THEMA: Sambia 2014 - Spuren im Sand
25 Nov 2014 09:26 #364099
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10.07.: Livingstone

Heute Morgen wird wieder mal ausgeschlafen. Wobei, draussen ist schon ordentlich Betrieb und dadurch, dass die Fenster keine Verglasung, sondern nur Moskitonetze haben, dringt der Lärm ungefiltert ins Zimmer.
Nach dem Morgenessen gehe ich an den Pool und verbringe die Zeit mit Nichtstun, Lesen und Musik hören. Das Wasser im Pool ist zwar sauber, aber kalt. Und die Temperaturen sind noch nicht so hoch, als das ich eine Abkühlung brauche. Nebst dem Buchen von Aktivitäten treffe ich an der Rezeption Steven. Er ist Taxifahrer und für die restliche Zeit in Livingstone ab sofort für mich zur Verfügung, wie er sagt. Gerne nehme ich das Angebot an.
Am Nachmittag werde ich von einem Fahrer abgeholt, der mich zur Anlegestelle der „Livingstone Adventure“ bringt. Ein kleiner Bootstrip beendet den 1. Tag. Ich bin ziemlich früh dran und setze mich ins Boot, für die nächsten paar Minuten bin ich alleine auf dem Kahn. Wenig später taucht eine ca. 8-köpfige spanische Familie lautstark plappernd und gestikulierend am Steg auf, von Jung bis Alt, von Klein bis Gross, von Dünn bis... Kampfgewicht. Sie kommen in meine Richtung. Sofort Stossgebet zum Himmel: bitte nicht in mein Boot, bitte nicht in mein Boot, bitte nicht…. Danke! Sie setzen sich ins Boot nebenan. Aber offenbar hätte ich dem Herrgott noch ein wenig Schmiergeld zuschieben müssen. Jetzt tauchen ein halbes Dutzend Chinesen auf – der Lärmpegel macht der europäischen Familienbande durchaus Konkurrenz. Und wird nicht leiser während der Bootsfahrt. Mit einem jüngeren von ihnen unterhalte ich mich während dem Sundowner, er spricht sehr gut englisch, studiert in Amerika und besucht nun seine in Sambia wohnhafte Familie.
Wir fahren zuerst den Sambezi aufwärts (entgegen den Fällen), immer nahe dem Ufer entlang. Ein Storch hat gleich einen Snack erwischt und versucht diesen nun, herunterzuschlucken. Ist aber bei der Grösse des Fisches nicht so einfach.



Nebenan beobachten uns zwei Vögel am Ufer, leider habe ich den Namen dieser beiden Schönheiten nicht rausgefunden. :(



Währenddessen kämpft der Storch immer noch mit dem Fisch, aber er hat es bald geschafft, dass dieser im Hals verschwindet.



Hippos tauchen vor uns auf und ein kleineres Krokodil. Die Chinesen sind von der Echse entzückt. „Big big“ rufen sie immer, gefolgt mit chinesischer Wortspielerei. Naja, wenn das „Big“ ist, was waren dann die im Lower Zambezi?



Auf einer Insel stossen wir auf Elefanten und nun gibt’s auf dem Boot endgültig kein Halten mehr. „Ooohhhh, big, big, big….“. Meinen die nun die Elefanten oder die Stosszähne? Naja, ist ja nicht böse gemeint, aber mein erster Gedanke... :dry: Zwei von den Elefanten sind in einen Kampf verwickelt. Leider deckt der Dritte die Szene ab, indem er sich zwischen die Kämpfenden und unser Boot setzt.



Wir machen kehrt um und fahren auf der anderen Seite der Insel den Sambezi herunter Richtung Fällen. Die Gischt ist von weitem sichtbar. Der Regenbogen tanzt im Himmel.



Auf einer kleineren Insel halten wir für den Sundowner und einer riesigen Snackplatte, bestehend aus vier verschiedenen Fleischen und Gemüse. Da braucht man später kein Abendessen mehr.
Den Sonnenuntergang geniessen wir im Boot auf dem Sambezi, wie alle anderen Schiffe auch.



Anschliessend geht es nochmals Richtung Fälle, ehe wir uns dann auf den Rückweg machen. Die Chinesen steigen direkt bei ihrem Hotel aus, ich fahre alleine zurück zur Anlegestelle. Zurück in der Lodge verbringe ich den Abend draussen an der Bar.
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26 Nov 2014 11:15 #364293
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Hallo Eto

Vielen Dank für deine Angaben betr. dem Vogel.

