THEMA: Reisebericht Sambia - 2. Versuch - November 2016
22 Aug 2017 23:50 #486289
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Tag 21 - Freitag, 18.11.2016

Nach einer herrlich ruhigen Nacht erwachen wir mit Vogelgezwitscher und natürlich dem unvermeidlichen Grunzen der Flusspferde...sie sind wieder in ihrem Element, weit entfernt, aber um so lauter...ist halt ihr Fluss und wer würde ihnen das auch streitig machen wollen...wir sicher nicht... B) ...unser Flusspferderlebnis im South Luangwa ist nachhaltig...


Wir genießen den Morgen, frühstücken ganz in Ruhe...können uns nicht losreißen...Mongu werden wir locker erreichen, mehr muss heute nicht sein...wir bleiben recht lange, wollen irgendwie nicht loslassen.
Als wir auschecken und uns verabschieden, drückt "Roy" uns eine Hand voller Visitenkarten des Camps in die Hand mit den Worten "wir brauchen viel mehr Gäste, es ist schwierig, das Camp zu finanzieren". Es fehlen Gäste, vor allem über das gesamte Jahr gesehen. Wir haben natürlich die Karten mitgenommen und auch hier ein Appell: so lange es das Camp noch gibt, bitte spendet zumindest 1 Nacht dort, wenn nicht mehr. Wäre doch schade, wenn dieses unabhängige private Camp "stirbt" mangels Übernachtungsgästen... :( ...
Nach der herzlichen Verabschiedung geht es Richtung Westen über die Kafue Hook Bridge, hier beginnt für uns Neuland in Sambia, sind gespannt, wie sich die Landschaft entwickelt.
Zuerst geht es ja noch durch den Kafue NP, der sich beidseitig der Straße ausbreitet. Warzenschweine, Antilopen und sonst was grast neben dem Asphaltband, um so erstaunter sind wir ( halten uns an die Geschwindigkeitsbeschränkung! ), mit welchem zum Teil haarsträubendem Tempo wir überholt werden...Wahnsinn... :(
...ein Ergebnis der Raserei wahrscheinlich aus der letzten Nacht ist ein riesiger Waran, der auf dem Mittelstreifen mit abgerissenem Kopf liegt...Photo erspare ich mir hier, ein trauriger Anblick... :angry:
Ziemlich allein rollen wir gen Westen, die Straße ist meist ganz ordentlich, aber die Umgebung schläfert ein, viel Buschland, kaum Dörfer oder irgendwas zum Anschauen. Es ist eine öde eintönige Buschlandschaft, die an uns vorbeizieht...wir erzählen uns Geschichten, um nicht einzunicken...ab und zu ein Stop, Beine vertreten hilft auch gegen Eintönigkeit...

Kaoma lassen wir "rechts" liegen, der Tank sollte bis Mongu reichen. Wir sind immer etwas nervös, was die Dieselversorgung angeht, da wir 2015 bei unserer ersten Sambia-Reise doch einige Versorgungsprobleme gerade im westlichen Teil Sambias hatten...haben keine Vorstellung von Mongu...
Zwischen Kaoma und Mongu gibt es wirklich nicht viel zu sehen außer dichtem Busch...selbst Menschen sieht man selten...
An 2 Orten entlang der Piste wächst etwas Fortschritt...überdimensionierte Tankstellen, noch nicht ganz fertig, aber die Supermärkte verkaufen bereits Chips und all das Knabberzeug, auf das die Welt nicht verzichten kann... ;) ...
Die Ansiedlungen und Geschäfte nehmen zu, wir erreichen die ersten Häuser Mongus, der Tank ist schon auf der zweitletzten Rille, endlich eine Tanke mit sogar sehr bezahlbarem Diesel...puuuh...habe immer leichten Schweiß auf der Stirn ohne Diesel im Tank...unsere Kanister auf dem Dach sind inzwischen leer...
Der Shoprite in Mongu ist unsere zweite Anlaufstelle, sehr gut sortiert und alle Wünsche erfüllend...wollen wir in Mongu übernachten? wir überlegen, wie es weitergeht...es ist 15 Uhr, eigentlich können wir noch etwas weiterfahren...
...aber zumindest den "Hafen" von Mongu wollen wir entdecken...Navi leitet uns in die Hafengegend, die sich trocken und rottig vor uns ausbreitet...ja...ist schon eine spezielle Atmosphäre hier...Boote und Teile davon liegen auf Land, Schweine und Menschen baden nebeneinander...Müll stapelt sich im wenigen Wasser...und trotzdem fühlen wir uns nicht unwohl, die Menschen sind freundlich und wenig distanziert...wir werden zwar angesprochen, aber nicht unangenehm und auch nur sehr verhalten...tja...Hafen ohne Wasser halt...nicht sehr ansehnlich...einfach mal wirken lassen...hat was von einem Schiffsfriedhof....












...da wir relativ früh dran sind, beschließen wir, noch etwas weiterzufahren...der "Hupe" sagt, dass es in Senanga noch eine Unterkunft geben soll...wenn die nicht mehr ist, haben wir ein Problem, dann steht vielleicht mal eine Nacht in der Botanik oder wo auch immer an...
Insgesamt gefällt uns Mongu aber überraschend gut...so entlegen gelegen erleben wir eine entspannte Atmosphäre, gute Versorgungslage und ansprechende Optik...völlig anders als in diesem abgelegenen Teil Sambias erwartet...mit mehr Zeit können wir uns hier einen längeren Aufenthalt sehr gut vorstellen...VORGEMERKT!!...ist schließlich auch ein guter Ausgangspunkt für den Liuwa Plain NP, der natürlich noch auf unserer 'To do' - Liste steht... B)...

