THEMA: Reisebericht Sambia - 2. Versuch - November 2016
07 Mär 2017 00:45 #466844
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Tag 8 - Samstag, 05.11.2016

Am Morgen sind unsere Nachbarn früh auf und haben ihre Habseligkeiten im kleinen Unterstand des Camps mit Tisch und Bank aufgebaut. Ok, sollen sie ihn allein nutzen, sie haben schließlich außer kleiner Iglu-Zelte keine Campingausrüstung dabei...
Leider verhalten sie sich weiterhin sehr merkwürdig, keiner schaut herüber, kein Blickkontakt, kein 'Hallo' oder 'Guten Morgen'....naja... :(
Wir stehen direkt neben dem noch warmen Lagerfeuer, das sie mangels Kocher schließlich zum Erwärmen ihres Frühstücks nutzen ( Dosenbohnen und noch mehr Dosenbohnen... ;) ... ).
Im Vorbeigehen erhaschen wir einen kurzen Blickkontakt und zumindest 2 von den Jungs werfen uns ein kurzes Lächeln mit 'Good morning' zu, aber das war es auch schon wieder...was soll´s... B)
Heute werden wir einen entspannten Tag im Park verbringen, der einzige Termin in unserem Kalender ist wieder heute Abend mit den Flughunden. Der Park soll ja sehr wenige und scheue Tiere aufweisen, wir machen uns keine Hoffnung, tagsüber bei der Hitze einige davon zu sehen... :(
Plötzlich kommt völlig aufgeregt unser Camp-Attendant angerannt, wir sollen sofort mitkommen zum Rand des Camps...schnell...schneller...
Das Camp liegt direkt an einer weiten Ebene, die den Kasanka River beidseitig umschließt. Dort vorbei schlängelt sich die Camp-Ausfahrt, die wir ein Stück hinter ihm herlaufen...

Und da ist das Objekt der Aufregung: ein Elefant!...direkt unter dem Pfeil ist er als kleiner dunkler Punkt erkennbar.... B) Der ältere Attendant ist voller Freude, uns diesen einzigen Elefanten hier in der Umgebung des Camps zeigen zu können und völlig stolz... B) ...er sei sehr selten zu sehen und "we are very lucky..." :)
Unsere Camp-Nachbarn schauen etwas enttäuscht aus der Wäsche, dass hier so ein Aufheben um einen Elefanten in der Ferne gemacht wird und schlurfen zurück ins Camp...


Ich bleibe irgendwann allein zurück und gehe den Fahrweg entlang Richtung Wasser, schaue nur wenige Minuten in der Gegend herum und da ist der Elefant weg, wie eine Erscheinung ist er in kürzester Zeit spurlos verschwunden... :( ....schade, wollte noch ein paar Fotos machen...
Unser Frühstück ist eh´ beendet und wir beschließen Richtung Luwombwa Fishing Lodge zu fahren, also mal die westliche Seite des Parks erkunden.
Glücklicherweise gibt es im Camp kaum Tsetsefliegen, nur bei den Fahrten durch den dichten Busch sind es ein paar mehr, aber weit entfernt von einer Plage... :)

Ereignislos schlängelt sich die Fahrspur durch die Fläche, wie befürchtet sind außer ein paar Vögeln und Gazellen in der Ferne keine Tiere zu sehen...was soll´s...zumindest ist es herrlich ruhig hier... :)
Die Lodge liegt direkt am Luwombwa River und macht einen netten, einfachen Eindruck.

Es kommt jemand vom Personal und spricht kurz mit uns, aber wir wollen ja nur etwas herumschauen...alles ok...
An der Zufahrt zum Fluss liegen ein paar unbenutzt aussehende Boote und ein Ponton, der bei diesem niedrigen Wasserstand anscheinend selten zum Einsatz kommt.

Außer einiger Fische und Libellen ist nichts Lebendiges sichtbar.
Ein Stück den Fluß entlanglaufend erreichen wir eine kleine Aussichtsterrasse mit Blick auf´s Wasser. Hier "lümmeln"... B)... sich 2 ältere Herren mit Kamera und einigen Bierchen durch die Mittagszeit. Ist bestimmt ein netter Ort für den Abend und es soll nach ihrer Aussage ein guter Ort für Birdwatching sein.

