THEMA: Reisebericht Sambia 2015/2016 - ab Johannesburg
29 Mär 2016 23:08 #425525
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  • paulinchen am 29 Mär 2016 23:08
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Tag 20

Wie fast immer in den letzten Tagen begrüßt uns auch der 1. Weihnachtstag mit strahlend blauem Himmel....wenn das keine guten Vorzeichen sind....
Wir frühstücken während des Zusammenpackens und können es kaum erwarten, endlich das Ziel der langen Anfahrt zu erreichen... :)
Wir wollen noch volltanken und müssen bis zum Abzweig der Hauptstraße zurückfahren, dort an der Ecke war die nächste Tanke. Hier bekommen wir sogar noch dem Feiertag entsprechend zumindest saubere Scheiben. Ansonsten ist unser Fahrzeug mit Abstand das schmutzigste weit und breit... ;)
Nach Feiertag sieht es auf den Straßen auf den ersten Blick nicht aus, links und rechts der Straße reiht sich ein Verkaufsstand neben dem anderen. Hier ist wohl gerade Melonenernte, in allen Größen liegen sie gestapelt herum, natürlich auch wieder Mangos und Tomaten in Massen.
Wie überall werden überladene Fahrräder mit den Einkäufen über die Straße geschoben.
Auf den zweiten Blick ist dann aber doch der Feiertag zu erkennen. Die Menschen haben sich richtig schick gemacht, die Mädels in feschen bunten Kleidern, die Männer haben, wenn irgend möglich, den besten Anzug rausgesucht. Kirchenglocken bimmeln zwischendurch, man kommt und geht in größeren Gruppen Richtung Kirche.
Also doch Weihnachten.... B)
Nach dem Tanken geht´s direkt Richtung Mfuwe, es ist ja nicht weit, ich möchte so gern heute noch in den NP.
Chipata liegt schnell hinter uns und die neue Straße, breit und in sehr gutem Zustand, ermöglicht ein schnelles Vorankommen. Viele Fahrzeuge sind nicht unterwegs, Dörfer sind auch selten zu sehen, nix los auf den Straßen.
Ungefähr in der Mitte der Strecke wird es etwas hügelig und es öffnet sich ein atemberaubender Ausblick Richtung Luangwatal und der davor liegenden Ebene. Wir stoppen und machen eine Pause...einfach 'whow'...

Irgendwann geht es links zu einem Flugfeld, die Besiedlung nimmt zu und wir erreichen Mfuwe, ein kleines Örtchen mit bunten Häusern und einer seltsamen zweigeteilten Hauptstraße...hier ist das Geld für den Straßenbau wohl ausgegangen... :(

Wir haben uns 2 Camps ausgeguckt, entweder das Wildlife Camp oder das Croc Valley Camp soll´s werden.
Direkt hinter Mfuwe geht es links ab Richtung Wildlife Camp, einige Kilometer folgen wir der Piste und den Schildern. Hier hat es in der letzten Zeit ordentlich geregnet, Matsch- und Wasserlöcher wechseln sich ab, wir wurschteln uns durch und endlich tauchen die Schilder vor uns auf.

Zuerst kommt die Zufahrt zum Camp, wir biegen ab und schauen uns kurz um. Die besten Plätze direkt an der Uferkante sind besetzt, aber irgendwo werden wir schon noch hinpassen, die Lage sieht auf den ersten Blick toll aus, direkt am Luangwa River...
Auf geht es zur Reception, wir checken erst einmal für 2 Nächte ein und suchen uns einen Platz, den wir mit Tisch und Stühlen als 'Besetzt' markieren ( fühlt sich ein bisschen an wie Liegestuhl mit Handtuch reservieren.. :P ). Es sind gerade mal noch 2 Strohdachhütten frei, leider stehen beide Flächen halb unter Wasser, wird etwas schwierig mit einem Lagerfeuer heute Abend....egal, wir schauen uns nicht lange um, sondern starten Richtung Parkzugang, der liegt sozusagen um die Ecke...

