THEMA: Reisebericht Sambia 2015/2016 - ab Johannesburg
22 Feb 2016 18:08 #420642
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Ich habe überraschend etwas Zeit gewonnen und versprochen hatte ich einen zumindest kurzen Reisebericht eh´.
Wer Lust hat, kann also meinem ersten Reisebericht überhaupt folgen.
Ich hoffe, es hilft euch bei der eigenen Reiseplanung so wie eure Berichte bisher uns geholfen haben... B)



Hier also mein kleiner Reisebericht Sambia 2015/2016:

Reisestart war Samstag, der 05.12.2015, zurück in FRA waren wir am 06.01.2016.

Hin- und Rückflug mit Qatar Airways Frankfurt-Doha-Johannesburg und zurück. Diese Flugverbindung haben wir nun zum 4. Mal genutzt und waren insgesamt wieder zufrieden.

Unser Fahrzeug war ein Toyota Landcruiser mit Dachzelt, direkt bei Bushlore in Johannesburg gebucht.
Hier haben wir das 3. Mal einen LC mit Dachzelt gebucht.

Und los geht´s... :)

Tag 1

Nach 2 sehr ruhigen Flügen und einem Aufenthalt in Doha von ca. 1 1/2 h, was gerade mal für den Flugzeugwechsel ausreichte, landeten wir wie immer pünktlich um 8.25 morgens in Johannesburg.
Gepäck und Immigration problemlos und erst Mal einige Rand an der Bank eingewechselt.
Uns war bewusst, dass es schwierig sein wird, an einem Sonntag einen Begrüßungsdrink für den Abend zu bekommen. Deshalb haben wir uns direkt hinter dem Gepäckband noch im Flughafen eine Flasche Campari gegönnt. Kann man immerhin mit vielen Getränken mixen und schmeckt, wie ich finde, auch ganz ok.
In der Ankunftshalle wartete wie immer zuverlässig ein Mitarbeiter von Bushlore, um uns zum Depot zu bringen.
Und das Wetter war einfach traumhaft schön, so wünscht man sich doch den Reisestart.

Die Fahrzeugübernahme ging problemlos über die Bühne. Das Fahrzeug war ziemlich neu, Mai 2015, und hatte gerade mal 39.000 km runter. Auch das Dachzelt war das beste und neueste, das wir je hatten. Wenn ich da an den Fetzen denke, den wir auf unserer ersten Reise ins südliche Afrika 2012 auf dem Dach hatten, war das schon beinahe Luxus.
Zum ersten Mal hatten wir einen LC Doppelcabin mit abschließbarem blickdichtem Kasten hinten + kleine Küche. Der Mitarbeiter erklärte uns, dass Bushlore gerade die gesamte Flotte dahingehend umrüstet. In Zukunft wird es die "normalen" LC nur mit Rücksitzbank ( auf der natürlich für jeden sichtbar das Gepäck liegt ) nicht mehr geben.
Weiterhin wurden wir mehrfach darauf hingewiesen, nichts im Fahrzeug sichtbar zurück-
zulassen. Offensichtlich hat die Zahl der Fahrzeugeinbrüche bei Bushlore doch stark zugenommen.
Rückblickend muss ich sagen, war das Fahrzeug schon sehr komfortabel. Das Gepäck war immer unter Verschluss, der Kasten dicht, also auch kein großartiges Verstauben der Rucksäcke und die kleine Küche mit den fest installierten Befestigungen für das Geschirr haben großes Gerappel verhindert.

