24.11. Teil II
Wir kommen gut voran, aber die Strecke zieht sich.
Eins der wenigen Fotos, die ich zwischen Chipata und Nyimba gemacht habe
Uns kommen heute öfter Polizei und Ambulanz entgegen, so auch erstere kurz nachdem wir eine Baustelle passiert haben, wo ein Auto in einen Graben gerutscht ist.
Wenig später werden wir Zeuge, wie ein Motorradfahrer ohne seine Geschwindigkeit zu verringern zwischen zwei Ziegen auf der Straße durchfährt. Sie – und er- haben Glück, dass sie in entgegengesetzte Richtungen losrennen, denn sonst hätte es auch für ihn schlecht ausgehen können.
Ein Hund hatte kein Glück, er liegt überfahren auf der Straße.
Als uns der Magen zu sehr knurrt, halten wir am Straßenrand, um etwas zu essen. Bis auf grasende Rinder, Radfahrer und Autos bleiben wir ungestört.
In Nyimba fragen wir bei der Thula Lodge nach einer Campingmöglichkeit. Auf dem Hof könnten wir uns für 50 ZMW/pro Person hinstellen. In einer Baracke – Haus oder Hütte kann man es nicht mehr nennen – ist die Dusche. Einen Duschkopf gibt es nicht. Die Toiletten sind über den Hof beim „Restaurant“. Wir geben dem Angestellten Bescheid, dass wir noch was anderes anschauen und gegebenenfalls zurückkommen.
Die Taitana Lodge macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck, aber wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass die besten Zeiten wohl vorbei sind.
Wir können uns auf eine halbwegs freie Fläche zwischen den Bungalows stellen. Die etwas mürrisch wirkende Angestellte schließt uns ein Zimmer auf, dessen Bad wir nutzen können.
Wir amüsieren uns, als zwei (!) Angestellte den Ventilator von einem Bungalow in einen anderen schieben.
Nummer 5 lebt!
Den restlichen Nachmittag vertreiben wir uns mit lesen. Unser Camper erregt bei den Kindern der Umgebung Aufsehen. Sie kommen an den Zaun, manche wollen uns Mangos verkaufen, andere betteln. Da die Mangos nicht reif aussehen, kaufen wir ihnen keine ab. Später ärgere ich mich, dass wir ihnen nicht ein paar abgekauft haben, damit sie einen kleinen Verdienst haben, wir hätten sie unterwegs jemanden schenken können.
Ich sehe mich ein wenig in der Anlage um:
Frangipani?
Die Häuser hinter der Lodge wirken passabel.
Christian bestellt sich bei der Köchin (die Angestellte vom „check-in“ ist nicht zu sehen) ein T-Bone Steak mit Pommes. Die Verständigung ist nicht ganz einfach, da sie kaum Englisch spricht. Ich bestelle nichts, mir reicht eine Scheibe Toast.
Nach ca. 1 h bringt die Köchin das Essen, das mit Folie abgedeckt ist.
Das lange Warten hat sich nicht gelohnt: das Steak besteht fast nur aus Knochen und Knorpel und alles ist zu viel gesalzen. Beim Bezahlen überrascht uns die Köchin positiv, als sie Christian von den 60 ZMW 10 ZMW zurück gibt, da das Essen nicht wie wir verstanden haben 55 ZMW sondern nur 45 ZMW kostet.
Der Sicherheitsdienst schaltet mit Beginn der Dämmerung an jedem Bungalow die Außenbeleuchtung ein. Der (Lkw-)Verkehr lässt langsam nach, so dass wir gut die quakenden Frösche und Laute anderer Tiere vernehmen können.
Als ich das Licht im uns zur Verfügung gestellten Bungalow anmache, huschen zwei Kakerlaken aus dem Bad kommend ins Zimmer.
Mangels Alternativen gehe ich auf Toilette, aber aufs Duschen verzichte ich. Mein Ekel ist so groß, dass ich mir am Camper die Zähne putze. Was bin ich froh, dass ich mich gegen eine Übernachtung im Bungalow entschieden habe. Kurzzeitig hatte ich mit dem Gedanken gespielt, da im Hupe Reiseführer saubere Bungalows ab 35 USD aufgeführt sind.
Wir gehen früh zu Bett.
Übernachtung: Taitana Lodge, 200 ZMW
Tageskilometer: 377