Direkt vor der Luangwa-Brücke verschließt ein Tor die Zufahrt, rechts ein Schild "South Luangwa National Park", links eine kleine Steinhütte. Es ist erst kurz vor 11 Uhr, aber bereits drückend heiß. Vor uns wird eine Kleinfamilie mit sambischem Kennzeichen abgefertigt, scheint der Weihnachtsausflug zu sein....es dauert seine Zeit....
Endlich sind wir dran, drinnen erwartet uns ein extrem gut gelaunter kleiner Ranger, der sofort mit Manni auf einer Wellenlänge reitet...während er handschriftlich unser permit ausfüllt, wird gescherzt was das Zeug hält... :)
Bevor wir starten, fragen wir nach aktuellen Tiersichtungen, wo sollten wir unbedingt hinfahren?
Am Zebra-loop gibt es aktuell Löwensichtungen, wir sollen den Plan über seinem Schreibtisch fotografieren, um den Weg auch zu finden. Das hört sich ja sehr einfach an....

Das Tor wird geöffnet, wir dürfen hinein und überqueren langsam die Brücke. Der Fluss ist schlammbraun und gespickt mit Flusspferdköpfen überall.
Direkt hinter der Brücke eröffnet sich eine Szenerie, als würden wir das Paradies betreten. Eine Tiersichtung jagt die nächste und der Park ist unglaublich grün. Das zusammen mit dem immer noch strahlenden Himmel raubt uns wirklich den Atem....ist das schön hier... :)



Direkt rechts erscheint eine Lodge mit Holzhütten und zugewachsenem Tümpel, hier fühlen sich einige Flusspferde 'pudelwohl', nur Maul öffnen, schon ist die Nahrung drin...
Den Zebra-loop steuern wir als erstes an, die Zufahrt ist beschildert und weit ist es nicht. Wir glauben um diese Tageszeit eigentlich nicht an eine Löwensichtung, vor allem mit Ansage! Wo gibt es denn so etwas.... ;)
Der loop ist extrem schmal und kurvig, schlecht einzusehen mit dichtem Gebüsch beidseitig.
Nach den ersten Metern bereits sehen wir einen Löwen nah der Piste, was für ein Glück.... er scheint allein zu sein, hat aber auch eine eindeutige Richtung, in die er zügig weitergeht.





Ich bin sicher, ihn gleich wieder zu verlieren, er hält sich natürlich nicht an die verschlungene Wegführung, sondern geht geradlinig durch das Gebüsch. Immer mal wieder verlieren wir kurz den Blickkontakt, und plötzlich sind es 2 Löwen.
Eine Löwin mit Halsband taucht auf, man begrüßt sich schmusend nach Katzenart... :)
...zu zweit gehen sie weiter schmusend zu einer etwas offeneren Stelle direkt neben der Piste, wo bereits 2 Tiere faul im Schatten der Büsche liegen...
Es sind insgesamt 4 Tiere, ein erwachsenes Weibchen, ein Junglöwe mit fransigem Fell, das erst noch eine Mähne werden will.... und 2 halbwüchsige Weibchen....
Völlig gelassen und uns nur wie zufällig mal beachtend räkelt sich das kleine Rudel in der Wiese, beleckt sich immer wieder, man fühlt sich offensichtlich extrem gut und relaxt. Außer uns ist nur noch ein weiteres Fahrzeug hier, wir bleiben lange stehen und genießen diesen Anblick...










Langsam und ziellos rollen wir weiter, Giraffen und Zebras teilen sich dieses grüne Paradies, alle Tiere bisher sehen extrem gut und gesund aus.



...ist das nun eine Thornicroft´s Giraffe, die im Luangwatal endemisch sind?

Letzte Änderung: 13 Jul 2016 14:40 von paulinchen.
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30 Mär 2016 02:18 #425532
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...und weiter geht´s mit Tag 20... B)

Wir rollen Richtung Luangwa Wafwa Lagune, je weiter wir in den östlichen Teil des Parks fahren, um so feuchter wird es. Die Wege weisen größere Matschpassagen auf, nichts Unüberwindliches, aber bei Starkregen möchte ich hier nicht durchfahren.



Vor allem links und rechts der Piste trauen wir den Rasenflächen nicht über den Weg, die Zebras stehen manchmal bis zu den Knöcheln im Wasser, obwohl man es zuerst nicht bemerkt. Es 'suppt'.... tiefe Reifenspuren am Rand zeugen davon, dass sich in dieser dunklen 'Mördermatsche' schon Einige vor uns vertan haben.... B)
Glücklicherweise kommt uns selten jemand entgegen, wir sind fast allein unterwegs und müssen nicht ausweichen...

