THEMA: Reisebericht Sierra Leone
05 Apr 2013 12:39 #283972
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  • AfricaDirect am 05 Apr 2013 12:39
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Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deinen Reisebericht aus diesem für mich völlig unbekannten Land. Die Videos werde ich mir auf jeden Fall noch einmal in einer ruhigen Minute anschauen, denn dafür muss man sich mal Zeit nehmen.

Ich freue mich auf jeden Fall auf Deinen nächsten Bericht, der uns wieder in ein eher unbekanntes Land führen wird.

Schöne Grüße und ein schönes Wochenende,

Nicole
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05 Apr 2013 13:49 #284005
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  • Topobär am 05 Apr 2013 13:49
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Einer der interessantesten Reiseberichte, den ich hier im Forum lesen durfte.

Vielen Dank!
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05 Apr 2013 14:21 #284020
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  • Kiboko am 05 Apr 2013 14:21
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Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deinen interessanten Reisebericht.
Ich habe mit der Antwort noch etwas gewartet, bis Dein Bericht fertig ist,
um ihn nicht noch weiter durch Nebendiskussionen zu zerstückeln.
BikeAfrica schrieb:
Kiboko schrieb:
Nach unserer (Lichtangler und Kiboko) Gabunreise sind die Nachbarländer Kamerun, Kongo und Zentralafrikanische Rep. in meiner Wunschliste weit abgefallen.
kannst Du mal kurz schreiben, warum?

Negativ:
Wenig Tiere mit großer Fluchtdistanz, es wird viel gejagd
Mäßiger Reiseveranstalter mufflige bis unfähige Guides / Hotelmanager.
Hoher Lebensstandard --> weniger Exotik
Teuer

Positiv:
Essen

Ein einfacher Reisebericht ohne Bilder:
www.namibia-forum.ch...-das-letzte-mal.html
Den versprochenen Reisbericht im Nikon-Forum gibt es leider noch nicht.
Dafür gibt es einen von China und bereite einen von Bangladesch vor.

Reisebericht von Axel:
www.namibia-forum.ch...in-reisebericht.html

Der Norden Kameruns ist schon in einer anderen Klimazone und kann fotografosch interessanter als Gabun sein.
Auch gibt es dort noch ein paar sehr traditionell lebende Volksgruppen.
Das könnte schon spannend werden.

An die Urwaldgebiete im Süden habe ich keine großen Erwartungen. Das wird ähnlich wie in Gabun sein. Das gilt auch für Dzanga sangha im Kongo. Als Touri für ein paar Tage, ist die
Warscheinlichkeit dort gute Fotos zu bekommen sehr gering.

Daher sind für mich andere Reiseziele spannender:
Südsudan, Botswana, Tansania (Süd), Kenia (Nord), Äthiopien, Sierra Leone ...

Ich freue mich auf weitere Reiseberichte von Dir.

Viele Gruesse
Bernd
Äthiopien, Benin, Botswana, Elfenbeinküste, Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Kenia (2x), Madagaskar, Malawi, Marokko, Mauretanien, Namibia, Niger, Ruanda, Sambia, Senegal, Simbabwe (2x), Sudan, Tansania (3x), Togo, Tschad, Uganda (2x)

Fotoreportagen und Bildgalerien aus aller Welt: foto-kiboko.de
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05 Apr 2013 16:55 #284079
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Kiboko schrieb:
Der Norden Kameruns ist schon in einer anderen Klimazone und kann fotografosch interessanter als Gabun sein.
Auch gibt es dort noch ein paar sehr traditionell lebende Volksgruppen.
Das könnte schon spannend werden.
... ich war im sog. Nordwesten entlang der Ringroad unterwegs. Das ist die Gegend, in der einige Völker noch ihren eigenen König haben. Einen davon haben wir damals sogar kennengelernt. Überhaupt war das die Reise mit den abgefahrensten Erlebnissen bisher.

Gruß
Wolfgang
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05 Apr 2013 17:37 #284097
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take off schrieb:
Ich reise ja auch gerne, aber alleine die Idee die Welt mit dem Fahrrad zu bereisen finde ich total crazy - aber hoch interessant .
Du hast uns tolle Eindrücke über das Land vermittelt.
... ich bin eher unfreiwillig (wieder) zum Radreisen gekommen. Außerdem habe ich mich früher nicht so sehr für fremde Länder interessiert außer für solche, die mir zu gefährlich erschienen (solche, die ich heute halt so bereise und mir nichts dabei denke ;) ).

Irgendwann habe ich mal ein paar Fotos von Island gesehen und dann einen Diavortrag besucht. Mir war klar, dass ich das Land bereisen wollte. Ich hatte vier Wochen Zeit und wollte mit 'nem Mietwagen unterwegs sein. Da ich auch ins Hochland wollte, war klar, dass ich 'nen 4x4 brauchte. Sowas kostete damals im günstigsten Fall schlappe 300 DM pro Tag, etwas bessere auch 500 DM. Da musste eine billigere Lösung her und die fand sich im Keller und hatte Pedale. Island mit dem Rad war recht anstrengend, aber toll.

Zufällig traf ich in Island einen deutschen Radreisenden, der von einer Radtour durch Alaska erzählte und meinte, wenn mir Island gefällt, dann müsse ich auch unbedingt mal nach Alaska. Alaska mit dem Fahrrad ... habe erst einmal gedacht, der will mich verkohlen. Ich hatte ja völlig verschwurbelte Vorstellungen von Alaska (ewige Kälte, Eisbären und so 'n Quatsch), doch er klärte mich auf. Das Jahr drauf bin ich also den legendären Alaska Highway entlang geradelt und das hat mir so gefallen, dass ich das Jahr drauf vom Pazifik zum Polarmeer geradelt bin.