11.07.: Livingstone

Die Urlaubstage sind wie im Flug vergangen, denn heute bricht der offiziell letzte Tag an; und der beginnt früh. Um 7:00 Uhr bin ich für einen Microflight-Rundflug angemeldet. Die Luft ist beim Warten draussen ziemlich kalt und sie wird sich bei meinem Flug nicht spürbar erwärmen. Frostige Aussichten also… Von einem Mitarbeiter werde ich bei der Lodge abgeholt. Nach einer kurzen Instruktion (Selbststudium) schlüpfe ich in den Überzug. So richtig warm scheint der mir auch nicht zu geben. Der Pilot startet den Benzindampfer und auf geht’s in die Lüfte. Meine Befürchtungen bewahrheiten sich: in den 15 Minuten in der Luft werde ich zum Eiszapfen. Der Überzug hilft nicht wirklich gegen die Kälte, dank den vielen Löchern herrscht sogar Durchzug.... Nichtsdestotrotz: der Flug ist ein wahres Erlebnis, jede Minute ein Genuss. Die Fälle sind von oben herrlich zu betrachten und der Sonnenaufgang leistet einen Beitrag mit.
Nach zwei Umkehrungen rund um die Fälle fliegen wir noch kurz über den Park, ehe der Pilot den Mini-Flieger sicher landet. Halb durchgefroren habe ich wieder festen Boden unter meinen Füssen.
Zurück in der Lodge komme ich rechtzeitig zum Frühstück. Anschliessend wird wie gestern das süsse Nichtstun zelebriert. Das geht zwar heute fast den ganzen Tag so, aber tut gut, mal die Seele baumeln zu lassen.
Am Abend folgt das Highlight des Aufenthaltes in Livingstone: da kurz vor Vollmond, ist der Park auch nachts geöffnet. Der Eintritt kostet auf Sambia-Seite 25$. Steven (mein "persönlicher" Taxifahrer) will sich das Ereignis auch nicht entgehen lassen und begleitet mich während des Park-Besuchs. Eigentlich habe ich viele Besucher erwartet, aber es sind wenige Gäste zugegen. Umso besser, denn für den Mondregenbogen gibt es eh nur eine wirklich gute Stelle – und die ist natürlich von allen Gästen besucht. Aber als sich eine Reisegruppe verabschiedet, ist der Platz fast leer. Zusammen mit Steven laufe ich noch im Park umher; er zeigt mir für den morgigen Besuch noch weitere Stellen. Jedoch ist das Spazieren tückisch, denn die Wege sind nicht beleuchtet. Und tatsächlich dauert es nicht lange und ich laufe in eine knöcheltiefe Sumpfpfütze hinein. Wir kehren um und laufen nochmals zur besten Stelle. Es ist ein schönes, nicht alltägliches Erlebnis, den Mondregenbogen in einer solchen Pracht zu sehen. In Natura habe ich ihn aber ganz in weiss in Erinnerung, die Kamera hat wohl von sich aus gedacht, dass da noch Farben dazugehören, wie es bei einem Regenbogen üblich ist...





Nachdem wir uns sattgesehen haben, fahren wir zurück zur Lodge. Der Tag wird wie gestern an der Bar beendet.
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28 Nov 2014 09:49 #364543
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12./13.07.: Livingstone – Lusaka – Dubai – Zürich

Heute ist der offiziell letzte Tag meiner Reise. Den Morgen nutze ich nochmals für einen Besuch bei den Fällen. Steven fährt mich hin und wartet dann, bis ich mit meiner Tour fertig bin. Ich bin sehr früh dran und daher der erste, der im Park umherläuft. Durch das viele Wasser und die Gischt bleiben einem aber nicht viele Stellen, um die Fälle zu beobachten. Im Regenschutz laufe ich über die Brücke, aber da ist die Sicht gleich null. Als bleibe ich auf der anderen Seite der Brücke. Die Sonne steigt langsam hoch und bringt die Landschaft zum leuchten. Der Regenbogen lässt nicht lange auf sich warten.







