Hallo Konni und Topo,
das ist aber eine nette Überraschung, dass ihr auch dabei seid
Danke für die Komplimente
@ Topo
ob und wie man Sambia zu unserer bevorzugten Reisezeit, über den Jahreswechsel, bereisen kann.
Ich vermute, das wird nicht ganz so einfach, in der Regenzeit. Aber natürlich weiss man in der Zwischenzeit ja nie, wann der Regen tatsächlich startet. Ein kleiner Trend scheint zu sein: Das Wasser von oben kommt später, dafür (noch) heftiger als in früheren Zeiten.
Auf jeden Fall lohnt sich ein Besuch dieser Region. Wir sind ihr hoffnungslos verfallen
... und weiter geht´s ...
Montag 11.06.18
Da ich am Vorabend ziemlich viel getrunken hatte (nicht Wein, sondern Wasser
), ist es mir ein Bedürfnis, mitten in der Nacht einen Peestop einzulegen. Zu diesem Zweck haben wir immer eine kleine Kopflampe dabei, deren Licht ist absolut ausreichend für diesen Zweck. Allerdings ist die Lampe hier eigentlich nicht nötig, denn die Nacht über brennen ein paar Petroleumlampen vor der Unterkunft. Die sollen wohl den wilden Tieren zeigen, wo sich die Menschen aufhalten. Sobald ich das Zelt verlassen habe und – mehr oder weniger – im Freien stehe, höre ich ein wohlbekanntes Geräusch. Da draussen rupft ein Hippo das Gras ab! Leider ist die Nacht extrem dunkel, der Mond ist nirgends zu sehen, deshalb kann ich auch unseren „Rasenmäher“ nicht entdecken. Ich bemühe mich, so geräuschlos wie möglich zu sein. Erst als ich die Spülung betätige, verstummen die Rupfgeräusche. Sobald ich aber wieder im Zelt bin, setzt das Hippo seine Mahlzeit fort.
Kurz vor dem morgendlichen Weckruf sind wir bereits auf den Beinen, nachdem wir uns angezogen und auf den Gamedrive vorbereitet haben, genügt ein kurzes Blinken mit der Taschenlampe, schon werden wir von einem Aufpasser abgeholt und zur Main Area gebracht. Es ist wieder ziemlich kühl und Michael hat ganz freiwillig den Job des Toaströsters am offenen Feuer übernommen. Nach dem Frühstück begleitet uns Jason zum Fahrzeug. Heute Vormittag sind wir mit zwei Damen aus den USA unterwegs. Wir haben die beiden schon am Vorabend kennen gelernt und wissen, dass sie absolut pflegeleicht sind. Auf der Fahrt bestätigen sie unseren Eindruck. Sie freuen sich über jede Kleinigkeit, sei es ein Elefant, sei es ein Käfer oder einfach nur die Landschaft. Das ist ganz nach unserem Geschmack.
Zunächst fahren wir dicht ans Ufer des Luangwa. Dort entdecken wir eine Gruppe Hippos im Wasser. Dicht bei ihnen fischt eine Yellow-Billed Stork (Nimmersatt). Nicht weit entfernt bewegt sich ein kleines Croc direkt auf den Vogel zu, aber der lässt sich überhaupt nicht stören. Ich habe natürlich die Kamera am Auge, um vielleicht eine Actionszene einzufangen, aber das Croc schwimmt einfach vorbei, ohne sich um den Storch zu kümmern.