Wir haben weder Eile noch Ziel, so rollen wir einen offensichtlich selten benutzten Weg nördlich am Luwombwa River entlang, im Schritttempo geht es durch den teilweise sehr dichten Busch, manchmal öffnet sich dagegen die Landschaft zu einer weiten Ebene um den Mulembo River herum. Dort gibt es auch mal kleine Lagunen, aber nur sehr scheue Tiere. Ein großer Leguan springt direkt bei unserer Ankunft ins Wasser, Vögel sehen wir nur in weiter Ferne...




Irgendwann biegen wir rechts auf einen schmalen Weg und lassen den Fluss hinter uns, fahren auf Chikufwe zu, eine weite Ebene öffnet sich vor uns...




Die gesamte Fläche ist mit hellgrauen Termitenhügeln bedeckt...


...mit Blick auf die Uhr rollen wir zurück Richtung Camp, heute kochen wir vor der "Flugshow", da wir garantiert wieder erst im Dunklen zurückkommen.


Unsere Nachbarn im Camp sitzen herum und machen nichts....merkwürdig ist auch, dass 2 Zelte, obwohl unbeaufsichtigt, halb geöffnet sind...das bleiben sie auch, während wir kochen.... :(
Verstehe ich nicht, sie wirken nicht wie Touristen und sollten doch eigentlich wissen, was so alles ins Zelt krabbeln kann.
Manni erzählt ihnen vom Geschlängel und Gekrabbel gestern Abend, sie reagieren cool, danke...und ändern erst mal nichts.
Aber nach 10 Min. schließt zumindest einer der Jungs sein Zelt.... B)
Nach Spaghetti mit roter Soße spülen wir, das wird eine Punktlandung, um 16 Uhr sind wir mit dem Pflichtprogramm fertig und starten Richtung Fibwe Hide... :)
Die Orientierung fällt heute leichter, finden direkt zum Parkplatz des Fibwe Hides...es ist wesentlich voller als gestern, der Lautstärke nach zu urteilen ist der Hide brechend voll, auch auf der Wiese ist wesentlich mehr los...unser bewaffneter guide heute ist unser "Berater" von gestern am BBC Hide....er bekommt auch eine kleine Flasche Wasser... ;) ...und erzählt, dass die Flughunde tagsüber überwiegend in Büschen und nicht in Bäumen hängen...
Es kommt auch einer unserer Camp-Nachbarn, der allein wesentlich gesprächiger ist als in der Gruppe, und lüftet das Geheimnis: sie sind in der Tat keine Touristen, sondern Beschäftigte bei unterschiedlichen NGO´s in Lusaka, also arbeitende Bevölkerung....das erklärt Einiges... ;) ...die wollen einfach ihre Ruhe...
Er ist Kanadier, die 3 anderen aus den USA, sind spontan und sehr spät erst am Freitag in Lusaka gestartet, um mal etwas vom Land zu sehen...und mehr als Flughunde gucken wollen sie an diesem Wochenende auch nicht...
Zur selben Zeit wie gestern beginnt das Spektakel, heute fotografiere ich kaum, versuche mit meiner kleinen Kamera aus der Hand etwas zu filmen, vielleicht ist die "Show" so besser vorstellbar, aber dann lasse ich es ganz uns genieße... B)



...auch andere hier vergessen irgendwann zu filmen. Vor mir steht jemand mit Stativ und Riesenobjektiv, aber so richtig klar kommt er mit der Masse der Tiere auch nicht und blickt irgendwann nur noch staunend in den Himmel... B)
Auch das Ende ähnelt dem von gestern...es war wieder beeindruckend, aber nun können wir morgen mit einem richtig guten Gefühl weiterreisen... :) ...mehr geht nicht... B)...


