THEMA: Reisebericht Sambia - 2. Versuch - November 2016
03 Apr 2017 19:31 #469966
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Tag 13 - Donnerstag, 10.11.2016


Wir erwachen tatsächlich mit den ersten Sonnenstrahlen, nur lautstarkes Vogelgezwitscher unterbricht die Stille an diesem einsamen Ort...über unseren Köpfen fliegen die Webervögel, die gestern Nachmittag unsichtbar waren, lautstark zwischen Ast und Nest hin und her...es ist offensichtlich Zeit für die Familiengründung... :)


Auf dem Dorfplatz neben dem Gate fegt ein alter Mann gemächlich den sandigen Boden, die Staubwolken verziehen sich in den nahen Busch, Frauen kommen bereits mit gefüllten Wasserbehältern zurück, die Kinder spielen...während unseres einfachen Frühstücks beobachten wir das Treiben am frühen Morgen...so läuft es hier wahrscheinlich täglich ab...was für ein Kontrast zu unserem Leben...
Wir sind gespannt, ob der Mupamadzi River Wasser führt, deshalb packen wir schnell zusammen, auch um nicht wieder in der größten Hitze unterwegs zu sein...die Luft steht hier im Tal...

Im einfachen Office bezahlen wir den Parkeintritt, diese sehr langsame Prozedur kennen wir bereits, akribisch werden die Formulare ausgefüllt und die Beträge addiert, für diesen 1 Tag müssen wir 810 Kwacha bezahlen ( am Mfuwe gate werden wir nur 750 Kwacha bezahlen...warum auch immer es hier etwas teurer ist... :( ... ).
Dem Dorfältesten sollen wir umgerechnet 10 € für die Übernachtung geben...man bedankt sich freundlich...
Um 6.20 Uhr können wir endlich starten, das Tor öffnet sich, die Menschen winken uns zu und der South Luangwa NP hat uns endlich wieder... B)
Nach ca. 2 km erreichen wir bereits die Furt des Mupamadzi River und sind doch etwas erstaunt, dass das Flussbett völlig trocken ist, nur wenige Pfützen konnten sich halten...
Sandsäcke sichern den Untergrund, so ist die "Flussquerung" natürlich problemlos...dann sollten auch alle weiteren Wasserläufe keine Schwierigkeiten bereiten...


Nach wenigen Kilometern undurchdringlicher Buschlandschaft, vorbei an zahlreichen Elefantenhaufen, erreichen wir tatsächlich einen Wasser führenden Arm des Mupamadzi, der zwar schmal, aber um so tiefer ist. Die Vegetation um uns herum ist extrem dicht und grün, Sandhügel erschweren zusätzlich die Sicht...kein guter Ort zum anhalten... :(
Die Ausfahrt bringt das Fahrzeug in ordentliche Schieflage, zusätzlich werden wir durchgerüttelt, aber soweit alles ok...
Nach 50 m schaut Manni glücklicherweise in den Außenspiegel und stoppt abrupt...die rechte Seitenklappe ist aufgesprungen und ragt nach oben...wir haben sie heute morgen nicht abgeschlossen, sondern die Schlösser nur einschnappen lassen...böser Fehler... :(
Unsere Schlafsäcke sind einzeln in Müllsäcke verpackt, um sie zusätzlich gegen Schmutz zu sichern. Einer der Säcke liegt auf dem Boden am Rand des Wassers...was für ein Glück, dass er nicht ins Wasser gefallen ist...und das wir es überhaupt bemerkt haben...
...schnell läuft Manni zurück und fängt den Schlafsack wieder ein...mehr fehlt scheinbar nicht...nächster Schock: vorne rechts ist der Reifen fast platt...das kann doch nicht wahr sein, ausgerechnet an dieser völlig unübersichtlichen Stelle am Wasser.... :angry:
....und weil das alles noch nicht reicht, ist dies die Tsetsefliegen-verseuchteste Stelle, die wir bisher in Afrika entdeckt haben...zu Dutzenden stürzen sie sich auf uns, wir springen zurück ins Fahrzeug, schließen Türen und Fenster, erschlagen die Biester auf Mannis Brust ( das heute Morgen frisch angezogene T-Shirt weist nun einen gigantischen Blutfleck auf... ), zerquetschen sie an den Scheiben und zwischen den Gummidichtungen...sie sind alle prall mit Blut gefüllt und versauen uns nachhaltig einige Stellen mit riesigen Blutflecken...
...nun habe ich eine leichte Vorstellung davon, warum ganze Landstriche wegen dieser Viecher unbesiedelbar sind...
Es ändert alles nichts, nach kurzer Besinnung müssen wir raus und den Reifen wieder aufpumpen...das ist wohl doch eine Spätfolge der Escarpment Road und ihrer scharfkantigen Felsen...hoffentlich ist es kein Totalschaden, sondern ein schleichender Luftverlust...heute Morgen haben wir beide nicht darauf geachtet...
Also holt Manni den Kompressor raus, Haube auf, anklemmen und los geht´s...darin sind wir ein eingespieltes Team. Ich beobachte inzwischen so weit wie möglich die Umgebung...es ist extrem unübersichtlich hier...und noch früh am Morgen...Wasser gibt es nicht so viel in der Umgebung, warum sollten hier nicht auch Tiere sein...
Schnell ist der Reifen wieder prall gefüllt, alles einpacken und weiter geht es Richtung Mfuwe. Während der Fahrt zerquetschen wir weitere Tsetsefliegen oder versuchen sie durch die geöffneten Fenster zu entsorgen...puuh...ist das eklig...
...und draußen wimmelt es nur so von ihnen, noch mal pausieren werden wir hier möglichst nicht...


Je weiter wir uns vom Wasser entfernen, um so trockener und lichter wird der Busch. Die Piste schlängelt sich weitgehend geradlinig dahin, hier würde wahrscheinlich ein Funke ausreichen, alles in Brand zu setzen.


Bis auf vereinzelte Gazellen in Flussnähe haben wir bisher keine Tiere gesehen, aber reichlich Elefantenköttel...ich rechne auch nicht mehr mit Tieren in diesem Teil des NP, denn der Luangwa River ist bei dieser Trockenheit sicher als Wasserspender der attraktivere Aufenthaltsort für Tiere...
...um so auffälliger plötzlich dieser Vogel völlig allein im Geäst...denn auch Vögel sind hier an der Piste Mangelware...


