THEMA: Ganz spontan durch Surinam (Reisebericht)
30 Mär 2021 23:00 #611291
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Deine sehr unterhaltsame Art ist einfach köstlich. Ich hoffe, du erzählst uns noch von vielen anderen Reisen! Witzig ist ja, dass die Dinge, die nicht richtig rund liefen, am meisten zu lachen geben - zumindest in der Retrospektive!
Grüsse, Nicole
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30 Mär 2021 23:15 #611292
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Wild Dog schrieb:
Ich hoffe, du erzählst uns noch von vielen anderen Reisen!
Irgendwo gibt's hier noch weitere Berichte von mir. Es folgt aber demnächst noch die Geschichte, wie ich überhaupt auf verschlungenen Wegen dazu kam, bevorzugt mit dem Rad durch Afrika zu reisen. Das war nämlich nie ein Plan oder Wunsch.
Witzig ist ja, dass die Dinge, die nicht richtig rund liefen, am meisten zu lachen geben - zumindest in der Retrospektive!
Wir konnten auch zum jeweiligen Zeitpunkt drüber lachen, nahmen es nicht zu ernst oder kamen auf lustige Einfälle. Im Liwonde Nationalpark in Malawi waren wir auch ein Stück mit den Rädern unterwegs, als uns Parkranger warnten, dass auf unserer Strecke gerade Elefanten unterwegs wären. Wir haben uns dann besonders laut unterhalten, um sie nicht zu überraschen und dabei die ganze Zeit Gedichte von Heinz Erhardt zitiert. ;-)

Gruß
Wolfgang
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31 Mär 2021 22:34 #611342
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Noch ein bisschen Flora und Fauna – ein Beitrag voller Vermutungen

Im Amazonasgebiet gibt es unheimlich viele Pflanzen- und Tierarten. Viele der Pflanzen haben als Zimmerpflanzen (z.B. Philodendren, Monstera, Dieffenbachien, Bromelien) Einzug in unsere Wohnzimmer gehalten. Um im Regenwald zu überleben, müssen sie robust sein und deshalb schaffen es viele auch in unseren weniger luftfeuchten Räumen zu überleben. Andere Pflanzen wie Syngonium (Purpurtute) benötigen aber hohe Luftfeuchtigkeit und sind schwerer zuhause zu halten.

Auf folgendem Foto wuchern mehrere Pflanzen ineinander. Die vor dem Baumstamm befindliche könnte eine junge Monstera deliciosa sein, während ich bei der zweiten eher eine Monstera obliqua vermute. Bei beiden kann ich natürlich daneben liegen.





Und hier vermute ich eine Xanthosoma, deren Knollen unter dem Namen „Tannia“ als Lebensmittel bekannt sind. Die Blätter werden bis zu einem halben Meter lang. Ich denke, auch die würden sich wie Spinat zubereiten lassen, aber ich würde lieber warten, bis es jemand tut, der sich etwas sicherer damit auskennt als ich.



Manche Pflanzen haben erstaunliche Eigenschaften entwickelt, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Auch ich würde mir daraus keinen Salat machen.



Die folgende Pflanze erinnerte mich an einen Nestfarn (Asplenium nidus), aber die gibt es in Südamerika gar nicht. Die Blütenstände links und unten erinnern wiederum eher an ein Aronstabgewächs.



Hier irgendeine schöne Blüte, zu der ich gar keine Vermutung habe und ein Baum, von deren Ästen an langen Schnüren Samenschoten hängen. Da in der Nähe des Äquators die Zentrifugalkraft aufgrund der Erdumdrehung bekanntlich besonders stark ist, hängen sie immer schräg. ;-)
Das kann man sich ungefähr so vorstellen wie bei einem Kettenkarussell. Da hängt auch immer alles schräg dran, so lange es sich dreht.