An der Ausfallstraße Richtung Senanga ist mehr los als in der Innenstadt und plötzlich ist Manni wie elektrisiert, als er aus dem Augenwinkel dieses Motorrad entdeckt...ich bremse abrupt und schon stehen wir bei diesem wunderschön gepflegten Moped...die Polizistinnen und Polizisten sind megastolz, dass wir extra halten und zeigen gern ihr Fahrzeug.... :) ...

eine URAL 2WD in weiß...whow...



Hier wird die schicke Wohnzimmergarnitur von A nach B transportiert... ;) ...

Bis Senanga ist die Strecke eigentlich ein Fahrdamm, entweder man ist sehr hoch oben oder man sieht das trockene Schwemmland beidseitig der Straße...kaum vorstellbar, wie es hier in der Regenzeit aussieht...ansonsten geht es langweilig geradeaus durch eine überwiegend flache unspektakuläre Landschaft.






...eine der vielen unbesetzten Kontrollstellen...


So um 18 Uhr erreichen wir nach ca. 100 km Senanga und hoffen, dass es die Senanga Lodge mit Campingmöglichkeit dort noch gibt. Sind langsam doch angenervt und möchten nicht mehr weiter fahren.
In der Lodge sieht es nach Renovierungsarbeiten aus, lässt nichts Gutes hoffen...überall wird gehämmert...alles macht einen etwas heruntergekommenen Eindruck, hat wohl schon bessere Tage erlebt... :( ...
Nach längerem Warten kommt ein sehr verschwitzter "Owner/Manager"? und gibt uns das ok, wir können bleiben, allerdings gibt es ein Problem: vor 3 Monaten ist das Waschhaus der Campsite abgebrannt... :( ...
Wie wir später erfahren, gab es ein schweres Unwetter, der Blitz schlug ein und entzündete die gesamten Gebäude und Bäume am Flussufer...es sieht auch nach 3 Monaten noch verheerend aus... :unsure: ...der Manager bietet uns einen Bungalow an, vor dem wir stehen können. Bad mit Dusche und Toilette dürfen wir nutzen, bekommen den Schlüssel. Bezahlen nur Camping, für uns völlig ok, er freut sich, das wir damit kein Problem haben...


Eigentlich ganz gemütlich hier, der Fluss liegt direkt zu unseren Füßen, das Wetter ist etwas üselig, Brandstellen am Horizont verdunkeln zusätzlich.


Die Menschen am gegenüberliegenden Ufer sind beschäftigt, ein reger Bootsverkehr pendelt den gesamten Abend zwischen beiden Ufern hin und her...am Horizont brennt es weiterhin...




Das Feuer hier in der Anlage 3 Monate zuvor hat Vieles zerstört...die Bäume und auch die
Freizeiteinrichtungen, Bar etc. sind hinüber...das ist sicher bitter für die Inhaber...

so sieht ein geschmolzener Wassertank aus...

Ein Wächter kommt uns besuchen, stellt sich vor und weg ist er...wir sitzen hier nicht lange draußen, morgen geht es weiter Richtung Süden und wir wollen früh starten...außerdem ist es fröstelig kühl...
Die Hütte ist in gutem Zustand, schnell noch duschen und ab in die Falle...eine ruhige Nacht hier trotz aller Reparaturarbeiten... B) ...
Letzte Änderung: 23 Aug 2017 00:05 von paulinchen.
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15 Sep 2017 00:10 #489373
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Tag 22 - Samstag, 19.11.2016

Blauer Himmel und viel Sonne...etwas überraschend nach dem trüben diesigen Abend. Unser Bungalow bietet echten Luxus - auch am Morgen noch komfortables heißes Duschwasser, was wollen wir mehr... B) ...


Nach ausgiebigem Frühstück genieße ich, wie schon am Vorabend, das Treiben am Fluss. Karrenweise werden die Waren auf unsere Seite geschafft, überall sind kleine Boote unterwegs, die die Menschen von A nach B transportieren...kein TV könnte spannender sein....




Und dazu baumeln die Mangos und Leberwürste in Massen vor meiner Linse... B) ...

Während des Frühstücks schaut der Manager vorbei, ist sichtlich erleichtert, dass wir zufrieden und klaglos sind...er badet bereits in seinem Schweiß...wird wohl ein anstrengender Tag für ihn...es wird bereits fleißig gehämmert und gesägt...er ist nun mal der Manager hier... ;) ...leider müssen wir weiter Richtung Süden...wie gerne würden wir noch einige Wochen in der Region bleiben!

Durch das lebhafte Senanga rollen wir entlang des Sambesis...von abenteuerlichen Zeiten mit schlechten Pisten sind wir weit entfernt...eine kaum befahrene Asphalt-Autobahn bringt uns zügig weiter...

...Solarplatten und SAT-Schüsseln wirken wie Fremdkörper hier in der Einöde...gibt es aber an der hinterletzten Hütte... B) ...


Hier muss ich gestehen, bin ich sehr schlecht vorbereitet...war halt ein spontaner Entschluss, über Mongu zurückzufahren...
...hatte keine Ahnung, dass die Brücke fertig ist...das altersschwache Schild "Sikuka Pontoon" überrascht uns im dösigen Dahineiern...scharfer Einschlag nach rechts, mal schauen, ob dort was stattfindet...nöö, dort sitzen nur ein paar Jungs, die uns weiter Richtung Brücke weisen...puuh...wie peinlich...
Ja, einige Kilometer weiter macht die Straße eine weite Rechtskurve und die Sioma Bridge taucht auf...wie ein Fremdkörper in der kargen Landschaft liegt die neue Betonbrücke vor uns...seit 6 Monaten in Betrieb...und auch ( oder überwiegend ) eine komfortable Fußgängerbrücke...

