THEMA: Reisebericht Tigersafari Indien Mai 2018
10 Dez 2018 14:24 #542155
  • CrocV
  • CrocVs Avatar
  • Beiträge: 165
  • Dank erhalten: 650
  • CrocV am 10 Dez 2018 14:24
  • CrocVs Avatar
24.05.2018 Auf nach Tadoba
Am nächsten Morgen können wir tatsächlich etwas länger ausschlafen. Frühstück erst um 7:30 Uhr. Da füllt man sich ja fast wie im Urlaub :-)
Danach fahren wir zum Tadoba Nationalpark. Die meiste Zeit können wir auf eine vierspurigen, asphaltierten Nationalstraße fahren. An der Großstadt Nagpur vorbei führt uns unser Weg immer weiter nach Süden. Zur Mittagszeit erreichen wir unsere Lodge (IRAI Safari Retreat, Morhali) mit dem -wie immer- bereits bereitstehenden Mittagessen. Danach beziehen wir unsere Zimmer und richten uns ein.



Hier in Tadoba ist einiges anders:
Es ist nochmals ein paar Grad heißer, die Nachmittagsausfahren beginnen bereits um 14:30 und enden schon um 18:30 Uhr. Und wir werden bei alle vier Ausfahrten neben unserem Fahrer auch immer den gleichen Guide behalten. Das alles bemerken wir aber erst nach und nach.
Und noch etwas ist anders. Hier kosten große Kameras pro Ausfahrt zusätzlich 200 Rubien. Zahlbar am Gate. Bei der ersten Ausfahrt bittet mich daher unser Fahrer mit ihm vor zum Gate zu kommen. Während er unseren Guide am Schalter der Guide-Association holt, stehe ich mit unseren Reisepässen am Registrierungsschalter des Parks an. Als ich dran bin, ist unser Fahrer aber wieder da und regelt alles. Ich muss nur kurz meine Kamera zeigen und bestätigen, das wir keine größeren Kameras haben. Dann ist mein „Job“ beendet.
Dennoch werden bei der Einfahrt direkt am Gate nochmals die Ausweise und Kameras kontrolliert. Alles eben etwas anders in Tadoba. Auch die Hauptpiste durch den Park ist hier durchgehend asphaltiert. Davon zweigen dann rechts und links viele Naturpisten ab.
Noch einige uns neue Dinge: Die Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km wird ignoriert. Und nach einigen Kilometern kommt ein weiteres Gate. Hier müssen sich unsere Guides bei der Ausfahrt registrieren. Dieses innere Gate zählt anscheinend für die Zeitnahme zum rechtzeitigen Verlassen des Parks. Und alle Gedanken der Fahrer und Guides drehen sich hier noch stärker um den Tiger.
Wir erreichen nach einiger Zeit ein Wasserloch, wo ein großer Gaurbulle zwei Tigerjungen ins Unterholz vertrieben hat.





Die Mutter hat die beiden wohl hier in der Nähe des Wasserlochs zurückgelassen, um auf einen Streifzug zu gehen. Wir beobachten die Szenerie einige Zeit. Eines der Tigerjungen ist besonders mutig und läuft durch das Unterholz zum Wasser. Aber nach einem Schnauben des Gaur zieht es sich doch wieder ins Unterholz zurück. Nach einiger Zeit fahren wir weiter, denn auch hier werden die Jungen nicht vor der Rückkehr der Mutter herauskommen. Wenige Minuten später kommen an ein weiteres Wasserloch mit etlichen Jeeps. Ein Tiger liegt hier gut sichtbar im Wasser. Eine Wohltat für die Katze in der Nachmittagshitze.