Bevor alle anderen die Wiese verlassen, sind wir bereits am Auto, der Parkplatz ist 3mal so voll wie gestern.
Es ist wieder Nacht bei Erreichen des Camps, das Feuer brennt, das heiße Wasser hängt bereits über der Dusche. Wir sind die ersten und stürzen uns unter den heißen Strahl...heute müssen die Attendants richtig arbeiten und 3 Fuhren heißes Wasser ranschleppen.
Während die anderen in der kleinen Hütte ihr Essen zubereiten, kommt unser Camp-Hüter angerannt, wir sollen mitkommen, da ist was Interessantes für uns...wir laufen mit ihm zu seiner Hütte und finden dieses Tier... :)
...die Bestimmung war auch mit eurer Hilfe schwierig, aber wahrscheinlich ist das eine
"Amblyodipsas polylepis = Common purple-glossed snake"




Am Feuer lassen wir den letzten Abend hier ausklingen...ein sehr angenehmer Ort, um einige Tage zu relaxen...die Zelte der Nachbarn haben sich früh geschlossen, wahrscheinlich wollen sie morgen früh starten....aber selbst ein kurzes 'Gute Nacht' gab es heute wieder nicht... :(
...so verbringen wir die Zeit am Feuer mit den Walzenspinnen und einem kleinen Skorpion, der schnell unter dem Auto verschwindet...

...bin gespannt, wo wir morgen übernachten...gute Nacht... :)
Anhang:
Letzte Änderung: 08 Mär 2017 23:58 von paulinchen.
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11 Mär 2017 00:04 #467326
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Tag 9 - Sonntag, 06.11.2016

Heute müssen wir uns nicht beeilen, spätestens am Mutinondo Wilderness Camp werden wir übernachten. Gemütliches Frühstück, noch einmal die Dusche genießen und vor allem die Ruhe, nachdem unsere Nachbarn ihr Camp zeitig und lärmend abgebaut und den Platz verlassen haben. Natürlich wie gewohnt ohne Blickkontakt und 'Good bye'...trotzdem gute Fahrt zurück nach Lusaka wünschen wir euch.... B)



Um kurz vor 10 Uhr starten auch wir, stoppen an der Hütte unserer Camp-Hüter, um uns zu verabschieden. Ein bisschen was von unseren Vorräten bleibt hier, so nett wie wir betreut wurden....macht´s gut ihr zwei..... :)
Richtung Wasa Lodge müssen wir den Kasanka River überqueren, ein Gedenkstein aus dem Jahr 2012 ehrt alle, die an diesem Brückenbau und der Finanzierung beteiligt waren.



Unterwegs machen sich die Tiere weiterhin rar...klar...sie tummeln sich lieber an der relativ großen Wasserfläche des Wasa-Sees. Wir stoppen noch mal, inzwischen ist es in der Sonne ordentlich heiß, drücken uns im Schatten herum und beobachten die Tiere am Wasser.


Mit Blick auf die Uhr müssen wir schließlich weiter, denn das Livingstone Memorial ganz in der Nähe soll nun auch noch mit, wenn wir schon mal hier sind...
Bei Erreichen der Hauptstraße biegen wir deshalb links ab und finden nach 10 km rechts eine gute Beschilderung zum Memorial, wie überhaupt der gesamte Weg dorthin gut beschildert ist. 'Chief Chitambo´s Palace' bleibt links liegen und die ca. 25 km zum Memorial liegen vor uns. Die sehr schlechte Piste führt durch zahlreiche Dörfer, in denen heute Gottesdienste im Freien stattfinden. Uns ist es unangenehm, diese Staub aufwirbelnde Strecke mitten durch die Dörfer zu fahren und die fein zurechtgemachten Menschen zu verdrecken....deshalb fahren wir an diesen Stellen Schritttempo, was die eh´ schon mühselige Anfahrt zeitlich noch weiter verlängert. Zumindest freut man sich über unsere Rücksichtnahme.... :)
Nur ein Touristenfahrzeug kommt uns entgegen....ich habe mich mit dem Zeitaufwand der Strecke ziemlich verschätzt, dauert wesentlich länger als geplant, es ist bei unserem Eintreffen bereits Mittag... :(

Das Memorial ist erreicht, durch ein eisernes Tor fahren wir an einem etwas verrotteten Hinweisschild vorbei eine Allee entlang auf den Gedenkstein zu.
Im Schatten der Bäume stellen wir den LC ab, der Ort ist überschaubar...