Dann wurde es schwierig, ein nächstes Reiseziel zu finden, ohne dass es unterwegs langweilig werden würde. Überall wurde von Neuseeland geschwärmt, also entschied ich mich, dorthin zu fahren. Tolle Landschaft, aber trotzdem langweilig. Während ich auf dem Weg zum Polarmeer einfach irgendwo in der Pampa gezeltet hatte (gibt ja auch überall Bären und Wölfe dort), waren jetzt überall Campingplätze mit Herd, Backofen und Mikrowelle. Und der Weg zum Polarmeer war noch aus einem anderen Grund interessanter. Es war sehr menschenleer, besonders im unterwegs durchquerten Yukon Territory. Dort lebten damals außerhalb von Whitehorse nur ca. 5000 Menschen. Das Yukon Territory ist aber so groß wie Deutschland, Dänemark, BeNeLux und die halbe Schweiz.

"Ok, also doch Afrika", dachte ich mir. Nach Namibia gings ... und nochmal ... und nochmal (diesmal mit Landrover) ... und nochmal (wieder mit Fahrrad, war halt doch intensiver). Und dann habe ich mich nach und nach in andere afrikanische Länder gewagt. So ist das alles also eher zufällig "passiert".

Und wenn ich nun eine Parallele zu einem kürzlich eröffneten Thread ziehe, in dem jemandem geraten wurde, lieber noch ein paar Jahre zu sparen, bevor er sich die Reise wirklich leisten kann, dann stelle ich mir vor, wie das bei mir hätte enden können. ;)
Statt mit dem Fahrrad nach Island zu fahren, hätte ich noch ein paar Jahre gespart, um in Island in vier Wochen mit dem 4x4 10.000 DM auf den Kopf zu hauen. Statt im Folgejahr nach Alaska zu fahren, hätte ich den Urlaub auf Balkonien verbracht und wieder gespart. Ich hätte nie den Radler getroffen, der mir von Alaska erzählt hätte und würde womöglich heute noch denken, in Alaska laufen das ganze Jahr Eisbären rum. Und letztendlich würde ich heute noch alle, die mit dem Fahrrad durch Afrika reisen, für lebensmüde Bekloppte halten, wie ich es damals tat.

Gruß
Wolfgang
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06 Apr 2013 15:59 #284260
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Hallo zusammen,

hier nun noch mein irgendwo im Thread angekündigtes Fazit zur Reise durch Sierra Leone:

Die Reise war für mich nicht ganz so verlaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Einerseits bin ich sicherlich selbst dran schuld, weil ich mich nur ungenügend informiert hatte. Andererseits wollte ich ja ohne große Planung los und schauen, was so passiert. Das finde ich inzwischen viel spannender als im Vorfeld eine Route mit Tagesetappen zu planen. Seit Jahren fliege ich irgendwo hin und habe eine Unterkunft für die erste Nacht reserviert (oder wie diesmal auch nicht). Wenn ich dort bin, überlege ich mir, in welche Richtung ich jetzt überhaupt losfahre und schaue, was der Tag so bringt.

Diesmal war es aber so, dass unter den vielen sehr netten Menschen auch einige waren, die mir das unbeschwerte Reisen ein bisschen vermiest haben. Ich hatte dadurch bei einigen Begegnungen ein bisschen abgeblockt, weil ich wieder eine negative Wendung befürchtete und mich wahrscheinlich selbst um die ein oder andere schöne Erfahrung gebracht.

Verglichen mit den Zuständen und den Einkommen im Land sind die Unterkünfte einfach zu teuer. Da waren z.B. die Unterkünfte in Tanzania entweder deutlich billiger oder boten für den gleichen Preis einfach mehr. Für mich persönlich war es eine interessante Erfahrung, aber kein Reiseland, dass sofort wieder nach oben rückt in der Liste meiner künftigen Wunschziele. Ich würde es auch nicht gerade für eine erste Reise nach Afrika empfehlen.

Was mich positiv überrascht hat, war die entspannte Stimmung in den Städten. Ich bin dort im Dunkeln genauso problemlos unterwegs gewesen wie in meinem Heimatort. Völlig problemlos.

Für mich völlig neu war das Reisen ohne Uhr. Ich packe ja immer erst am Vortag der Abreise spontan und ohne Packliste, aber lege mir einige wichtige Dinge vorher bereit. Diesmal habe ich das nicht getan und auch ein bisschen was vergessen, von dem ich dachte, ich hätte es bereits eingepackt. Dazu gehörten z.B. meine Uhr und eine Taschenlampe in der Größe eines kleinen Fingers, die aber irre helles Licht macht. Eigentlich hatte ich sie extra für die Reise gekauft, aber dann blieb sie zuhause liegen.

Egal. Wenn man etwas nicht hat, merkt man oft schnell, dass man es eigentlich gar nicht wirklich braucht. Das habe ich am Beispiel der Uhr wieder recht schnell gemerkt und das gehört zu einer solchen Reise auch dazu.


Was die Fotos von den Öllampen für Janet angeht, mache ich darüber 'nen eigenen Thread (@Janet - Du bekommst dann 'ne PN).
Ich habe auch noch andere Öllampen aus Afrika, z.B. solche aus umgebauten alten Glühbirnen. Und da hier bestimmt einige lesen, die im Sommer gerne mal grillen und nicht immer Teelichter oder Gartenfackeln verwenden wollen, zeige ich dann, wie man aus 'ner ollen Glühbirne oder 'ner Kaffeedose eine Öllampe bastelt, die an den Urlaub in Afrika erinnert.

Gruß
Wolfgang
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