Wir dagegen stehen in unserem offenen Jeep in der zweiten Reihe in der prallen Sonne. Gut, das wir unsere weite, lange Kleidung samt den weiten Hüten an haben. So ist unser Körper doch zumindest der Sonne nicht direkt ausgesetzt und erhitzt sich nicht ganz so. Aber der Schweiß läuft auch bei uns in Strömen. Dann ergibt sich zum Glück eine Lücke zwischen den Fahrzeugen und wir können in den Schatten eines Baumes fahren. Jetzt stehen wir sogar in der ersten Reihe. Dennoch überlegen wir nach einiger Zeit, ob wir weiterfahren. Unser Fahrer schaut auf die Uhr und meint: Der Tiger wird um 17 Uhr aufstehen und los laufen. OK. Warten wir also noch die 15 Minuten. Und was soll ich sagen, um 17:00 Uhr fängt der Tiger an zu gähnen, sich zu strecken und 5 Minuten später steht er auf und läuft langsam den Hang neben dem Wasserloch hinauf und verschwindet im Wald










Wir fahren ein Stück weiter, um zu sehen, ob er einen Weg überquert. Aber der Tiger kommt nicht. Wir bitten unseren Fahrer und Guide nun nach anderen Tieren Ausschau zu halten. Und das wir uns gerne auf die Suche nach einen Lippenbär machen möchten. Lippenbären werden wesentlich seltener gesichtet als Tiger. Auf der weiteren Fahrt sehen wir noch an einem See Krokodile und viele Vögel. Als wir bereits die Rückfahrt auf der Hauptpiste angetreten haben, stoppt unser Fahrer plötzlich. Der Guide hat Alarmrufe gehört. Innerhalb wenigen Minuten haben die Fahrer und Guides nur mittels Handzeichen mit mehreren Jeeps eine lange Kette am Straßenrand koordiniert. Jeder Jeep immer in Sichtweise zum nächsten Jeep. So wird eine längere Strecke der Straße überwacht.



Aber es folgen keine weiteren Alarmrufe und so setzen wir nach einigen Minuten unsere Heimfahrt fort.
Letzte Änderung: 10 Dez 2018 14:28 von CrocV.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: aos, sphinx, Flash2010
10 Dez 2018 14:44 #542157
  • CrocV
  • CrocVs Avatar
  • Beiträge: 165
  • Dank erhalten: 650
  • CrocV am 10 Dez 2018 14:24
  • CrocVs Avatar
25.05.2018 Tiger hautnah ........
Bei der Morgensafari haben wir jetzt also erstmals die selben Guide wie am Vortag. Das ist schon ein Vorteil, wenn der Guide weiß, was wir bei den vorherigen Ausfahrten gesehen haben – und vor allem, was er uns schon erzählt hat.
Wir fahren heute langsamer. Suchen Vögel und kleine Tiere. Sehen wie jeden Morgen unseren Glücksvogel: Die Hinduracke. Kommen zu einigen Jeeps. Erfahren, das wir einen Lippenbär nur um wenige Minuten verpasst haben. Schlechtes Timing. Dann ein Rudel Wildhunde (Rothunde) direkt an der Straße an einem Wasserloch ! Gutes Timing.





Einige Zeit lang können wir die Tiere aus nächster Nähe beobachten.



In weiteren Verlauf finden wir eineHindu-Halsbandeure und (ich vermute) einen Nördlichen Schwarznackenhasen.
Wir genießen die Natur.







Dann kommen wir an eine große Ansammlung von Jeeps. Gerade als wir am Ende der langen Reihe von Jeeps anhalten, kommt ein Stück voran die Tigerin Maya mit ihren zwei Jungtieren aus dem Unterholz. Perfektes Timing. Zunächst läuft die Tigerin auf der freien Fläche neben der Piste mit den stehenden Jeeps einige Meter in die andere Richtung von uns weg.



Aber ihre beiden Jungen laufen in unsere Richtung !





Da dreht auch die Tigerin um. Glücksgefühle. Jetzt läuft die Tigerin mit ihren beiden Jungtieren direkt auf uns zu.





Und dann nur 2-3 Meter entfernt an unserem offenen Jeep entlang an uns vorbei. „Dont move“ flüstert unser Fahrer. Wir sind seeeeeeeeeehr nahe dran an den Tigern ! Näher werden wir nie mehr im Leben einem wilden Tiger kommen.