...ist schon ein Kontrast...

Wir stoppen natürlich, der Sambesi hat extrem wenig Wasser, Sandbänke und schwarze Felsbrocken...es braucht nicht viel Phantasie, sich vorzustellen, was hier in der Regenzeit abgeht... B) ...



Wenige Kilometer südlich der Brücke passieren wir die Ngonye Falls, ein netter Ort am Fluss, wo wir gerne übernachten würden...leider treibt uns die Zeit...Sch... :( ...

Aber besichtigen wollen wir die Fälle natürlich, halten vor dem Office und bezahlen den Eintritt ( weiß nicht mehr den Preis, aber nicht teuer ).


Ohne Guide geht hier nichts...allein dürfen wir nicht los, ist aber im nachhinein ok, er kennt die guten Aussichtspunkte und führt uns sicher durch die felsige Landschaft. Bin immer wieder erstaunt, mit welcher Leichtigkeit die Menschen hier durch ihr Land laufen...wir sehen immer etwas mühselig stolpernd aus, um ihnen zügig zu folgen...geht nur mir das so?




Die Aussichten auf die Fälle sind natürlich zu dieser Jahreszeit nicht spektakulär, aber trotzdem beeindruckend. Auf meine Frage, wie der Wasserstand denn zum Ende der Regenzeit sei, antwortet er: "Es gibt keine Fälle mehr"...die obere Etage der Fälle ist der Wasserspiegel...eine einzige gigantische Stromschnelle...whow...mit etwas Phantasie kann ich es mir vorstellen, hier muss die Post abgehen...hat vielleicht jemand das mal gesehen und fotografiert? würde mich sehr über Bilder freuen... :) ...




Mit dem festen Vorsatz, hier mal zu einem höheren Wasserstand hinzureisen, latschen wir langsam zurück zum Parkplatz...es ist drückend, der Himmel zieht sich zu...
...ja, wir kennen uns aus mit Nässe in Sambia....es ist Ende November, die Regenzeit meldet sich an und wir sind froh, diesmal Sambia früher bereist zu haben...der Himmel sieht bereits Mittags bedrohlich aus... :( ...die Luftfeuchtigkeit bei völliger Windstille anstrengend...

Zurück am Office schauen wir uns noch etwas um, entdecken haufenweise Krokodilhäute und Leopardenfelle...




andere Touristen checken gerade ein...wir gehen raus zum Fahrzeug und...schaue in "unseren" LC...da liegt nicht mein Zeug drin...hier steht ein LC identisch zu unserem von Bushlore...gleiche Farbe, alles identisch...ich stehe vor dem falschen Fahrzeug... ;) ..mmmh, doch nicht identisch, es ist kein V8... B) ...
Die anderen Touris sind Schweizer, auch bei Bushlore für 5 Wochen gemietet und gerade am Anfang der Reise....ich beneide ja normalerweise jeden heftig, der am Anfang seiner Reise steht, aber Ende November auf dem Weg Richtung nördliches Sambia...nöö...hatten wir letztes Jahr...kann seeehr feucht werden...wir sind froh, bisher so trocken durchgekommen zu sein...
Aber natürlich geben wir ihnen eine Visitenkarte von 'Roy´s Kafue Campsite', denn sie wollen in den Kafue und dort sind sie in jedem Fall erst mal gut aufgehoben...
Von den beiden hören wir zum ersten Mal, dass es große Probleme mit LKW´s am Grenzübergang Kazungula gibt, ca. 500 - 700 LKW stehen dort, wegen der Probleme mit dem Niedrigwasserstand des Sambesis ist die Frequenz der Fähren geringer, es staut sich über viele Kilometer.



Weiter Richtung Sesheke haben wir immer wieder tolle Ausblicke auf den Sambesi mit kleinen Dörfern links und rechts. Immer mal wieder halten wir an, machen Fotos oder schauen einfach nur...ein anderes Fahrzeug überholt uns immer wieder, hält jedes mal an, ob alles in Ordnung sei...Unesco und irgendwas mit Forest wildlife auf den Türen...sehr aufmerksam... :) ...




Am späten Nachmittag sieht es doch sehr nach Regen aus, aber es bleibt trocken...die Regenzeit steht definitiv vor der Tür und wir sind happy, diesmal früher hier gewesen zu sein... B) ...



Da wir unsere Reise ja weitgehend spontan planen, überlegen wir kurz vor Sesheke, wie es weiter gehen soll. Noch einmal in Katima Mulilo übernachten? Keine Tiere dort und das bringt die Entscheidung...wir werden noch einmal in Senyati übernachten und dann Richtung Elephant Sands...ist zwar sehr touristisch, aber zumindest gibt es dort ein Wasserloch und etwas zu gucken auf dem Weg nach Jo-burg... :) ...
In Sesheke regnet es spontan und sturzbachartig...wollen unsere letzten Kwachas sinnvoll loswerden...gehen in einen Laden, bekommen Brot, Bier und Wein zu sehr guten Preisen, der Rest geht in den Tank...diesmal gibt es Diesel ohne Limit.
Die Grenzübergänge Sesheke und Katima Mulilo sind schnell abgehakt, unsere Entscheidung für Senyati führt allerdings dazu, dass wir kurz vor Dunkelheit dort ankommen. Das Camp ist wieder nur halb gefüllt, wir bekommen sogar unseren Platz von der Hinreise.