Und hier ist unser Reisebegleiter für die nächsten 31 Tage:



Um ca. 11 Uhr waren wir mit allen Formalitäten fertig und konnten in Richtung unseres ersten Zieles - Marakele NP - starten. Ich liebe diesen Park, wenn irgend möglich starten und beenden wir unsere Reise dort. Außerdem eignet sich Thabazimbi als Allround-Versorgungsstation exzellent und ist wesentlich stressfreier als Johannesburg.
Dieses Mal hatte ich zum ersten Mal unser eigenes Navi dabei, das uns sicher auf der N1 Richtung Bela-Bela führte. Dort haben wir erstmal getankt und weiter Richtung Thabazimbi.
Auf Einkaufen hatten wir überhaupt keine Lust mehr, deshalb gab es nur das Nötigste für das erste Frühstück und natürlich für heute Abend etwas für den Grill.
Um ca. 15.30 Uhr erreichten wir das gate zum Marakele.
Die Bontle campsite im Marakele war fast leer, wir hatten die Qual der Wahl. Außer Zeltaufbau, Grillen und Genießen haben wir nicht mehr viel gemacht an diesem Tag...und der Campari war eine gute Entscheidung... B)

....so klingt der Tag aus.....



Tag 2

Nach einer angenehmen Nacht ohne Wecker am Morgen gönnen wir uns unter strahlendblauem Himmel erst mal ein Frühstück. Heute steht auf dem Programm der Einkauf von Grundnahrungsmitteln und die Strecke bis Palapye. Wenn wir gut durchkommen, übernachten wir vielleicht im Khama Rhino Sanctuary, aber es ist kein "must". Wir haben schon einige Nächte dort verbracht.
Der Einkauf in Thabazimbi ist relativ schnell erledigt, wir haben eine bewährte Einkaufsliste dabei. Außerdem liegen sehr gut sortierter Supermarkt und Liquor shop dicht beieinander, also alles Wesentliche.. :cheer:
Der Grenzübergang, den wir uns ausgeguckt haben, ist Stockpoort/Parr´s Halt.
Ein sehr kleiner Grenzübergang, den wir lieber wählen als die gängigen größeren wie z.B. Martins Drift. Die kleinen Grenzübergänge haben keinen LKW-Verkehr, sind wenig frequentiert und viel persönlicher. Die Kontrolleure dort haben meistens Spaß an small talk und das macht die Formalien angenehmer.
Der Grenzübertritt ist schnell erledigt und weiter geht es über Mahalapye Richtung Palapye.
Es ist Nachmittag und wir haben keine Lust mehr, zum Khama Rhino zu fahren, also bleiben wir in Palapye. Vor 2 Jahren waren wir schon einmal für 1 Nacht dort, auf der Itumela campsite mitten im Ort, aber ruhig gelegen.
Die Zufahrt führt über die Gleise mitten durch den Güterbahnhof, auf unserer ersten Suche sind wir ziemlich herumgeirrt, da man eigentlich an diesem Ort nicht mit einer ordentlichen campsite rechnet.
Es ist immer noch ganz nett dort und für 1 Nacht völlig ok. Natürlich haben wir uns in den örtlichen Supermärkten wieder mit etwas Frischem für unseren Grill eingedeckt und lassen den Abend entspannt ausklingen....

Itumela campsite und Waschhaus





Tag 3

Heute ist ein reiner Fahrtag, denn wir wollen Maun erreichen. Die Strecke fahren wir nicht zum ersten Mal, sie ist weitgehend ereignislos und mit 2 Fahrern im Wechsel entspannt zu fahren.
Um Serowe herum halten wir uns penibel an die Geschwindigkeitsbeschränkungen, denn hier haben wir die Polizei schon oft bei Geschwindigkeitsmessungen gesehen.
Leider ist diesmal die Strecke nicht völlig ereignislos, sondern überrascht uns um Rakops herum mit einem kapitalen Riss in der Frontscheibe, allerdings ohne irgendeine äußere Einwirkung.
Lautlos schießt der Riss von der linken Seite waagerecht und blitzschnell weit in mein Sichtfeld auf der Beifahrerseite. Da es völlig lautlos passierte, dachte ich zuerst, ich halluziniere, aber vor meinen Augen 'arbeitete' sich der Riss schließlich Richtung Dach weiter. Leider kam er bis zum Ende der Reise nicht komplett zum Stillstand und kostete uns unterm Strich 90 € Selbstbeteiligung.
Passiert mir auch nicht nochmal, es war anscheinend schon bei Fahrzeugübernahme eine winzig kleine Beschädigung ganz am Rand der Scheibe. Die ist weder den Bushlore-Mitarbeitern noch uns überhaupt aufgefallen, da man ja eigentlich nur nach gut sichtbaren Macken in der Scheibe sucht.
Naja, Pech gehabt, gibt Schlimmeres... ;)