Schnell kommt ein Mann mit Ticketheft und Buch unter dem Arm auf uns zugelaufen...wir sollen Eintritt bezahlen...ok, was soll es denn kosten....?
Ich schlage hinten rüber...sage und schreibe 30 USD für 2 Personen möchte er von uns...nööö, selbst nach dieser fiesen Anfahrt sind wir nicht bereit, das zu bezahlen, fühlen uns irgendwie abgezockt und machen Anstalten zu verschwinden... :angry:
Dann bietet er an, 15 USD seien auch ok...nur aufgrund der langwierigen Strecke sind wir bereit, das zu bezahlen, hier möchte man wohl ein gutes Geschäft mit der Gedenkstätte machen.
Ich kann ja verstehen, dass sich die Dörfer in der Umgebung diese Sehenswürdigkeit und die Piste dorthin irgendwie vergüten lassen wollen, aber das ist, finden wir, etwas überzogen.... :(

Hier das Gedenkschild von David Livingstone, anschließend schauen wir uns den offensichtlich neuen Monolithen mit Gedenktafel an, der an der Stelle des Muvalebaum stehen soll, unter dem Livingstone´s Herz begraben wurde.


Wir machen uns auf den Rückweg, vorbei an den Hütten links und rechts.
Die Häuser sind z.T. wirklich hübsch, Ich möchte gern zumindest ein Foto machen, ohne den Menschen zu nahe zu treten, steige in reichlich Entfernung zu einigen Hütten aus und drücke schnell ab.

Höre aus der Ferne lautes Geschrei einer Frau, die ich kaum sehen kann und brauche einige Minuten, um zu begreifen, dass sie mich meint. Ich soll hier wohl nicht fotografieren, obwohl weit und breit kaum Menschen zu sehen sind.... :(
Wir sind froh, endlich wieder die Hauptstraße zu erreichen und unser Fazit dieses Abstechers ist, dass die Menschen links und rechts der Zufahrt offensichtlich genervt von durchreisenden Touristen mit Staub und Kameras sind. Weiterhin fühlte sich der kurze Besuch am Memorial nicht gut an, da unserer Meinung nach der Eintritt ziemlich überzogen war.... :(
Nun gut, abgehakt und zurück Richtung Great North Road, auf die wir nach kurzer Zeit Richtung Tanzania abbiegen. Hier schaue ich mal wieder auf den Höhenmesser und bin überrascht, dass wir uns auf ca. 1.400 m über NN befinden.
Nicht weit und der Abzweig zu den Kundalila Falls ist erreicht, wo sich eine sehr einfache Campingmöglichkeit befinden soll. Aber gibt es bei dieser Trockenheit überhaupt Wasserfälle...und eigentlich ist es für einen Übernachtungs-Stop noch etwas zu früh. Wir entscheiden, direkt Richtung Mutinondo zu fahren.


Die Teerdecke mit weitgehend abgefressenen Rändern führt über einige Hügelketten mit wieder zunehmendem LKW-Verkehr. Unser Navi zeigt an, dass sich rechtsseitig ein größerer See befinden soll, der 'Lake Lusiwasi', aber der hohe Bahndamm der TAZARA-Strecke versperrt jede Sicht. Auch der Versuch, auf dem Damm etwas zu sehen, scheitert. Nur ein paar hübsche Blumen sowie die Erkenntnis, dass die Gleise hauptsächlich als Fußgängerweg zwischen den Dörfern genutzt werden, bleiben uns.



Es ist bereits kurz vor 16 Uhr, als wir die ca. 24 km lange Zufahrt zum Wilderness Camp erreichen. Die Sandpiste zieht sich weitgehend geradlinig dahin, umsäumt von vereinzelten Blüten und Früchte tragenden Bäumen. Ob die wohl essbar sind...Manni probiert mal ein winziges Stück, schmeckt aber nur sauer und unreif.... :angry: ....ob die Flughunde das mögen... ;)