Der Busch lichtet sich immer weiter und wir erreichen eine riesige Grasebene...wegen des hohen Grases ist aber auch hier die freie Sicht nicht besser... :(

Bis zum Lubi River wechselt die Landschaft immer wieder von offenen Grasflächen zu dichtem Buschbestand. Der Untergrund ist nicht mehr sandig, sondern dunkel und hart gebacken...das ist wohl die berüchtigte "Black Cotton Soil", die sich in nassem Zustand in klebrige "Mördermatsche" verwandelt...nach heftigen Regenfällen möchte ich hier nicht durchfahren...



Endlich sehen wir unsere ersten Elefanten im dichten Buschwerk. Als sie unser Fahrzeug bemerken, entfernen sie sich von der Piste und bleiben im mickrigen Schatten eines Baumes stehen...wir beobachten sie noch eine Weile aus der Entfernung, aber die haben keine Lust auf einen Fototermin..





Endlich sehen wir im hohen Gras einige Tiere und genau an dieser Stelle begegnet uns das einzige Fahrzeug auf der gesamten Strecke. Ein Pickup, wieder mal mit hohem Tempo und einigen stehenden Personen auf der Ladefläche, kommt um die Kurve und hält neben uns. Der Wortführer im Tarnanzug ( Ranger? ) beäugt uns misstrauisch, fragt woher wir kommen und was unser Ziel ist. Potentiell ist hier jeder wahrscheinlich erst einmal ein Wilderer... :( ...

Am späten Vormittag erreichen wir das sandige Flussbett des Lubi River, hier stehen noch nicht einmal Pfützen, die wenigen Tiere stehen oder liegen fast unsichtbar im spärlichen Schatten der Bäume.


...ein Blick zurück... :)



Das Flussbett ist schnell durchquert, nun ist es nicht mehr weit bis zur Schotterpiste Richtung Mfuwe Gate. Die Bäume werden wieder höher, der Busch dichter und die Zahl der leckeren grünen Blätter nimmt zu... :)
...wir passieren den imposanten 'Big Baobab'...



Ca. 15 km hinter dem Lubi River erreichen wir den Abzweig der 05er Road von der Hauptpiste im Park, irgendwie schade, dass wir schon durch sind...knapp 4 1/2 Std. haben wir vom gate bis zum Abzweig benötigt, incl. Reifenpanne und langsamer Fahrweise. Die Strecke ist sicher in relativ kurzer Zeit zu bewältigen, wenn man es eilig hat..... B)
Und der Reifen hat tatsächlich die Luft gehalten, es handelt sich um einen schleichenden Luftverlust, den wir bis zum Ende der Reise durch morgendliches Aufpumpen in Schach halten können...Glück im Unglück... :)

...auch auf dieser Seite der 05er Road könnte die Beschilderung etwas 'aufgepeppt' werden... B) ...

Nun sind wir wieder im uns bekannten Teil des Luangwatals, aber es sieht völlig anders aus als vor einem Jahr... :( ... paradiesisch grün zeigte sich bei unserer letzten Reise die Ebene, heute herrscht der braun-beige Farbton vor, der uns während der gesamten Fahrt die 05er Road entlang begleitet hat...nur selten unterbrochen vom zarten Grün winziger Blätter. Wo letztes Jahr Lagunen mit planschenden Elefanten vorherrschten, existieren heute weder Tümpel noch saftig-grünes Gras...Staub und flirrende Hitze...die wenigen sichtbaren Tiere liegen irgendwo an den wenigen Schattenplätzen und bewegen sich nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt...es ist Mittag...keine gute Zeit für Tiersichtungen...




Rechts taucht das Schild zum Zebra-Loop auf, dort hatten wir damals tolle Löwensichtungen, also fahren wir diesen kurzen Umweg ( natürlich ohne Löwen zu sehen... B) ... ) Richtung Mfuwe Gate. Wir wollen zuerst eine gute Campsite im Wildlife Camp sichern, keine Ahnung, wie voll das Camp ist.
Kurz vor Erreichen des Gates passieren wir linksseitig die Mfuwe Lodge mit vorgelagerter Lagune...puuh...auch hier ein extrem niedriger Wasserstand, der rechte Teil der Lagune besteht nur noch aus Matsch und flachem Wasser.




In der Mitte der Lagune knubbeln sich die Flusspferde, rechtsseitig mehrere Krokodile und ein riesiger Flusspferd-Bulle, der schlammverkrustet und leblos in einer Pfütze liegt... :(
Es ist der erste von vielen Flusspferdbullen, die wir in den nächsten Tagen sehen werden, die offensichtlich von einem jüngeren Rivalen besiegt wurden und nun extrem schlecht gelaunt am Rand der Lagunen und Flüsse leben.

Diesen Bullen halten wir nach längerer Betrachtung mit seinen schlammverklebten Augen fast für tot, kein sichtbares Lebenszeichen... :(
Kurz darauf passieren wir die Brücke über den Luangwa und sind auch hier erschrocken, wie wenig Wasser der Fluss führt...an der Brücke gibt es noch Badepools für die Flusspferde, aber der Luangwa fließt nicht mehr, hinten in der Biegung liegt das Flussbett trocken...bin gespannt, wie es am Wildlife Camp aussieht, das doch so herrlich am Flussufer liegt... :(




...tief ist das Wasser hier auch nicht mehr...da müssen wir uns schon seeehr flach machen.... B)

...ein sogenannter "Flusspferdhaufen"... :)

