THEMA: Reisebericht Sambia 2015/2016 - ab Johannesburg
29 Feb 2016 17:17 #421547
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  • paulinchen am 29 Feb 2016 17:17
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Tag 7

Heute geht es definitiv Richtung sambischer Grenze, Katima Mulilo ist unser Ziel. Insgeheim hatte ich gehofft, vielleicht sogar Livingstone zu erreichen, aber dazu hat unsere kleine Runde heute Morgen im südlichen Teil Savutis zu lange gedauert....was soll´s...
Die dunklen Wolken haben sich verzogen und der Himmel zeigt sich wieder bei bester Laune in strahlendem Blau.
Für unsere Verhältnisse sind wir früh dran, ca. 7.30 Uhr sind wir mit Frühstück und Zusammenpacken fertig. Aber wir wollen noch nicht direkt starten, vielleicht gibt es ja doch noch eine tolle Sichtung nach dem Spektakel des 1. Tages in Savuti.
Und ja, die gibt es in der Tat, es passiert ja meistens, wenn man nicht damit rechnet....
Ungefähr 30 Minuten rollen wir inzwischen seeehr gemütlich wieder kreuz und quer durch die Landschaft, versuchen uns zu erinnern, wo gestern doch noch etwas Wasser und/oder Matsche vorhanden waren. Um die Kwando Pan herum gab es gestern einige Elefanten, vielleicht haben wir ja Glück und treffen noch auf andere Tiere.
Vereinzelt sehen wir in der Tat Elefanten, dann direkt an der Kwando Pan eine große Antilopenherde und dann kommt unser Glücksmoment.....was läuft denn da hinten entlang?
Es sind Wildhunde, eine kleine Gruppe Wildhunde steht etwas entfernt und schaut in unsere Richtung! Und dann rennen sie los, weg von uns.

Ich denke natürlich: Mist, das war´s...wenn du Glück hast, kannst du ihre Hinterteile noch verschwinden sehen.....raus aus dem Auto und erst mal die Kamera draufgehalten....
anschließend fahren wir in die Richtung, in der sie verschwunden sind, wie vom Erdboden verschluckt! Wir hatten es befürchtet, aber so spurlos verschwinden grenzt ja schon an Zauberei....
Wäre nun jemand an der Kwando Pan vorbei gefahren, wären keine Tiere sichtbar gewesen, aber sie waren noch da, das gesamt Rudel befand sich im Wasser/Schlammloch und soff, was der Tümpel hergab....so ein Glück!!



Es sind insgesamt 7 Tiere, die Erwachsenen beobachten die Umgebung sehr aufmerksam, aber vor uns haben sie überhaupt keine Scheu. Ich habe auf keinem Photo Blickkontakt, sie schauen sozusagen durch uns hindurch. Dadurch können wir extrem nah heran und uns anschauen, wie nach ausgiebigem Schlammbad erst mal gedöst wird.
Kein Geräusch oder Bewegung, die wir machen, scheint sie zu irritieren oder gar zu stören...







Ja, was soll ich sagen, wir müssen uns verabschieden, wahrscheinlich hätten wir ihnen noch bis Mittag zuschauen können....die Piste ruft.
Noch ein kurzer Stop im camp, dort markieren wir auf der Karte mit einem farbigen Pin, wo wir die Wildhunde gesehen haben, vielleicht kann ja noch jemand davon profitieren....
Der Ranger meint, es gäbe seit geraumer Zeit in der Umgebung ein 10-köpfiges Rudel, haben wir uns verzählt?
Es ist sehr heiß inzwischen, den Tieren offensichtlich auch, sie ziehen den Schatten vor und wir sehen nur sehr wenige.