Unterwegs begegnet uns ein Fahrzeug, der junge Mann versucht spaßig in bestem Englisch uns zu überreden, ihn als Guide, Dienstboten oder sonst was einzustellen...er ist hartnäckig, lacht ständig, aber ein Funken Ernsthaftigkeit steckt wohl doch in seinem Anliegen.
Endlich erreichen wir im Licht der tief stehenden Sonne das Camp, rollen erst einmal vor die Rezeption, die etwas erhöht über dem kleinen Parkplatz liegt. Puuuh, ist das heiß hier, die umgebenden Felsen scheinen wie Backofensteine zu wirken... :(
Draußen erwartet uns eine junge blonde Frau, Inge aus den NL, ihre kleine Tochter springt um uns herum.
Wir wollen 2 Nächte bleiben, kein Problem, ins dicke Buch eintragen, bezahlt wird alles zusammen beim check-out, WLAN gibt es an der Rezeption.
Interessant finden wir die ökologischen Aktivitäten hier, es gibt einige Initiativen bezgl. Wasser und Strom, u.a. werden wir gebeten, bei Weiterreise unseren Müll bitte wieder mitzunehmen.
Inge nimmt sich viel Zeit, uns alles persönlich zu zeigen. Zuerst geht´s den kleinen Hügel hinter der Rezeption hinauf zur Bar und Aussichtsplattform....whow....atemberaubende Aussicht über das Tal und Umgebung...



der höhere Buckel dort ist der Mayense...bei den Temperaturen hier mag man sich eine Besteigung nicht vorstellen... :(

In der Bar gibt es kalte Getränke mit Selbstbedienung und Vertrauen....gibt es nicht mehr so oft auf der Welt... B)
2 Stühle mit Blick auf den Sonnenuntergang direkt am Rand der Bar...hoffentlich sind die nachher noch frei.
Mit Hilfe einer paper-map gibt Inge uns eine allround-Orientierung, das hilft sicher morgen bei einer Wanderung... :)
Gefährliche Tiere gibt es hier nicht, manchmal hört man die einzige Hyäne in der Umgebung, aber die sei nicht aggressiv.
Zu den campsites ist es nicht weit, Inge nimmt zwischenzeitlich 2 Österreicher mit ihrem Landrover in Empfang, während ein junger Mann uns die sites zeigt. Wir haben sogar die Wahl, sind nicht viele Camper hier, und entscheiden uns für eine große übersichtliche Stellfläche am Rand.

Kleine Toilettenhäuschen mit Ausguck ( während der Sitzung kann man sich die Gegend anschauen... :).... ) und Zeitschriften...Luxus im Busch... :)

Dusche mit heißem Wasser, Holz für das Feuer bringt man uns auf Wunsch und das offene Waschhaus hat Dschungelcharakter...

Manni geht das Steak in unserem Kühlschrank nicht mehr aus dem Kopf, er hat Riesenhunger und ist für keinen Sonnenuntergang mehr zu gewinnen.
Also kümmert er sich um´s Camp + Feuer, ich um ein paar nette Fotos...eine gerechte Aufteilung, wie ich finde....
Muss mich beeilen, um den Sonnenuntergang nicht völlig zu verpassen, geht doch verdammt schnell hier.

Wie befürchtet sind die beiden Stühle an der Bar belegt... :( ...na ja...hier gibt es einige Aussichtspunkte, um sich den Sonnenuntergang und Umgebung entspannt anzuschauen... :)



Kaum ist die Sonne verschwunden, setzt das schlechte Gewissen ein, dass Manni und das Steak alles allein machen müssen....B) ....aber die beiden haben sich bestens verstanden... B)

Feuerholz gibt es genug, auch nach dem Essen können wir noch lange entspannt an der Feuerstelle sitzen und eine Flasche Wein leeren.

Plan für morgen ist in jedem Fall eine Wanderung, ob es die Besteigung des Mayense oder etwas anderes wird, entscheiden wir wie immer nicht mehr am heutigen Abend, besser drüber schlafen... B)
Ich glaube, wir sind die letzten, schnell noch Zähne putzen und ab ins Dachzelt.
Letzte Änderung: 12 Mär 2017 23:04 von paulinchen.
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13 Mär 2017 09:25 #467477
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Ein sehr schöner Reisebericht. Die Flughunde stehen auch schon seit langem auf unserer To Do - Liste für Afrika. Mal schauen, wann wir da hinkommen.