Noch einige Zeit können wir den drei Tigern hinterher blicken, wie sie neben der Piste entlang laufen.



Alle Insassen der Jeeps halten den Atem an. Es ist minutenlang still, kein Jeep setzt den Tigern nach. Alle sind damit beschäftigt, zu begreifen und zu verarbeiten, was da eben passiert ist. Selbst die Fahrer und Guides schweigen. Dann löst sich die Spannung als die Tiger weit hinter uns in einen Seitenweg einbiegen und aus unserem Blickfeld verschwinden. Unser Fahrer starrt mich an und sagt: „Hast du gesehen, wie nah Maya mit den Jungen an uns vorbei gelaufen ist ?“ So als könnte er es selbst immer noch nicht fassen.
Jetzt fahren doch 2-3 Jeeps hinter den Tiger her. Auch unser Fahrer will losfahren. Aber wir bitten ihn zu stoppen. Die Tigerin ist mit ihren Jungtieren auf uns zu gekommen. So sollte es sein bei Tierbeobachtungen. Verfolgen wir die Tigerin jetzt, ist das eine ganz andere Situation und setzt die Tiere unter Umständen unter Stress. Das muss nicht sein. Wir fahren ein Stück weiter an einen See. Unter einem schattigen Baum essen wir im Jeep unser Frühstückspaket wie immer zusammen mit unserem Fahrer und Guide. Vor uns am Seeufer ein großer Baum mit vielen Sittichen. Einmal fliegen alle Sittiche plötzlich über unsere Köpfe hinweg auf und davon. Ein Raubvogel ist der Grund. Als dieser weg ist, kommen die Sittiche nach und nach zurück. Der Guide zeigt mir auf seinem Handy ein Bild mit zwei Tigerbrüdern, die vor einigen Tagen unter diesem Baum lagen. Ein beliebter Rastplatz. Nicht nur für uns.
Letzte Änderung: 10 Dez 2018 14:51 von CrocV.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: aos, sphinx, Flash2010
10 Dez 2018 15:11 #542159
  • CrocV
  • CrocVs Avatar
  • Beiträge: 165
  • Dank erhalten: 650
  • CrocV am 10 Dez 2018 14:24
  • CrocVs Avatar
…. und ein Kill !
Danach fahren wir weiter. Meine Frau entdeckt am Stamm einer Palme einen Bengalenwaran.





Er klettert den Stamm schnell hoch und verschwindet in den Palmblättern. Am Kot rings um die Palme erkennen wir, das in den Palmblättern eine Fledermauskolonie lebt. Es dauert einige Minuten. Dann lautes Rauscheln. Etliche Fledermäuse fliegen aus dem Blättern heraus. Aber nicht um zu fliehen. In einer Schleife kommen sie zurück und stürzen sich mit Schwung ungebremst zurück in die Blätter, um den angreifenden Waran zu verscheuchen. Plötzlich wird der Waran wieder sichtbar. Im Maul eine zappelnde Fledermaus.



Blitzschnell ist er den Stamm runter geklettert. Am Boden versucht er die Fledermaus zu töten. Mehrfach schlägt er sie gegen einen Felsen. Nach einigen Minuten Kampf, bei dem es mehrfach so aussah, als würde sich die Fledermaus befreien können, erschlafft diese und der Waran zieht sich mit seiner Beute unter einen großen Stein zurück, um sie zu verschlingen.



















Nach dieser eindringlichen Szene beobachten wir ein Stück weiter noch eine Familie Gaur einige Zeit direkt am Straßenrand.