Wir sind einfach spät dran, haben Hunger, sind echt schlecht sortiert...einige Elefanten stehen am Wasserloch, aber auch wieder lautstarke Touristen...es törnt hier definitiv ab, wenn man aus Sambia kommt, deshalb ziehen wir uns frühzeitig zurück...sind auch müde...können Senyati diesmal nicht wirklich nutzen und ist ehrlich gesagt heute Abend auch nur ein Übernachtungsplatz...
Letzte Änderung: 15 Sep 2017 20:35 von paulinchen.
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21 Sep 2017 23:54 #490081
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Tag 23 - Sonntag, 20.11.2016

Wir schlafen aus, erst spät krabbeln wir aus dem Zelt. Um uns herum hat sich die Zahl der Fahrzeuge an den Hütten bereits stark gelichtet, den Vormittag werden wir noch in Senyati vertrödeln und erst gegen Mittag starten...Elephant Sands liegt gerade mal 250 km auf schnurgerader Strecke entfernt...schaffen wir locker in ca. 3 Std.
Am Wasserloch ist heute Morgen 'tote Hose'...keine Tiere, keine Menschen...einfach Ruhe. So konzentrieren wir uns auf´s Frühstück und vor allem etwas Ordnung ins Fahrzeug zu bringen...Chaos hat gerade einen neuen Namen...Manni, Petra und ihr LC...
Gegen Mittag erreichen wir die Ausfahrt, wollen noch kurz etwas in Kasane besorgen und auftanken. Direkt gegenüber führt die Sandpiste um den Airport herum ins "Zentrum" Kasanes...Tankstelle, Supermarkt, hier liegt alles direkt beieinander...
Da wir neugierig auf das LKW-Chaos vor der Fähre sind, nehmen wir die Hauptstraße Richtung Kazungula und sind nicht schlecht erstaunt, was dort los ist...Trucks so weit das Auge reicht...

An der Tankstelle geht´s rechts ab Richtung Nata, so fahren wir langsam an der Kolonne entlang, die sich über viele Kilometer hinzieht...die Fahrer haben sich teilweise schon häuslich eingerichtet, stehen offensichtlich schon länger hier...miese Laune in den meisten Gesichtern...kein Wunder, wir hören bei 4 km Rückstau auf zu zählen, die Zahl 500-700 LKW war sicher nicht übertrieben...

Immer wieder zwischendurch Lücken, einige Trucks haben wohl gedreht, überwiegend sehen wir ZA-Kennzeichen, aber eigentlich sind alle umliegenden Länder vertreten...
Stau und Einfahrt Senyati liegen hinter uns...das eintönige Asphaltband nach Süden vor uns...in der inzwischen wieder brütenden Mittagshitze machen sich auch Tiere rar, nichts los an der Strecke...


Gegen 15 Uhr biegen wir rechts ab zum Elephant Sands Camp und checken schnell ein. Sowohl am kleinen Wasserloch als auch auf der Campsite ist Einiges los...


...sie haben es eilig... B) ...



Elefanten quetschen sich tief brummend im und ums Wasser herum und Overlander breiten sich großflächig mit ihren Passagieren aus...Mist...das wird ein gut gefülltes Waschhaus, viele Mädels dabei... :( ...

Zumindest ist das Waschhaus wieder in gutem Zustand...bei unserem letzten Aufenthalt hatten es die Elefanten so stark demoliert, dass wir auf ein Notklo/Dusche ohne Dach ausweichen mussten...die Elefanten hier sind ziemlich rabiat...deshalb wurde das "neue" Waschhaus nun mit "Beton-Dornen" umzogen...
...das Ding hat Festungscharakter...trotzdem hängt auch bei unserem Aufenthalt immer mal wieder versuchsweise ein Rüssel hinein über die Mauer.
Sie wissen halt, wo´s Wasser gibt... B)
Ein hübscher MAN mit bergischem Kennzeichen steht bereits auf dem Platz, wir positionieren uns zwischen ihm und dem Waschhaus mit gutem Blick auf das Wasserloch...


...der abgestorbene Baum hinter unserem Fahrzeug wird hier noch mein 'favourite'... B) ...

Etwas hat sich hier verändert...ja...es gibt einige gemauerte Feuerstellen zu den Campsites...sehen noch recht neu aus...
Kaum haben wir uns ausgebreitet, kommen zwischen Duschhaus und unserem Fahrzeug weitere Elefanten angerannt, das es nur so staubt...viel Wasser scheint in der Umgebung derzeit nicht zu sein...sie geben ordentlich Fersengeld und quetschen sich noch mit ins Wasserloch... :) ...

...nach kühlem Begrüßungsbier starte ich eine kleine Erkundungsrunde...

...das Waschhaus wie befürchtet bereits vereinnahmt von Mädels, die den Eindruck machen, als hätten sie Wochen ohne Waschgelegenheit in der Wildnis verbracht... :( ...die Terrasse direkt am Wasserloch ebenfalls überfüllt...komme mir gerade etwas wie in einem Clubhotel vor, kaum noch ein Stuhl frei und Kapriolen vor der Kamera mit Elefanten im Hintergrund...verziehe mich schnell wieder auf unsere Privat-Terrasse...nix für mich hier... B) ...





Um uns herum viele Vögel, die ohne Scheu an den Füßen herumpicken...







Während gegenüber zwischen den Hütten die Elefanten immer mal wieder verschwinden, befindet sich links von uns zwischen Waschhaus und unserem LC die "Einflugschneise"... B) ...





...man muss wirklich etwas aufpassen, denn im Eiltempo kommen sie aus den Büschen zielgerichtet auf´s Wasserloch zu, nicht weit von unserem Stellplatz entfernt...sie lassen uns dabei nicht aus den Augen, teilweise auch den Kopf zu uns gedreht und es sind mächtige Tiere dabei...bloß nicht stören auf dem Weg zum Wasser...wir stehen hier schon ziemlich ungeschützt, ja "fast" schon im Weg... B) ...




...nicht nur Elefanten laufen Richtung Hauptgebäude, wir stehen irgendwie doch im Weg... B) ...