Paradiesische Zustände, die 'Leberwürste' liegen auf der Piste... :)


An der breitesten Stelle der Lagune durchqueren bei unserem Eintreffen einige Elefanten mit sehr kleinen Jungtieren das Wasser. Die Kleinen müssen immer wieder ermahnt werden, keine Soloausflüge zu starten...Mensch, ist das schön...Stunden könnte man ihnen zuschauen... :)









Ein Stück weiter links kreuzen 2 Bullen die Lagune und treffen auf die Kindergruppe, aber man versteht sich, alles bleibt friedlich.




Die Lagune ist an den Rändern übersät mit Elefantenspuren, hier badet man gern...

Auf Elefanten treffen wir ständig, allein oder auch in Gruppen, irgendwo steht etwas Wasser in den Wiesen und schon ist auch ein Elefant in der Nähe...

Das Kleine steht völlig allein an der Piste, Großkatzen haben hier momentan sicher kein Futterproblem...


Am frühen Nachmittag fahren wir noch mal zum Zebra-loop, ob 'unsere' Löwen noch dort herumliegen?
Natürlich sind sie noch da, mit nur leicht veränderten Positionen, nun liegt man mal beieinander, der junge Pascha hat sich noch breiter hingefläzt. Es ist ein Bild des puren Genusses am Dasein...





Nicht weit entfernt finden wir diese kleine Zebragruppe mit einem noch sehr kleinen Jungtier. Es hat bereits hinten rechts eine ältere Macke, hoffentlich kann es den Löwen aus dem Weg gehen... B)
Irgendwie sehen diese Zebras anders aus als die Steppenzebras, die wir bisher immer gesehen haben, es fehlt dieser 'Schattenstreifen'. Könnten das Bergzebras sein? Bin mir nicht ganz sicher...




Wir rollen in den westlichen Teil des Parks, finden diese riesige Ebene am Wasser. Nah der Piste bietet sich ein Schattenplatz unter Leberwurstbäumen zu einer Pause an, diese Aussichtsterrasse hat es wirklich in sich...grasende Flusspferde, Elefanten, Gazellen, einen Adler haben wir am Boden sitzend überrascht, leider startet er direkt und lässt sich weiter entfernt wieder nieder...was für eine Szenerie... :)



Letzte Änderung: 13 Jul 2016 21:07 von paulinchen.
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30 Mär 2016 22:59 #425708
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... :) ...genau, wir haben unter den Leberwurstbäumen eine längere Pause gemacht, also geht´s hier weiter... B)




Langsam fahren wir wieder Richtung zurück, wir müssen einfach den Löwen noch einen Besuch abstatten...





wieder nur ein leichter Stellungswechsel, alle dösen noch vor sich hin, in einer Stunde wird man vielleicht die Tatzen strecken, leider müssen wir den Park verlassen....die Nacht gehört ihnen....und das wissen sie auch... B)




Am Horizont beobachten wir schon eine Weile die sich zusammenbrauenden dunklen Wolken, in der Dämmerung sieht es noch bedrohlicher aus....hoffentlich geht das gut...wir wollen den Abend im Camp doch draußen sitzend genießen...


An der Brücke am gate laufen die Flusspferde am Ufer herum, wie viele Flusspferde gibt es wohl hier im Luangwa? Es muss eine verdammt hohe Zahl sein...im Hupe steht was von "mehr als 40 Hippos pro Flusskilometer"...






so langsam würde ich wetten, dass das ein nasser Abend wird... :(


Im Camp angekommen ist es allein aufgrund der massiven Wolkenfront fast dunkel, is nix mit romantischem Sonnenuntergang am Ufer des Luangwa, es grummelt und blitzt in der Ferne...diese Szenerie hat aber auch etwas Spezielles....Sonnenuntergang kann jeder... B)





