THEMA: SAMBIA ist nichts für Sissys
24 Nov 2019 17:55 #573629
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  • Mabe am 24 Nov 2019 17:55
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Hei freshy,

ich lese weiter gerne mit.
Im Moment sind wir noch "auf der gleichen Tour" und ich erfreue mich an dem Bericht und an den Bildern. Da ist man glatt noch einmal unterwegs.
Erstaunlich wie ähnlich sich doch manchmal die Motive sind :-) Den ersten Blick auf den Luangwa, die Brücke, ein Kontrollposten...all das haben wir auch so festgehalten

Vielen Dank für die Mühe des Bericht schreibens

Viele Grüße
Mabe
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24 Nov 2019 18:07 #573631
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  • tiggi am 24 Nov 2019 18:07
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Hallo freshy,
ja, bei der Hitze verziehen sich die Tiere in den Schatten, aber der South Luangwa ist unser Lieblingspark. Schade, dass ihr so wenig gesehen habt! :angry:
Allerdings sind wir mehrfach im Juli und August dort gewesen, gute vier Wochen vor euch. :blink: 38° Grad hatten wir nicht, es war etwas kühler. Der Park ist voll mit Tieren, wir sahen so viele Büffel, Giraffen, Lechwe, Kudus, selbst Hyänen und Löwen am Tage. Zwischen 12.00 und 15.00 Uhr ruhen viele Tiere, aber es sind immer noch viele Vögel da. Von der Mainroad kann man nach Osten oder Westen abbiegen und tief in den Park vordringen. Es ist so schön dort. Euer Parkticket gilt auch für den Nsefu Sektor mit den heißen Quellen.
An der alten Petaukeroad sind wir dieses Jahr von den Tse-Tse-Fliegen förmlich zerfressen worden. :sick: :evil: Wir sind aus dem Grunde umgedreht.
Auch auf dem Wildlife Camp sieht man regelmäßig Giraffen, Elefanten und Löwen. Man muss gar nicht immer in den Park einreisen.
Es tut mir leid, dass ihr wenig Sichtungen hattet. :blush:
Trotzdem verfolge ich weiterhin deinen Bericht, vielen Dank dafür. :)
Übrigens zählt mein Mann auch zu der Generation 75+. Es sollte nicht eure letzte Selbstfahrertour sein, überlegt noch einmal. Was ihr alleine erlebt, erlebt ihr in der Gruppe nicht! :huh: Solange es gesundheitlich manchbar ist, fahrt, fahrt, reist! Eure Erlebnisse kann euch keiner mehr nehmen.
Und korrupte Polizisten haben nichts mit eurem Alter zu tun (schau mal in meinen Sambiabericht von 2017)
Herzlichst
Biggi
Letzte Änderung: 24 Nov 2019 18:08 von tiggi.
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24 Nov 2019 18:54 #573644
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  • bayern schorsch am 24 Nov 2019 18:54
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Hallo Ihr lieben Freshys,

durch das Treffen in Büsnau habe ich Euch persönlich kennengelernt und hab jetzt eine Vorstellung von dem, was sich hinter "freshy" verbirgt. Und weil ich ein ganz neugieriges Bürschchen bin, hab ich heute nachmittag gleich mal Euren Reisebericht von Sambia nachgelesen. :)

Vielen Dank für den offenen und schön bebilderten Bericht , auch wenn nicht alles so rund gelaufen ist, wie man sich das im Urlaub wünscht. Gestatte mir, auch kurz von unserem Grenzübertitt in Kazungula zu berichten. Zwar ist das schon etliche Jahre her und es ist auch nicht Sambia, aber das war schon auch eine heiße Sache. Wir wurden derart über den Tisch gezogen und wir waren sowas von wütend, dass wir nach unserem Urlaub an die Botschaft von Zimbabwe geschrieben haben. Und stell Dir vor - der Herr Botschafter höchstpersönlich hat an einem Nachmittag bei uns zu Hause angrufen und sich für seine Landsleute entschuldigt. Ich hab das damals in meinem RB alles genau beschrieben und von daher kann ich nur zu gut verstehen, dass man, wenn man von korrupten Beamten regelrecht überfallen wird, ganz einfach überfordert ist.

Aber egal - wir hatten eine tolle Reise, Ihr hattet Sie ebenso. Wenn einer eine Reise tut, dann hat er was zu erzählen. Und Deine / Eure Erzählungen lese ich sehr gerne.

Herzliche Grüße, es war schön, dass wir Euch in Büsnau kennenlernen durften.
der bayern schorsch
Link zu allen Reiseberichten:

Reiseberichte Bayern Schorsch
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24 Nov 2019 19:08 #573645
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  • freshy am 24 Nov 2019 19:08
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Hallo liebe Fomis,
danke an alle DankedrückerInnen und KommentatorInnen ;) :laugh: , ich melde mich noch (versprochen), aber im Moment stresse ich mich, damit der Bericht möglichst bis zum 1. Advent fertig wird. Okay, das klappt sowieso nicht :unsure: , aber ich gebe mir wenigstens Mühe.