Die Tierwelt ist ebenso vielfältig wie erstaunlich. Tiere wie der (auf einem schlechten Foto) gezeigte Nasenbär oder der (nicht gezeigte und nicht gesichtete) Tapir (wir haben nur Spuren gesehen, die der Guide im Regenwald fand) erscheinen seltsam, aber die Natur hat sich wohl etwas dabei gedacht. Es gibt 3 cm lange Ameisen, deren Biss schmerzhaft ist und die zudem giftig sind, die bereits gezeigten Skolopender, Pfeilgiftfrösche, Vogelspinnen in rauen Mengen und vielen Arten, riesige Frösche und Kröten und Zitteraale, die Stromstöße von bis zu 500 Volt erzeugen können. Sie tun dies zur Orientierung in dem trüben Wasser. Falls man also davon hingerafft wird, sollte man im letzten Moment keine nachtragenden Gedanken haben. Die Tiere meinen es ja gar nicht böse. Und mit den Jaguaren gibt es sogar Katzen, die im Wasser Jagd auf Kaimane machen. Und natürlich sind auch viele bunte Schmetterlinge unterwegs. Dieser hier dürfte ein Morphofalter, vermutlich ein Morpho achilles sein, aber darunter gibt es noch einmal verschiedene, die sich teilweise sehr ähnlich sehen. Leider blieb er immer nur wenige Sekunden sitzen, so dass ich nicht nahe genug heran kam.



Und es gibt auch reichlich Schlangen in Surinam. Uns sind bis zu sechs Stück am Tag begegnet, die sich aber jeweils (bis auf eine) schnell verkrümelt haben. Wir haben auch nicht danach gesucht, sondern sie einfach zufällig entdeckt.
Nur diese eine konnte ich fotografieren und unser Schlangenspezialist Monokelkobra/Marco hier im Forum hat sie im Vorfeld des Berichts als Green Vine Snake (Oxybelis fulgidus) identifiziert, auf Deutsch Glanzspitznatter. Sie ist angeblich (laut Wikipedia) nur schwach giftig, was wir zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht wussten. Thomas hat sie mit einem weit verzweigten (das bot ein wenig mehr Schutz) längeren Ast von der Straße in den Straßengraben befördert, damit sie nicht überfahren wird. Sie reagierte dabei ein wenig ungehalten, da sie offensichtlich Suicidgedanken hatte und lieber auf der Straße liegenbleiben und sich überfahren lassen wollte.






Fortsetzung folgt …

Gruß
Wolfgang
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Letzte Änderung: 01 Apr 2021 01:45 von BikeAfrica.
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01 Apr 2021 13:49 #611382
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Es folgt nun in einem Beitrag ohne Fotos ein spannendes Thema – Tropenkrankheiten.

Da ich häufig in Regionen ohne vernünftige ärztliche Versorgung bzw. unter einfachen hygienischen Bedingungen unterwegs war und bin, habe ich mich darüber ausführlich informiert und tue dies laufend. Dadurch lässt sich evtl. die ein oder andere Sache vermeiden oder die Situation im Falle von Problemen besser einschätzen. Hat die Behandlung noch Zeit bis in die nächste Stadt oder gar bis Deutschland, muss man dringend ins nächste Buschhospital oder zum Schamanen oder setzt man sich einfach nur in den Schatten und genießt noch die letzten 15 Minuten?

Viele Tropenkrankheiten werden über Insekten verbreitet und das geschieht häufig über Viren (z.B. bei Dengue oder Gelbfieber). Wesentlich mehr üble Tropenkrankenheiten werden vermutlich jedoch durch Parasiten ausgelöst. Dazu gehören z.B. Onchozerkose (Flussblindheit – hier zerfressen Fadenwürmer die Netzhaut), Trypanosomiasis (Schlafkrankheit) oder Leishmaniose, wozu auch die bekannte Elephantiasis gehört. Zu den durch Parasiten verursachten Krankheiten gehört aber auch die bekannte Malaria, die durch verschiedene Stechmücken der Gattung Anopheles übertragen wird, von denen übrigens auch einige Arten in Deutschland verbreitet sind.

Während die Parasiten bei Malaria (in dem Fall Plasmodien) fürs bloße Auge unsichtbar bleiben, werden sie bei Würmern und Maden deutlich sichtbar und erreichen z.T. beachtliche Größen. Im Falle von z.B. Fuchsbandwurm muss man dazu nicht einmal in die Tropen.
Eine unappetitliche Art Tropenkrankheit sind z.B. die von Mangofliegen verursachten Tumbu Fly Boils. Die Mangofliegen (o.ä. wie Dasselfliegen) legen Eier auf zum Trocknen ausgelegte Kleidungsstücke. Zieht man diese an, bohren sich die geschlüpften Larven durch die Haut und ernähren sich dort vom Körper des Menschen. Tagsüber ist alles so weit ok, aber wenn sich der betroffene Mensch zum Schlafen legt, werden die Maden hungrig und beginnen zu fressen.