Das Gocha gate ist schnell erreicht, ebenso Kachikau, wo die Sandpiste endet und leider wieder Asphalt auf uns wartet. Direkt zu Beginn des Dorfes machen wir eine kurze Pause und erhöhen wieder den Reifendruck.
Kurz darauf verlassen wir Botswana an der Ngoma Bridge und erreichen Namibia. Diesen Grenzübergang haben wir vor 1 Jahr in umgekehrter Richtung überschritten. So unproblematisch und schnell wie damals war es auch diesmal, zumal kaum andere Reisende unterwegs waren.
Katima Mulilo ist nach ca. 70 km erreicht, nun stellt sich die Frage: weiterfahren oder hier übernachten?
Wir hätten Livingstone vielleicht noch bei Tageslicht erreichen können, hätte aber auch sehr knapp und vor allem stressig werden können. Wir haben Lust auf einen gemütlichen Abend und entscheiden uns nach kurzer Überlegung für die Namwi Island Campsite direkt an einem kleinen Seitenarm des Sambesi. Der Platz ist riesig, macht einen sehr guten Eindruck und ist fast leer. Wir können uns aussuchen, wo wir stehen wollen, natürlich direkt am Steilufer mit Blick aufs Wasser.
Zuvor hatten wir uns im Ort noch schnell ein Sixpack Bier und etwas für den Grill beschafft.
Holz gibt´s im camp incl. nettem Plausch mit der Inhaberin.
Ein Wachmann mit Gewehr zeigt sich einmal kurz bei Dämmerung in der Nähe unseres Platzes, danach war Ruhe und wir freuten uns bei einem netten Feuerchen endlich auf Sambia...
Letzte Änderung: 30 Jun 2016 12:38 von paulinchen.
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29 Feb 2016 21:32 #421585
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  • marimari am 29 Feb 2016 21:32
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super schöne Bilder von den Hündchen- Danke - hattet Ihr im SLNP auch nochmals Glück?
eine kleine andere Frage; wieviel l Treibstoff habt ihr von Maun bis Katima verbraucht? Weisst Du das noch?
Danke
LG Mari
Nächste Reiseziele:
01.04.2024-25.05.2024: Tunesien
25.08.2024-31.10.2024: Sardinien, Umbrien, Sizilien
April 2025:Iran, Irak, Saudi Arabien, Oman, UAE oder Seidenstrasse Richtung Mongolei
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29 Feb 2016 23:23 #421603
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  • paulinchen am 29 Feb 2016 17:17
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marimari schrieb:
super schöne Bilder von den Hündchen- Danke - hattet Ihr im SLNP auch nochmals Glück?
eine kleine andere Frage; wieviel l Treibstoff habt ihr von Maun bis Katima verbraucht? Weisst Du das noch?
Danke
LG Mari

Hi Mari,
nein, das waren unsere einzigen Wildhunde auf der gesamten Reise, sie sind immer so eine kostbare Sichtung. Und wenn man sie sieht, wirken sie völlig normal, als wären sie ein routinierter Bestandteil der Reise.
Für uns ein super -Highlight..... :)
Kraftstoff-Verbrauch Maun-Katima: knapp 400 km ca. 60 l bei defensiver Fahrweise.

lg
paulinchen
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01 Mär 2016 18:30 #421690
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  • Montango am 01 Mär 2016 18:30
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Hallo Paulinchen,

was für ein Sichtungsglück. Toppt Ihr das in Sambia noch ?

LG

Montango

P.S. wir haben nur noch 59 Tage :) , ich hoffe, es geht schnell weiter ;)
Botswana 2016
Sambia 2016
Zimbabwe 2016
KwazuluNatal 2015
KTP-Namibia-Kapstadt 2013
Zimbabwe 2012

Noch keiner hat am Ende gesagt "Ich hätte mehr Zeit im Büro verbringen sollen"
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01 Mär 2016 20:17 #421711
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Tag 8

Heute startet Teil 1 des "Dramas" mit dem Wetter, dass uns leider immer mal wieder zu Hauptdarstellern machen wird. Natürlich wussten wir, dass die Jahreszeit gewisse Risiken bringt, aber bisher war es eher so trocken, dass wir die Hoffnung hatten, vielleicht klappt doch alles wie geplant...
Bereits in der Nacht fing das Getröpfel an, kein Regenschauer, aber auch nicht wirklich trocken. Morgens lässt der Himmel uns hoffen, die Sonne kämpft sich vormittags durch die Wolkendecke.
Erst mal ausgiebig duschen, es ist doch ziemlich schwül. Witzig übrigens, dass die Warnung vor der Schlange am Waschhaus nur bei den Männern angebracht ist....vielleicht will man die Mädels nicht erschrecken.....