In Sachen Eintrittspreise ist man ja in Afrika so einiges gewohnt. Aber 15$ für einen Grabstein und ein Blechschild im Wald sind schon wirklich extrem. So eine Abzocke und wenn man dann noch bedenkt, dass es eigentlich 30$ sein sollten...
paulinchen schrieb:
Interessant finden wir die ökologischen Aktivitäten hier, es gibt einige Initiativen bezgl. Wasser und Strom, u.a. werden wir gebeten, bei Weiterreise unseren Müll bitte wieder mitzunehmen.
Gerade in Afrika sehe ich solche Regelungen als ganz und gar nicht ökologisch an. Ist für mich eher das St.Florians Prinzip. Irgendwo muss man seinen Müll ja los werden und die Müllentsorgung ist in Afrika meistens eine Katastrophe. Wenn man also ökologisch sein will, kümmert man sich um die Müllentsorgung seiner Gäste, denn nur so ist es gewährleistet, dass der Müll korrekt entsorgt wird.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung Eures Berichts.
Letzte Änderung: 13 Mär 2017 09:26 von Topobär.
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13 Mär 2017 19:47 #467539
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  • Eulenmuckel am 13 Mär 2017 19:47
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Hallo,

vielen Dank für euren schönen Reisebericht. Einige Etappen erinnern uns an unsere eigenen Reisen nach Sambia. Auch wenn wir vermutlich so schnell keine Gelegenheit haben werden, selbst einmal die vielen Flughunde im Kasanka zu sehen, verfolgen wir aufmerksam eure Etappen und speichern Informationen für eine zukünftige Reise.
In Mutinondo Wilderness hat es uns auch super gefallen. Freuen uns auf weitere Fotos von dort.

Liebe Grüße
Uwe und Ruth
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16 Mär 2017 23:18 #467849
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Eulenmuckel schrieb:
Auch wenn wir vermutlich so schnell keine Gelegenheit haben werden, selbst einmal die vielen Flughunde im Kasanka zu sehen, verfolgen wir aufmerksam eure Etappen und speichern Informationen für eine zukünftige Reise.
... B) ...dafür habe ich gerade in eurem Reisebericht ein wunderschönes Foto eines Flughundes gefunden...alles geht halt nicht... ;)

lg
paulinchen
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17 Mär 2017 22:18 #467939
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Tag 10 - Montag, 07.11.2016

Ist es toll, jeden Morgen wie selbstverständlich einen strahlend blauen Himmel vorzufinden....was doch im Gegensatz zur letzten Reise eine 5 Wochen frühere Reisezeit ausmachen kann... B)

Während des Frühstücks überlegen wir, welche Wanderung es werden soll. Für den Mayense hätten wir bei diesen Temperaturen, die bereits am frühen Morgen extrem sind, wahrscheinlich in der Dunkelheit starten müssen...die Vorstellung, auf diesem schattenlosen, schwarz-grundigen Felsen herum zu klettern, lässt das Frühstücksbrot im Halse stecken... :(
Hat Inge gestern nicht etwas vom 'Paradise Pool' erzählt, in dem man herrlich schwimmen kann? Entscheidung gefallen, wir packen unseren Rucksack mit gaaanz viiiel Wasser und was man so braucht und los geht´s Richtung Choso Falls. Der Pfad startet unterhalb unserer campsite und führt leicht abschüssig über eine schattenlose Fläche Richtung Fluss. Es ist nicht weit, wir erreichen die "Falls", oder das, was davon übrig ist... :(

Der Musamfushi River kommt hier zwar mit ordentlicher Wasserhöhe an, kann aber die Felsen nicht überwinden und somit keine Choso Falls bilden. Klar erkennbar die dunkle Spur des Wassers, aber hier stehen nur noch Pfützen zwischen den Steinen....hoffentlich gibt es auf dieser Seite der Felsen überhaupt noch einen Flusslauf und somit auch einen Badepool... :(

Die beiden Kajaks behalten wir mal im Hinterkopf, wenn sonst nichts geht hier...

Ein Trampelpfad startet entlang des Flusslaufs und...hurra...überraschenderweise hat der Musamfushi doch noch reichlich Wasser, das lässt hoffen... :)
Der Weg führt zu Beginn entlang schattiger Passagen und macht das Wandern bei diesen Temperaturen noch angenehm.
Die Umgebung ist vertrocknet, das Gras braun-beige und wirkt, als würde nur ein Funke alles in Brand setzen können...aber es muss hier bereits erste Regenfälle gegeben haben....die Natur um uns herum explodiert regelrecht. Der Kontrast zwischen verdorrtem Gestrüpp, braunem Gras sowie der satt-grünen oder rötlichen Blätter und vereinzelt hervorblitzender Blüten in herrlichsten Farben ist beeindruckend und lässt uns viel Zeit mit Staunen und Fotografieren verbringen...so kommen wir nur langsam voran...aber hier ist wirklich auch der Weg das Ziel... :)




...die einzige Samenkapsel an diesem Busch...


