Pressemitteilung, August 2021,
Medienforscher und –analysten haben nach Abflauen der zweiten Corona-Welle die Aktivität in den „social media“ analysiert und interessante Erkenntnisse gewonnen.
So kam es in Reiseforen bei Ausbruch der ersten Welle zu einem geradezu inflationären Anstieg von Posts ohne Informationswert, weil nicht verlässliche Sach-, Nischen- und Insiderinformationen oder authentische Erfahrungen, sondern allgemein bekanntes, mediales Gemeingut betreffend, wie z. B.
….in kurzen Zeitabständen aktualisierte Zahlen und Statistiken, aus verschiedenen Medien, die sowieso alle auf die gleichen Quellen und Presseaussendungen zurückgehen…
….in kurzen Zeitabständen aktualisierte Maßnahmenkataloge in diversen Ländern, die sowieso alle auf die gleichen Presseaussendungen zurückgehen…
bis
….Präsident Soundso wird um xx sprechen …
gefolgt von
….Präsident Soundso wird erst später sprechen ….
….Präsident Soundso hat gesprochen….
….in Soundso stand geschrieben, das könnte aber auch fake sein….
Selbst profunde Kenner und Erforscher der Forenwelten zeigten sich überrascht über die Vehemenz dieser, auf oftmaliger Wiederholung beruhender, Aktivität, weil ja jeder Interessierte und Informierte, das ohnehin live in den gängigen professionellen Medien „straight from the horse‘s mouth“ erhalten konnte.
Eine renommierte Psychologin erklärte dies mit dem Bestreben nach Stressabbau, das in so einer Ausnahmesituation im Vordergrund steht. Die Erfüllung eines Informationsauftrages bzw. –bedürfnisses seien dabei nachrangig. Man müsse den Leuten dieses geistige Abführmittel lassen bzw. gönnen. Dies sei besser, als mit dem Partner darüber zu streiten, in wessen Kasten Platz für die Unterbringung des Klopapiers geschaffen werden muss.
Eine Rarität war die gebetsmühlenartige Propagierung von Flugangeboten in einem Reiseforum, gleichzeitig versehen mit der Warnung und Empfehlung NICHT ZU BUCHEN. Ein renommierter Motivforscher vermutete, dass sich darin der Wunsch nach Rückkehr zur Normalität äußert. Allerdings erklärte sich ein ebenfalls befragter Tourismusexperte diesbezüglich für überfordert und unzuständig und verwies betr. Deutung auf Wertpapierhändler und Glückspielexperten, denn diese kennen sich mit Futures, Optionen und Zocken besser aus.