Dann verlassen wir um 9 Uhr die Kernzone und werden nur noch mal kurz aufgehalten durch einen "Roadblock".
Zu dem Zeitpunkt hatte icdh mir zum wiederholten Male vorgenommen: Keine Langurenbilder mehr. Egal was die Burschen anstellen. Aber das musste dann doch wieder sein :laugh:



Und endlich gelingt mir auch ein Foto der flinken Hörnchen !





sind gegen 10 Uhr bei unserer Lodge. Die Safarizeiten in Tadoba sind auch am Vormittag kürzer. 6-9 Uhr in der Kernzone. Danach noch etwas in der Pufferzone bis zum äußeren Gate. Dadurch haben wir unter Mittag ungewohnt viel Zeit. Diese können wir aber auch brauchen zum Regenerieren. Ist hier im südlichsten Park unserer Route die Sonne und Hitze doch noch mal einen Tick heftiger: 48 Grad im Schatten erreicht das Thermometer.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: speed66, sphinx, Flash2010, Gabi-Muc
10 Dez 2018 15:20 #542160
  • CrocV
  • CrocVs Avatar
  • Beiträge: 165
  • Dank erhalten: 650
  • CrocV am 10 Dez 2018 14:24
  • CrocVs Avatar
Die Nachmittagsausfahrt verläuft recht ruhig. Auch die Tiere ziehen sich bei der Hitze zurück. Wir suchen in den Wäldern auf einsamen Wegen fern aller anderen Fahrzeuge nach dem Lippenbär. Den „Luxus“ leisten wir uns nach den viele Tigersichtungen der Reise.
Aber weder Lippenbär noch irgendwelche andere Tiere sind zu sehen. Wir fahren entlang eines ausgetrockneten Flussbettes. Aber auch hier ist nichts zu sehen.



Nach einer langen Fahrt durch völlig leere Gebiete erreichen wir eine Kreuzung.
Von links oben kommen 4-5 Jeeps in schneller Fahrt auf uns zu. Die Tigerin Maya mit ihren 2 Jungen wurde wieder gesichtet. Da wir durch die lange Zeit ohne jegliche Sichtung irgendwelcher Tiere in der Nachmittagshitze mürbe sind, folgen wir den Jeeps. Unser Guide fragt uns extra nochmal: „Seit ihr sicher ? Da werden richtig viele Fahrzeuge sein, da nirgendwo sonst was gesichtet wurde.“ Sicher sind wir nicht wirklich. Aber nach gefühlt stundenlanger Fahrt durch das Nichts.... Am Sichtungsort angekommen bestätigt sich die Vermutung. Mehr als 20 Jeeps stehen an einer T-Kreuzung. In die Piste, an deren Rand die Tiger im Wald liegen, können wir gar nicht einbiegen. Selbst die Piste davor ist dicht. Unser listiger Guide dirigiert unseren Fahrer aber nach und nach durch den Pulk an der Einmündung der anderen Piste -vorbei ? Wir schlängeln uns durch alle Fahrzeuge und stehen jetzt erst recht richtig weit weg vom Sichtungsort in der anderen Piste. Unser Guide postiert unseren Jeep an einem Einschnitt der tief in den Wald reicht. Er vermutet, das Maya und die Jungen nicht wie von den Jeeps erwartet, die andere Piste überqueren, sondern durch den Wald über die Schneise in Richtung eines Wasserlochs laufen wird zur Erfrischung bei der Hitze. Und tatsächlich: Wenige Minuten später hören wir Tumult bei den anderen Fahrzeugen. Die Tiger haben sich erhoben und laufen – wie von unserem Guide vermutet – in unsere Richtung zu Wasserloch. Wir sehen die Tiere einige Momente über den Einschnitt laufen.



Jetzt fahren wir als nunmehr erstes (!) Fahrzeug vorneweg in Richtung Wasserloch und sichern uns dort die beste Beobachtungsposition. Perfekt ! Naja, beinahe. Denn leider legen sich die Tiger irgendwo im Wald wieder hin und kommen nicht zum Wasserloch. Aber unser Guide hat schon einen neuen Plan: Da alle Jeeps des Sektors hier sind, ist es an der Hauptpiste ruhig. Diese Piste quer durch den Park wird dann auch gerne von Tigern und anderen Tieren genutzt. Tiere sind auch nicht blöd: Warum durchs Unterholz quälen, wenn es einen freien Weg gibt. Vor allem ein Tigermännchen hat diese Vorliebe. Wir fahren los. Nach einiger Zeit sichten wir einen Haubenadler malerisch im Wald und machen einen Fotostopp.