Etwas später kommen wir an eine Lagune. Hier spielt sich eine lustige Szene ab. Einige Elefanten suchen in der Lagune nach Futter. Der Boden scheint ziemlich glitschig zu sein, denn einer der Elis steht breitbeinig da und bewegt sich nur ganz vorsichtig. Mir fällt das Sprichwort ein: Wenn es dem Esel (oder Eli) zu wohl ist, dann geht er auf`s Eis
Sonst tut sich am Vormittag nicht viel. Unser Guide scheint jedenfalls nicht wirklich ein Magnet für Tiere zu sein, sorry, wenn ich das so sagen muss. An einer weiteren Lagune können wir drei Kronenkraniche beobachten, natürlich sind noch die allgegenwärtigen Pukus in der Nähe, aber viel mehr geht nicht. Zumindest lernen wir folgendes: Wenn Pukus dreimal hintereinander pfeifen, dann ist es ein „Territorial Call“, sind es aber nur ein oder zwei Pfiffe, dann beunruhigt sie etwas. Ausserdem sind Pukus nur dann nervös, wenn sie wirklich eine Gefahr erkennen. Das ist anders, als bei den Impalas, die – etwas überspitzt formuliert - auch mal in Panik vor ihrem eigenen Schatten davon laufen. Das nächste Highlight besteht aus der Kaffeepause. Etwas später fahren wir dann zum Camp zurück. Ich glaub, es wird Zeit für einen Rose‘
Als wir zum Lunch eintreffen, steigt für uns die Spannung. Der Grund: Wir werden ab morgen zwei Tage an einer Mobile Safari teilnehmen. Die Gruppe besteht nur aus vier Personen, also Ruth, ich und eben noch zwei Leute. Da wir in dieser Zeitspanne doch ziemlich dicht „aufeinander hängen“ werden, sind wir natürlich gespannt, mit wem wir es zu tun haben werden. Kurz darauf kommen diese zwei Gäste ins Camp. Wir stellen uns vor und spätestens bei den Namen „Jens“ und „Beate“ ist uns klar, dass wir die nächsten Tage in unserer Muttersprache kommunizieren können, das ist schon mal ein Pluspunkt. Beim Lunch sitzen wir ihnen gegenüber und tasten uns vorsichtig ab. Wo kommt ihr her? Wie seid ihr so drauf? Um es kurz zu machen: Die beiden leben ganz in unserer Nähe, fotografieren gerne und wenn es nach Beate geht, dann schleichen wir uns bis auf wenige Zentimeter an die wilden Tiere heran. Ausserdem waren sie bereits mehrmals in Afrika, wir merken schnell, dass die Chemie stimmt. Was für ein Glück! Wie gut wir uns wirklich verstehen, das wird uns erst in den nächsten vier Tagen bewusst, denn wir werden auch im Nsefu Camp noch zwei Tage miteinander verbringen.
Die Zeit bis zum High Tea vergeht schnell, denn wir haben noch einiges zu erzählen. Um 16:00 Uhr sind wir wieder auf der Piste. Auch am Nachmittag tut sich nicht viel. Wir können uns einer Giraffe nähern, da es nichts anderes zu fotografieren gibt, wird sie unser Top Model des Tages.
Das einzige (negative) Highlight: Beate verliert unterwegs ihren Hut, der sie schon auf allen Afrika-Reisen begleitet hat. Jetzt ist sie natürlich sehr traurig und lässt sich auch von Guide Jason nicht aufheitern. Der meint nämlich, so ein Hut kann nicht verloren gehen. Wir spekulieren inzwischen, ob staunende Touristen einen Pavian mit Safarihut, oder vielleicht sogar eine Giraffe mit einem „Deckel“ auf dem Kopf zu sehen bekommen. Oder wird vielleicht eine Hyäne Interesse an der Beute haben? Irgendwie können unsere Ideen Beate nicht wirklich heiter stimmen.
Unseren Sundowner zelebrieren wir zwar am Flussufer, die Stelle ist aber eher langweilig, damit ist auch meine Frau nicht wirklich zufrieden. Oh je, Jens und ich schauen uns an. Zwei genervte Frauen im Fahrzeug, das kann die Stimmung schon ziemlich runterziehen
Also machen wir das Beste daraus und erzählen uns ein paar lustige Geschichten, da verdrehen die Mädels zwar die Augen, müssen aber trotzdem lachen.
Inzwischen ist es dunkel geworden, auf der Rückfahrt zum Camp entdeckt unser Tracker ein Bushy-Tailed Mongoose (Buschschwanzmanguste). Leider ist das einzige Foto, das mir gelingt, ziemlich schlecht, aber ich stelle es trotzdem hier ein. Es ist für die Leser gedacht, die noch nie diese Mangustenart beobachten konnten. Für uns war es jedenfalls eine weitere Erstsichtung.
Zurück im Camp, konzentrieren wir uns auf den zweiten Sundowner, dabei werden wir kräftig von Beate und Jens unterstützt. Zumindest haben wir gesehen, dass wir auch an einem etwas nervigen Nachmittag gut miteinander auskommen, auch das ist eine gute Voraussetzung für die kommenden Tage. Wir verzichten auf einen Besuch im Zelt und bleiben gleich zum Dinner. Inzwischen haben wir alle unsere gute Laune wieder gefunden und verleben noch einen schönen Abend bei gutem Essen. Natürlich darf auch jetzt der Rose‘ nicht fehlen. Ich vermute mal, spätestens morgen sind die Bestände aufgebraucht, denn auch andere Gäste sind inzwischen auf den Geschmack gekommen. Aber eigentlich kann uns das egal sein, denn wir werden – im wahrsten Sinn des Wortes – unsere Zelte woanders aufschlagen.
Wie üblich lassen wir uns gegen 21:30 zum Zelt bringen. Jetzt werden die Sachen gepackt, denn morgen starten wir unsere Wanderung durch den Busch. Alle vier Teilnehmer können es kaum erwarten …
... wird fortgesetzt ...