|
13. Oktober Fortsetzung
Nun wird der Frontschutzbügel zum Thema .... Neben uns die einzigen touristischen Mitcamper. Weiter hinten befinden sich noch die Zelte der ZAWA Mitarbeiter die gerade eine Wildzählung machen. Wir werden für einmal nicht mit „How are you“ begrüsst sodern mit „Grüezi wiä gahts?“ Etwas überraschend ist, dass der Sprechende schwarzer Hautfarbe ist. Es stellt sich heraus, dass er seit längerer Zeit Schweizer Touristen durch den Süden Afrikas chauffiert. Er selber stammt aus Maun und sein Haus liegt direkt neben meinem Lieblingshotel dem Sedia. Stoff genug zum Plaudern, Zeit auch da seine Gäste auf einem Bush Walk sind. Wir kommen auf den Frontschutzbügel zu sprechen. Mit Briden und dickem Draht verarzten wir mit vereinten Kräften die gebrochene Stelle so, dass sich das Metallteil wieder zärtlich an unsern Ford Bushranger räkelt. Immer wieder duschen wir, sind wegen der Hitze ansonsten eher wie tote Fliegen anzusehen. Immer wieder waschen wir uns und bleiben doch erhitzt. Zum Glück sind auch die TsTs zu müde um uns zu belagern. Gegen Nachmittag machen wir einen Gamedrive. Es gibt da eine heisse Quelle. Trotz Gelüsten verzichten wir auf ein Bad, es soll allerlei Wild in der Nähe geben, auch wenn wir momentan nichts sehen. Wir fahren weiter zum Kafue, Tiere sehen wir ausser den allgegenwärtigen Impalas keine. Am Kafue gibt es die Hippo Lodge. Wir Erwachsenen genehmigen uns ein kühles Coke, was bei den Jugendlichen zu Protest führt. „Immer müsst ihr in diese Luxusorte gehen. Das ist doch einfach unerhört, ihr wollt gar nicht campen usw.“ Fazit: in diesen Ferien sprechen wir nicht mehr mit Euch. Bei der Abfahrt von der Hippo Lodge sehen wir wieder mal Elis. Obwohl sie recht weit entfernt sind drohen sie uns bereits. Welcher Unterschied zu South Luangwa. Poaching ist hier wohl ein grösseres Problem. Wir sichten deutlich weniger Tiere als mit Guide, dafür sehen wir sie selber. Dies ist ein Reiz auf den wir nicht verzichten wollen. An einem Wasserloch bleiben wir stehen und beobachten Puku und Storch sowie grosse, schöne Kakteen. Wir kommen früh genug zurück um bei Tageslicht die Zelte aufzubauen. Der Frontschutzbügel hält! Ein weiteres Tier sehen wir noch .... in der Toilette. |
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Sanne, Volker, Bamburi, ANNICK, Topobär, Birgitt, picco
|
|
14. Oktober Vormittag
Tagwache um 05.00 bin ich mir ja langsam gewohnt, auch wenn es Jahre her sind seit RS und WK. McBride meint es gut: um 04.00 meine ich im Halbschlaf ein leises Gurren zu hören. Ich drehe mich um 180° aber das Gurren wird lauter. Langsam werde ich wach und es wird mir bewusst, dass das Gurren von Löwen stammt. Sie sind deutlich zu weit weg, als dass ich etwas sehen könnte, abgesehen davon, dass es stockfinster ist. Irgendwann bemerke ich auch ein fahrendes Auto. Das Gebrüll kommt näher, entfernt sich wieder und ist kurz nach 5 Uhr morgens definitiv SEHR nahe. Ich verständige unsere Freunde, dass ein Aufstehen zum jetztigen Zeitpunkt suboptimal wäre. Wir warten also bis sich die Löwen etwas entfernen, was um 05.30 der Fall ist. Wir stehen auf, falten die Zelte zusammen und frühstücken. Der Plan heute ist es über Mumbwe nach Mayukuyuku zu fahren und wir rechnen mit ungefähr sechs Stunden Fahrzeit. Beim Abwaschen kommen wir nochmals in eine Attacke einer TseTse Brigade, wehren uns heldenhaft und fahren zur McBride Lodge um unsern Aufenthalt zu bezahlen. Vermutlich hätte es niemand gemerkt, wenn wir einfach wieder abgefahren wären, aber nicht gerade vertrauensfördernd, und fair ist es nicht auf diese Weise zu sparen. Beim Rundgang um die Autos wird auch klar dass mein Bushranger hinten links lahmt, nicht schlimm, aber so dass Luft nachgefüllt werden muss – nach dem Bezahlen unserer Schulden. Die Lodge liegt, im Unterschied zum Camp nah am Fluss mit guter Sicht auf den Kafue, eine wunderschöne Lage. Wir treten bei McBride ein, das Portemonnaie in der Hand, da begrüsst uns ein älterer Herr, offensichtlich Chris McBride und fragt: „Do you want a cup of tea?