Das Zelt ist schnell aufgebaut, ein junger Mann, der zum Camp gehört, schafft es tatsächlich, uns trockenes Holz zu besorgen und entfacht auf dem immer noch nassen Boden ein kleines Feuerchen. Es ist uns aber zu riskant, wir kochen heute mit Gas und essen aus unseren Vorräten.
Die Aussicht hier am Fluss ist trotz des bedrohlichen Wolkenungetüms weiterhin beeindruckend. Rechts in der Flussschleife spuckt der Luangwa ein Flusspferd nach dem anderen aus, solche Mengen habe ich bisher noch nicht gesehen...aber daran muss man sich an diesem Fluss gewöhnen... ;)





Links von uns steht ein quietsch-gelber Landrover mit Bodenzelt unterm Dach, die Bewohner kommen erst im Dunklen zurück, haben wohl eine Tour gemacht...
An 2 Plätzen an der Uferkante hat sich eine Großfamilie aus SA breit gemacht, das Paar mit Kindern ist sehr nett, aber die Großeltern streiten viel und lautstark....an so einem schönen Ort... :(
Der Abend bleibt trocken, Manni geht früher schlafen als ich....ich sitze noch sehr lange draußen, kann mich gar nicht lösen. Was war das für ein toller Tag, ich freue mich schon riesig auf Morgen.
Wie zur Bestätigung kommt uns noch ein Elefant besuchen. Ich kann ihn mehr hören als sehen, aber die rupfenden Geräusche sind eindeutig...und ich bin gefühlt völlig allein auf dem Platz...bis auf einen einsamen Wachmann, der immer wieder herüber leuchtet ( Touristen sind schon komisch, die einen krabbeln morgens im Dunkeln aus dem Zelt, die anderen sitzen tief in der Nacht noch draußen... ;) )
....heute traut er sich noch nicht heran, aber ich sollte ihn noch gut kennenlernen... :)
Letzte Änderung: 18 Jul 2016 15:23 von paulinchen.
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04 Apr 2016 23:56 #426349
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Tag 21

In den frühen Morgenstunden, es ist bereits hell, zieht ein Gewitter über uns hinweg, kurz aber heftig.... es geht in Dauertröpfeln über und nervt allein durch das Geräusch, hoffentlich bleibt es nicht den ganzen Tag so nass. :angry:
Wir krabbeln aus dem Zelt und bekommen direkt nasse Füße, die Leiter steht mitten in einer tiefen Pfütze. So können wir nicht stehenbleiben, mit aufgebautem Zelt rollen wir einige Meter vor an eine trocknere Stelle.
Das Frühstück schmeckt trotzdem und da wir alles aufgegessen haben, kommt auch langsam die Sonne hinter den Wolken hervor. Immer wieder erstaunlich, wie schnell alles um uns herum so aussieht, als hätte es dieses Gewitter nicht gegeben. :)
Unser Platz ist wirklich nicht der schönste, vielleicht reisen heute einige ab und wir bekommen einen Unterstand direkt am Flussufer.
Aber jetzt erst einmal wieder in den NP, die Pfützen auf der Piste bis zur Hauptstraße sind weiter angewachsen.
Heute morgen sind wir allein am gate, die Prozedur im Gebäude ist identisch mit der gestern: der immer noch gut gelaunte Ranger und Manni begrüßen sich, als würde man sich schon ewig kennen und die Scherze fliegen sofort wieder durch die Luft. B)
Ohne etwas Besonderes zu erwarten frage ich, ob es heute spezielle Tiersichtungen gab. Ja, die gibt es in der Tat, Löwensichtungen nahe der Chichele Lodge, sie liegt etwas weiter entfernt süd-westlich des gates. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass sich so ein Glücksfall wie gestern wiederholt...hinrollen und sofort Löwen neben dem Weg liegend finden... ;)

Nach den Formalitäten öffnet sich wieder das Tor und die Brücke liegt vor uns. Das Wasser hat die Farbe von schlechtem Milchkaffee....Heute bleiben wir direkt zu Beginn unserer Tour lange auf der Brücke, denn direkt darunter rangeln sich die Flusspferde, die wir gestern Abend an Land gesehen haben.