War hier nicht auch irgendwo ein Spülbecken...?...drum herum haben es sich die Overlander gemütlich gemacht...komplett vereinnahmt... ;) ...
Überhaupt ganz witzig, ihnen zuzuschauen..manchen ist das Campen im Bodenzelt wohl nicht ausreichend, sie schauen sich die Mietzelte erst an, dann ziehen sie dort ein...die Gruppe ist sehr groß...wir haben uns schon häufig mit "Abgesonderten" auf Reisen unterhalten...nicht nur nette Geschichten über 'Adventure-Touren' und viel blankliegende Nerven gibt´s dort zu hören... B) ...
Inzwischen regt sich etwas am MAN aus GM, wir winken uns zu und schon ist Manni zum Smalltalk unterwegs, während ich noch durch die Gegend schlendere...der hohle "tote" Baum hinter unserem Fahrzeug hatte die ganze Zeit schon meine geteilte Aufmerksamkeit ...merkwürdig krächzende Geräusche in unterschiedlicher Lautstärke kommen von dort und vor allem Gelbschnabeltokos sitzen auf Boden und Ästen herum...
...aber auch diese wunderschönen Glanzstare sitzen hier mit Nistmaterial...



Es ist, wie es scheint...in einem Astloch befinden sich die "Blagen", die Eltern schaffen unentwegt Nahrung heran, ansonsten sitzen sie auf den Ästen und schauen betont teilnahmslos..."neeein, wir haben mit dieser Schreierei nichts zu tun..."





Etwas verwirrend auch das Sexualleben...inzwischen füttern 3 Tokos die Brut, während 2 weitere am Boden wieder für neuen Nachwuchs sorgen...sehr inspirierende Situation um diesen eigentlich "toten" Baum herum... B) ...
...und Scheu kennen sie überhaupt nicht...
...wir 'schlachten' schnell eine Dose... :) ...Thema Nahrungsaufnahme somit für heute erledigt... :) ...
Die Aussicht ist grandios... :) ...manchmal haben wir den Eindruck, dass gerade junge Elefanten in unsere Richtung streben, sie sind neugierig und wir immer auf dem Sprung... B) ...






Schnell sitzen wir bei unseren Nachbarn Ole und Tatjana und dort wird die Nacht auch enden... :) ...sehr nette Gespräche weit bis nach Mitternacht, während wir den offensichtlich im Wasserloch schlafenden, dumpf brummenden Elefanten zuschauen.
Ein schöner Ort zum "runterfahren" hier... ;) ...



Die beiden haben ihr Fahrzeug seit 12 Jahren in Namibia 'geparkt' und verbringen jedes Jahr im südlichen Afrika. Wir plündern unsere Weinvorräte und verstehen uns natürlich immer besser... :) ...
Sie sind bereits einige Tage hier und erzählen uns von einem Filmteam des deutschen Fernsehens, das sich auf der Terrasse am Wasserloch ausgebreitet hatte...heute bevölkern es bis Mitternacht die 'Overlander' ...
Echt netter Abend mit den beiden...interessant allerdings eine immer wiederkehrende Diskussion...nach so vielen Jahren Afrika will einer mal andere Gegenden der Welt erkunden, während der andere Teampartner lieber in Afrika bleiben will...ist uns so oft ( fast immer ) begegnet...Kontinente wie Australien oder Südamerika locken... B) ...
...unser Thema, denn bei uns ist es umgekehrt...wir haben die Welt weitgehend entdeckt, aber Afrika erst vor ein paar Jahren...immer wieder ein abendfüllendes Thema...REISEN... B) ...
Giftiges Getier ist natürlich irgendwann auch Thema...Skorpione gibt es ja viele ( deshalb sitzen wir auch hier mit nackten Füssen in Sandalen am Tisch..."Ironie an"... ), heute Abend haben wir noch keine gesehen... B) ...
Die Zungen werden schwerer, die Elefanten stehen wie festgewachsen im Wasser, hier passiert nichts mehr...wir verabschieden uns und krabbeln in die Betten...


Am nächsten Morgen zeigen uns die beiden, wie sie "mit Sinn und Verstand" kurz vorm Zubettgehen unter unseren Stühlen die Skorpione haben herumrennen sehen und gefilmt haben...das Glück ist mit den Weinseligen.... ;) ...
Letzte Änderung: 27 Sep 2017 22:25 von paulinchen.
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18 Okt 2017 22:52 #493124
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Tag 24 - Montag, 21.11.2016

Es war eine lange Nacht... :whistle: ...entsprechend spät schälen wir uns aus den Schlafsäcken. Unsere Nachbarn sehen auch nicht besser aus, aber nach starkem Kaffee und dem Kurzfilm mit "unserem" Skorpion sind die Augenringe fast verschwunden und die Erinnerung an einen coolen langen Abend ist auch wieder voll da...


Die Elefanten stehen immer noch (...oder schon wieder...) im Wasser, dösen, spielen im Schlamm oder lassen den Rüssel auf den Stoßzähnen ruhen...eine sehr relaxte Szenerie...


Heute Morgen ist die Terrasse leer, also mache ich mich auch mal auf und beobachte die Dickhäuter aus nächster Nähe...es ist immer wieder extrem faszinierend und bleibe lange hier sitzen, während Manni allein frühstücken muss...



...den Stoßzähnen sieht man die Auseinandersetzungen deutlich an...

...und hier ist wohl etwas beim Piercing schief gelaufen... B) ...

