THEMA: Lustige Anekdoten in Afrika
29 Apr 2022 21:53 #642738
  • michi1111
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  • michi1111 am 29 Apr 2022 21:53
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...und da war noch irgendwann die Empfehlung für das Moorcroft Manor in den Drakensbergen. Da hieß es, da müsst ihr hingehen, da kann man gut essen. Haben wir gemacht und bald gemerkt, daß wir da irgendwie falsch waren. Schicki-Micki vom Feinsten...

Ich kann mich nicht an alle Details erinnern aber an eines... Der dunkelhäutige (oder wie ist das jetzt politisch korrekt?) Kellner kam und drapierte kunstvoll aus seiner Schüssel voller grüner Erbsen einen(!) Esslöffel davon auf den Teller meiner Partnerin, als ob grüne Erbsen eine Art Trüffel wären. Wendete sich dann mir zu und tat das Gleiche. Ich sah ihn an, er sah mich an. Irgendwas in meinem Blick muss ihn wohl zu der Frage motiviert haben..."more?". Ich sagte "all the rest of it". Er grinste irgendwie verständnisvoll und tat mir dann eine relativ akzeptable Portion auf. Wir grinsten uns dann beide dann nochmal an...er irgendwie nach dem Motto, wir sind hier beide falsch...
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit - aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Einstein)
Letzte Änderung: 29 Apr 2022 22:04 von michi1111.
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30 Apr 2022 07:25 #642741
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  • safari njema am 30 Apr 2022 07:25
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KarstenB schrieb:
Hallo,
von mir kommt jetzt keine "lustige" Anekdote (derer ich auch einige erzählen könnte), sondern die Frage, ob ihr Betrugsversuche wirklich durch das Adjektiv "lustig" adeln wollt? . . . Karsten

Hi Karsten,

vielleicht hätte ich “lustig“ durch “humorvoll“ ersetzen sollen. Sicher war es rechtlich ein sogenannter
Betrugsversuch, (derer ich auch einige erzählen könnte), aber davon gibt es ja auch genügend Beiträge.

Da du kein Anfänger zu sein scheinst, und auch schon lustige und weniger lustige Erfahrungen hinter dir hast,
habe ich den Eindruck, dass dich die positiven mehr beeindruckt haben als die negativen. Sonst würdest du,
als objektiver und reflektierender Europäer es `nicht immer wieder tun´, sondern zuhause bleiben.

Afrika liebt man, oder man hasst es; - manchmal auch beides, aber solange ein Vorgang nicht außer Kontrolle
gerät und ich nachträglich noch schmunzeln kann, finde ich es `recht erträglich´.

Gruß Holger
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30 Apr 2022 11:09 #642750
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  • KarstenB am 30 Apr 2022 11:09
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Hallo Holger,
Du hast natürlich völlig recht, die nächste Reise steht ja auch schon wieder an. Und natürlich hat man hinterher was zu erzählen, und umso netter, wenn es gut ausgegangen ist. Ich frage mich nur, ob man es genauso witzig finden würde, wäre es einem zu hause passiert?
LG aus HH,
Karsten
Infos NordTZ 22 www.namibia-forum.ch...juli-22.html?start=0
RB Kenia 2020 www.namibia-forum.ch...pt-2020.html?start=0
Reisebericht Südtanzania 2013 www.namibia-forum.ch...lft-nicht-immer.html
Kurzbericht 7 Wochen Nam-Bots 2012 www.namibia-forum.ch...wochen-nam-bots.html
Bericht Zimbabwe 1995: ... 30 Tage Gefängnis www.namibia-forum.ch...tage-gefaengnis.html
Reisebericht 2008: 18 Nights in the Bush - ha-ha-ha www.namibia-forum.ch...e-bush-ha-ha-ha.html