Neben dem Office hängt ein Ranger im Schatten auf einem kleinen Küchenstuhl...er leidet sichtbar unter der Hitze, erhebt sich nicht und lächelt uns müde zu. Wir sagen ihm, woher wir kommen, unser Eintritts-Permit will er gar nicht sehen...wahrscheinlich hat uns heute morgen schon ein krächzendes Funkgerät angekündigt...so viele Touristen fahren hier zu dieser Jahreszeit eher nicht herum...
Uns fällt ein, dass wir noch eine originalverschlossene 0,5 l Flasche eiskaltes Soda-Wasser besitzen, schnell holt Manni diese und drückt sie ihm in die Hand...ein müdes glückliches Lachen zieht sich über sein Gesicht, seine Sympathien sind uns für die nächsten Tage sicher... B) ...er legt sich die kalte Flasche erst mal auf die Stirn...
...wir verabschieden uns mit dem Hinweis, heute Nachmittag wieder zu kommen...er öffnet das Tor und kurz danach biegen wir rechts zum Wildlife Camp ab...ist das schön, wieder hier zu sein...
Das Camp sieht recht leer aus, wir parken an der Rezeption und werden von der Inhaberin begrüßt...sie erzählt, dass es zwar schon kleinere Regenschauer gegeben hat in den letzten Wochen, aber die trockenste und heißeste Phase gerade ansteht...die 40°C - Grenze fällt täglich...
Check-in ist schnell beendet, wir erreichen das Camp, auf dem nur ein fast leerer Overlander am vorgesehenen Platz steht sowie ein südafrikanisches Fahrzeug mit Anhänger am Ufer. Die 3 linken Campsites an der Uferkante sind frei...hurra...letztes Jahr wollte ich gern auf der linken äußeren Site stehen, die leider besetzt war, schnell breiten wir uns dort aus, Stühle raus, kaltes Begrüßungs-Bier ausnahmsweise schon zu dieser Uhrzeit... B)
...tja, und so sieht das aus, was vom Luangwa River übrig geblieben ist...unglaublich, was diese 4 - 5 Wochen Unterschied in der Reisezeit ausmachen... ;) ...

Wir beobachten einen Adler, der lange in einer der vorgelagerten Pfützen steht und seine Krallen kühlt...tief ist das Wasser nicht, wenn es hier nicht bald regnet, werden diese Pfützen wohl auch verschwinden...beängstigend wenig Wasser hier... :(

...und dann wird der arme Adler auch noch ständig von einem Vogel attackiert, der ihn offensichtlich als Bedrohung empfindet... :(


...bei diesen Wasserständen sind wir gespannt, was der Park heute Nachmittag noch für uns bereithält... :)
Letzte Änderung: 04 Apr 2017 01:38 von paulinchen.
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11 Apr 2017 01:31 #470823
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Um 14 Uhr stehen wir wieder am Gate, müssen nichts vorzeigen, das Tor öffnet sich sofort. Wir steigen aus und werden mit breitem Lächeln begrüßt... :) ...müssen uns gar nicht erst erkundigen, ob es besondere Sichtungen gibt...der Ranger erklärt uns ungefragt, wo heute Löwen gesichtet wurden... B) ...1. Piste links hinter der Brücke abbiegen, dem Flussbett entlang, irgendwo gabelt sich dann die Piste, weiter rechts halten und dort sollen wir Ausschau halten...bin mir nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe, er erklärt es zur Sicherheit noch mal...ok...das sollte passen... B)
Den Einstieg finden wir sofort, aber Löwen sehen wir erst einmal keine...folgen dem Flusslauf und den mäandernden Fahrspuren, die quasi um jeden Busch herumführen...mehrfach fahren wir dieselben Wege, aber Tiere sind Mangelware... :( ...als wir schon nicht mehr damit rechnen, stehen wir plötzlich neben dieser Löwin... :)



sie schaut uns nur kurz an, ignoriert uns anschließend völlig...es ist seeehr heiß...sie hechelt schnell und heftig...offensichtlich ist auch ihr warm...und dreht sich ständig hin und her...






...nur wenige Meter neben der Löwin finden wir diese entspannte Gazelle...

Wo sind die restlichen Löwen, von denen der Ranger sprach? Vielleicht liegen sie im Flussbett, aber wir wagen nicht, hier auszusteigen und über die Uferkante zu schauen...



Auch hier viele Flusspferde und ein Stück weiter am gegenüberliegenden Ufer ein kleines Fischer-Camp...die Lichter dieser Camps kann man nachts von unserer Campsite aus sehen...das Wildlife Camp dürfte auch irgendwo dort drüben sein...
Irgendwann reißen wir uns von der Löwin los, drehen weiter unsere Runden...mit sinkender Sonne krabbeln mehr und mehr Tiere aus ihren Schattenplätzen hervor, aber lange kein Vergleich mit den paradiesischen Zuständen der letzten Reise, als hier Wasser und Futter in Mengen für eine hohe Tierdichte sorgten... :(


Ein hübscher 'Lesser Pied Kingfisher' ( Graufischer )...






Als wir nochmal bei der Löwin vorbeischauen wollen, ist sie weg...vielleicht erfrischt sie sich im Flussbett... :) ...


Auf dem Weg zur Luangwa Wafwa Lagune sehen wir endlich Elefanten, die sich auch in die Richtung bewegen.
Aber die Lagune ist vertrocknet, nicht mal eine Pfütze... :( ...letztes Jahr plantschte hier eine Elefantenherde im Wasser herum...die Landschaft sieht völlig verändert aus...



Langsam müssen wir zurück Richtung Gate...die Sonne verschwindet...in der Umgebung der Brücke sehen wir merkwürdigerweise die meisten Tiere...


Natürlich stoppen wir wieder am Tümpel vor der Mfuwe Lodge, mal sehen, ob "der Dicke" sich bewegt hat...wieder liegt er leblos mit geschlossenen Augen am Rand der Pfütze, aber irgendwann heute muss er sich bewegt haben... :)
...im Vordergrund darf er sich aufhalten, weit ab der Herde... :(


Kurz vor dem Gate entdecken wir noch einige Giraffen und Elefanten mit einem sehr kleinen Baby im Dickicht...wir wagen uns nicht zu nah heran...sie entfernen sich auch schnell von uns... B)


...die Tarnung funktioniert... B)

Auf der Brücke steigen wir aus....genießen den Blick in die untergehende Sonne mit Hippos und Krokodilen...das Gegrunze nimmt an Lautstärke zu... :)






...auch in östlicher Richtung endet das Wasser in Sichtweite der Brücke...


Zurück im Camp ist die Sonne bereits verschwunden, wir machen es uns in den Stühlen bequem und schauen unser "Privatprogramm"...linksseitig durchqueren einige Elefanten das Wasser und klettern die Uferböschung hinauf...