Am Nachmittag erreichen wir ohne weitere Zwischenfälle Maun. Bisher war der Himmel strahlend blau, aber hier zogen einige Wolken auf und es tröpfelte leicht.
Ab Maun können wir wieder einen Gang herunterschalten. Die nächsten Tage werden keine langen Fahrtage, sondern eher Pirschfahrten mit Ziel...
Unser Nachtlager wird die campsite der Okavango River Lodge, einfach aber ganz nett und wir können in der Bar bei einem Bierchen nochmal ins Internet.
Hier treffen wir als einzigen Camper einen jungen Motorradfahrer aus HH, der über Ägypten runtergefahren und auf dem Weg nach Windhoek ist.
Außer massiver Reifenprobleme ist alles gut gelaufen bei ihm. Gibt uns wieder Stoff für gute Träume, vielleicht schaffen wir diese Strecke ja auch noch mal...
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24 Feb 2016 22:31 #421023
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Tag 4

Heute haben wir nur eine sehr kurze Strecke Richtung Savuti vor uns, wo wir 2 Nächte reserviert haben. Aber zusätzlich haben wir noch 1 Nacht dazwischen eingebaut:
das Thsaa-camp bei Mababe direkt am Khwai-River. Das sind gerade mal entspannte 120 km, also ein stressfreier Tag steht vor der Tür.... B)
Nach einem relaxten Frühstück geht es aber erst einmal Richtung Maun, um noch ein paar Erledigungen zu tätigen. Um das Ngami Shopping Centre sollten wir alles finden: Nahrung, Flüssigkeiten, Diesel und etwas Geld.
Wir teilen uns auf und so sind wir schnell startklar. Hier in Maun haben wir auch unsere beiden zusätzlichen 20 l - Kanister aufgefüllt, so haben wir insgesamt 180 l Diesel an Bord....das sollte doch eine Weile reichen.
Es ist schon ziemlich heiß heute morgen und der Himmel strahlendblau. Es macht alles einen extrem trockenen Eindruck, als wir uns auf den Weg Richtung Savuti machen. Viel Regen gab es hier in den letzten Wochen offensichtlich nicht...
An der Ausfahrt Maun gibt es reichlich Gelegenheit, Feuerholz zu kaufen, wir packen uns zumindest für die Nacht im Thsaa-camp etwas aufs Dach.
Entspannt lassen wir die Zufahrt zum Moremi-South gate links liegen, dieses Mal ist Sambia unser Hauptziel und den Moremi durften wir schon 2 x erkunden... :)
Kurz unterhalb von Sankuyo liegt direkt neben der Piste ein kleines Wasserloch. Und hier dürfen wir endlich den ersten Elefanten auf dieser Reise beim Baden zuschauen. Sie sind sehr entspannt und völlig in ihrem Element. Es ist immer wieder herrlich, Elefanten am/im Wasser zuzuschauen. Keine Ahnung, wie lange wir dort standen, inzwischen ist es ( natürlich wieder ) Mittag, also die heißeste Zeit des Tages. Es gelingt uns immer wieder, diese Tageszeit zu unserer Reisezeit zu machen.....




