Hallo liebe Fomis,
danke an alle DankedrückerInnen und KommentatorInnen
, ich melde mich noch (versprochen), aber im Moment stresse ich mich, damit der Bericht möglichst bis zum 1. Advent fertig wird. Okay, das klappt sowieso nicht
, aber ich gebe mir wenigstens Mühe.
03.10.: Geocaching in Sambia
Unser Nachbar im Wildlife Camp hat einen Metzger in Mfuwe genannt, bei dem er Fleisch kauft. "Wenn du reinkommst, ziemlich am Ende rechts, rotes neues Haus!" Wir fahren erneut in den Ort. Auf dem Markt kaufe ich Tomaten, Paprika, Aubergine und Zwiebeln für „Reis mit Scheiß“ zum Abendessen. Erstaunlicherweise hat der Metzger nicht nur Fleischwaren, sondern außer Wein aus Südafrika sogar Chips für Herbert! Entlang der „Dorfstraße“ wird nicht nur verkauft, sondern auch gearbeitet: Friseure, Fahrrad- und andere Reparaturwerkstätten. Wir inspizieren einen tiefen Dorfbrunnen und eine Schreinerei und dürfen bereitwillig fotografieren.
Stolze Besitzer eines selbst gemauerten Brunnens
Schuhsalon
Barbier
Schreiner mit ihren Arbeitsergebnissen
Dieses Stockbett hält ewig
Er gibt der Couch den letzten Schliff
Danach machen wir uns auf den Weg zum Croc Valley Camp, in dessen Nähe ein Geocache versteckt sein soll. Herbert findet ihn in einem Leberwurstbaum und ist sehr zufrieden mit sich, weil er nun Sambia seiner Länderliste hinzufügen kann.
Found it!
Der Empfang im Croc Valley dagegen ist zum Abgewöhnen. Der Manager behandelt uns, als wollten wir ihn betrügen, obwohl wir ihm den Voucher vorlegen. Erst nachdem er seine Buchhaltung ausgiebig konsultiert hat, dürfen wir auf den Campingplatz. Leider sind alle Stellflächen am Luangwa belegt und für uns nur noch ein Platz im Hinterhof frei. Die frühzeitige, gezielte Buchung „Platz am Flussufer“ hat sein Hirn nicht erreicht. Positiver Effekt, wir haben viel Schatten und sogar Elektrizität, um den Kühlschrank zu füttern. Jetzt sitze ich auf unserem Platz und vervollständige das Tagebuch. Es soll heute Nachmittag Strom und damit Internet geben, dann können wir endlich eine Nachricht nach Hause schicken. Morgen starten wir auf die lange Rückreise Richtung Kasane.
Wir setzen uns eine Weile ans Flussufer und schauen der Herde Hippos zu. Da ist was los! Lautstark wird jeder Fleck des klein gewordenen Reviers verteidigt. Wenn nicht bald kräftiger Regen kommt, wird es sehr eng für die aggressiven Klopse. Das Internet klappt nicht, obwohl Herbert sehr viel Geduld zeigt. Zum Abkühlen verschwindet er im Pool, der seiner Ansicht nach der größte und sauberste dieser Reise ist. Ich verteidige unterdessen unser Hab und Gut gegen die Affen.
Unerwarteter Besuch gleich hinter unserem Stellplatz
Attraktion im Camp ist die ansässige Herde Hippos
Schönes Motiv: Das Bett des Luangwa
04. 10.: The Old Petauke Road ist eine Herausforderung
Anstatt 240 km über besten Asphalt wollen wir bis Petauke den 170 km langen Hardcore-Track fahren. Der Hupe-Reiseführer schreibt, dafür seien von Petauke bis ins Luangwatal 6 – 7,5 Stunden erforderlich. Zu betonen ist, dass es in dieser Richtung im Wesentlichen abwärts geht, während wir stetig bergauf fahren müssen. Ein Unterschied, wie wir noch feststellen werden. Am Anfang ist die Strecke gut gepflegt, doch sobald wir die Lodge-Gegend hinter uns lassen, wird es ruppiger. Der Boden in dieser Gegend besteht aus Lehm, der beim Befahren in nassem oder feuchtem Zustand zu überdimensionalen Würsten geknetet wird. Dazwischen sucht sich das Wasser blöderweise seinen Weg quer und hinterlässt zum Teil tiefe „Canyons“. Die Flussdurchfahrten schaffen wir ohne große Probleme.
Umleitung
Sie sind alle trocken, jedoch mit steilen Abhängen und einem Sandkasten an der tiefsten Stelle zum Teil herausfordernd. Wir fahren durch abgelegene Dörfer, in denen uns die Menschen zuwinken. Den Track teilen wir uns mit Waldarbeitern und ihren Gerätschaften, Frauen mit kleinen Kindern auf dem Rücken, Lasten auf dem Kopf und in den Händen. Fahrräder mit überdimensioniertem Gepäck versuchen uns auszuweichen und schwer beladene Motorräder überholen uns oder kommen uns entgegen. Als wir vor einer besonders steilen Flussdurchfahrt anhalten, sehen wir mit Entsetzen, wie auf der anderen Seite ein Motorradfahrer mit seiner Last rückwärts ins Rutschen gerät, doch schließlich schafft er es hinauf. An vielen Stellen durchqueren wir abgeholzte Wälder, in denen gearbeitet wird. Hier wird also die Holzkohle gewonnen, die in riesigen Mengen an den Durchgangsstraßen verkauft wird. Einige Felder wurden angelegt und sind bewirtschaftet.
Die Gegend ist Tsetsefliegen verseucht, die den Weg ins Auto finden, sobald wir die Tür oder ein Fenster öffnen. Jedes Mal beginnt die Jagd auf die Biester, bei der wir nicht immer Sieger bleiben, wie Stiche auf Waden und sogar Bauch beweisen. Wir sehen zwar Fallen für die Plagegeister in der Nähe von Ansiedlungen, ob sie helfen, weiß ich nicht.
Hier werden Felsbrocken unter menschenunwürdigen Bedingungen zu Kieseln verarbeitet
Dorf unter schattigen Mangobäumen
Die meisten Menschen winken uns freundlich zu
Tsetsefliegenfalle
Mittelschwerer Anstieg
Haarige Piste
Bemalte Häuser sind in dieser Gegend selten
Ein Stück massakrierter Wald
Wer verdient an dieser neuen Ackerfläche?
Inzwischen ist uns der schwer bepackte Motorradfahrer weit voraus
Hier breche ich ab, Fortsetzung folgt