Nach einer langen Pause gibt es als Ausgleich einen kompletten Tag:
26.11. The Moorings – Livingstone
Nachts gewittert es sehr stark. Ich bin hin- und hergerissen, ob wir nicht besser in die Fahrgastzelle wechseln sollten, aber Christian ist so im Halbschlaf, dass ich davon absehe. Da ich auch darüber einschlafe, wird es nicht allzu lange gewesen sein.
Der Einsiedlerkuckuck weckt uns mit seinem eintönigen monotonen Sound zum Beginn der Dämmerung.
Der Nachtwächter sitzt noch auf seinem Platz, als wir zum Duschen gehen. Anschließend kümmert Christian sich um Tee und Kaffee, während ich das Gepäck sortiere. Der Einsiedlerkuckuck liefert die musikalische Untermalung dazu.
In einem Reisebericht habe ich von einem Frauenprojekt gelesen, dass sich auf dem Farmgelände befinden soll. Ich frage eine Angestellte, wo es ist. Leider geht sie davon aus, dass heute keiner da ist. Dennoch erklärt sie mir den Weg.
Sie behält Recht, es ist keiner da.
So machen wir uns auf den Weg nach Livingstone.
Bye, bye Morrings
Die T 1 ist ohne größere Schlaglöcher, und auch der Verkehr ist angenehm.
Hinter Monze fahren wir viel entlang grüner Wiesen, die mit Büschen und Bäumen durchsetzt sind. Zwischendurch gibt es kleinere Ansiedlungen kleine Weiler mit bunt bemalten Häusern, die schon im Land der Tonga liegen.
Am Straßenrand sind immer wieder Verkäufer. In die Gegenrichtung fahren viele LKWs, gefühlt mehr als in unsere Richtung.
Bei Muzoka sollen laut dem Hupe Reiseführer viele ungewöhnlich große Termitenhügel sein. Das fällt uns jedoch nicht auf, vielleicht, weil wir uns angeregt darüber unterhalten, wo wir in Livingstone übernachten und was wir dort machen wollen.
Die Victoria Wasserfälle wollen wir nicht besuchen, da wir sie bereits 2008 gesehen haben und sie um diese Jahreszeit nicht so eindrucksvoll sein sollen.
In Choma sind viele Leute unterwegs.
Spar gibt es auch in Sambia fast überall
auffällig sind die meist in gutem Zustand großen Pkws
Etwas später passieren wir einen Checkpoint für Maul- und Klauenseuche an. Wir müssen nur unsere Hände waschen, dann können wir weiterfahren.
Nachdem wir Kalomo hinter uns gelassen haben, wird es ruhig. Uns begegnen nur wenige Rinder und Menschen.
Ca. 25 km vor Livingstone werden wir auf eine Gravelroad abgeleitet. Es sieht so aus, als ob hier eine neue Mautstelle errichtet wird. Ungefähr 3 km müssen wir der schlechten Gravelroad folgen, dann erreichen wir wieder die Teerstraße.
Wenige Kilometer weiter stehen wir an einem Checkpoint an. Es geht, wenn überhaupt, immer nur im Schritttempo um eine Fahrzeuglänge voran. Wahrscheinlich werden die LKWs auf eine separate Spur gelotst, um sie zu kontrollieren. Nachdem der erste Autofahrer sich traut, zu überholen und vorbeizufahren, machen wir es ihm nach und erreichen mit kurzer Verzögerung Livingstone.
Bevor wir zur Maramba River Lodge fahren, kaufen wir bei Shoprite ein.
Auch hier ist alles schon auf Weihnachten ausgerichtet
Da wir unseren Stellplatz frei wählen können, schauen wir uns zu Fuß die Campsites an. Wir entscheiden uns für Campsite „H“, von der man ein wenig auf den von Hyazinthen bewucherten Fluss sehen kann.
Beim Kaffee behalten wir das Flussbett im Auge, aber bis auf ein African Jacana tut sich nichts. Auch der Waran, der uns bei Ankunft über den Weg gelaufen ist, lässt sich nicht mehr blicken.
Wir gehen um Pool, da wir eine Abkühlung notwendig haben. Wir haben das richtige Timing (hatte nur mein Handy bei, das nur für "Alibi"-Aufnahmen taugt
):
Der Eli scheint mit den Hyazinthen nicht so zufrieden zu sein
Die Palmen sehen sehr hübsch aus, sind aber nicht ungefährlich: während wir baden, fällt eine Palmfrucht in den Pool.
Wir unterhalten uns mit einem Pärchen, die die VicFalls gestern besucht haben. Sie bestätigen unsere Vermutung, dass die VicFalls momentan nicht sehr eindrucksvoll sind.
So lässt es sich prima aushalten
Als wir zur Campsite zurücklaufen, treffen wir auf die Wachmänner. Sie wollen nicht, dass wir am River lang gehen. Christian scherzt und meint, wir sind auf der Suche nach der „bush toilet“. Sie lachen, aber weisen uns darauf hin, dass wir nicht am Fluss entlang gehen sollen.
Der Verkehrslärm dringt immer noch zur Campsite herüber, vermischt mit dem Zirpen der Zikaden, der „work harder“-Rufe der Kapturteltaube und dem monotonen Singsang des Einsiedlerkuckucks. Christian sieht, wie Kakerlaken auf dem Grill und über den Tisch huschen. Ausnahmsweise bin ich froh, diese „Sichtung“ nicht zu teilen.
Zum Abendessen gibt es Gegrilltes (keine Kakerlaken
). Die Beleuchtung am Tisch ist gut und sogar die Insekten wie Käfer verschonen uns. Nach dem Essen könnte ich sofort einschlafen, war wohl ein Cocktail zu viel. Christian löscht das Feuer, und wir gehen duschen. Danach kann ich endlich in Morpheus Arme sinken.
Übernachtung: Maramba River Lodge, 280 ZMW
Tageskilometer: 307