...ich staune immer wieder, wie Elefanten die Jungtiere visuell abschirmen...nur auf einem Foto erkenne ich eindeutig einen kleinen Elefanten... B)




die Flusspferde stehen am Ufer...direkt vor uns liegt das Hauskrokodil, das uns von nun an ständig begleiten wird...weit rechts in der Flussbiegung erscheint eine Giraffe ganz vorsichtig und langsam bewegt sie sich...es ist eine riesige Freifläche hier und sicher nicht ungefährlich für sie...



Schnell wird es dunkel, das Krokodil schafft es tatsächlich immer wieder in diesem niedrigen Wasserstand unsichtbar zu werden... ;)
Der Wasserspiegel flirrt stellenweise...zuerst denken wir an Wasserabläufe, aber es müssen winzige Fischschwärme sein, die sich dort aufhalten...vielleicht hat auch der Adler heute Mittag nicht nur seine Krallen gekühlt... B)

Ein Vogel stelzt durch das Wasser, zieht in einer merkwürdigen Seitwärtsbewegung den Schnabel durch´s Wasser und kommt dem Krokodil oft gefährlich nah...ich rechne mehrfach mit einer Attacke, aber ein Mindestabstand wird strikt eingehalten... B)




Nun wird es auch zum Fotografieren zu dunkel, wir lassen den Abend gemütlich bei einem Glas Wein ausklingen...ausnahmsweise mal ohne Lagerfeuer...ist einfach zu warm, um Lust darauf zu bekommen... :( ...später schaut noch der Wächter vorbei und plaudert mit Manni...wir lauschen den Geräuschen der Nacht und verabschieden uns von diesem tollen und ereignisreichen Tag ins Dachzelt... :)
Letzte Änderung: 11 Apr 2017 01:48 von paulinchen.
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14 Apr 2017 22:30 #471331
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Tag 14 - Freitag, 11.11.2016

Wir erwachen früh und genießen das Frühstück mit herrlichem Blick auf das, was vom Luangwa übrig geblieben ist. Schon jetzt ist es erdrückend heiß und der Eckplatz an der Uferkante ist zwar schön, aber auch fast ohne Schatten... :( ...den Vormittag verbringen wir u.a. damit, uns und das Fahrzeug im Schatten zu halten...mit aufgeklapptem Dachzelt rollen wir hin und her, schieben die Stühle von rechts nach links...noch haben wir 3 leere Campsites zur Auswahl... :)


Gestern Abend haben wir bereits beschlossen, einen superfaulen Tag im Wildlife Camp zu verbringen und einfach nur darauf zu warten, was passiert...diese Strategie ist letztes Jahr aufgegangen und sollte auch diesmal funktionieren...
Auch unser "Hauskrokodil" hat wohl eine anstrengende Nacht hinter sich und genießt die ersten Sonnenstrahlen des Tages... B)

Nachdem unsere Körper ca. 1 Stunde in den Stühlen hängen, wir ebenso unseren Gedanken nachhängen und ins Flussbett schauen, bekommen wir Besuch von einem Waran, der an der äußersten Kante der Campsite gemütlich entlang schlendert...er wird uns heute ein äußerst interessantes Schauspiel liefern... B)

Während ich mich dem Waran nähere, bewegt er sich ohne Eile raschelnd hinab ins welke braune Laub, dass direkt neben der äußeren Campsite in einer leichten Senke liegt. Was will er dort...er scheint etwas zu suchen...was liegt denn dort...ist das ein Ast oder ein alter Schlauch?


Es handelt sich um eine tote Schlange, die dort halb verborgen im Laub liegt. Beim Heranzoomen kann ich erkennen, dass die Haut bereits leicht vertrocknet aussieht, was bei diesen Temperaturen hier allerdings keinen Rückschluss auf den Todeszeitpunkt zulässt...zumindest nicht für uns Laien... B)


Der Waran interessiert sich brennend für den toten Körper und versucht ihn seitlich wegzuziehen...gelingt nicht so leicht und überraschend schnell lässt der Waran von der Schlange ab und bewegt sich langsam davon...komisch... :(


Während ich meine Aufmerksamkeit dem Waran zuwendete, hat sich das Flussbett mit Antilopen gefüllt, die irgendetwas Fressbares auf diesem Sandboden finden...trotz fehlendem Grün hat die Szenerie wieder etwas Paradiesisches... :)

Ereignislos vergeht der Vormittag, während wir Fahrzeug und Stühle zwischen den 3 Campsites dem Schatten folgend hin und her bewegen...die äußere Campsite liegt inzwischen in der prallen Sonne...sie ist zwar schön gelegen, aber nicht mehr unsere 1. Wahl. Vielleicht haben wir ja Glück und es kommt heute niemand mehr...dann haben wir die freie Wahl.
Zwischenzeitlich hat Manni vorbeikommende Männer des Personals bezüglich der Schlange angesprochen...wissen sie etwas darüber? Nein, sie haben die Schlange nicht getötet, es sieht aus wie eine Kobra, meinen sie ( ... B) ...ich weiß, es sind immer Kobras und Mambas... B) ...) und vielleicht waren es Zebramangusten, die die Schlange getötet haben...sie stromern hier täglich durch das Camp, auch wir haben die Gruppe heute Morgen kurz gesehen...
Mittags bekommen wir dann ein Schauspiel, das allein schon den Verbleib im Camp gelohnt hat...es raschelt wieder im welken Laub, wo der tote Schlangenkörper liegt...ist der Waran doch zurückgekommen?
Er war schnell und steht bereits wieder oben am Rand des Weges, hat irgendetwas zu Fressen vor sich liegen...was ist das...ein Stück Schlange?
Ich zoome die Szene heran, Manni steht mit Fernglas neben mir...gebannt beobachten wir dieses Spektakel...der Waran wähnt sich unbeobachtet und zeigt keine besondere Eile...
er hat sich den Kopf der Schlange geholt, wahrscheinlich eine besondere Delikatesse...




Das Ganze dauert nicht einmal 5 Minuten, in denen ich ständig den Auslöser drücke...ich bin sicher kein Schlangenexperte, aber auf einigen Bildern sieht es tatsächlich nach Kobra aus...als wäre das untere Halsstück etwas flacher und hell glänzend...aber wer will diesen deformierten Kopf schon mit Sicherheit identifizieren... :(
Ich stelle die Bilder einfach mal kommentarlos ein, für uns war es superspannend... B) ...