Nordtansania Feb. 2015 - Kein RB www.namibia-forum.ch...imitstart=0&start=12]
Walking Safari Zimbabwe 97 www.namibia-forum.ch...ri.html?limitstart=0
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30 Apr 2022 11:48 #642751
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  • BikeAfrica am 30 Apr 2022 11:48
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Hier noch eine lustige Begebenheit einer Radtour durch Gambia, Senegal und Guinea-Bissau. Da damals in der Casamance (südl. Senegal) die Rebellengruppe MFDC zeitweise für Unruhen sorgte und sich die Lage hin und wieder änderte, wusste ich vor der Reise nicht, ob ich überhaupt in die Casamance würde reisen können und damit war es auch hinfällig, mich vorher um ein Visum für Guinea-Bissau zu kümmern.
Ich wusste aber, dass es in Ziguinchor (der Hauptstadt der Casamance, 200.000 Einwohner) ein Generalkonsulat von Guinea-Bissau gibt. Was dann folgte, war wieder eine Verkettung glücklicher Zufälle.
Ich fragte in meiner Unterkunft, ob sie wüssten, wo das Konsulat von Guinea-Bissau liegt. Sie meinten, "Du gehst zur Tür raus, 20 Meter nach rechts und dann die Treppe hoch". Die Wegbeschreibung hätte schon mal komplizierter ausfallen können in einer Stadt mit 200.000 Einwohnern.

Hier meine Unterkunft (mit der Jalousie) und direkt daneben das Konsulat mit der Flagge im ersten Stock.


Ich bin direkt zum Konsulat und eigentlich wäre heute geschlossen gewesen. Am nächsten Tag begann das Fest zum Ende des Ramadan und es folgte ein Wochenende. Ich hätte tagelang festgesessen.
Ein Einheimischer meinte, ich solle es trotzdem mal probieren und hochgehen. Er habe vorhin jemanden kommen sehen.

Ich bin also die Treppe hoch und es war tatsächlich offen. Der Konsul war kurz ins Büro gekommen, weil er dort etwas vergessen hatte und er stellte mir das Visum aus, obwohl eigentlich geschlossen war. Es war etwa Mitte November und ich bekam Visum Nr. 25 des laufenden Jahres. Was ich nicht bemerkte, war, dass das Visum erst ab dem Folgetag galt.

Ich packte meine Sachen und radelte direkt zur Grenze, die so 20-30 km entfernt war. Dort musste ich in vier Baracken zu Zoll, Militär, Polizei und Geheimdienst. Überall studierte man aufmerksam und neugierig den Pass und die ganzen Stempel anderer Länder, nur das eigene Visum schaute man nicht so genau an. Erst nach Rückkehr von der Reise fiel mir auf, dass ich vier Einreisestempel im Pass hatte mit einem Datum, dass vor Gültigkeit des Visums lag. ;-)

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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30 Apr 2022 12:36 #642752
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  • Jambotessy am 30 Apr 2022 12:36
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Hallo zusammen,
dann möchte ich auch etwas lustiges hinzufügen:

Campingplatz in Ghanzi. Unser Hilux macht Schwierigkeiten, springt schlecht an. Da wir in die Centralkalahari wollen telefonieren wir mit unserem Autovermieter und der schickt uns einen Mechaniker zur Überprüfung. Der Mechaniker erscheint zu Fuß mit seiner Verlobten. Sein eigenes Fahrzeug ist mit einem Plattfuß ca. 1 KM vor dem Camp liegengeblieben. Er schaut nach unserem Hilux und als Dank (Vermieter zahlt für Reparatur) fährt mein Mann ihn zum Fahrzeug und anschließend in den Ort einen neuen (alten) Reifen kaufen. Währenddessen bleibe ich mit der Verlobten im Camp. Sie ist recht neugierig und lässt sich genauestens erklären, wie und was wir hier in Botswana so machen. Nur eines ist für sie nicht so richtig zu verstehen. Sie fragt, ob ich nicht Angst vor wilden Tieren habe, wenn ich nachts oben im Dachzelt schlafe. Ich antworte ihr: hast du schon davon gehört, dass ein Löwe eine Touristin im Dachzelt gefressen hat? Sie: Nein! Ich: siehst du, wenn ein Löwe kommt, zücke ich meinen Pass, zeige ihn und sage ich bin eine Touristin, du darfst mich nicht fressen. Ganz kurz nur stutzte sie und dann haben wir gemeinsam laut gelacht und hatten auch so noch viel Spaß.