Die Overlander sind ungewöhnlich spät dran, spülen noch und überschwemmen gerade das Waschhaus... :( ...gut, dass die Zeit nicht drängt...gerade haben Vereinzelte "unsere" Tokos entdeckt, haben sich wohl gewundert, warum wir ständig dort herumkreisen und fotografieren nun "auf Teufel komm raus"...bei dem Gekreische aus dem abgestorbenen Baumstumpf werden die Elefanten gerade zur Nebensache...




Es macht aber auch Riesenspaß, ihnen zuzuschauen...während sie sich unten paaren, wird der Nachwuchs weiter oben gefüttert, von welcher Verwandtschaft auch immer....seeeehr undurchsichtig...und ihre Blicke erinnern uns stark an Kakadus, die wir mal vor Jahren in Südaustralien vor ihren Baum-Bruthöhlen entdeckt haben: "wir haben mit diesen Geräuschen nichts zu tun...sind rein zufällig hier"... :whistle: ...




Endlich starten die Overlander, waren zwar ganz Nette dabei, aber verbreiten doch in unmittelbarer Nähe ordentlich Stress...länger als geplant genießen wir die Ruhe... B) ...
...wie beneide ich Ole und Tatjana, die noch 2 Tage hier verbringen werden, unser Flieger geht bereits in 2 Tagen, es wird Zeit, wenn es entspannt bleiben soll...
Alles ist gepackt, aber selbst stehend schaffen wir vier es noch, uns richtig lange fest zu quatschen....das würden seeehr lange Nächte werden hier, wenn wir bleiben könnten...



Erst gegen Mittag geht´s los, winkend und den relaxten Elefanten zuschauend rollen wir an der Rezeption vorbei und erreichen das Asphaltband Richtung Francistown nach wenigen Minuten...das Camp liegt nun mal fast direkt an der Strecke...
In Botswana ist es schwierig, hin und zurück auf unterschiedlichen Routen zu fahren, diesmal gelingt uns das leider nicht und so rollen wir wieder durch die Großbaustelle in Francistown weiter Richtung Süden...aber zumindest die letzte Übernachtung in Botswana soll etwas Neues sein...steht ja eigentlich schon seit der Hinfahrt fest...'Tswapong Hills' soll es werden...bin sehr neugierig und freue mich vor allem, so kurz vor dem Rückflug noch einen völlig unbekannten Ort entdecken zu können... ;) ...
Links ab geht´s zum Grenzübergang 'Martin´s Drift', hier biegen wir ab und erreichen ein Schild rechts nach 'Tswapong Hills'.
Mein Reiseführer sagt, dass es dort einen idyllischen Naturcampingplatz gibt, der an der Manonnye Gorge liegt. Neben sprudelnden Bächen und zahlreichen Vögeln soll es dort die seltenen Kapgeier geben...falls wir welche sehen, sind allein die schon den Trip wert... B) ...
Lange Geradeaus-Piste..irgendwann ein Dorf, wir biegen rechts/links ab...hier hat es schon etwas mehr geregnet...es ist natürlich mal wieder später Nachmittag...nach dem Festgequatsche in Elephant Sands... ;) ...uns rennt die Zeit und auch das Tageslicht davon...die umgebenden Hügel lassen die Sonne noch schneller verschwinden...

...am gate finden wir diese Übersichtsmappe...haben ja sonst kaum Infos über die Wandermöglichkeiten hier...

Links der Matsche campen Deutsche mit ihrem Truck in der Botanik, wir fahren weiter bis zum Eingang zu den Tswapong Hills, zahlen mit Credit card und finden schnell unsere Campsite....nicht viele Nachbarn hier...seeehr ruhig und idyllisch...whow...für die zweitletzte Nacht in der Region ein cooler Ort...
Schneller Ortscheck...wo sind Toilette und Dusche...schöne Außendusche unter freiem Himmel, kleines liebevoll gestaltetes Waschhäuschen...bereits auf dem Weg dorthin fallen uns viele Löcher im Sandboden ins Auge... ;) ...
Wir haben ein leichtes Orientierungsproblem, wie weit ist die Gorge von der Campsite entfernt? Können wir das laufen und vor allem lohnt es? Heute wird es aufgrund der Uhrzeit nichts mehr, aber morgen früh möchten wir etwas wandern und Eindrücke gewinnen.


Also schnell noch in der Dämmerung runterfahren zum Eingang der Moremi Gorge, Kudus kreuzen den Weg, das gesamte Gelände ist eingezäunt...


Hier beginnt der Weg in die Gorge, letzte Sonnenstrahlen erreichen gerade noch die Schlucht, der Parkplatz am riesigen Baobab bereits dämmerig...




...hier überlesen wir den Hinweis, dass wir die Gorge nicht allein erwandern dürfen, leider hat man uns am gate nicht darauf hingewiesen...aber dazu mehr am nächsten Morgen....

Dieser wunderschöne rote Vogel besucht uns leider nur kurz...die Lichtverhältnisse lausig...blitzt er immer mal wieder in der Umgebung auf... :) ...

Es dämmert nun im Eiltempo, also schnell zurück im letzten Fusellicht zu unserer Campsite 'Kgosi Days'.


Die Feuerstelle hat noch etwas Holz, den Rest finden wir in der Umgebung...hier ist alles penibel geharkt, den Grund werden wir noch erfahren...
Schon direkt bei unserer Ankunft sind uns ja auf dem Weg zum sehr netten Waschhaus diverse Löcher im Sandboden aufgefallen...nun in der Dämmerung füllen sich diese Löcher und die gesamte Umgebung mit Leben...Skorpione gibt es hier wie Sand am Meer...überall sitzen sie in der Dunkelheit und rennen jedem Lichtkegel hinterher...daneben noch zahlreiche andere Krabbeltiere, Spinnen, Käfer und was weiß ich...hier gibt es von allen Bodentieren reichlich.... ;) ...