Dann erreichen wir die Hauptstraße. Hier sind mittlerweile noch drei andere Jeeps mit der gleichen Idee. Und tatsächlich. Der männliche Tiger läuft hier entlang. Durch die Ankunft der anderen Wagen ist er ins Unterholz ausgewichen. Wir sind nur Minuten zu spät um ihn noch im Freien auf der Straße zu sehen, aber rechtzeitig genug, um ihn noch deutlich einige Zeit parallel zur Straße im Wald laufen zu sehen. Immer wieder können wir ihn deutlich durch Lücken in der Vegetation erkennen.



Als er tiefer im Wald verschwindet, fahren wir Richtung inneres Gate und dann weiter zum äußeren Gate. Wir fahren langsam. Halten nochmal Ausschau nach dem Lippenbär. Kurz vor dem äußeren Gate sehen wir etliche Jeeps stehen. Als wir ankommen, erfahren wir, das wenige Minuten zuvor eine Tigerin mit 4 Jungen die Straße überquert hat. So ist das eben auf Safari, manchmal hat man Glück und ist zur rechten Zeit am rechten Ort und dann ist man mal wieder die eine Minute zu spät. Da ist es gut, das wir auf dieser Reise so viele Ausfahrten gemacht haben. So gleichen sich die „richtigen und die falschen Zeitpunkte“ auf lange Sicht aus.
Nach dem Abendessen setzen wir uns noch für einige Zeit mit unseren Reiseorganisatoren zusammen und machen eine Feedback-Runde. Wobei es echt schwer war, bei dieser tollen Reise ein „Haar in der Suppe“ zu finden. :)
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: sphinx, Flash2010
10 Dez 2018 15:38 #542162
  • CrocV
  • CrocVs Avatar
  • Beiträge: 165
  • Dank erhalten: 650
  • CrocV am 10 Dez 2018 14:24
  • CrocVs Avatar
26.05.2018 Aus und „verspielt“…..
Am nächsten Morgen starten wir zu unserer letzten Ausfahrt. Unser Guide biegt in die Richtung ab, welche die Tigerin mit den 4 Jungen gestern genommen hat. Das wir gestern zum Schluss immer einige Momente zu spät waren, hatte ihn sichtlich gewurmt. Wir fahren wieder enge, kurvige Pisten durch dichten Wald.



Suchen Tigerin und Lippenbär. Eine wunderschöne, einsame Fahrt weit ab der anderen Fahrzeuge bis zu einem weiteren ausgetrockneten, mit Felsbrocken übersäten Flussbett. Hier ist die Grenze zum gesperrten Bereich des Nationalsparks. Denn der weitaus größte Teil des Parks ist für Safaris gesperrt. Wir müssen umdrehen. Leider haben wir nichts gesichtet. Wir haben so was aber schon fast vermutet. Ähnlich wie an dem einen Tag in Kanha war es heute morgen bereits um 5 Uhr drückend schwül. Ein lähmendes Wetter, das auf Gewitter am Nachmittag und Abend hindeutet.



Alle Tiere ziehen sich an so einem Tag an kühle, geschützte Plätze zurück. Nach einiger Zeit treffen wir auf einige Jeeps, die an dem See stehen, wo wir am gestern früh unsere Frühstückspause gemacht haben. Dort lagen heute die beiden Tigerbrüder und haben vor einigen Minuten die Piste überquert und sind im Wald verschwunden. Das Timing mal wieder....
Wieder ein Stück weiter treffen wir auf viele Jeeps – und erstmals zu Fuß eine Rangerin samt Begleiter. Die Rangerin bestimmt, wer wo wie stehen darf. Ob das an einen anwesenden Jeep mit großer Fernsehkamera auf der hinteren Plattform liegt ? Tierfilmer bei der Arbeit ?
Auf alle Fälle liegt hier wieder Maya mit ihren zwei Jungen im Unterholz. Fast unsichtbar. Und wieder stehen die Tiger nach kurzer Zeit auf und laufen über eine offene Grasfläche vor uns zu einem tiefer liegenden Wasserloch, das wir kaum einsehen können.