Die Piste ist staubtrocken und tierarm, nur 2 Wasserböcke ( glaube ich ), die wir beim Flirten gestört haben, interessieren sich für uns.
Nur an einer Stelle kurz unterhalb von Mababe wird die Piste durch eine Wasserstelle unterbrochen. Fahrspuren gehen keine durch, wir haben wohl die Umgehung verpasst.
Kein Problem, es geht drumherum, vielleicht hätten wir auch direkt durchfahren können, aber ich hasse Wasser-und Matschdurchfahrten!!!
Manni ist da völlig schmerzbefreit und beunruhigt mich immer wieder mit seiner Kaltschnäuzigkeit ... ;)



Kurz hinter Mababe und der Khwai-bridge erreichen wir um ca. 14 Uhr das Schild zur campsite.
Wir hatten Ende Oktober eine Vorabbuchung versucht, aber 2 unterschiedliche Personen antworteten uns. Einmal hieß es: bitte vorbuchen mit Bezahlung, dann wieder: wir bekommen euch schon unter. Nach mehreren Tagen hin und her bestätigte man uns per mail die Reservierung. Mit dieser mail liefen wir nun hier auf.
In der mail schrieb man uns auch Folgendes: "our camp is relatively new although it is previously known by the name of Xanakgaie Campsite." Diesen Namen finden wir dann auch an der Piste.
Das erste camp am Weg ist das ziemlich neue Camp Dijara, liegt aber noch sehr nah am Dorf incl. Hundegebell. Dafür tummeln sich dort viele Elefanten, da es direkt am Khwai River und einem seeähnlichen Tümpel liegt. Die Einheimischen jammerten eher über die Menge an Elefanten: "too much actual".
Das camp sieht nett aus, mit grünen Stoffbahnen umzogene Toiletten- und Duschstellen pro campsite. Aber wir haben uns nun mal das Thsaa-camp ausgeguckt.
Hier ein paar Eindrücke vom Dijara-camp:




Fährt man einfach am Dijara-camp vorbei, landet man automatisch im Thsaa-camp. Nun ist auch klar, warum unsere Reservierungsanfrage so leger behandelt wurde: es ist wie ausgestorben dort.
Wir fahren Richtung Rezeption und landen direkt auf campsite No.1. Kaum angehalten kommt schon jemand mit einem Schreibblock den Weg herunter. Auf unsere Reservierung musste ich mich natürlich gar nicht beziehen.
Auf meine Frage, welche campsite denn die schönste sei, bekommen wir ohne Zögern zur Antwort: No. 1.....also stehen wir ja instinktiv genau richtig... B)
Nachdem wir 220 Pula pro Nase bezahlt haben, stehen wir allein direkt am Khwai-River auf einer riesigen "Terasse" mit wahnsinniger Aussicht.
Da wir früh angekommen sind und es ziemlich heiß ist, wird dies bisher der faulste Nachmittag unserer Reise....was muss man bei diesem Ausblick schon großartig machen außer sitzen, Bierchen trinken und staunen.
Später schauen wir uns die anderen camps auch noch an, die alle sehr schön direkt am River liegen, aber in der Tat: No.1 ist die No.1...
Das Waschhaus ist echt niedlich, aber auch etwas unübersichtlich. Ist einer von uns drin, passt der andere schon gut auf, was da so kreucht und fleucht...
Der Himmel zieht sich zu und um uns herum donnert und grollt es die ganze Nacht, ohne das es wirklich gewittert...
Kurz vor dem Schlafen gehen hören wir in der Ferne Löwengebrüll ( ihr wisst schon, dieses keuchende Bellen ), aber ansonsten haben uns hier nicht viele Tiere besucht.

und hier noch eine kleine Auswahl an Bildern vom Thsaa-camp:

das "Rinnsal" vorne ist der Khwai-River


die Aussichtsterrasse...




unser Bad... :)


und letztendlich die Aussicht.... :cheer:
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25 Feb 2016 22:40 #421166
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Tag 5