Es ist einfach toll, ihnen zuzuschauen und sicher ist es auch kein Gerangel, sondern eher ein Liebesspiel...diese riesigen Tiere gehen so zärtlich miteinander um, hätte ich ihnen gar nicht zugetraut..... :)





Ich kann mich kaum losreißen, aber wir lassen die 'Turteltäubchen' nun besser allein....
....zumal er nun auch unmissverständlich markiert, wer hier der Chef ist.... B)


Alles ist wie gestern, wir betreten das Paradies....der Zauber dieser grünen Landschaft erfasst uns sofort wieder....wahrscheinlich würde dieser Effekt auch nach Wochen täglicher Besuche noch einsetzen. :)




Die kleine Zebra-Familie treffen wir fast an derselben Stelle wie gestern, diesmal sind sie nicht so gelassen und laufen sofort davon, vielleicht war es eine nervöse Nacht in der nahen Umgebung der Löwen...
Auf Elefanten treffen wir überall, die Kombination von sattgrünem Gras und beim Fressen im Wasser stehen ist offensichtlich äußerst reizvoll.




Zuerst rollen wir natürlich zum Zebra-loop ( doof, ich weiß.... ;) ), tief drinnen hoffen wir natürlich, es sei ihr Stammplatz und sie liegen einfach wieder hier herum....natürlich Fehlanzeige...
Dafür treffen wir auf diese beiden Schönheiten, nach dem ersten Schreck entfernen sie sich nur noch langsam, so dass ich die Grazien doch noch ablichten kann.



Unser Ziel ist ( neben "ziellosem" Herumfahren ) natürlich die Umgebung der Lodge, aber die Aussage 'nahe der Lodge' ist sehr vage. Es gibt hier ein verschlungenes Gewirr an Fahrspuren, links hin und rechts im Halbkreis zurück....wir können nur nach anderen Fahrzeugen schauen, aber viele sind hier nicht unterwegs.


Dafür finden wir auf dieser weiten Fläche eine Elefantenmama mit offensichtlich hungrigem Kleinen, es versucht immer wieder, die Milchbar zu erreichen....




....erstaunlich, wie 'unsichtbar' sich die Jungtiere machen können...


Auf den Wegen zur Lodge begegnet uns ein Tourfahrzeug voller Touristen, wir fragen nach den Löwen und der Fahrer bestätigt tatsächlich diese Sichtung weiter Richtung Lodge.
Überhaupt müssen wir die Tourfahrer sehr positiv erwähnen, sie halten an, wenn scheinbar Probleme auftauchen und geben auch ihre Sichtungs-Tips weiter..... :)
Wir fahren mehrfach dieselben Wege ab, aber von Löwen keine Spur, wäre auch zu schön gewesen....dafür stolpern wir über diese liegende Giraffe, sie liegt faul im Schatten, erst zum zweiten Mal überhaupt sehen wir tagsüber eine Giraffe so am Boden liegen, sie fühlt sich wohl sehr sicher....

die Tarnfarbe ist perfekt, beinahe sind wir vorbeigefahren...



Wir geben unsere Löwen-Pirschfahrt fast schon auf, da hat Manni die zündende Idee. 'Nahe der Lodge' kann ja auch wirklich bedeuten, die Dächer der Lodge schon zu sehen, wir fahren direkt dorthin.
Kurz vor der Zufahrt geht ein holperiger Weg auf einen kleinen Hügel hinauf, eigentlich geht es eher quer über die Wiese, manchmal hat man ja so eine Ahnung... B) ... der steinigen Spur folgen wir bis auf die abgewandte Seite, dort stehen 2 Fahrzeuge, sollten wir richtig liegen?
Letzte Änderung: 21 Jul 2016 20:22 von paulinchen.
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06 Apr 2016 22:23 #426630
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:) ...jep...hier liegen sie nun, eine Löwin mit Halsband, die uns allerdings nur ihre müde Rückseite zeigt und der bisher schönste männliche Löwe, den ich so nah betrachten darf....er hat im Gegensatz zu ihr auch Lust auf einen Fototermin.... B)



Ein Fahrzeug verschwindet, so dass wir uns optimaler platzieren können, wir stehen direkt neben SEINEM Baum....so ein prachtvolles Tier...



wie beiläufig trifft mich sein Blick zum ersten Mal direkt....kurz, aber geht gaaanz tief in mein Innerstes...weiter geht die Katzenwäsche...




hier fällt mir zum ersten Mal auf, dass er eine blutige Macke rechts zwischen Ohr und Auge hat...auch im Paradies gibt´s Zoff...