Ein letzter Bissen...ein letztes Schlucken und weg ist der Kopf...spurlos...nichts weist mehr auf dieses Drama hin...was für ein Glück, das wir im Camp geblieben sind... B)
Der kopflose Schlangentorso wird hier im braunen Laub vergammeln, die Natur wird ihn schon irgendwie verwerten...

Der Waran macht sich satt und zufrieden davon, nun haben wir nicht nur ein "Hauskrokodil", sondern auch einen "Hauswaran"... :)
In der heißesten Zeit des Tages lassen sich keine weiteren Tiere blicken, wir beschließen die Gelegenheit zu nutzen und im Dorf nach Einkaufsmöglichkeiten zu suchen...in der Erinnerung war das in Mfuwe außer des kleinen Straßenmarktes nicht so dolle...
Ich frage mal mein Navi nach dem nächstgelegenen Supermarkt und es zeigt mir tatsächlich einen an...den haben wir gar nicht gesehen...
Navi lenkt uns zur Hauptstraße und dann hinaus Richtung Chipata...wo soll dort ein Supermarkt sein?
Hier soll es sein, eines der letzten Gebäude von Mfuwe, rechtsseitig gelegen und dunkelgrün...'Supermarket' steht nirgendwo geschrieben...wir gehen hinein durch die relativ neuen Glastüren und stehen in einem neu aussehenden Supermarkt...gekühlter Raum, gutes Sortiment, eiskalte Getränke und Tiefgefrorenes...whow...das überrascht uns nun doch...Dank ans Navi...ohne dich hätten wir das nicht gefunden... B)
Wir decken uns mit ein paar Vorräten ein, gönnen uns gierig eine eiskalte Cola direkt vor der Tür und besorgen auf der Rückfahrt zum Camp noch ein paar Tomaten und eine Wassermelone auf dem kleinen Markt...

...das Sortiment ist eher mickrig...man sieht der Auslage die Trockenheit der Umgebung an...die Menschen werden sich sicher über den Beginn der Regenzeit freuen...
Zurück im Camp ist es mit der Ruhe erst einmal vorbei...zu dem halbleeren Overlander, der bereits hier steht, hat sich der Inhalt eines weiteren Trucks über den Platz ergossen, der war wohl rappelvoll....überall laufen plärrende Teenies herum, der kleine Pool ist völlig in ihrer Hand...an einen relaxten Poolaufenthalt ist nicht mehr zu denken... :(
...dafür hat nun auch die kleine Bar dort geöffnet und wir gönnen uns ein kaltes teures Bierchen...versuche mich auf die Steine zu setzen und verglühe mir die nackten Oberschenkel...
...scheint eine schwierige Reisegruppe zu sein, zu groß, zu unterschiedlich...selbst für Außenstehende wie uns ist schnell die eindeutige Grüppchenbildung zu erkennen...eine "coole" Truppe am/im Pool und reichlich abgesonderte Einzelpersonen, die sichtbar die Augen verdrehen und nicht gerade glücklich mit der Situation zu sein scheinen...bin ich froh, nicht in einer Gruppe reisen zu müssen...mein persönlicher 'overkill'... ;) ...
Eventuell möchten wir heute Essen gehen, hängt ab vom Angebot...laufen am Ufer entlang zur Rezeption. Dort sitzt die Inhaberin mit einigen Gästen und/oder Nachbarn zusammen, man lamentiert über´s Wetter: der 'International Airport' in Johannesburg steht wohl unter Wasser, bis zu den Autodächern auf den Parkplätzen...ein heftiges Unwetter hat in SA kurzfristig für 'Land unter' gesorgt...natürlich kramt nun jeder Insider hier die Stories der heftigsten Überschwemmungen am Luangwa River hervor...das Wildlife Camp stand auch schon einige Male komplett unter Wasser...seeehr interessante Geschichten, die hier lässig und wie eine Selbstverständlichkeit ( was sie wahrscheinlich ja auch sind... B) ) vorgetragen werden...
Die Speisekarte spricht uns nicht besonders an, die Preise dazu auch nicht...also doch selbst kochen, macht nichts...wieder zurück an der Uferkante direkt zur Campsite...inzwischen stehen Fahrzeug und Stühle an Site No. 8, sie bietet den meisten Schatten... :)
...kaum sind wir ermattet vom Hitze-walk zur Rezeption in die Stühle gesunken, startet die Nachmittagsvorstellung am Luangwa Flussbett mit dem Auftauchen einiger Elefanten... :)


...und Morgen geht´s weiter... :) :) :)
Letzte Änderung: 15 Apr 2017 00:17 von paulinchen.
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17 Apr 2017 23:51 #471677
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...es ist eine Gruppe von 5 Elefanten, die sich der größten verbliebenen Wasserstelle des Flusses nähert...ein Kleines, ein Halbstarker und 3 erwachsene Tiere...kurz vor Erreichen des Wassers werden sie richtig flott...haben wohl ordentlich Durst... B) ...es ist immer wieder herrlich, Elefanten beim Trinken, Duschen und Tauchen zuzuschauen... :) ...wobei, die meisten sehen ziemlich abgemagert aus... :( ...



Da kommt noch ein Nachzügler aus derselben Richtung wie die Gruppe und mischt sich wie selbstverständlich unter die anderen...vielleicht gehört er dazu...


Die Kleinen legen sich flach ins Wasser. spielen U-Boot...zwischendurch quietschende Geräusche...so hört sich Spaß an... :)







Alle machen Anstalten, in Richtung unserer Campsite zu laufen, aber nur eine Elefantenmama mit Jungtier findet sich direkt vor unserem Camp ein...zum Unmut des Krokodils...ist schließlich sein Pool... :angry:











Nach kurzer Erfrischung kehren sie zum Rest der Gruppe zurück...inzwischen sind noch weitere Tiere eingetroffen...und traben gemeinsam zum Wasser...die Flusspferde im Hintergrund halten Distanz...