Am nächsten Morgen ist der Himmel zum ersten Mal bedeckt, aber außer einiger weniger Regentropfen bleibt es trocken.
Wir haben nur die Strecke nach Savuti vor uns, also überhaupt keine Eile. Auf dem Weg zum morgendlichen Duschen müssen wir theoretisch direkt durch einen Riesenhaufen mit zugehörigem Krater laufen, verursacht durch einen gewaltigen Urinstrahl.
Wir hatten also doch irgendwann heute Nacht sehr großen Besuch, der auf dem Weg zum Fluss exakt die Mitte unserer "Terrasse" in eine Toilette umfunktionierte.
Das erste, was mir durch den Kopf schoss war: da haben die Mitarbeiter aber Einiges zu tun, um diesen Platz wieder halbwegs ansehnlich hinzubekommen... :unsure:
Nach einem ausgiebigen Frühstück in etwas abgekühlter Luft machen wir uns auf die kurze Etappe.
Das Mababe gate erreichen wir schnell und der Himmel ist inzwischen wieder gewohnt tiefblau. In der letzten Nacht hat es offensichtlich in der Umgebung ordentlich abgeregnet, die Piste ist bis kurz vor Savuti relativ fest.
Am gate werden wir registriert und bezahlen unseren Parkeintritt. Direkt am gate gibt es Trinkwasser, damit füllen wir unseren Wassertank auf, aus dem wir am Morgen das vorhandene, etwas modrige Wasser abgelassen hatten.




Weiter geht es über die Sandridge Road, die sich einspurig durch die Ebene zieht. Von 3 Fahrzeugen, die uns begegnen, ist eines von Bushlore und exakt das Fahrzeug, dass wir vor 1 Jahr gemietet hatten. Die Welt ist klein...
Mittags erreichen wir Savuti und ich freue mich tierisch, wieder hier zu sein und diesmal für 2 Nächte. Wir waren 2013 spontan für 1 Nacht hier ( Paradise ), der Channel hatte Wasser und ich habe immer bedauert, nicht länger dort gewesen zu sein....
So trocken sieht alles zwar völlig anders aus, aber dieser Ort ist einfach faszinierend und sollte uns auch mit tollen Tiersichtungen belohnen.
Camp No. 4 ist unseres und liegt direkt neben dem leeren camp Paradise am staubtrockenen Channel. Überhaupt sind viele Plätze unbesetzt, zumindest in der 1. Nacht.
Da es noch früh am Tag ist, fahren wir die nördlichen "Wasserlöcher" ab, aber bis auf das nächstliegende zum camp ( Pump pan ) sind alle ausgetrocknet.
Dort tummeln sich natürlich entsprechend viele Tiere. Auf einer großen Runde begegnen uns 2 Elefantenbullen auf dem Rückweg vom Wasserloch direkt in unserer Fahrspur. Na klasse, sie sehen nicht so aus, als ob sie uns Platz machen wollen.
Also schlagen wir uns ca. 20 m in die Wiese und sind ganz still. Ausgerechnet neben unserem Fahrzeug bleiben beide stehen und beginnen sich um ein Bäumchen zu rangeln. Das Ganze dauert einige Minuten bis sie sich weiter in der Fahrspur davonmachen...
Unser Highlight heute folgt nun unmittelbar. Wir drehen noch eine große Runde und rollen um ca. 16 Uhr zurück Richtung einzigem Wasserloch.
Da läuft sie direkt neben und in unserer Fahrspur vor uns her: eine wunderschöne Löwin auf dem Weg zum Wasser. Sie lässt sich von uns nicht stören und trabt unbeirrt weiter bis sie das Wasser erreicht.....und dann trinkt sie gefühlte 100 l Wasser ohne Unterbrechung. Der Bauch schwillt sichtbar an, sie muss seeeehr durstig gewesen sein.
Anschließend legt sie sich direkt ans Wasserloch, dass sie nun für sich allein hat. Eine große Gazellenherde, die auf dem Weg zum Wasser war, läßt sich nicht mehr blicken.
Und dann kommt doch noch jemand, ein junger Elefantenbulle mit riesigem Selbstbewusstsein geht ebenfalls ohne zu zögern ans Wasser, hält aber entsprechenden Abstand zur Löwin.
Aber während seines Bades wird er immer mutiger und kommt der Löwin munter spritzend immer näher, das kann nicht gut gehen.
Irgendwann springt sie auf und faucht ordentlich, dann geht es blitzschnell. Zuerst jagt der Elefant die Löwin, dann dreht sie um und springt dem Elefanten aufs Hinterteil, wo sie auch eine Weile hängenbleibt. Irgendwann löst sie sich und der Elefant zieht sich erschrocken zurück. Er kommt auch nicht mehr wieder, wobei sie zuerst Anstalten macht, ihm doch noch zu folgen.
Danach gehört das Wasserloch ihr allein, so legt sie sich zumindest dorthin.
Leider müssen wir bei Einbruch der Dunkelheit zurück ins camp, aber die Geräuschkulisse aus Richtung Wasserloch bleibt bis in den späten Abend hinein sehr intensiv.
DAS war doch eine tolle Begrüßung von Savuti an uns, zumal wir die einzigen Zuschauer dieser Szenerie waren.