wir können noch einmal die Perspektive wechseln...




nachfolgender Blick trifft mich so ins Mark, dass ich kurz checken muss, ob das Fenster auch wirklich komplett geschlossen ist... ;)
unabhängig von meinen Empfindungen fiel auch Manni auf, wie tiefgründig und langanhaltend er mich betrachtet hat....




so, nun ist der Fototermin vorbei, er braucht etwas Ruhe... B)




Nach langer Zeit drehen wir auch noch mal eine Runde, die beiden werden sicher später immer noch hier liegen...
Direkt unterhalb des Hügels stoßen wir auf diese 2, sie spielen 'fang mich'... :)




Aus westlicher Richtung zieht eine riesige schiefergraue Wolkenwand auf, es ist völlig windstill, die Sonne strahlt um so heftiger. Der Kontrast zu den grimmigen Wolken ist enorm, das Licht etwas unwirklich...



Wir fahren noch einmal zurück zu 'unseren' Löwen.... :)
Letzte Änderung: 21 Jul 2016 17:41 von paulinchen.
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07 Apr 2016 01:29 #426639
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  • paulinchen am 29 Mär 2016 23:08
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:) ....beide liegen wie tot im Gras, aber sie gibt sich zumindest etwas Mühe, dreht sich zu uns herum, vielen Dank für diese Audienz...




....allein das Aufstehen muss unglaublich anstrengend sein... :)

....und dann noch Herumdrehen, da wird einem ja ganz schummerig... ;)



....und jetzt lasst mich in Ruhe...





mit ihm wird offensichtlich bis heute Abend nicht mehr viel los sein...




Ein Pickup mit 2 Typen steht immer noch allein hier, wir fragen, ob sie noch etwas anderes gesehen haben. Ein Ranger hat ihnen erzählt, hier gäbe es noch eine Albino-Löwin, die hoffen sie zu sehen.
Ok, auch wir drehen noch eine sehr langsame Runde, immer den Himmel im Blick, sicher das es gewittern wird, aber der Kern zieht eher seitlich an uns vorbei.
Viele Tiere genießen das frische Gras, Paradies halt...




Auf dem Weg zurück Richtung gate begegnet uns SIE, eine sehr neugierige Hyäne, die überhaupt keine Scheu zeigt, sie sitzt/liegt direkt am Rand der Piste, die Nase auf dem Weg. Manni hat sie nur aus dem Augenwinkel im Vorbeifahren gesehen und stoppt etwas dahinter.

Schnell ein Foto aus dem Fenster, wenn wir zurückrollen, wird sie sicher im Gebüsch verschwinden....
Denkste...sie ist so interessiert an uns wie wir an ihr und bleibt sitzen....schaut uns entspannt und neugierig an...





Ein schönes Tier, sieht sehr gut aus...nach einer Weile erlischt ihr Interesse an uns und sie legt sich unsichtbar in den Graben neben der Piste.... :)


Weiter geht´s - irgendetwas kreischt metallisch und laut, sind wir das? Das Geräusch ist neu und tritt nur sporadisch auf. Puuuh, wahrscheinlich hört man uns kilometerweit, Metall gegen Metall, was ist das?
Wir steigen kurz aus, von außen ist an den Rädern nichts zu sehen, wir machen einige Lenkbewegungen, aber die haben auch keinen Einfluss auf das Geräusch. Wenn es da ist, ist es extrem....schmerzt in den Ohren....hoffentlich geht nicht gerade etwas so richtig kaputt. :angry:
Uns kommt ein Tourfahrzeug entgegen, die hören uns natürlich auch, der Fahrer hält und meint, vielleicht haben wir nur Schmutz irgendwo drin, wir sollen mal durch Wasser fahren. Kein Problem, gibt es genug hier, hilft aber auch nicht...
Es dämmert, wir fahren zurück zum Camp, überraschen können wir mit diesem Geräusch niemanden...


Unsere Nachbarn mit dem gelben Landrover sind wieder unterwegs, ohne ihr Fahrzeug. Wir haben sie leider noch nicht kennengelernt, aber zumindest mache ich in einem lichten Moment ein Foto, das Kennzeichen zeigt ein "B" wie Berlin...interessant... B)
Hurra, die meisten Camper sind abgereist, wir können uns einen Platz am Ufer aussuchen, die Nr. 7 sieht gut aus, die nehmen wir.