...einige durchqueren das Wasser, der einzelne Nachzügler folgt ihnen...langsam wird klar, dass er in der Gruppe nicht wirklich erwünscht ist...es ist ein junger Bulle...auf ihn haben die Mädels keine Lust...klettern die Uferböschung hinauf... :(







...er verrichtet erst mal sein Geschäft, langsam wird unter´m Bauch sein Geschlecht deutlich sichtbar...niemand will etwas mit ihm zu tun haben...weitere Tiere verschwinden Richtung Uferkante, eine andere Kleingruppe mit Jungtier in die entgegen gesetzte Richtung...der junge Bulle bleibt allein zurück und trottet schließlich davon...irgendwie haben wir etwas Mitleid mit ihm...."C´est la vie".... B) ...





Zwischenzeitlich ist ein Hilux mit Dachzelt und namibischem Kennzeichen angekommen...erst jetzt wird uns bewusst, das für niemanden erkennbar ist, welche Campsite unsere und welche unbesetzt ist... ;)
Schnell erkläre ich dem niederländischen Paar den Grund unserer Entfaltung hier, No. 8 ist unsere, der Rest ist frei...sie entscheiden sich für meinen ehemaligen Favoriten No. 9 ganz außen...die ohne Schatten...

Auch die beiden setzen ihren Hilux von nun an hin und her, um etwas Schatten zu erhaschen...leider kommen wir hier ansonsten nicht so richtig ins Gespräch... :(
Nebenan räumt eine Affenhorde gerade das verlassene Vorzelt eines südafrikanischen Paares aus, einige Gegenstände fliegen über den Platz, wir verscheuchen die Meute und sammeln das Zeug wieder ein...





Die Show im Flussbett ist vorbei... :) ...ich schaue mich um, sehe hinten im Camp eine merkwürdige Holzkonstruktion...sieht neu aus...was ist das...?...kann mich nicht erinnern, das im letzten Jahr dort gesehen zu haben... ;)
Während wir uns dem Konstrukt nähern, wandern die Teenies der Overlander hin und her...es ist ein Unterstand, der Ausblicke auf eine überwucherte Wasserfläche zulässt...und einige Elefanten stapfen dort herum, rupfen schmatzend das Grün in ihr Maul...vielleicht ist es sogar ein Teil der Truppe, die wir gerade im Flussbett gesehen haben... B)


...auch ihnen schmeckt´s...






Als wir die Stufen hinaufklettern, sind noch einige Touris im Unterstand...leider wieder mit unvermeidlichen Smartphone-Geräuschen, während die Elefanten nah an uns vorbeiziehen...unpassender geht es kaum... :( ...
Endlich sind bis auf ein junges Paar alle weg...wird wohl doch schnell langweilig... ;) ...und so genießen wir zu viert die mampfenden Elefanten... :)





Das Camp ist immer noch relativ leer, wir können entspannt auf unserer "Terrasse" sitzend den Ausblick genießen...nur wenige Tiere sind weit entfernt zu erkennen...






...alles wie gestern...der Sattelstorch stakst durch das Wasser, "unser" Krokodil belauert ihn und ist heute wesentlich aggressiver als zuvor...vielleicht einfach hungriger... B)






Das Flirren im Wasser nimmt zu...Echse wirbelt herum...die Fische scheinen sie 'veräppeln' zu wollen... ;) ...



Die Sonne verschwindet...gaanz weit hinten rechts an der Flussbiegung laufen 2 Elefanten entlang, ein Muttertier mit einem sehr kleinen Jungen...fühle mich nicht wohl, die beiden allein ohne Herde zu sehen...gleich ist es dunkel, hoffentlich geht alles gut für die zwei... :( ...





Endlich hat 'unser Krok' Erfolg, ein Fisch verschwindet im Maul...




Hier darf man seine Aufmerksamkeit nicht teilen, die Affen sorgen sofort wieder für 'action'...warten nur auf geöffnete Heckklappen...heute Morgen mussten wir bereits einen Affen aus dem Auto schmeißen...die können sogar den Kühlschrank öffnen... B) ...


Währenddessen haben wir verpasst, dass sich ein weiteres kleineres Krokodil an "unseres" herangepirscht hat...in einer heftigen Attacke wird es vertrieben, zischt links unten aus dem Bild...in der Realität kaum zu erkennen... B) ...




Die Nacht senkt sich über das Camp, 2 Lichter hinten am Ufer sind wahrscheinlich Fischer...vielleicht ist eines der Camps das gestern gesichtete...von der Richtung her kommt es ungefähr hin...

Im letzten Tageslicht können wir erkennen, dass das kleinere Krokodil wieder ganz nah bei dem Großen ist...ob Konkurrenz oder Turteltäubchen... B) ...



Später schaut noch der Nachtwächter vorbei, wir quatschen etwas, dann lassen wir die Geräusche des NP auf uns wirken...weit entfernt Löwengebrüll...wieder gibt es kein Lagerfeuer heute...schade, aber einfach viel zu heiß...
Weit nach 22 Uhr schneiden noch Scheinwerfer durch die Dunkelheit...ein Fahrzeug erreicht das Camp und stoppt auf der Campsite neben uns...es ist zu dunkel, um Details zu erkennen, aber es sind ein paar Jungs, die sofort Richtung Bar verschwinden...wir verstehen nur "...bottle of red wine...", vielleicht Südafrikaner mit spätem Durst...nach kurzem Lärm während des Zeltaufbaus kehrt aber schnell wieder Ruhe ein...
...nun auch für uns noch ein Glas Wein, dann verabschieden wir uns in das gemütlich warme Dachzelt... :( ...
Letzte Änderung: 18 Apr 2017 22:09 von paulinchen.
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23 Apr 2017 21:46 #472568
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Tag 15 - Samstag, 12.11.2016