03.10.: Geocaching in Sambia

Unser Nachbar im Wildlife Camp hat einen Metzger in Mfuwe genannt, bei dem er Fleisch kauft. "Wenn du reinkommst, ziemlich am Ende rechts, rotes neues Haus!" Wir fahren erneut in den Ort. Auf dem Markt kaufe ich Tomaten, Paprika, Aubergine und Zwiebeln für „Reis mit Scheiß“ zum Abendessen. Erstaunlicherweise hat der Metzger nicht nur Fleischwaren, sondern außer Wein aus Südafrika sogar Chips für Herbert! Entlang der „Dorfstraße“ wird nicht nur verkauft, sondern auch gearbeitet: Friseure, Fahrrad- und andere Reparaturwerkstätten. Wir inspizieren einen tiefen Dorfbrunnen und eine Schreinerei und dürfen bereitwillig fotografieren.
Stolze Besitzer eines selbst gemauerten Brunnens

Schuhsalon

Barbier

Schreiner mit ihren Arbeitsergebnissen

Dieses Stockbett hält ewig

Er gibt der Couch den letzten Schliff

Danach machen wir uns auf den Weg zum Croc Valley Camp, in dessen Nähe ein Geocache versteckt sein soll. Herbert findet ihn in einem Leberwurstbaum und ist sehr zufrieden mit sich, weil er nun Sambia seiner Länderliste hinzufügen kann. Found it!

Der Empfang im Croc Valley dagegen ist zum Abgewöhnen. Der Manager behandelt uns, als wollten wir ihn betrügen, obwohl wir ihm den Voucher vorlegen. Erst nachdem er seine Buchhaltung ausgiebig konsultiert hat, dürfen wir auf den Campingplatz. Leider sind alle Stellflächen am Luangwa belegt und für uns nur noch ein Platz im Hinterhof frei. Die frühzeitige, gezielte Buchung „Platz am Flussufer“ hat sein Hirn nicht erreicht. Positiver Effekt, wir haben viel Schatten und sogar Elektrizität, um den Kühlschrank zu füttern. Jetzt sitze ich auf unserem Platz und vervollständige das Tagebuch. Es soll heute Nachmittag Strom und damit Internet geben, dann können wir endlich eine Nachricht nach Hause schicken. Morgen starten wir auf die lange Rückreise Richtung Kasane.
Wir setzen uns eine Weile ans Flussufer und schauen der Herde Hippos zu. Da ist was los! Lautstark wird jeder Fleck des klein gewordenen Reviers verteidigt. Wenn nicht bald kräftiger Regen kommt, wird es sehr eng für die aggressiven Klopse. Das Internet klappt nicht, obwohl Herbert sehr viel Geduld zeigt. Zum Abkühlen verschwindet er im Pool, der seiner Ansicht nach der größte und sauberste dieser Reise ist. Ich verteidige unterdessen unser Hab und Gut gegen die Affen.
Unerwarteter Besuch gleich hinter unserem Stellplatz

Attraktion im Camp ist die ansässige Herde Hippos



Schönes Motiv: Das Bett des Luangwa

04. 10.: The Old Petauke Road ist eine Herausforderung

Anstatt 240 km über besten Asphalt wollen wir bis Petauke den 170 km langen Hardcore-Track fahren. Der Hupe-Reiseführer schreibt, dafür seien von Petauke bis ins Luangwatal 6 – 7,5 Stunden erforderlich. Zu betonen ist, dass es in dieser Richtung im Wesentlichen abwärts geht, während wir stetig bergauf fahren müssen. Ein Unterschied, wie wir noch feststellen werden. Am Anfang ist die Strecke gut gepflegt, doch sobald wir die Lodge-Gegend hinter uns lassen, wird es ruppiger. Der Boden in dieser Gegend besteht aus Lehm, der beim Befahren in nassem oder feuchtem Zustand zu überdimensionalen Würsten geknetet wird. Dazwischen sucht sich das Wasser blöderweise seinen Weg quer und hinterlässt zum Teil tiefe „Canyons“. Die Flussdurchfahrten schaffen wir ohne große Probleme.
Umleitung

Sie sind alle trocken, jedoch mit steilen Abhängen und einem Sandkasten an der tiefsten Stelle zum Teil herausfordernd. Wir fahren durch abgelegene Dörfer, in denen uns die Menschen zuwinken. Den Track teilen wir uns mit Waldarbeitern und ihren Gerätschaften, Frauen mit kleinen Kindern auf dem Rücken, Lasten auf dem Kopf und in den Händen. Fahrräder mit überdimensioniertem Gepäck versuchen uns auszuweichen und schwer beladene Motorräder überholen uns oder kommen uns entgegen. Als wir vor einer besonders steilen Flussdurchfahrt anhalten, sehen wir mit Entsetzen, wie auf der anderen Seite ein Motorradfahrer mit seiner Last rückwärts ins Rutschen gerät, doch schließlich schafft er es hinauf. An vielen Stellen durchqueren wir abgeholzte Wälder, in denen gearbeitet wird. Hier wird also die Holzkohle gewonnen, die in riesigen Mengen an den Durchgangsstraßen verkauft wird. Einige Felder wurden angelegt und sind bewirtschaftet.
Die Gegend ist Tsetsefliegen verseucht, die den Weg ins Auto finden, sobald wir die Tür oder ein Fenster öffnen. Jedes Mal beginnt die Jagd auf die Biester, bei der wir nicht immer Sieger bleiben, wie Stiche auf Waden und sogar Bauch beweisen. Wir sehen zwar Fallen für die Plagegeister in der Nähe von Ansiedlungen, ob sie helfen, weiß ich nicht.