Immer mal wieder erhaschen wir einen Blick auf die übermütig im Wasser umher tobenden Jungtiere. Und dann kommen die Kids hoch auf die Grasfläche und fangen an, hier miteinander zu spielen. Gegenseitiges Belauern, beschleichen, anspringen, verfolgen. Was Katzenkinder eben so machen, um spielerisch die Jagdtechniken zu trainieren. Eine herrliche Situation und ein toller Abschluss für unsere Safaris.








Das Ganze ging noch einige Zeit so.
Ich habe diese letzten Minuten unserer Safaris mit eigenen Augen zuschauen wollen und keine Priorität mehr auf Fotos gelegt.
Irgendwann sagt der Guide, wir müssen jetzt los. Die Zeit läuft ab.
Glücklich reißen wir uns los von den verspielten Tigerjungen und machen uns auf den Weg. Neben der Hauptpiste sehen wir noch kurz eine Vierhornantilope.
Aber da habe ich den Foto längst glücklich und zufrieden weggepackt.
Letzte Änderung: 10 Dez 2018 15:48 von CrocV.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: sphinx, Flash2010
10 Dez 2018 15:42 #542164
  • CrocV
  • CrocVs Avatar
  • Beiträge: 165
  • Dank erhalten: 650
  • CrocV am 10 Dez 2018 14:24
  • CrocVs Avatar
In der Lodge zurück haben wir noch Zeit zu duschen und unsere Taschen zu packen. Nach dem Mittagessen treten wir mit unserer weißen Flotte die Rückfahrt nach Nagpur an. Wir halten noch bei einem Einkaufszentrum in Nagpur. Finden aber in der kurzen halben Stunde nichts, was wir mitnehmen möchten. Nagpur ist wie das gesamte von uns bereiste Gebiet nicht wirklich auf Touristen eingestellt. Keine Souvenirs also... dafür authentisches ländliches Indien. Um 18 Uhr erreichen wir das Tuli Imperial Hotel in Nagpur.



Kurze Zeit später entlädt sich wie bereits heute morgen vermutet ein heftiges Gewitter. Um 20 Uhr findet in einem auf 16 (!) Grad herunter gekühlten Saal das Abendessen statt, an dem meine Frau aber allein teilnimmt.
Mein Magen ist heute etwas empfindlich und ich schlafe lieber ein paar Stunden im Hotelzimmer.
Um 0:30 fahren wir dann zum Flughafen, wo wir uns nun auch von unseren Fahrern der weißen Flotte verabschieden. Beim Einquecken für unsere beide Flüge erst nach Doha dann weiter nach Frankfurt kommt es noch zu einer fast schon anrührenden Situation. Die junge zierliche Angestellte am Check-in-Schalter schaut während sie bereits unsere Daten eintippt immer wieder zu mir (1,90 Meter groß) hoch. Irgendwann sagt sie dann: „Sie sind ja so groß und haben so lange Beine. Möchten Sie da nicht lieber einen Sitzplatz, wo sie etwas mehr Platz für ihre Beine haben ?“ Ich bejahe erstaunt. Und diese freundliche Inderin, die hier mitten in der Nacht unseren Check-In bearbeitet, bucht uns für beide Flüge auf die Plätze an den Notausgängen. Mega-Beinfreiheit. Einfach toll. Vielen Dank, liebe Unbekannte.
Um 3:40 startet unser Rückflug über Doha nach Frankfurt, wo wir pünktlich um 12:45 Uhr mittags landen. Mit ICE und Bus sind wir um 17 Uhr zu Hause. Und sehr glücklich.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: aos, speed66, Flash2010, Gabi-Muc