Heute fahren wir wieder in den Park... :) ...vielleicht wird das ein erfolgreicherer Tag für Tiersichtungen....
Unsere spät angekommenen Nachbarn entpuppen sich als Briten, 4 Jungs mit ihrem verdreckten und schwer bepackten Landrover...das macht uns natürlich wieder neugierig...wie haben sie das Fahrzeug hierher bekommen?
Der offensichtlich älteste der 4 ( Anfang/Mitte 20 ) fängt unsere fragenden Blicke auf und...schwups...stehen wir zusammen...die üblichen Fragen "woher-wohin und wer seid ihr"...schon sind wir schlauer... B)
Sie haben von Antwerpen nach Alexandria verschifft und von dort bis Südafrika gefahren...gerade sind sie auf dem Rückweg...dieselbe Strecke, denn unser Gegenüber muss im Januar einen neuen Job in GB antreten...
Auch sie wollten eigentlich ( so wie es auch unser Traum ist... B) ... ) direkt von zu Hause aus losfahren, aber leider gibt es ja keine Fährverbindungen mehr nach Ägypten...
Meine Frage nach der Machbarkeit der Strecke, vor allem im Norden des Kontinents, macht Hoffnung...es war völlig problemlos, nur eine Strecke im Sudan mussten sie im Konvoi fahren, aber auch das war 'easy'...
Heute gehen sie die 05er Road an, Etappenziel ist das 'Africa House', also Shiwa Ngandu...darüber können wir nun etwas berichten... :)
Sie haben es eilig, wir wünschen einen guten weiteren Trip und kommt heil wieder zurück... ;)
Das abgebrochene Frühstück beenden wir schnell, es wird auch für uns Zeit, sonst lohnt der Parkeintritt nicht mehr...
Wenig später stehen wir vor dem Gate, die 4 Jungs haben die Formalitäten gerade erledigt...noch einmal verabschieden wir sie heftig winkend...

750 Kwacha kostet der Spaß, gibt es wieder besondere Sichtungen heute morgen...wo könnten denn z. B. Katzen sein...?
Um Wamilombe herum sind Löwen gesichtet worden...bei unserem bisherigen Glück sollten wir sie doch eigentlich finden...
aber zuerst überqueren wir die Brücke und steigen kurz aus...gefühlt kann man dem Wasserpegel beim Sinken zuschauen... ;) ...
...erst jetzt fällt mir auf, wie viele seehr kleine Flusspferdköpfe im Wasser zu sehen sind...vielleicht ist das der Grund für dieses merkwürdige Aneinanderkuscheln der Tiere...bei so wenig Platz im Wasser rückt man sich doch nicht ohne Not so auf die Pelle.... :(




Nächster Stop ist natürlich wieder der Rand des kleinen Tümpels an der Mfuwe Lodge...wie geht´s "dem Dicken"... heute schon bewegt...?... B)


Dieses Mal dreht er uns den Hintern zu, nah bei ihm liegen 2 recht große Krokodile scheinbar harmonisch nebeneinander.


Der Bulle fühlt sich gestört, gönnt uns einen schlechtgelaunten Blick und wandert in etwas tieferes Wasser, der Rücken schlammverkrustet, der Wasserpegel zeichnet sich deutlich ab...

...leider verpasse ich gerade einen heftigen Disput zwischen den beiden Kroks, sie wirbeln herum...einer ergreift die Flucht...das Schwanzende links im Bild ist noch zu erkennen...

...die können so verdammt schnell werden... B) ...die Wogen glätten sich, der Sieger bleibt zurück...

Zuerst fahren wir rechtsseitig ein Stück Richtung Luangwa Wafwa Lagoon, finden auf dem Weg dorthin einige sehr zutrauliche Zebras...sie zeigen keine Nervosität...wenige Jungtiere sind hier bereits, aber die Bäuche einiger Tiere sehen so aus, als würde es in Kürze noch mehr Nachwuchs geben... ;) ...








Ansonsten sind Tiere leider wieder Mangelware... :( ...zurück an der Hauptpiste wenden wir uns der Wamilombe Lagoon zu, natürlich ist auch hier alles vertrocknet, nur der Fluss hat ein paar Pfützen. Antilopen grasen in der Hitze, das war es aber auch...

...aber hübsch sind sie schon... :)

Auf der Schleife zurück schlurfen diese Büffel vorbei...sehr langsam und sehr missmutig...





Inzwischen ist es Mittag, das Außenthermometer des LC zeigt die gnadenlose Wahrheit... :( ...

...falls es hier heute Löwen gibt, werden die wahrscheinlich tief in irgendwelchen schattenspendenden Büschen liegen...also entschließen wir uns zu einer Siesta im Wildlife Camp und verbringen die heißeste Zeit des Tages dort kraftlos in unseren Stühlen hängend... ;) ...
Nach 14 Uhr starten wir den nächste Versuch, diesmal beginnen wir sofort in der Region um Wamilombe, fahren entlang des Airstrips dort, finden endlich auch einige Elefanten, die aber im extrem dichten Buschwerk mehr zu hören als zu sehen sind...wir versuchen ihnen zu folgen, aber das mögen sie nicht und entfernen sich... :( ...in dieser Enge möchten wir ihnen auch nicht zu nah auf die Pelle rücken...
Den Fluss entlang winden sich die Wege um jeden Busch, hier stoßen wir auf diese Impala-Mutter mit ihren 2 Jungtieren, eines ist sehr viel kleiner und unsicher auf den Beinen...seehr wackelige Angelegenheit...und hier in direkter Nähe sollen sich Löwen aufhalten...?...




Unsere Stimmung sinkt auf den absoluten Nullpunkt... :( ...kann doch nicht sein, dass die Katzen nicht aufzufinden sind...haben wir doch jedes mal geschafft...ich muss zugeben...bin richtig sauer in diesem Paradies...dieser NP hat uns bisher so verwöhnt, dass tolle Sichtungen fast eine Selbstverständlichkeit scheinen...
Letzte Änderung: 25 Apr 2017 00:17 von paulinchen.
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25 Apr 2017 00:16 #472793
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  • paulinchen am 03 Apr 2017 19:31
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Endlich tauchen die ersten Tourfahrzeuge auf, stehen zu zweit mitten auf der Fläche...sind wir etwa die ganze Zeit an den Tieren vorbeigefahren...?...nein, die Touristen beobachten einige Warzenschweine...aber da kommen noch mehr Tourfahrzeuge vorbei und alle rollen Richtung Flussufer, wir natürlich hinterher...HURRA...da liegen sie seelenruhig und faul in den Büschen...so nah am Ufer haben wir nicht gesucht.... :)

Es sind 3 Tiere... eine Löwin mit Halsband, ein ausgewachsener Löwe mit imposanter Mähne sowie ein außergewöhnlich helles "blondes" Tier, ist wohl ein junger männlicher Löwe...whow...hat der eine tolle Färbung...( wir erfahren später, dass er aufgrund seiner Farbe 'Ginger' heißt und der Sohn dieses Löwenpärchens ist )... B) ...