Zwei Stunden später fährt mich dann Steven zurück zur Lodge. Nach dem Frühstück packe ich zusammen und warte am Pool, bis ich zum Flughafen gebracht werde – natürlich wiederum von Steven.
Der Flug zurück nach Lusaka ist mit Ausnahme von zwei Turbulenzen ruhig. In Lusaka ist mein Weiterflug jedoch erst am Abend, so muss ich mich nun 6 ½ Stunden beschäftigen. Eine Kleinigkeit wird im indischen Restaurant gegessen (nicht so empfehlenswert), dann gelesen oder auf dem Tab gespielt oder im Internet gesurft. So langsam muss ich wieder in der Realität ankommen und lese die News der letzten Tage.

Am Abend füllt sich das Flugzeug und wir starten pünktlich von Lusaka nach Dubai. Shalenipo Zambia, auf Wiedersehen Sambia. In Dubai landen wir am morgen früh, die Temperaturen haben sich nicht geändert. Stört aber im klimatisierten Terminal nicht.
Von Dubai nach Zürich geht es dann mit dem grossen Vogel A380. Der Flieger ist nicht ausverkauft und ich habe genügend Platz, um mich breit zu machen.
Die Zeit hier drin vergeht wortwörtlich wie im Fluge und so landen wir überpünktlich (30 Minuten früher) in Zürich. Back to reality, zurück im verregneten und kühlen Sommer, die Schweiz hat mich wieder.

Fazit:
Die zweiwöchige Reise war perfekt durchorganisiert. Alles hat bestens geklappt, Flüge, Transfers, Unterkünfte, etc. So konnte ich wirklich zurücklehnen und entspannen (ok, bis auf die eine Ausnahme bei der Einreise, wo mein Weiterflug fast ohne mich davongeflogen wäre). Aber ansonsten: top! Wegen des Tourverlaufs hatte ich nicht soviel Kontakt zu den Einheimischen (wie z.B. als Selbstfahrer), aber ich habe überall freundliche und hilfsbereite Menschen angetroffen.

Hier noch meine Favoriten bezüglich:
  • Parks: zweigeteilt; landschaftlich fand ich den Lower Sambezi am schönsten, von den Tieren her natürlich der South Luangwa. Näher als hier kommt man nicht an sie heran. Und wer Leo's in der Nacht sehen will, hat hier klar die besten Chancen dazu.
    Der Kafue ist mit seinen weiten flachen Ebenen für die Tiere sicher ein Paradies, dies garantiert aber nicht, dass sie sich immer nahe der Strasse aufhalten. Teilweise waren sie schon ziemlich weit weg. Aber dafür waren wir hier praktisch alleine unterwegs. Mein Eindruck war, dass im Kafue und im Lower Sambezi die Fluchtdistanz höher war als im South Luangwa. Wie schon gesagt, im Lower Sambezi waren die Elefanten nervös und angespannt.
  • Unterkunft: hier würde ich das Musekese Camp vorziehen. Total am Kafue abgelegen, aber praktisch mittendrin im Geschehen. Kein Motorengedröhne, keine Zivilisation, nur Natur pur. Dazu kommen die beiden engagierten Manager Phil und Tyrone, welche nebst den Fotofallen auch ein Versteck installiert haben, um Tiere von einem Sitz aus zu beobachten. Das Camp ist rustikal, aber mit allem nötigen Komfort eingerichtet. Und den Chefkoch werden sie wohl nicht mehr hergeben, dass Essen ist der Hammer.
  • Aktivitäten: hier punktet meiner Meinung nach die Kasaka River Lodge. Gamedrives, Bushwalking, Canoeing, Bootsafari, Fischen, etc. Zwei Übernachtungen haben nicht ausgereicht, um an allen Aktivitäten teilzunehmen. Ein Muss ist hier eine Fahrt mit dem Kanu, entspannter und ruhiger kann man Tiere wohl nicht beobachten.

Sambia - gerne wieder einmal! Auf welche Art auch immer, Selbstfahrer, geführt, Fly-In, es lohnt sich auf jeden Fall! :)
Zum Abschluss: vielen Dank an alle für's Mitlesen und Kommentieren. Die Rückmeldungen haben mich sehr gefreut und so macht es auch Spass, einen Reisebericht zu schreiben und alle teilhaben zu lassen. Und vielleicht habe ich ja dem einen oder anderen nun das Land ein bisschen näher gebracht. ;)

Viele Grüsse und eine geruhsam beginnende Adventszeit
Sven
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