Tag 22 - Samstag, 19.11.2016
Blauer Himmel und viel Sonne...etwas überraschend nach dem trüben diesigen Abend. Unser Bungalow bietet echten Luxus - auch am Morgen noch komfortables heißes Duschwasser, was wollen wir mehr...

...
Nach ausgiebigem Frühstück genieße ich, wie schon am Vorabend, das Treiben am Fluss. Karrenweise werden die Waren auf unsere Seite geschafft, überall sind kleine Boote unterwegs, die die Menschen von A nach B transportieren...kein TV könnte spannender sein....
Und dazu baumeln die Mangos und Leberwürste in Massen vor meiner Linse...

...
Während des Frühstücks schaut der Manager vorbei, ist sichtlich erleichtert, dass wir zufrieden und klaglos sind...er badet bereits in seinem Schweiß...wird wohl ein anstrengender Tag für ihn...es wird bereits fleißig gehämmert und gesägt...er ist nun mal der Manager hier...

...leider müssen wir weiter Richtung Süden...wie gerne würden wir noch einige Wochen in der Region bleiben!
Durch das lebhafte Senanga rollen wir entlang des Sambesis...von abenteuerlichen Zeiten mit schlechten Pisten sind wir weit entfernt...eine kaum befahrene Asphalt-Autobahn bringt uns zügig weiter...
...Solarplatten und SAT-Schüsseln wirken wie Fremdkörper hier in der Einöde...gibt es aber an der hinterletzten Hütte...

...
Hier muss ich gestehen, bin ich sehr schlecht vorbereitet...war halt ein spontaner Entschluss, über Mongu zurückzufahren...
...hatte keine Ahnung, dass die Brücke fertig ist...das altersschwache Schild "Sikuka Pontoon" überrascht uns im dösigen Dahineiern...scharfer Einschlag nach rechts, mal schauen, ob dort was stattfindet...nöö, dort sitzen nur ein paar Jungs, die uns weiter Richtung Brücke weisen...puuh...wie peinlich...
Ja, einige Kilometer weiter macht die Straße eine weite Rechtskurve und die Sioma Bridge taucht auf...wie ein Fremdkörper in der kargen Landschaft liegt die neue Betonbrücke vor uns...seit 6 Monaten in Betrieb...und auch ( oder überwiegend ) eine komfortable Fußgängerbrücke...
...ist schon ein Kontrast...
Wir stoppen natürlich, der Sambesi hat extrem wenig Wasser, Sandbänke und schwarze Felsbrocken...es braucht nicht viel Phantasie, sich vorzustellen, was hier in der Regenzeit abgeht...

...
Wenige Kilometer südlich der Brücke passieren wir die Ngonye Falls, ein netter Ort am Fluss, wo wir gerne übernachten würden...leider treibt uns die Zeit...Sch...

...
Aber besichtigen wollen wir die Fälle natürlich, halten vor dem Office und bezahlen den Eintritt ( weiß nicht mehr den Preis, aber nicht teuer ).
Ohne Guide geht hier nichts...allein dürfen wir nicht los, ist aber im nachhinein ok, er kennt die guten Aussichtspunkte und führt uns sicher durch die felsige Landschaft. Bin immer wieder erstaunt, mit welcher Leichtigkeit die Menschen hier durch ihr Land laufen...wir sehen immer etwas mühselig stolpernd aus, um ihnen zügig zu folgen...geht nur mir das so?
Die Aussichten auf die Fälle sind natürlich zu dieser Jahreszeit nicht spektakulär, aber trotzdem beeindruckend. Auf meine Frage, wie der Wasserstand denn zum Ende der Regenzeit sei, antwortet er: "Es gibt keine Fälle mehr"...die obere Etage der Fälle ist der Wasserspiegel...eine einzige gigantische Stromschnelle...whow...mit etwas Phantasie kann ich es mir vorstellen, hier muss die Post abgehen...hat vielleicht jemand das mal gesehen und fotografiert? würde mich sehr über Bilder freuen...