Während der Beobachtung fragen wir uns noch, welche Verwandtschaftsverhältnisse hier wohl bestehen...sie gehen sehr zärtlich miteinander um... :) ...
Wir sind mehrere Fahrzeuge und verbreiten Unruhe, die beiden männlichen Tiere strecken sich und trotten Richtung Flussbett, 'Ginger' direkt vor uns her, der 'Alte' hinten rum direkt runter...ich behalte sehr wohl im Hinterkopf, dass die Löwin noch unter dem Busch liegt, also exakt hinter uns... B)...





'Ginger' hat mächtig Durst und lässt sich viel Zeit...einmal dreht er sich direkt in unsere Richtung...ein wirklich außergewöhnliches Tier... :) ...unser Glück ist zurück...





Ich erinnere mich an unsere letzte Reise, in der Nähe der Chichele Lodge fanden wir einen Löwen mit seiner Partnerin, auch mit Halsband. Zwei andere Touris berichteten uns von einem sich angeblich in der Nähe befindlichen "Albino-Löwen", ob damit 'Ginger', der helle Löwe gemeint war? Könnte passen...



...er durchquert das Flussbett und lässt sich am Wasser wieder fallen...puuh...war das anstrengend... ;) ...




Der andere Löwe liegt bereits wie ein Macho im Sand des Luangwa...fehlt nur noch die Löwin...

...warum müssen sich Löwen immer ins Gegenlicht legen... B) ...

...mein Fenster ist ganz geöffnet...mir ist bewusst, dass sie direkt hinter uns sein muss. In den Außenspiegeln sehen wir sie nicht, tückische Situation. Sie muss hier vorbeikommen, fahre das Fenster zur Sicherheit schon einmal komplett hoch...ja...da ist sie, taucht direkt auf meiner Seite neben dem Auto auf, nur eine Armlänge entfernt schaut sie in Höhe des Fensters zu mir hinauf...bin so fasziniert, dass ich erst danach den Auslöser drücke, wollte ihr ohne Kamera in die Augen schauen...was für ein wundervolles Tier... :) ...

Vor uns steht ein vollbesetztes Tour-Fahrzeug, sie läuft in die Richtung und dann auch ins Flussbett hinab...alle drei haben die Ruhe weg... ;) ...




Löwin und Pascha begrüßen sich auf Katzenart, als hätten sie sich lange nicht gesehen...sehr verschmust die beiden, während 'Ginger' weit abseits liegt...



Ich habe die Bilder des letzten Jahres von der Chichele Lodge mit diesen hier verglichen...es handelt sich um denselben männlichen Löwen, der mich extrem nah am Fahrzeug so durchdringend angeblickt hatte, es gibt eindeutige Kennzeichen...aber die Löwin ist es nicht...der rechte hintere Fußabdruck passt nicht...klar, der hat mehrere Mädels... B) ...






...man könnte sie glatt übersehen... ;) ...

Während die 3 Katzen dösen, trabt ein Flusspferd seelenruhig sowohl an ihnen als auch an dutzenden Krokodilen vorbei...hat es die Löwen vielleicht gar nicht realisiert...


...sie schaut in die entgegengesetzte Richtung...


...sie hat sich schon mal in Richtung Flusspferd gedreht...

...er nun auch...

...die Distanz ist nicht soo groß...

...mit einem kurzen Blick zu den Löwen macht sich das Flusspferd davon...

Die Mengen von Kroks fallen mir erst jetzt auf...habe sie bisher eher als vertrocknetes Holz wahrgenommen...verdammt viele hier... :)

Überhaupt realisiere ich jetzt erst die restliche Umgebung...die Löwen hatten die ungeteilte Aufmerksamkeit...auch hier befindet sich im Wasser weiter links eine Gruppe Flusspferde und im Vordergrund weit abseits ein großer Bulle, den wohl dasselbe Schicksal ereilt hat wie unseren "Dicken" an der Mfuwe Lodge...diese Schlacht hat er wohl auch verloren... :(


Inzwischen ist der Pascha bei 'Ginger', sie schmusen sehr vertraut...wundern uns über die Zärtlichkeit zwischen den Löwen...kennen das Verwandtschaftsverhältnis noch nicht...Vater und Sohn... ;) ...




Beide liegen entspannt im Licht der inzwischen tief stehenden Sonne...würden wir jetzt hier entlang fahren, würden wir die Löwen im Flussbett wahrscheinlich nicht sehen...



Ich könnte ewig hier stehen, aber die Sonne verschwindet, wir müssen raus aus dem Park. An der Mfuwe Lodge kommt gegen Abend endlich auch Leben in den Flusspferdbullen...

...es wird nun unglaublich schnell dunkel...

...an der Brücke ist hörbar was los...lautstarkes Grunzen, Gerangel und die ersten Landgänger...whow...was für ein herrlicher Ausblick auf den Luangwa...und weiter hinten auch noch einige Elefanten...



...auch hier wieder die vielen kleinen Köpfchen sichtbar...


...ein Farbwechsel... :)

...und stehend sieht man erst mal, wie flach das Wasser wirklich ist...

Zurück im Camp ist es bereits stockduster, die Lichter der Fischercamps hinten am Ufer sind wieder sichtbar...nach den heutigen Löwensichtungen eine unheimliche Vorstellung, dort nachts zu campen...aber zu diesen Themen werden wir in den nächsten Tagen noch einige interessante Dinge hören... B)
Nach dem Abendessen genießen wir eine Flasche Wein und den letzten Abend im Wildlife Camp ausgiebig...es darf spät werden, denn morgen gibt es nur einen kurzen Trip zum Zikomo Safari Camp am Rande des Nsefu Sektors des South Luangwa NP.
Der Tag war am Ende doch toll und ich schäme mich etwas für meine Ungeduld vor der Löwensichtung... :(
Im Waschhaus bin ich mitten in der Nacht nicht völlig allein, dieser "Albino-Frosch" leistet mir am Waschbecken Gesellschaft...ist wohl der "Albino-Tag" heute...er lächelt wie eine Buddha-Statue und verzieht keine Miene...vielleicht ist er ein Glücksbringer... ;)


Beim Einschlafen hören wir Löwengebrüll in der Ferne...was für ein wundervoller Ort ist das hier... :)
Letzte Änderung: 25 Apr 2017 00:55 von paulinchen.
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