Hier werden Felsbrocken unter menschenunwürdigen Bedingungen zu Kieseln verarbeitet

Dorf unter schattigen Mangobäumen

Die meisten Menschen winken uns freundlich zu

Tsetsefliegenfalle

Mittelschwerer Anstieg

Haarige Piste

Bemalte Häuser sind in dieser Gegend selten

Ein Stück massakrierter Wald

Wer verdient an dieser neuen Ackerfläche?

Inzwischen ist uns der schwer bepackte Motorradfahrer weit voraus

Hier breche ich ab, Fortsetzung folgt
Letzte Änderung: 25 Nov 2019 10:28 von freshy.
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25 Nov 2019 11:00 #573680
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  • freshy am 24 Nov 2019 19:08
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Wie versprochen ein paar Anmerkungen zu euren Kommentaren:

@Mabe:
Nun hast du mich neugierig auf euren Reisebericht gemacht. Aber lass dir Zeit, im Moment komme ich kaum zum Überfliegen interessanter Berichte. :(
@ Mzeekenya:
Ich erinnere mich gut an deinen Bericht über den Tod des Freundes Simon. So ein Verlust schmerzt lange. Eineinhalb Tage Arbeit, um ein Fahrzeug freizubuddeln - ihr müsst euch sehr zugetan gewesen sein. Ich wünsche dir trotzdem für die nächste Reise eine wunderschöne Zeit.
@tiggi:
Genau so wie du es beschreibst, hatten wir uns das Wildlife Camp vorgestellt. Doch anhaltende Hitze und Trockenheit ließen es nicht zu, dass wir einen Garten Eden vorfanden. Nur einmal querte eine kleine Eli-Herde den Platz Richtung Hide, ansonsten nichts, keine Vögel im Gebüsch, nur Affen :angry: . Auf der angehängten Karte siehst du, dass wir eine Weile im NP umhergekurvt sind, um mehr Erfolg zu haben. Es war hoffnungslos.
Route durch den South Luangwa NP
Nach der Bekanntschaft mit der korrupten Polizistin tauchte der Verdacht auf, dass nur wir unfähig sind, korrekt mit der Situation umzugehen. Nach den vielen Berichten anderer Fomis - auch am vergangenen Samstag in Büsnau - erkennen wir, dass es vielen schon so ergangen ist. Vielleicht hätten wir bei einem zweiten Vorfall angemessener reagiert.

@bayern schorsch
Wir hatten zwar nicht viel Zeit in Büsnau, um miteinander ins Gespräch zu kommen, aber zumindest lernten wir uns beim Abschied persönlich kennen :) . Mit jemandem zu kommunizieren, den man bildlich vor Augen hat, macht viel mehr Spaß :laugh: .
Ich finde es super, dass du an offizieller Stelle gegen die Zustände in Beitbridge protestiert hast. Und dann auch noch mit Erfolg! Chrissie, ebenfalls Fomi, hat berichtet, es sei für sie ein traumatisches Erlebnis gewesen. Demnach macht die Mafia an der Grenze jedoch weiter wie bisher.

Euch allen wünsche ich eine gute Woche!
Liebe Grüße
freshy
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25 Nov 2019 11:40 #573683
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  • loser am 25 Nov 2019 11:40
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Hallo freshy, das Moremi war ein Mal genauso von Tsetse belebt, wie du es oben schilderst. Zur Abwehr haben wir (allerdings am eigenen Auto) gleich bei Einfahrt alle Fenster außen mit grob fassoniertem Plastikfliegengitter abgedeckt und mit Klebeband fixiert und konnten immer mit offenen Fenstern fahren. Das war sehr robust und hielt allem Buschkontakt stand. Ich habe das ein Mal hier erwähnt und wurde gemaßregelt, dass die Autoverleiher das nicht mögen. Allerdings sind eventuelle Klebebandrückstände am Lack leicht mit irgendeiner alkoholhältigen Flüssigkeit zu entfernen.
Beim Fotografieren stört das Gitter natürlich, dazu muss man raus, ist aber mE das kleinere Übel. Zum „Personenschutz“ hilft nur feste Ganzkörperbekleidung, Schwitzen ist allemal besser als Tsetsebisse
Grüße
Letzte Änderung: 25 Nov 2019 11:41 von loser.
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