...noch etwas verschlafen, aber dann reißt er die wunderschönen Augen auf... :) ...

Also festes Schuhwerk, lange Hosen und fitte Taschenlampen, hier geht nichts ohne Licht... B) ...
Es ist ein toller Abend hier, das Feuer brennt gemütlich runter, echte Ruhe und ein toller Sternenhimmel, aber die Füße müssen wir immer im Auge behalten, es kribbelt und krabbelt überall. Am Feuer halten wir sie oben, denn unter uns machen es sich Skorpione und div. Riesen-Käfer gemütlich...aber auch auf der Feuerstelle finden sich Spinnen und andere Krabbler ein...wir können unsere Füße nicht aus den Augen lassen...ist aber auch spannend, wie sie sich hier abarbeiten... ;) ...bestes Unterhaltungsprogramm...




Das Feuerholz geht zu Ende, wir sammeln noch etwas in der Umgebung, natürlich mit Handschuhen, viel Licht und Vorsicht...je nach Untergrund sind sie schlecht zu erkennen und, wie wir wissen, gibt es ja auch winzig kleine Exemplare... B) ...

Nach langen Gesprächen und etwas Wehmut am Ende der Reise ( mal wieder... :( ... ) sparen wir uns den Gang zum Waschhaus, machen Katzenwäsche und Zähneputzen am Fahrzeug, natürlich mit guter Beleuchtung und kreisenden Skorpionen...und ab in die Falle...gut, dass es Dachzelte gibt, ein Bodenzelt wäre hier nicht meine 1. Wahl... B) ...

Morgen früh wollen wir etwas die Gorge erkunden und Kapgeier sehen!!!...und trotzdem müssen wir am Nachmittag im Marakele NP in Südafrika ankommen, wo wir die letzte Nacht im südlichen Afrika reserviert haben...
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22 Feb 2018 16:03 #511252
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Tag 25 - Dienstag, 22.11.2016

Wir haben zur Vorsicht den Weckruf auf "sehr früh" gestellt... :) ...wollen auf keinen Fall einen kurzen Abstecher in die Gorge versäumen...
...strahlend blauer Himmel begrüßt uns und viel Vogelgezwitscher, na geht doch...
Ein superschnelles Kurzfrühstück, den Kaffee hinunterschütten, Dachzelt einklappen und los geht´s. Den Rest zusammenpacken machen wir später, der Morgen ist so wunderschön hier...
Schnell ist der Parkplatz zum Eingang der Gorge erreicht, lesen natürlich heute Morgen nichts mehr von dem Geschriebenen ( auch nicht das Kleingedruckte... :( ) ..."No one is allowed to go up to the Gorge without a tour guide".) und laufen sofort los über einen schmalen befestigten Weg...niemand ist uns bisher auch nur aus der Ferne begegnet...als wären wir völlig allein hier...denkste... ;) ...

Schon auf den ersten 100 Metern ertönt aus der Ferne ein schriller Ruf, bin mir aber nicht sicher, ob Mensch oder Tier... :huh: ...nach weiteren 100 Metern kommt uns ein junger Mann in beigefarbener Uniform hinterhergelaufen, laut gestikulierend und nicht gerade freundlich blickend..."Halt, Stop, ihr dürft nicht weitergehen, wer hat euch erlaubt, hier allein hineinzulaufen!" Betreten bleiben wir stehen, erklären, dass wir nicht weit wandern, sondern nur ca. 1 Stunde laufen möchten...nein, wir dürfen trotzdem nicht allein weiter...
Nachdem wir wohl glaubhaft beteuern, dass wir die Guide-Pflicht übersehen haben, entspannt sich die Situation spürbar und wir bekommen sogar ein Lächeln...Daniel ist der Name unseres neuen Guides...und schon geht er voran und erzählt uns viel über die Gorge, warum sie allein nicht zu Begehen ist ( diese Gorge ist ein heiliger Ort...hier sollen u. a. die Geister der Ahnen der Bapedi/Batswapong zu Hause sein...), welche Tiere es gibt u.v.m. Wir alle entspannen uns und folgen dem Weg über zuerst lichte Fläche...aber mit Betreten der Gorge wird er sehr schnell sehr eng und unübersichtlich...der schmale Pfad windet sich durch dichtes Gebüsch, links und rechts Wasser mit kleinen Rinnsalen, irgendwo oben in der Gorge ein Wasserfall, aber das letzte Stück, erzählt Daniel, sei sehr steil und kletterintensiv...für uns heute leider nicht möglich... :( ...


Auch hier unten geht es schon über die Felsen, muss die Kamera einpacken, da ich beide Hände brauche, wir erreichen einen Holzsteg..sieht alles recht neu aus, hier wird auch Geld investiert in die Gorge-Infrastruktur...

..."vultures sleeping above!"...steht auf einem Schild...ständig geht mein Blick nach oben, aber bisher kein Sichtungsglück...



Es ist bei aller Kletterei ein schöner idyllischer Trip durch den unteren Teil der Schlucht, kleine Wasserfälle, Insekten und ein Guide, der inzwischen richtig aufgetaut ist und uns Natur, Tiere, Spiritualität des Ortes und alle unsere Fragen erklärt...wir hätten uns keinen besseren Begleiter wünschen können... :) ...

Natürlich frage ich ihn auch über die Kapgeier aus, gibt es hier wirklich welche...und wie viele?
Er zeigt nach oben, tatsächlich, dort kreisen sie...2 Geier können wir zwischen den Baumwipfeln am Himmel erkennen...toll...freue mich sehr...2 Geier...ist doch eine tolle Ausbeute!!!...hatte nicht gehofft, überhaupt welche zu sehen...