“ Chris McBride, eine Legende unter Löwenexperten ist ein äusserst sympathischer und charismatischer Mann. In Wollveston, Hemd, (etwas fleckigen) Hosen und ohne Socken in hohen Schuhen strahlt er etwas von einem englischen Lord aus. Anwesend ist auch seine Frau Charlotte welche offensichtlich die Buchhaltung unter ihrer Obhut hat, ein Mitarbeiter der ZAWA welcher Wildzählungen macht sowie zwei Gäste bei denen es nicht ganz klar wird ob sie hier in einem Praktikum sind. Chris McBride erzählt über sein Leben am Kafue und fragt ob wir heute Nacht ebenfalls die Löwen gehört haben, er sei ihnen nachgefahren. Sie seien etwas 100 Meter von uns vorbeigegangen. Ob wir sie sehen wollen? Schade seien wir nicht gestern Abend gekommen, er hätte uns mit dem Boot zu einem Sundowner eingeladen. Den Sundowner hatten wir mit Weisswein, also ist der Löwendeal für uns natürlich spannend. Nach den Löwen verabschieden wir uns und wollen die Lahmheit hinten links beheben. Die beiden Herren schaffen es nicht das Ventil des Kompressorschlauches an dem Rad zu befestigen. Der Schlauch muss kaputt sein, also Versuch mit dem Schlauch des anderen Autos. Aber auch hier geht gar nichts. Das kann ja lustig werden mit Plattfuss in der Pampa. Während wir beratschlagen betrachtet meine Tochter die noch zu jung fürs Autofahren ist, das Ventil und befestigt den Schlauch am Ventil des Hinterrads. Technische Begabung ist nicht allen gegeben... Der eine Kompressorschlauch ist aber tatsächlich kaputt! Wir wissen schon weshalb wir nie nur mit einem Auto in Afrika unterwegs sind. Nach diesem Intermezzo brechen wir auf nach Mumbwe. |
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Volker, Topobär, Birgitt, picco
|
|
14. Oktober Nachmittag
Nun geht es also die Holperstrecke zurück. Der Weg zum Gate durch den Wald ist tatsächlich etwas eintönig durch die halb abgebrannten Wälder und über die diversen potholes. Nach einer Stunde beginnt das Frontgitter wieder zu wackeln, anfänglich nur wenig, aber mit der Zeit bedenklich. Am Gate sehe ich nach und Briden sowie Drähte sind allesamt durchgescheuert. Mit dieser Wackelsache werden wir die Fahrt nicht durchhalten können. Wenn wir es bis Mumbwe schaffen, dann haben wir allenfalls die Möglichkeit einen Ort zu finden der schweissen kann. Bereits nach gut drei Stunden erreichen wir die Stadt. Unterwegs ist ausser potholes nicht viel los. Die gesamte Strecke begegneten uns drei Fahrzeuge, ein Ochsenkarren und diverse Velofahrer. Was die nicht alles auf ihren Rädern transportieren! Oft ist es Kohle, ganz Zambia, ein grosser Teil von Afrika kocht mit Holzkohle. Kein Wunder wird so viel Wald abgebrannt! Ueberall steht am Strassenrand Holzkohle zum Verkauf. Wir erreichen also Mumbwe. Als Erstes tanken wir und die Dieselversorgung ist problemlos. An der Tankstelle wird mir erklärt wo sich die Garage befindet: rechts nach einem halben Kilometer wo am Strassenrand Fahrzeuge stehen. Dies ist die Garage. Das Problem ist erkannt, das Gitter wird abmontiert. Gegen Barzahlung von 20 Kwacha gehen Gitter und das Befestigungsteil zum Schweisser. Nach einer halben Stunde kommen die beiden Jugendlichen zurück und das ganze Gitter wird wieder mit den Muttern befestigt. Nach 45 Minuten ist alles repariert, perfekt! That’s Africa. In der Schweiz hätte es zwei Tage gedauert, vielleicht hätte man auch ein neues Gitter bestellen müssen ... Nun wechseln wir bei Barclays noch Geld. Problemlos sofern man genügend Zeit hat. Die Bank hat viele Kunden, glücklicherweise mehr Kunden als Stromunterbrüche: wir erlebten nur zwei davon. Etwas wird unsern Damen die vor der Bank warten klar. Wer zur bank fährt hat Geld und dies sieht man den Bankkunden auch an: gut gekleidet, Schuhe, Autos ohne Beulen. Uns hat Mumbwe, obwohl in den Reiseführern steht es habe nichts zu bieten extrem gut gefallen. Es ist eine typische afrikanische Kleinstadt mit Strassenläden, andere sind nur spärlich vorhanden. Die Leute sind sehr freundlich. Wir sind in der Stadt die einzigen Weissen und ausserhalb der Tankstelle hält hier vermutlich selten jemand. Wir kaufen Tomaten, Zwiebeln, Mangos und eine Wurzel die man kochen kann aber wir nicht kennen. Leider ist sie dann drei Tage später schimmlig, sodass wir nicht über deren Geschmack erzählen können. Mumbwe gefällt uns so gut, dass wir alle das nächste Mal hier einen Halt einlegen werden! |
