Tag 16 - Sonntag, 13.11.2016
Das Frühstück darf heute Morgen seehr gemütlich ausfallen, wir haben alle Zeit der Welt und genießen ein letztes Mal den Ausblick auf die Flussschleife...
...wir sind gespannt auf das Zikomo Safari Camp, letztes Jahr standen wir dort vor einem geschlossenen Camp mit Notbesetzung und strömendem Regen, heute begleitet uns Sonnenschein und die Gewissheit, dass das Camp noch geöffnet ist. Vor unserer Abreise hatte ich das Camp kontaktiert...sie teilten uns mit, dass erst am 20. November Saisonende sei, also in wenigen Tagen. Wir sollen einfach kommen...das klappt schon...
Während wir zusammenpacken, kann ich meine Augen nicht von unseren südafrikanischen Nachbarn lassen...was für eine Show...
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Sie bereitet ihrem Mann die Spiegeleier am Küchenanhänger zu...steht dort wie Audrey Hepburn in einem Hollywood-Schinken...zum Schreien...
...schick zurechtgemacht mit Schürze, Strohhut und Handschuhen...sieht man auch nicht so oft beim Campen...
Bevor wir starten, geht´s noch mal zur Rezeption, hier gönnen wir uns ne´ kalte Cola und erfahren zufällig die Verwandtschaftsverhältnisse von 'Ginger' und seinen Eltern...neben der Inhaberin steht dort ein Tourguide ( und/oder Inhaber ) einer anderen Lodge, der die Tiere in der Umgebung offensichtlich sehr gut kennt...interessanter Abschluss...
Schnell sind wir an der Dorfstraße und decken uns im Supermarkt wieder mit eiskalten Getränken ein...
Den Einstieg in die Piste Richtung Nsefu Sector und Zikomo Safari Camp am Ortsende kennen wir noch vom letzten Versuch, hier standen wir damals nach wenigen Kilometern vor einem reißenden Lupande River...Durchfahrt bestenfalls mit einem U-Boot möglich...wir mussten den Umweg weiter Richtung Chipata nehmen...
Diesmal alles kein Problem, ein sandiges Flussbett erwartet uns und auch die 2. Flussquerung des Msandile River ist staubtrocken...lediglich ein LKW und Sand schaufelnde Männer blockieren die Durchfahrt, machen aber schnell Platz...
Mehrere Dörfer folgen, deren Grenzen ineinander übergehen...dann verschwinden die Hütten allmählich und das Miliyoti Gate wird vor uns sichtbar. Links geht es ab zum Zikomo Camp, hier standen wir vor 1 Jahr vor einer grünen, unübersichtlichen Ebene, die gefährlich sumpfig aussah, wir wählten die Zufahrt direkt hinter dem Gate.
Heute erwartet uns eine knüppelharte Piste...völlig andere Landschaft...lediglich das letzte Stück an der Lagune entlang hat Ähnlichkeiten mit der Szenerie der letzten Reise...unglaublich, was die paar Wochen ausmachen...
Wir erreichen das Camp und parken direkt vor der Rezeption...schön ist es hier...viel Schatten spendet bei dieser höllischen Hitze etwas Kühlung...
Wir werden herzlich begrüßt und direkt in die Camp-Regularien eingewiesen...kleiner Pool, Essen möglich mit Vorbestellung, Internetzugang usw., hier gibt es fast alles, was man so braucht mitten in der Wildnis...
...die kleine Internet-Plattform funktioniert ganz ok...
Das Camp ist nicht groß, insgesamt vielleicht 6 campsites, aber nur spärlich belegt...2 Fahrzeuge mit NL und ZA-Kennzeichen belegen jeweils eine site, wir können also wählen und entscheiden uns für eine schattige Stelle mit kleiner Überdachung ganz am Rand...tolle Lage hier...
Ein Mitarbeiter begleitet uns auf dem Trampelpfad zwischen Campsites und Lodge, es geht an einigen nicht belegten Hütten vorbei, diesen Weg hier in der Wildnis möchte ich im Dunklen nicht unbedingt laufen...extrem unübersichtlich...
Auf meine Frage diesbezüglich erzählt er, dass Elefanten häufig diese Passage kreuzen, um zum Flussbett zu gelangen...auf keinen Fall anleuchten...