und hier die Photos zu der Szene:





Letzte Änderung: 29 Jun 2016 19:27 von paulinchen.
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25 Feb 2016 23:13 #421170
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und die Fortsetzung dazu...












und da liegt sie nun an IHREM Wasserloch.... B)
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26 Feb 2016 23:25 #421299
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Tag 6

Am nächsten Morgen stellt sich natürlich die spannende Frage: ist etwas passiert letzte Nacht um "unser" Wasserloch herum? Hat "unsere" Löwin entsprechenden Hunger wie Durst gehabt und auch noch Jagderfolg?
Ehrlich gesagt mache ich mir große Sorgen um den "kleinen" Elefanten... :(
Es ist "very busy" am Wasser, allerdings weist nichts auf eine Löwenpräsenz hin. Vorab gesagt: wir haben die Löwin nicht mehr gesehen.....
Einige Elefanten und ein größerer Gnu-Kindergarten tummeln sich sehr entspannt dort.....wahrscheinlich eher nicht bei Löwenpräsenz... B)





Bei einer großen Runde durch die Savuti Plains gibt´s erstmal eine Schrecksekunde:
da liegt ein toter Elefant!
Beim Näherkommen ist klar erkennbar, das dieses Tier dort schon etwas länger liegt...
....überhaupt liegen in dieser Gegend ziemlich viele Elefantenknochen herum....ist wohl ein "guter" Ort zum Sterben.... :(


Neben vielen Giraffen, Zebras, Raubvögeln in dieser extrem heißen Ebene schaffen es doch erstaunlicherweise auch einige Blüten hier zu überleben.

Auf der Rückfahrt zum camp finden wir diesen offensichtlich tief dösenden Elefanten....so kann man auch in der Senkrechten bleiben.

Am späten Vormittag machen wir einen kurzen Stop an unserer campsite. Ein Ranger stattet uns einen Besuch ab und fragt, ob alles ok ist. Bisher können wir uns nicht beklagen.....
Natürlich erzählen wir ihm auch von unseren Sichtungen. Er fragt interessiert nach, ob die Löwin unseren kleinen Elefanten erwischt hat....nein, hat sie wahrscheinlich nicht, obwohl wir auch ihn nicht mehr wiedergesehen haben....
Er ist sehr erstaunt darüber, dass die Löwin allein unterwegs war...
Als wir ihm von dem Elefantenkadaver erzählen, sagt er, dass in den letzten Monaten einige tote Elefanten in der Umgebung gesichtet wurden...
Rumsitzen im camp ist auch tagsüber nicht unser Ding, dazu ist die Zeit zu kostbar. Also machen wir uns in den südlichen Teil auf, in die Savuti Marsh, die ebenfalls extrem trocken ist.
Auf dem Weg zur Marabou Pan fahren wir kreuz und quer durch die Gegend und kreuzen immer wieder den trockenen Channel. Es gibt wirklich fast kein Wasser mehr in der Umgebung. Zumindest die Marabou Pan hat noch Wasser, aber auch optisch eher Schlamm als Flüssigkeit. Zumindest drum herum kann man erkennen, dass die um uns ziehenden Gewitter der letzten Tage hier ihr Wasser abgelassen haben, kleine Pfützen stehen überall.
Die Pan hat auch einen übersichtlichen "Stretch Point", den wir dankbar für eine längere Pause nutzen. Hier tummeln sich viele Giraffen, Zebras, Kudus, Strauße etc. Offensichtlich fühlen die Tiere sich hier wohl und sicher....