Einer der Niederländer war am Rücken von einigen dieser (oder ähnlicher) Maden befallen und stöhnte die erste Nacht vor Schmerzen. Am nächsten Tag entfernten die Indios die Maden und ich konnte zuschauen, wie man das im Regenwald so macht. Die Öffnung, durch die sich die Maden ursprünglich reingefressen haben, dienen ihnen in der Folge zum Luftholen. Sie sind auch in der Regel entzündet und es bilden sich kleine Beulen.
Diese Öffnungen wurden ein paar Stunden mit feuchtem Tabak bedeckt und abgeklebt. Um atmen zu können, kamen die Maden nun näher an die Oberfläche. Dort wurden sie dann wie Pickel ausgedrückt. Sobald die Maden zum Vorschein kamen, wurden sie vorsichtig mit etwas Toilettenpapier herausgezogen, damit sie nicht auseinander rissen. Sie waren etwa 1 cm lang. Die Indios meinten, man müsse mit der Behandlung warten, bis sie eine gewisse Größe haben, weil es sonst nicht funktioniert.

Ich fand dies sehr spannend, aber sowohl der Befall als auch die Behandlung war offensichtlich sehr schmerzhaft. Die Indios gratulierten ihm anschließend noch, dass er es so gut ertragen hatte. Interessant war, dass man die ganze Stelle vorher mit Rum desinfizierte. Den hätte man schließlich auch trinken können. Deshalb mag man im Regenwald keine Mangofliegen und ähnliche. Die gleiche Sache kann man sich übrigens auch in Afrika einfangen und auch nicht nur im Regenwald.

Der Niederländer kam anschließend in Paramaribo stationär in eine Klinik wegen der Entzündungen.
Unschöne Sache, das ganze.


Fortsetzung folgt …

Gruß
Wolfgang
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Letzte Änderung: 01 Apr 2021 13:50 von BikeAfrica.
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02 Apr 2021 12:12 #611417
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Am letzten Abend in Paramaribo gingen wir noch einmal in das anfangs erwähnte chinesische Restaurant, von dem wir wirklich begeistert waren, auch wenn das Ambiente –wie soll ich sagen- noch in Nuancen kleine Verbesserungsmöglichkeiten böte. Aber besser so mit tollem Essen als ein tolles Ambiente mit Furz und Feuerstein und das Essen taugt nichts.



Wir trafen uns dann mit einer der Niederländerinnen an der Waterfront (von ihr erfuhren wir auch vom Krankenhausaufenthalt ihres Kumpels), wo es mehrere Kioske und Sitzgelegenheiten gab und nahmen noch die ein oder andere Hopfenkaltschale zu uns.





Am nächsten Morgen verpackten wir die Räder mit den Kartons, die wir in der Unterkunft für die Dauer der Reise deponieren konnten. Hier hatten sich auch schon wieder Tiere eingenistet – Prachtexemplare von Kakerlaken, die aber schnell das Weite suchten. Nur legen Kakerlaken ja auch gerne mal Eier in Wellpappe …
Wieder zuhause wurde der Karton gleich am Flughafen entsorgt und das restliche Gepäck stand erst einmal zwei Wochen in der frostigen Garage, um evtl. weitere Exemplare loszuwerden. Kakerlaken sind zwar sehr anpassungsfähig, aber die tropischen Varianten überstehen den Frost angeblich wohl nicht.

Wer allerdings Haustiere mag, aber nicht viel Zeit hat, sich darum zu kümmern, sollte darüber nachdenken, ein weibliches Tier dieser Gattung nach Hause zu schmuggeln. Kakerlaken als Haustiere sind genügsam, vermehren sich prächtig und suchen sich sogar ihr Futter selbst. Einfacher geht’s gar nicht. Selbst während der Zeit des Urlaubs muss man niemanden finden, der sie füttert. Kein Vergleich zu Hunden oder Katzen oder gar Pfeilgiftfröschen …
„Kannst Du bitte mal alle drei Tage meine Kakerlaken füttern?“ ist ein Satz, den sicherlich noch niemals jemand auf der ganzen Welt gehört hat.