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Der Manager berichtet später, dass gestern Abend direkt vor der Lodge am kleinen Wassertümpel mehrere Löwen gelegen haben...überhaupt seien viele Löwen in der Umgebung...sagt er breit grinsend...wir sollen vorsichtig sein...
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Das Waschhaus besteht aus einigen Schilfwänden mit Zugängen zu jeweils einer Toilette und Dusche...natürlich alles ohne Türen...
...und Affen beäugen uns auch direkt als potentielle Beute....
...diesen Spiegel mögen vor allem die Affenladies...
Nach dem check-in rollen wir über die Zufahrt zu unserer Campsite, was für eine Aussicht...allerdings hat auch hier der Luangwa River kaum Wasser, die wenigen Pfützen sind noch weiter entfernt als im Wildlife Camp...
So steht der LC richtig gut...Manni baut das Camp auf, während ich das gesamte Gelände erkunde...es ist inzwischen Mittag und lähmend heiß...die großen Hütten für die Gäste der Lodge ziehen sich doch über eine größere Fläche und scheinen noch gut besetzt...der kleine Pool ist in niederländischer Hand...die beiden Fahrzeuge im Camp scheinen zusammen zu gehören...
Den restlichen Tag werden wir im Camp verbringen und die Aussicht genießen, vielleicht haben wir ja Glück und müssen nicht viel für tolle Sichtungen tun...
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Stinkefaul verbringen wir den Nachmittag, aber außer einer Giraffe, zahlreicher Gazellen mit Jungtieren, die direkt vor der Lodge grasen, sowie einer Warzenschweinfamilie schaut niemand vorbei...egal...es ist sehr entspannt hier...
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Ich erkunde alles zu Fuß...sowohl auf der Lodge-Seite als auch hier spenden überwiegend Leberwurstbäume den Schatten, habe noch nie so viele und mächtige dieser Art gesehen...
Der Rest unserer Wassermelone muss weg...ein junger Mann ( unser Platzwächter, den wir alles fragen können...
... ) leistet uns kurz Gesellschaft und fragt, ob er die Melonenkerne haben kann, Saat ist Mangelware hier...er bekommt das ganze Stück, ist eh´ nicht mehr viel und so kann er sich die Kerne heraus pulen...
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Auch er redet von den vielen Löwen hier, jeden Abend tauchen sie irgendwo um´s Camp herum auf und laufen auch gerne mittendurch...er verspricht, heute Nacht sehr aufmerksam zu sein...
Die Sonne senkt sich, Wolken ziehen auf...es sieht irgendwie nach Regen aus...naja, die Natur würde es freuen...
...das Zikomo-Problem mit dem Internet...wo ist es denn...?...
Nachmittags starten mehrere Tour-Fahrzeuge vollbesetzt mit Touristen Richtung Flussbett zu einem Night-Drive...das möchten wir Morgen auch in Angriff nehmen...aber heute ist nur Faulenzen angesagt...
Noch vor Einbruch der völligen Dunkelheit schaffen wir das Abendessen incl. Spülen...irgendwie hat mich das ganze Gerede über Löwen doch etwas nervös gemacht...im Dunklen möchte ich auf diesem unübersichtlichen Platz nicht unbedingt herumlaufen...der Busch beginnt unmittelbar hinter dem Waschhaus...
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Die Tourfahrzeuge kommen zurück, weit sind die Motoren zu hören...auch unsere Nachbarn waren dabei und sind begeistert...es soll hier ja eine "Leoparden-Garantie" geben, Sichtungen sind sehr wahrscheinlich...auch sie hatten Glück und konnten einen beobachten...
Beim Bezahlen der Tour zeigt sich wieder das Zikomo-Problem mit dem Internet-Zugang...der Manager kommt direkt ins Camp und hält das Lesegerät in die Luft...hier soll der beste Platz für einen Empfang sein...ok, er sollte es wissen...
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Wir sitzen noch länger draußen...eine faszinierende Geräuschkulisse...den Lichtkegel des Wachmannes sehen wir ständig herumschwirren, er schaut immer mal wieder bei uns vorbei und leuchtet die Umgebung ab..."no lions up to now"...ich beneide ihn nicht...
Zähne putzen am Auto und schnell ins Dachzelt...nun kann hier bis Morgen früh herumlaufen, was will...
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