Es ist heiß und der Wind nimmt zu, wir machen uns nicht auf direktem Weg zurück Richtung camp, sondern "eiern" kreuz und quer sehr langsam durch die Ebene.
Immer wieder sehen wir vereinzelte Tiere. Langsam nimmt der Horizont eine merkwürdige Färbung an und der Wind erreicht ordentliche Geschwindigkeiten. Zurück im Camp werden es kleine Orkanböen, wir sind sicher, dass wir einen nassen "A......." bekommen.
Inzwischen haben wir Nachbarn bekommen auf Camp Paradise, ein südafrikanisches Pärchen ( oder Vater und Tochter? ). Man merkt, dass die südafrikanischen Ferien langsam anfangen, aber voll ist das camp auch am 2. Abend nicht.
Bevor unsere neuen Nachbarn zu ihrem Nachmittagsdrive starten, fragen sie uns nach besonderen Sichtungen.
Nach unserem Bericht vom Vortag möchte er die Bilder sehen und ist echt beeindruckt ( und am Abend entsprechend enttäuscht, da Wiederholungen eher selten sind ).
Auf meine ( scherzhaft gemeinte ) Frage, ob wir ihm so eine Sichtung organisieren sollen, meint er bierernst: "I would pay a lot of money for that".....ich glaube, das meint er ernst...
Am Wasserloch war es extrem ruhig an diesem Nachmittag, einfach nix los. Was hatten wir für ein Glück!!!
Ziemlich griesgrämig aussehende Büffel möchten uns offensichtlich am liebsten weg "beamen". So sieht schlechte Laune aus...



Der Himmel hat inzwischen bedrohliche Farben angenommen, ich hätte gewettet, das es ein ordentliches Gewitter gibt. Aber es bleibt wieder trocken, ich staune immer wieder über diese Wetterphänomene.....es sieht aus, als würde die Welt untergehen und dennoch passiert es woanders...Aber großes Kino ist auch das....
Es ist still heute Abend am Wasserloch, zumindest bei Tageslicht. Deshalb ziehen wir uns entspannt zurück und verbringen einen ruhigen Abend auf camp No. 4 mit Blick auf einen trockenen, wetterverhangenen Savuti-Channel.
Letzte Änderung: 29 Jun 2016 22:02 von paulinchen.
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29 Feb 2016 17:17 #421547
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Tag 7

Heute geht es definitiv Richtung sambischer Grenze, Katima Mulilo ist unser Ziel. Insgeheim hatte ich gehofft, vielleicht sogar Livingstone zu erreichen, aber dazu hat unsere kleine Runde heute Morgen im südlichen Teil Savutis zu lange gedauert....was soll´s...
Die dunklen Wolken haben sich verzogen und der Himmel zeigt sich wieder bei bester Laune in strahlendem Blau.
Für unsere Verhältnisse sind wir früh dran, ca. 7.30 Uhr sind wir mit Frühstück und Zusammenpacken fertig. Aber wir wollen noch nicht direkt starten, vielleicht gibt es ja doch noch eine tolle Sichtung nach dem Spektakel des 1. Tages in Savuti.
Und ja, die gibt es in der Tat, es passiert ja meistens, wenn man nicht damit rechnet....
Ungefähr 30 Minuten rollen wir inzwischen seeehr gemütlich wieder kreuz und quer durch die Landschaft, versuchen uns zu erinnern, wo gestern doch noch etwas Wasser und/oder Matsche vorhanden waren. Um die Kwando Pan herum gab es gestern einige Elefanten, vielleicht haben wir ja Glück und treffen noch auf andere Tiere.
Vereinzelt sehen wir in der Tat Elefanten, dann direkt an der Kwando Pan eine große Antilopenherde und dann kommt unser Glücksmoment.....was läuft denn da hinten entlang?
Es sind Wildhunde, eine kleine Gruppe Wildhunde steht etwas entfernt und schaut in unsere Richtung! Und dann rennen sie los, weg von uns.

