit aufrichtigen Grüßen

Alm
Letzte Änderung: 28 Mai 2024 12:20 von ALM.
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Tag 4

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Gemütlichkeit. Trotzdem waren wir um kurz nach halb sechs schon auf der Piste.
Auf der Ebene vor dem Campground grüßten uns die ersten Giraffen und ließen uns auf tierische Ausbeute hoffen. Doch an den zahlreichen Wassertümpeln tummelten sich nur vereinzelte Zebras und selbst die sonst so zahlreich vorkommenden Springböcke schienen noch zu schlafen. So beschlossen wir zu unserer Campsite zurückzukehren und einen Lesevormittag mit zweitem Kaffee einzulegen.
Gegen halb zwölf steuerten wir dann nochmals das Hauptwasserloch an und wieder begrüßten uns zuerst das große Giraffengrüppchen, welches sich in den Bauminseln der des Camps vorgelagerten Ebene sichtlich wohlzufühlen schien. Mit stolz erhobenen Häuptern schlenderten die Langhälse in elegantem Schritt vor uns über die Piste und wieder einmal waren wir fasziniert von diesen ästhetischen Tieren.




Am Waterhole war jetzt etwas mehr Leben in der Bude als vorher. Auch sahen wir von Westen eine achtköpfige Elelefantenmännerrunde das Naß ansteuern und durften dann erleben, daß sich die grauen Eminenzen ohne Neid und Streitigkeiten beim Durstlöschen verlustierten. Geht doch!






So gegen kurz vor eins kehrten wir mit der Absicht zu unsere Campsite zurück, ein ordentliches Mittagessen einzunehmen. Doch kaum hatten wir die Klappen an unserem Wagen hinten geöffnet, hatten wir auch schon wieder Besuch von einem bettelnden Schabrackenschakal, der trotz unserer mehrfachen Ermahnungen sich nicht vom Acker machen wollte. Im Gegenteil: Stoisch setzte er sich vor uns hin und wartete wie ein treudoof dressiertes Hündchen auf Nagbares aus unseren Händen. Erst wieder nach hartem Durchgreifen mittels Lärmmachens trollte er sich ins Unterholz.









Daß die Schakale so gar keine Angst und Scheu mehr vor dem Menschen an den Tag legten und alle Hemmungen an der Garderobe abgegeben hatten, lag unseres Erachtens nach 100%ig an Campgästen, die Fleisch- bzw. Essensreste nicht ordentlich entsorgt hatten oder diese sogar mit Intention den Tieren zukommen ließen. Und der gemeine Schakal ist ja kein dummer Einfaltspinsel. Eine andere Erklärung gab es für uns jedenfalls nicht und wir mußten mal wieder ob der grenzenlosen menschlichen Dummheit mächtig mit unseren Köpfen schütteln; wobei ich bezüglich Dummheit später auch noch auf unsere eigene zurückkommen werde.

Nachdem wir nun unsere mittägliche Nahrungsaufnahme absolviert hatten, wollten wir unseren kleinen Geschirrabwasch erledigen. Wurden jedoch von zwei elefantösen Gesellen an letzterem gehindert, da die Burschen sich anschickten, quer durch den Campground zu wandern, um dann an dessen mit Dickicht ausgestattetem Rand ebenfalls einen Imbiß zu sich zu nehmen. Wieder verschwanden wir flugs hinter unserem Fahrzeug, ebenso ein anderes kleines Grüppchen an Campgästen, das hinten auf der Campsite sechs oder sieben untergebracht war. Nach gemütlicher Mahlzeit schlenderten die beiden Zeitgenossen wieder vor das Wasserbassin vor dem östlichen Ablutionblock und spülten großzügig das verspeiste Blattwerk runter.




Jetzt konnten wir am westlichen Toilettenduschenküchenabwaschhäuschen endlich unser weniges Mittagsgeschirr säubern und uns anschließend wieder unseren Büchern widmen.
Zwischendurch statteten wir zwei anderen Dickhäutern einen Fotobesuch ab. Diese verlustierten sich am Wasserbassin vor dem Westablutionsblock und gaben wirklich gute Figuren zum Ablichten ab.
Die, vermutlich, vom DWNP realisierte Problemlösung der in der Vergangenheit elefantösen Inanspruchnahme der Ablutionblöcke mittels der vor diese gebauten Wasserbassins ist wirklich als sehr gute Idee zu erachten und zwar in mehrfacher Hinsicht. Denn erstens können die Campgäste die Ablutions jetzt quasi mühelos erreichen, ohne daß diese von Dickhäutern blockiert werden. Zweitens erleiden die Ablutiongebäude keine durch Elefanten verursachten Schäden mehr und drittens tragen die Wasserbassins zur geistigen Entspannung der grauen Großtiere bei. Ferner kann der gemeine Gast dann auch deren relaxtes Verhalten nutzen, um von ihnen Nahaufnahmen in Porträtqualität zu schießen. Eine Win-Win-Lösung also.






Zu einem spätnachmittäglichem Game Drive hatten wir heute keine Lust mehr und so verweilten wir buckelbreit auf unserer Campsite, die dann so gegen fünf Uhr wieder, dieses Mal von drei Elefanten, besucht wurde. Die Kerle wieder verschwunden, kam der nächste Schakal auf die Bühne und wir fingen erneut an mit Kochlöffeln und den Aluminiumtöpfen ein Konzert des Verschreckens zum Besten zu geben.






Feuer wurde heute nicht entfacht, denn auf unserem Menüplan stand für diesen Abend ein Griechischer Salat. Auch grenzenlose Fleischliebhaber, wie wir, müssen sich einmal mit Erfolg in Zurückhaltung üben, so unser heutiges Motto.
Das letzte Tageslicht war von der Natur ausgeknipst worden und so saßen wir mit unseren Funzeln an unserem Tisch und genossen das Resultat unseres Veggiedays.

Zu einem Griechischen Salat gehören unbestrittenermaßen ja auch Kalamataoliven. Diese hatten wir in großen Mengen im Superspar der Maerua Mall eingekauft und ließen, trotz des wie immer ziemlich trockenen Feta-Käses mit südafrikanischer Provenienz, den Salat schmackhaft werden.
Generell erwerben wir ausschließlich Kalamataoliven mit Steinen, und so kommt es, daß beim Verzehr der eine Daumen und der andere Zeigefinger zum Mund wandern muß, um den darin befindlichen, abgekauten Olivenkern zu entfernen.
Wohin damit, wenn in freier Natur? Klar doch, links oder rechts über die Schulter werfen, so wie am Trevi-Brunnen in Rom die Münzen rücklings geschleudert werden. Deshalb flogen nach der dritten Gabelportion unsere ersten Kerne durch die Dunkelheit ins Dickicht. Der Salat war noch nicht fertigvertilgt, als wir ein Knacken hörten. Dann abermals. Und noch einmal und dann erblickten wir im Licht unserer Lampen, daß sich ein Schakal wie ein Nußknacker in der Vorweihnachtszeit an den Olivenkernen labte. So viel im Nachgang also zu menschlicher Dummheit und unserer eigenen Teilhaberschaft an dieser.
Die Kerne der restlichen Oliven unseres Salates wurden dann sorgfältig von uns konserviert und gemeinsam mit unserem anderen Müll entsorgt. Amen.

Auch heute gingen wir zeitig in die Heia, denn der nächste Tag sollte uns bis zum Senyati Camp bringen; also stand kein langer, aber doch ein ordentlicher Fahrtag auf unserer Agenda.
Letzte Änderung: 28 Mai 2024 14:06 von ALM.
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