Letzte Änderung: 07 Nov 2013 19:12 von marc21.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Volker, ANNICK, Topobär, picco
|
|
Aber das sollte die einzige schlechte Erfahrung mit den "Händlern" sein, ansonsten machte es immer wieder Spaß, mit ihnen zu "dealen Hallo Volker Du hast so Recht: nie Kanister!!!! Wir hatten in unserem Hotel-VW Bus dieses Jahr wegen "Schlamm" im Tank einen grösseren Schaden. War aber in der Schweiz, im Engadin. Wir hatten im ersten Moment in Mumbwe auch Bedenken. In der "Garage" gab es auch einen Typen welcher Geld für nichts wollte. Auf der andern Seite wollte der Garagist 200 Kwacha für die Reperatur. ich handelte ihn auf 150 runter, hatte dann aber ein schlechtes Gewissen und schenkte ihm noch ein Sackmesser, fühle mich ganz schuldig fürs Runterhandeln Ganz allgemein hatte ich in Mumbwe aber ein sehr sicheres Gefühl, was nicht in allen Städten durchwegs der Fall ist. Darum noch ein paar Föteli. LG Marc |
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Volker
|
|
Die Fahrt von Mumbwe nach Mayukuyuku ist problemlos. Teerstrasse und dann 10km guter Schotter. Mayukuyuku liegt sehr schön am Kafue River, auch die Campsite. Von unserem Platz hatten wir einen offenen Blick auf den Fluss und konnten zusehen wie sich die Hippos abends aus dem Wasser rappeln. Bei einem Glas Weisswein ist das eine ziemlich gute Einstimmung auf das Abendessen. Die Waschgelegenheiten sind sehr sauber, geradezu luxuriös. Wirkliches Buschfeeling kommt aber höchstens dadurch auf, dass Dusche etc. nicht allzu nah beim Auto sind und wir deshalb abends dort nicht mehr hingingen.
Warmwasser wird wie an allen Orten mit Holz erzeugt. Eine Technologie ohne Gefahr von Stromausfall. |
Letzte Änderung: 09 Nov 2013 08:06 von marc21.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: ANNICK
|
|
15. Oktober
Heute planen wir einen Gamedrive. Mal schauen was es im Kafue zu entdecken gibt. Wir entscheiden uns zuerst entlang dem Fluss zu fahren, der Duiker Rd entlang, dann über die Hook Bridge, Mukame Loop und evtl. je nach Zeit noch den Shishembe Loop zu fahren. Wir fahren sehr langsam um ja nichts zu verpassen, aber auch die Tracks beschleunigen uns nicht. Die Gegend ist teilweise abwechslungsreich, teilweise etwas monoton. Wir sehen bis zur M9 lediglich einige Impalas und Pukus. Währenddem Pukus gelassen sind, reagieren die Impalas sehr schreckhaft, wenn Autos nahen. Es ist spannend diese tierartlichen Unterschiede so eindeutig fest zu stellen. Ein schreckliches Erlebnis wird uns noch längere Zeit begleiten. Die ersten Impalas haben bereits geworfen, es naht die Regenzeit. Wir fahren um eine Kurve und zwei Impalas fliehen hastig, ein ganz frisch geworfenes Kitz im Schlepptau. Wir halten an, die beiden erwachsenen Tiere rennen weiter, vom Kitz keine Spur. Als wir weiter fahren liegt es mit gebrochenem Bein am Wegrand, mit absoluter Panik in den Augen. WIR HABEN EIN IMPALA GETOETET! Auch wenn dies Natur ist, sind wir als Eindringlinge schuld am Tod dieses Tieres. Von nun an werden wir noch vorsichtiger fahren. Bis zur M9 sehen wir keine Tiere mehr. Nach der Brücke biegen wir in den Südteil des Kafue NP ein, nach kurzer Zeit kommt der Mukambi Loop. Zu Beginn sehen wir auf der trockenen Erde einige Elis. Danach folgt eine endlose Strecke über betonharte Erdschollen. Wir fahren mit höchstens 10kmh, es fühlt sich an wie der schlimmste Bruchharst auf einer Skitour. Tiere ausser Pukus und Impalas sehen wir keine, auch wenn wir streckenweise dem Kafue folgen. Die Landschaft ist hier sehr kahl! Die meiste Zeit fahren wir durch solche Landschaft Kleine Termitenhügel auf harten Schollen ist ein prägendes Element der Gegend Hookbridge über den Kafue Hier die Elis des Mukambi Loops |
Letzte Änderung: 09 Nov 2013 19:11 von marc21.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Volker, AfricaDirect, Topobär, picco
|