Ich denke natürlich: Mist, das war´s...wenn du Glück hast, kannst du ihre Hinterteile noch verschwinden sehen.....raus aus dem Auto und erst mal die Kamera draufgehalten....
anschließend fahren wir in die Richtung, in der sie verschwunden sind, wie vom Erdboden verschluckt! Wir hatten es befürchtet, aber so spurlos verschwinden grenzt ja schon an Zauberei....
Wäre nun jemand an der Kwando Pan vorbei gefahren, wären keine Tiere sichtbar gewesen, aber sie waren noch da, das gesamt Rudel befand sich im Wasser/Schlammloch und soff, was der Tümpel hergab....so ein Glück!!



Es sind insgesamt 7 Tiere, die Erwachsenen beobachten die Umgebung sehr aufmerksam, aber vor uns haben sie überhaupt keine Scheu. Ich habe auf keinem Photo Blickkontakt, sie schauen sozusagen durch uns hindurch. Dadurch können wir extrem nah heran und uns anschauen, wie nach ausgiebigem Schlammbad erst mal gedöst wird.
Kein Geräusch oder Bewegung, die wir machen, scheint sie zu irritieren oder gar zu stören...







Ja, was soll ich sagen, wir müssen uns verabschieden, wahrscheinlich hätten wir ihnen noch bis Mittag zuschauen können....die Piste ruft.
Noch ein kurzer Stop im camp, dort markieren wir auf der Karte mit einem farbigen Pin, wo wir die Wildhunde gesehen haben, vielleicht kann ja noch jemand davon profitieren....
Der Ranger meint, es gäbe seit geraumer Zeit in der Umgebung ein 10-köpfiges Rudel, haben wir uns verzählt?
Es ist sehr heiß inzwischen, den Tieren offensichtlich auch, sie ziehen den Schatten vor und wir sehen nur sehr wenige.

Das Gocha gate ist schnell erreicht, ebenso Kachikau, wo die Sandpiste endet und leider wieder Asphalt auf uns wartet. Direkt zu Beginn des Dorfes machen wir eine kurze Pause und erhöhen wieder den Reifendruck.
Kurz darauf verlassen wir Botswana an der Ngoma Bridge und erreichen Namibia. Diesen Grenzübergang haben wir vor 1 Jahr in umgekehrter Richtung überschritten. So unproblematisch und schnell wie damals war es auch diesmal, zumal kaum andere Reisende unterwegs waren.
Katima Mulilo ist nach ca. 70 km erreicht, nun stellt sich die Frage: weiterfahren oder hier übernachten?
Wir hätten Livingstone vielleicht noch bei Tageslicht erreichen können, hätte aber auch sehr knapp und vor allem stressig werden können. Wir haben Lust auf einen gemütlichen Abend und entscheiden uns nach kurzer Überlegung für die Namwi Island Campsite direkt an einem kleinen Seitenarm des Sambesi. Der Platz ist riesig, macht einen sehr guten Eindruck und ist fast leer. Wir können uns aussuchen, wo wir stehen wollen, natürlich direkt am Steilufer mit Blick aufs Wasser.
Zuvor hatten wir uns im Ort noch schnell ein Sixpack Bier und etwas für den Grill beschafft.
Holz gibt´s im camp incl. nettem Plausch mit der Inhaberin.
Ein Wachmann mit Gewehr zeigt sich einmal kurz bei Dämmerung in der Nähe unseres Platzes, danach war Ruhe und wir freuten uns bei einem netten Feuerchen endlich auf Sambia...
Letzte Änderung: 30 Jun 2016 12:38 von paulinchen.
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