Immer wieder überqueren wir öde, leblose dunkle Flächen, auf denen wir regelrecht verglühen, aber sobald wir in Flussnähe in den Schatten eintauchen, gibt´s wieder überwiegend saftige Farben... :)




Wir erreichen die "Ndubaluba Falls"....kein Rauschen....klar....sie liegen ebenfalls trocken.... :( .... auch hier viele Restpfützen wie kleine 'Billabongs'....Rinnsale zeigen, wo bei höherem Wasserstand sicher die Post abgeht.... B)


Wir klettern über die Felsen zur höchsten Stelle und es bietet sich ein imposanter Blick auf den darunter liegenden Flusslauf, der eher wie ein von Seerosen bedeckter See rüberkommt....ein guter Ort für eine kurze Pause....

....der Höhenunterschied ist gewaltig, in der Regenzeit ist dies sicher der beeindruckendste Wasserfall... B)

...und so sieht es oberhalb der Fälle aus...


Der weitere Pfad zu den Mulinso Falls führt überwiegend durch schattenfreies Buschland, die Sonne steht nahezu senkrecht und grillt uns gnadenlos. Trotzdem ist die Natur um uns herum weiterhin farbenfroh...




....mein kleiner Wasserfall.... B)

Auch die "Mulinso Falls" machen ihrem Namen keine Ehre, der relativ breite Flusslauf endet oberhalb und "rinnsalt" unten weiter...hoffentlich bleibt für unseren Badepool noch genug Wasser übrig...


Diese "Falls" sind eigentlich ein sehr langer Abschnitt mit vielen Felsen, das werden heftige Stromschnellen bei guten Wasserständen...
...hier überlegen wir bereits, ob wir schwimmen gehen, aber die Uferränder sind unzugänglich... :(






Der weitere Weg wieder überwiegend schattenlos.... :( ....

....da, endlich der Hinweis zu 'Paradise Pools' rechts, nur noch 300 m bergab, aber inzwischen zur Mittagszeit durch die ungeschützte Sonne...außer uns ist hier nichts mehr "saftig"... ;)



Endlich erreichen wir das Wasser, sicher ist das hier auch eine irre Stromschnelle bei hohen Wasserständen, nun ein oberer und unterer Tümpel, wobei der untere Pool sich als tiefer und durchaus zum Schwimmen geeignet erweist.....hurra.... :) ...


Um eine Schattenstelle zum Entkleiden zu finden, müssen wir auf die gegenüberliegende Seite über die flachen Felsen springen. Hier ist ja außer uns keiner, Badezeug unnötig, völlig nackig laufen wir zum Rand des Felsens und verbrennen uns ordentlich die Fußsohlen...puuuh...sind die Felsen heiß, hier könnte man wirklich Spiegeleier braten... B)
Mit Gummilatschen starten wir den 2. Versuch und rutschen an den Rändern ins Wasser, der Ein- und Ausstieg ist nicht so simpel, da alles unter Wasser mit glitschigem Moos bewachsen ist... B)

...whow...DAS ist ein Genuss...das Wasser ist auch nicht so warm wie befürchtet...herrlich erfrischend...wir bleiben lange drin und genießen es hier in der Wildnis ganz allein ohne Angst vor gefährlichen Tieren... :)
...wenn man sich bewusst macht, wo wir uns gerade befinden... B) ...das Luangwa-Tal ist per Luftlinie direkt nebenan...trägt dieser Pool seinen Namen zu Recht - es ist ein Paradies! :)
Wir bleiben lange, von hier führt der Weg weiter zum Kapinda Rock...nöö...bloß nicht auf diese nackten dunklen Felsen klettern...der Pfad entlang des Musamfushi endet leider hier... :(
Irgendwann beschließen wir, den Rückweg anzutreten, ziehen uns noch nass an, damit es kühlt, aber die 300 m zurück hügelaufwärts zum Hauptweg in der prallen Sonne machen jede Erfrischung schnell zunichte...wir könnten direkt wieder zurückgehen und beschließen, irgendwo unterwegs noch einmal eine Badestelle zu suchen... :)