Nach einem ausgiebigen Frühstück und einigen Aufräum- und Sortieraktionen im Fahrzeug starten wir relativ spät erst einmal zu einigen Besorgungen.
Katima Mulilo ist ein guter Versorgungspunkt mit reichlich Tankstellen, z.T. mit ATM, und sehr gut sortierten Supermärkten, allerdings auch ziemlich voll an einem Sonntag.
Wir schaffen es sogar, noch etwas Bier in einem Tankstellenshop zu ergattern.
Und auf geht´s zur Grenze am Ortsausgang direkt am Sambesi.
Namibia verlassen wir schnell und unbürokratisch. Anschließend fahren wir auf den Parkplatz direkt vor der sambischen Grenzabfertigung und werden sofort von Geldwechslern begrüßt, die sich auf uns stürzen. Sie sind aber trotzdem freundlich und zurückhaltend, wohl wissend, dass wir für den Grenzübertritt Kwacha benötigen.
Unter den Augen des Gesetzes wechseln wir knapp 1000 Kwacha ein zu einem relativ ordentlichen Kurs. Die Burschen würden so ziemlich jede Währung nehmen und die aktuellen Wechselkurse kommen wie aus der Pistole geschossen...
Die Formalitäten des Grenzübertrittes finden erfreulicherweise ausschließlich in einem kleinen Raum statt, das beschleunigt das Verfahren enorm:
zuerst bekommen wir das Visum zu je 50 USD. Dann erklärt man uns die weitere Reihenfolge jeweils mit Wechsel des Sachbearbeiters: zuerst die Carbon Tax = 200 Kwacha, danach die Haftpflichtversicherung ca. 450 Kwacha, zuletzt die Road Toll = 20 USD.
Insgesamt sind wir in ca. 30 Minuten stressfrei fertig für die Einreise nach Sambia.
Auf dem Weg zur Brücke werden noch an 2 Kontrollpunkten unsere Papiere geprüft und registriert, dann überqueren wir den Sambesi und erreichen den kleinen Ort Sesheke.
Die weiteren 130 km bis Kazungula sind eine einzige Katastrophe und wären ein würdiger Anwärter für die Verwendung der Road Toll. Kurze Passagen ohne Fahrbahnbeschädigungen wechseln sich in immer kürzeren und unberechenbaren Abständen mit z.T. sehr tiefen Schlaglöchern ab, die Seitenränder fehlen häufig, dann wieder Übergänge in Schotterpassagen mit Asphaltresten.
Dazu braut sich am Himmel Übles zusammen, es kommt aus Richtung Kasane und wird letztendlich zu einem heftigen Gewitter, das die Schlaglöcher noch zusätzlich mit Wasser füllt und die Tiefe derselben uneinschätzbar macht.
So eiern wir zusammen mit wenigen LKW´s und Bussen im Slalom Richtung Livingstone.
Ab Kazungula wird die Strecke zu einer gut befahrbaren Straße, aber leider ist das Gewitter inzwischen eher in eine Art Dauerregen übergegangen. Es ist kein Ende abzusehen und die Laune sinkt.
Am späten Nachmittag erreichen wir Livingstone, es ist fast schon dunkel durch die tiefhängenden Regenwolken. Wir orientieren uns per Navi Richtung eines ATM´s, der leider leer ist. Der 2. Versuch liefert uns dann die ersten Kwachas für die nächsten Tage.
Sollen wir wirklich campen? Und kochen fällt wohl auch ins Wasser.... :(
Wir entscheiden uns für "The Waterfront", es liegt am Sambesi, hat einen hot-spot und einen Pizzaofen...
Inzwischen tröpfelt es nur noch, das lässt hoffen und uns doch für die campsite entscheiden.
Sie ist sehr klein und der Generator läuft in ordentlicher Lautstärke bis in den Abend hinein.
Dazu fängt es kurz nach Aufbau des Dachzeltes wieder so heftig zu regnen an, dass wir von der schönen Sambesi-Aussicht nichts haben.
Zumindest die Pizza ist groß, sehr gut ( aber auch teuer mit ca. 8 € p.P. ) und wir spülen unseren Frust mit 1 Flasche gutem Rotwein runter.
Anschließend verziehen wir uns flott ins Bett, hoffentlich wird der nächste Tag ein trockener...

hier gab es noch Hoffnung auf einen trockenen Abend....


eine Mülltüte hilft beim Laden des "toten" Akkus im strömenden Regen...
Letzte Änderung: 30 Jun 2016 12:45 von paulinchen.
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01 Mär 2016 20:21 #421712
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  • paulinchen am 29 Feb 2016 17:17
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Montango schrieb:
Hallo Paulinchen,

was für ein Sichtungsglück. Toppt Ihr das in Sambia noch ?

LG

Montango

P.S. wir haben nur noch 59 Tage :) , ich hoffe, es geht schnell weiter ;)

Hi Montango,

Verrate ich nicht....

Und ja, ich gebe Gas, heute erreichen wir ja schon mal Sambia.

lg
paulinchen B)
Letzte Änderung: 01 Mär 2016 20:22 von paulinchen.
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