...
Mit dem festen Vorsatz, hier mal zu einem höheren Wasserstand hinzureisen, latschen wir langsam zurück zum Parkplatz...es ist drückend, der Himmel zieht sich zu...
...ja, wir kennen uns aus mit Nässe in Sambia....es ist Ende November, die Regenzeit meldet sich an und wir sind froh, diesmal Sambia früher bereist zu haben...der Himmel sieht bereits Mittags bedrohlich aus...

...die Luftfeuchtigkeit bei völliger Windstille anstrengend...
Zurück am Office schauen wir uns noch etwas um, entdecken haufenweise Krokodilhäute und Leopardenfelle...
andere Touristen checken gerade ein...wir gehen raus zum Fahrzeug und...schaue in "unseren" LC...da liegt nicht mein Zeug drin...hier steht ein LC identisch zu unserem von Bushlore...gleiche Farbe, alles identisch...ich stehe vor dem falschen Fahrzeug...

..mmmh, doch nicht identisch, es ist kein V8...

...
Die anderen Touris sind Schweizer, auch bei Bushlore für 5 Wochen gemietet und gerade am Anfang der Reise....ich beneide ja normalerweise jeden heftig, der am Anfang seiner Reise steht, aber Ende November auf dem Weg Richtung nördliches Sambia...nöö...hatten wir letztes Jahr...kann seeehr feucht werden...wir sind froh, bisher so trocken durchgekommen zu sein...
Aber natürlich geben wir ihnen eine Visitenkarte von 'Roy´s Kafue Campsite', denn sie wollen in den Kafue und dort sind sie in jedem Fall erst mal gut aufgehoben...
Von den beiden hören wir zum ersten Mal, dass es große Probleme mit LKW´s am Grenzübergang Kazungula gibt, ca. 500 - 700 LKW stehen dort, wegen der Probleme mit dem Niedrigwasserstand des Sambesis ist die Frequenz der Fähren geringer, es staut sich über viele Kilometer.
Weiter Richtung Sesheke haben wir immer wieder tolle Ausblicke auf den Sambesi mit kleinen Dörfern links und rechts. Immer mal wieder halten wir an, machen Fotos oder schauen einfach nur...ein anderes Fahrzeug überholt uns immer wieder, hält jedes mal an, ob alles in Ordnung sei...Unesco und irgendwas mit Forest wildlife auf den Türen...sehr aufmerksam...

...
Am späten Nachmittag sieht es doch sehr nach Regen aus, aber es bleibt trocken...die Regenzeit steht definitiv vor der Tür und wir sind happy, diesmal früher hier gewesen zu sein...

...
Da wir unsere Reise ja weitgehend spontan planen, überlegen wir kurz vor Sesheke, wie es weiter gehen soll. Noch einmal in Katima Mulilo übernachten? Keine Tiere dort und das bringt die Entscheidung...wir werden noch einmal in Senyati übernachten und dann Richtung Elephant Sands...ist zwar sehr touristisch, aber zumindest gibt es dort ein Wasserloch und etwas zu gucken auf dem Weg nach Jo-burg...

...
In Sesheke regnet es spontan und sturzbachartig...wollen unsere letzten Kwachas sinnvoll loswerden...gehen in einen Laden, bekommen Brot, Bier und Wein zu sehr guten Preisen, der Rest geht in den Tank...diesmal gibt es Diesel ohne Limit.
Die Grenzübergänge Sesheke und Katima Mulilo sind schnell abgehakt, unsere Entscheidung für Senyati führt allerdings dazu, dass wir kurz vor Dunkelheit dort ankommen. Das Camp ist wieder nur halb gefüllt, wir bekommen sogar unseren Platz von der Hinreise.
Wir sind einfach spät dran, haben Hunger, sind echt schlecht sortiert...einige Elefanten stehen am Wasserloch, aber auch wieder lautstarke Touristen...es törnt hier definitiv ab, wenn man aus Sambia kommt, deshalb ziehen wir uns frühzeitig zurück...sind auch müde...können Senyati diesmal nicht wirklich nutzen und ist ehrlich gesagt heute Abend auch nur ein Übernachtungsplatz...