Zurück sind wir wesentlich schneller, weit war diese Wanderung wirklich nicht, aber wunderschön und mitten in Afrika...kann man nicht sooo oft... B)
Unseren Ausgangspunkt "Choso Falls" erreichen wir schnell, wollen wir noch etwas paddeln? Leider stellt sich beim check der Kajaks heraus, dass sie schon länger nicht mehr benutzt wurden, weder sind alle Paddel vollzählig noch machen sie einen verkehrstüchtigen Eindruck...schade...Saisonende halt... :(
Um den Hügel des 'Main Camps' herum am Fluss entlang führt der Trampelpfad noch weiter bis zur Brücke über den Musamfushi. Von dort geht es den Hügel hinauf zurück zum Camp, wir bereuen fast unsere Entscheidung, denn hier sind wir der Hitze völlig schutzlos ausgeliefert...oben angekommen sind wir ziemlich fertig... :(
Zurück auf der campsite kochen wir etwas Schnelles, denn heute wollen wir zusammen den Sonnenuntergang mit der herrlichen Aussicht genießen. Die Chancen sind gut, wir sind offensichtlich allein im camp, keiner kann uns die Aussichtsterrasse streitig machen... ;)
Während des Essens kommt heftiger Wind auf, dunkle Wolken und einige Regentropfen streifen uns, Blitze zucken, aber der Spuk zieht erstaunlicherweise knapp vorbei...wir hatten fest mit einem Gewitter gerechnet...gibt es doch noch einen tollen Sonnenuntergang?

...ich knacke jeden Deckel... B)



Ca. um 17 Uhr finden wir uns frisch geduscht mit vollen Bäuchen in der Bar ein. Unsere Weinvorräte sind erschöpft, wir gönnen uns einen bezahlbaren Rotwein aus der Kühlbox in der Bar...und dann genießen wir den sunset, die Ruhe und den Wein...
Außer uns finden sich nur noch die Manager des Camps ein, Inge mit Mann und Kind...sie genießen ebenfalls den Ausblick...
...bisher waren wir zuversichtlich, dass unser Plan, die 05er Road Richtung South Luangwa fahren zu können, funktionieren wird. Aber wieviel Regen gab es in den letzten Tagen/Wochen in dieser Region? Heute zieht sich der Himmel aus östlicher Richtung ordentlich zu....sind überzeugt, dass es heute noch regnen wird... :(


Wir setzen uns zu den "Inhabern" und fragen nach dem Zustand der 05er Road. Es wird ein längeres Gespräch...wir erfahren, dass die beiden seit 2 Jahren die Manager von Mutinondo sind und vorher 6 Jahre lang ein anderes Camp geleitet haben.
Die Escarpment Road sollte ihrer Meinung nach noch ok sein, aber sie selbst sind seit einem Monat die Strecke nicht mehr gefahren...hört sich doch nicht so schlecht an... :)




Die Sonne verschwindet, der Himmel verdunkelt sich weiter, hoffentlich können wir noch unser vorhandenes Feuerholz verheizen....wäre schade drum... :(
Wieder veräppelt uns das Wetter, nur einzelne Tropfen, kein Regen und zu später Stunde ist der Sternenhimmel wieder sichtbar...der Spuk vorbei...
Ein schöner Abend mit Lagerfeuer ( immer wieder erstaunlich, dass man selbst bei diesen Temperaturen ein Lagerfeuer genießen kann...da kommt wohl der Neandertaler in uns durch... B) ... ) und auch mal schön, in der Wildnis zu sitzen und die Nacht ohne Wildtiere zu genießen... :)


Es wird spät, bis wir den Weg die Leiter hinauf finden und freuen uns auf die wahrscheinlich machbare Escarpment Road, die uns einen Riesenumweg über Lusaka zurück Richtung South Luangwa ersparen soll.
Letzte Änderung: 18 Mär 2017 23:51 von paulinchen.
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