Leider müssen wir langsam mit Blick auf die Uhr ( wie ich das hasse!! :angry: ) umkehren, die Kletterei ist doch zeitaufwändig und wir müssen auch noch zurück und unseren Kram verstauen...
Mit offenen Augen geht´s zurück durch dieses kleine Paradies...genießen die Stille hier...


Daniel erzählt aber auch, dass dies an den Wochenenden ein sehr begehrter Ausflugsort für Botswaner ist, also wenn ( und wir wollen ) wir noch einmal hierher kommen, dann sicher wieder innerhalb der Woche...
Dort, auf dem Hinweg nicht bemerkt, wie ein kleiner Naturaltar, liegen Knochen herum...


...auch mal über einen Baumstamm klettern...


er ist doch sehr viel schneller unterwegs als wir...Buschläufer halt... B) ...sie gehen gemütlich, wir rennen hinterher...
Letzte Änderung: 22 Feb 2018 16:22 von paulinchen.
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23 Feb 2018 14:34 #511440
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  • paulinchen am 22 Aug 2017 23:50
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...ca. 3 Stunden sind wir nun unterwegs...wie immer fühlt sich der Rückweg viel schneller an als der Hinweg...schon stehen wir auf der Lichtung zu Beginn des Weges und blicken zurück Richtung Gorge...was sind das für schwarze Punkte dort am Himmel...?... :) ...

was soll ich sagen...2 Kapgeier??? ...Dutzende Vögel ziehen gemächlich ihre Runden...mit Blick nach oben folgen wir dem Guide auf den letzten Metern zum Parkplatz...was hat sich dieser Abstecher hierher gelohnt...zumindest für uns..:)...







Nach herzlicher Verabschiedung und dem Versprechen, wiederzukommen, verlassen wir diesen relaxten Ort mit einem letzten Blick auf das kleine Dorf Moremi, von dem die Gorge ihren Namen hat ( oder umgekehrt? :))

Es ist inzwischen 10.30 Uhr und die Hitze hat sich bereits ordentlich aufgebaut...wir möchten unser Zelt mit der herrlichen Veranda im 'Tlopi Tented Camp' im Marakele an diesem Nachmittag noch genießen, sind also spät dran und überlegen, doch über Martins Drift die Grenze zu kreuzen...die Straßen wären dann in jedem Fall asphaltiert...vielleicht doch die schnellere Variante?

...das Esel-Land Botswana gibt uns zum Abschied einen netten Gruß mit auf den Weg... :) ...


Kurz vor der Grenze zweigt eine asphaltierte breite Straße rechts ab Richtung Machaneng...das Navi zeigt an, dass es hier doch noch mal zu unserem kleinen Grenzübergang 'Parr´s Halt' geht...reißen das Lenkrad herum, nichts wie hinein...auch wenn nach wenigen Kilometern doch wieder gravel road ansteht...wahrscheinlich unsere letzte 4x4 - Strecke auf dieser Reise... :( ...
Der Grenzübertritt ist wie immer sehr angenehm mit etwas Smalltalk und freundlichen Gesichtern...kommen auch sonst gut voran, aber leider verdunkelt sich der bisher strahlend blaue Himmel am Horizont...natürlich exakt in unserer Fahrtrichtung...Mist... :angry: ...sieht schwer nach Gewitterwolken aus...sicher gut für´s Land, aber wir haben uns doch so sehr auf einen relaxten Nachmittag mit Grill und Lakeview gefreut...das sieht alles nicht gut aus... :( ...
Noch im Trockenen erreichen wir das Gate, der check-in schnell erledigt, begrüßt werden wir noch von ihr... :) ...

...und dann geht die Welt unter...ein heftiges Gewitter frisst sich exakt in dem kleinen Tal, in dem das Tlopi Camp liegt, fest. Sturzbäche begleiten uns auf dem Weg hinab, wir sehen kaum die Hand vor Augen...und das am frühen Nachmittag...hatten uns so sehr auf einen entspannten letzten Abend zum Packen gefreut...
Bei unserer Ankunft lässt der Regen kurz nach, um dann mit noch größerer Heftigkeit und zuckenden Blitzen bis in den späten Abend hinein durchzustarten...aus der Traum vom gemütlichen Grillabend... :( ...



Es hat die ganze Nacht irgendwie getröpfelt, ein unangenehmes Geräusch, das selbst am Morgen nicht ganz verstummt. Etwas enttäuscht laden wir nach einem späten Frühstück das Gepäck ins Auto und starten Richtung Johannesburg...unser Flug geht erst in den frühen Abendstunden, haben also ausreichend Zeit...
...in Thabazimbi wird noch mal getankt...auf solche Hindernisse muss man in dieser Minenstadt gefasst sein...


Problemlos erreichen wir die Bushlore-Station am Nachmittag, auch die Fahrzeugübergabe wie gewohnt problemfrei und schon fährt uns ein Mitarbeiter zum Flughafen...leider... :( ...wir könnten noch Wochen umherreisen...
In der Ankunftshalle wechseln wir noch einige Rand in USD...dieses Jahr gibt es eine andere Weihnachts-Deko als im letzten...

Der Flieger wartet schon und Emirates bringt uns wohlbehalten und angenehm zurück nach Düsseldorf...mit wehmütigen Blicken während des Starts...
...wahrscheinlich sind wir nun zum letzten Mal hier mit einem Mietwagen gereist...unser eigenes Fahrzeug steht zu Hause und wartet auf ein großes Abenteuer, dass wir gern Richtung südliches Afrika beginnen möchten...hoffentlich klappt alles wie geplant, denn der Kontinent fehlt schon jetzt und zu lange darf die Abstinenz nicht dauern... B) ...

abload.de/img/763jfo0s.jpg
Letzte Änderung: 13 Mär 2018 16:47 von paulinchen.
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