Hier wohnen reichlich "Raketenwürmer" ( Chongololos ), uns soll´s recht sein.


Trockenes Feuerholz liegt auch schon bereit, wäre schön, heute mal im Trockenen am Feuer den Fluss zu genießen.
Eine alte Felge dient als Feuerstelle, gute Idee...


Wir haben noch Geschnetzeltes und Paprika, daraus lässt sich was Nettes braten.
Es dämmert und wieder sprudeln in der Flussschleife die Flusspferde ans Ufer. Trotz des bewölkten Himmels ist es ein Genuss, hier zu sitzen.




Wir trinken einen Wein, es dämmert und leiser Gesang kommt irgendwo aus der Dunkelheit. Etwas entfernt steht ein Overlander, vielleicht kommt es von dort.
Nach längerer Zeit merken wir, dass der Gesang unter dem Dach neben dem gelben Landrover entsteht, wir fragen, ob die beiden Lust auf ein Schwätzchen haben und sie haben. :)
Mit Gitarre und dicker Liederkladde kommen sie an unser Feuerchen. Es sind Manfred aus HH und Ingrid aus Berlin, er über 70, sie über 60, beide topfit und ziemlich gut drauf. Beide haben sich erst vor kürzerer Zeit kennengelernt, Ingrid ist langjährige Afrikareisende und zeigt Manfred nun ihre Lieblingsziele, dazu gehört auch das Wildlife Camp, in dem sie schon seit gaaaanz vielen Jahren länger bleibt.
Eine tolle Frau, nach dem Tod ihres Mannes ist sie immer wieder ganz allein mit dem Landrover durch Afrika gefahren, 'Tüddelreparaturen' inklusive. B) ....ihre Geschichten wären ein Buch wert....
Sie erzählt uns, wie es hier früher aussah, die Zufahrt von Chipata eine Katastrophe, die Einsamkeit der 05er Road, und welche Tiere sie im Wildlife Camp selbst bereits gesehen hat, bis auf Leoparden ist fast alles dabei.
Der Landrover steht schon seit vielen Jahren in Afrika, mal in Tansania, zur Zeit in Malawi.
Nachdem wir uns ausgetauscht haben, wird natürlich noch gesungen. Hanseatische Lieder, deren saukomische Texte ich noch nie gehört habe, und Gewohntes aus der Liederkladde...
Es ist ein toller Abend mit 2 sehr inspirierenden Menschen, die mit sich und der Welt im Reinen zu sein scheinen.... :)
Als alle schlafen gehen, bleibe ich noch etwas am Feuer, bin nachdenklich und brauche noch etwas Zeit für mich. An den verlassenen Camps direkt neben uns liegt noch trockenes Feuerholz, ich sammle es ein, das dürfte reichen.
Da kommt unser Wachmann ans Feuer, er bringt selbst noch Holz mit. Ihm ist kalt ( obwohl es so warm ist.... :( ), er versucht sich aufzuwärmen und rückt nah ans Feuer.
Natürlich hat er erst vorsichtig gefragt, ob er ans Feuer darf, ich biete ihm Mannis Stuhl an.
Er spricht halbwegs Englisch und so erfahre ich Einiges über ihn: er ist 46 Jahre alt und hat eine Familie mit 6 Kindern. Die älteste Tochter ist 18 und sehr gut in der Schule, sie möchte etwas studieren, dafür sparen alle.
Er würde gern etwas anderes machen, aber er hat nie die Schule besucht, kann weder lesen noch schreiben. Sein Englisch hat ihm seine Tochter beigebracht.
Es ist nett mit ihm, er genießt die Wärme des Feuers und ist ein unaufdringlicher Gesprächspartner.
Irgendwann bin aber auch ich müde, außerdem wollen wir morgen früh Richtung Zikomo Camp und Miliyoti Gate starten, das darf nicht so spät werden.
Deshalb überlasse ich ihm das Feuer und sage 'Gute Nacht'..
Letzte Änderung: 21 Jul 2016 20:12 von paulinchen.
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