Wir sind nun am Ende dieses Berichts. Es folgt demnächst nur noch ein kurzes Fazit.

Gruß
Wolfgang
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02 Apr 2021 14:23 #611422
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Fazit und ein kurzes Schlusswort

Vielen Dank an alle Leser dieses Berichts, der ja mit Afrika so gar nichts zu tun hat.
Es war sicherlich eine etwas andere Reise als die meisten hier beschriebenen und oft lange durchgeplanten und vorgebuchten Reisen. Auch für uns war es eine besondere Reise, weil wir „ahnungslos wie ein Friseur“ (natürlich Spruch von Thomas) losgezogen waren.

Es war zudem ein exotisches Land, über das nicht so besonders viele Reiseberichte zu finden sind. Es ist auch kein Land, welches sich gut für Individualreisen eignet. Es gibt eine asphaltierte Ost-West-Verbindung auf teilweise schlechter Straße und einige Pisten. Dringt man zu weit in den Süden vor, kann es passieren, dass man in Gebiete gelangt, in denen illegal Goldsucherei betrieben wird. Man riet uns mehrfach, verschiedene Routen aus diesem Grund zu meiden. Möglicherweise schießt man dort erst und fragt dann. Für andere Regionen benötigt man ein Permit für die Indianergebiete, ein Boot oder ein Flugzeug (oder alles zusammen). Wenn man eine mehrwöchige Reise dort plant und die touristisch interessanten Stellen erreichen will, kommt man ohne Boot und Flugzeug nicht weit. Wir ließen uns ja größtenteils einfach so durchs Land treiben, aber auch für uns war die Reise deutlich teurer als in Afrika. Das ganze Land ist übrigens Hochrisikogebiet für Malaria.

Der Bericht hilft auch sicherlich niemandem für eigene Reisen, selbst wenn er nun nach Surinam reisen wollte, da es ja keinerlei konkreten Tipps gibt.
Er dient nur dazu, um evtl. den eigenen Horizont ein wenig zu erweitern oder sich an eigene ungewöhnliche Erlebnisse zu erinnern. Deshalb bedanke ich mich für das Mitlesen und euer Interesse sowie eure Kommentare und Erfahrungen.

Thomas und ich kannten uns von einer Radreise durch Malawi im Vorjahr, die ähnlich chaotisch und kurzfristig zustande kam. Meine vorgesehene Reisepartnerin stürzte kurz vor der Reise mit dem Rad und brach sich kompliziert den Arm. Ich gab kurzfristig ein Reisepartnergesuch auf und Thomas meldete sich. Wir hatten vorab keine Gelegenheit mehr für ein Treffen (wir wohnen schließlich auch 400 km voneinander entfernt) und ich meine, wir telefonierten auch nur ein- oder zweimal. Wir vereinbarten allerdings, dass sich jeder eine alleinige Weiterfahrt zutraut, falls es nicht klappen und man sich unterwegs trennen sollte. Aber es klappte alles so gut, dass im Folgejahr die hier beschriebene Reise zustande kam.

Da Thomas inzwischen verheiratet ist, wird es sicherlich leider keine gemeinsame Reise dieser Art mehr geben. Sehr schade eigentlich …
Ich hatte viele interessante Reisen, aber die beiden mit Thomas waren definitiv die lustigsten und unkompliziertesten.

Euer Interesse ist aber Ansporn für mich, endlich mal den Bericht anzugehen, wie ich zum Reisen per Rad in Afrika kam. Noch ein Jahr zuvor dachte ich, man müsse ja wohl einen nicht unerheblichen Fehlbestand im Aufbewahrungsmobiliar für Heißgetränkgefäße haben, wenn man irgendwo durch Afrika radelt.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits eine Solotour von 2.650 km per Rad von der Pazifikküste Alaskas durch die canadische Arktis zum Polarmeer hinter mir, war also kein reiner Anfänger in Sachen Radreisen mehr.

Was ich damals noch nicht wusste, ist, dass es ja eigentlich völlig normal ist, mit dem Fahrrad durch Afrika zu reisen … ;-)
So, "ich habe fertig".

Gruß
Wolfgang
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