Grüße
Jambotessy
Nur im Vorwärtsgehen gelangt man ans Ende der Reise.
(Sprichwort der Ovambo)

1x Togo + Benin (mit TUI), 1x Ruanda + Zaire ( mit Explorer Reisen), 3x Kenia (in Eigenregie mit dem Bodenzelt), 19 x südl. Afrika (in Eigenregie Namibia, Botswana, Zimbabwe, Sambia, Südafrika/ 17x mit dem Dachzelt und 2x ohne Dachzelt)
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30 Apr 2022 13:00 #642754
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  • Gromi am 30 Apr 2022 13:00
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Da hätte ich auch noch eine Geschichte mit dem Thema
"Ausdauer wird früher oder später belohnt – meistens aber später.“ (Wilhelm Busch)",
Leider etwas textlastig, also etwas für Geduldige.
Es ereignete sich 2015 in Outjo und wir waren auf der Durchfahrt nach Düsternbrook:
dort holten wir unser aufgeschobenes Frühstück in aller Gemütlichkeit im "Farmhouse Café" nach.
Anschliessend füllten wir Gemsbok an der nächst gelegenen Tankstelle auf, hatten aber nicht bemerkt, dass diese kein Plastikgeld nahmen. Bares hatten wir auch nicht mehr. Die nette gutgläubige Tankwartin erlaubte uns aber zur nächsten Bank zu fahren um das benötigte zu holen. Als "Sicherheit" notierte sie sich unsere Autonummer!
Auf der Standard Bank waren wir natürlich nicht die Einzigen. Wir stellten uns in die Reihe der Geduldigen.
Das dauerte.
Ernst in seiner pflichtbewussten und rechtschaffenen Art produzierte langsam Angstschweiss und sah uns schon als Zechpreller abgeführt.
Als wir dann endlich zum Schalter gerufen wurden, war bereits mehr als eine halbe Stunde vergangen und wir wussten aus einschlägigen Bankerfahrungen, es wird weiter dauern.
Ihr kennt ja sicher das afrikanische Bankschalterprozetere. Ich erkläre es mal schnell für diejenigen, welche noch unwissend sind.
Nach dem gegenseitigen versichern, dass mit der Gesundheit alles bestens ist und ihrer Frage, ob sie etwas für uns tun könnte, trugen wir unser Anliegen, für 200 US$ Namibiadollar kaufen zu wollen, vor.
Sie fragte nach unserer staatsbürgerlichen Zugehörigkeit, bat um einen Reisepass und verschwand damit in die hinteren Räumlichkeiten.
Und das dauerte.
Freundlich lächelnd kam sie zurück und beschäftigte sich mit ihrem Computer, d.h. sie starrte angestrengt auf dessen Bildschirm, drückte hin und wieder eine Taste und blickte uns zwischendurch freundlich lächelnd an.
Und das dauerte.
Dann endlich wandte sie sich dem Drucker zu. Nach einer ergebnislosen Wartezeit entschuldigte sie sich und verschwand wieder nach hinten.
Und das dauerte.
Sie kam mit einem Stapel Kopierpapier zurück. Der Drucker spuckte dann zwei Seiten aus und wir freuten uns.
Sie schob diese zu uns durch, mit der Bitte diese zu prüfen und zu unterschreiben. Es war die Bestätigung des Tagesnotenkurses. Mit unserer Bestätigung verschwand sie wieder in die hinteren Räume.
Und das dauerte.
Ernst schaute verstohlen auf die Uhr und wir wechselten das Standbein.
Zurückgekehrt hypnotisierte sie wieder den PC, druckte wieder Papiere aus und reichte sie uns zur Prüfung und Unterschrift.
Und -heureka! Es waren die Umtauschquittungen. Wir unterschrieben, sie stempelte noch unser Exemplar, fragte nach der gewünschten Anzahl und Grösse der Scheine und wandte sich der Geldschublade zu.
Und das dauerte.
Schliesslich zählte sie uns die 2643.12 NA$ (wir hatten relativ kleine Noten gewünscht) akribisch umständlich vor und schob uns das Geld mit der Quittung und dem Reisepass durch, wünschte uns freundlich lächelnd noch einen schönen Tag und gute Reise.
Aber das müssen wir sagen, so lange freundlich und zuvorkommend sind wir noch nie an einem Schweizer Schalter bedient worden.
Wir hetzten mit schlechtem Gewissen zur Tankstelle zurück. Dort trafen wir auf einen etwas gelangweilt herumstehenden jungen Mann, welcher von unserer Sache nichts wusste. Er ging auf Suche nach der freundlichen Tankwartin.
Und das dauerte.
Diese musste dann erst einmal nach der Quittung suchen, fand sie aber nicht. Wir wussten aber wie viel wir schuldig waren und gaben ihr das Geld nebst einem "Verzugszins" und sie strahlte voller Zufriedenheit.
Danach fuhren wir weiter.
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