THEMA: Chinas Rolle in Afrika (Wikileaks)
09 Dez 2010 13:27 #165221
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  • Sambezi am 09 Dez 2010 13:27
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Hallo Carl,

richtig, aber zu welchem Preis. Wenn die Straßen nach einigen wenigen Jahren verfallen sind, wird wieder einmal mehr feststehen - der Preis war zu hoch....

Dann sind die Straßen kaputt, die Gebäude abgefrackt, die Bodenschätze ausgebeutet und dann??? Dann ist nix mehr da was kurzfristig "verhökert" werden kann.

Es ist sicher ein unaufhaltbares Szenario aber trotzdem traurig...

Gruß
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09 Dez 2010 13:37 #165223
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  • Kiboko am 09 Dez 2010 13:37
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Sambezi schrieb:
Aber gut, alles hat auch eine positive Seite, 100
S-Klasse Mercedes nach Afrika geliefert ist doch auch etwas.

Waren das "echte" Mercedesse,
oder kopierte "Mercedesse".

Vor einen Hotel in China habe ich Autos gesehen,
die einem S-Klasse Mercedes sehr sehr ähnlich sahen,
aber den "Stern" von einer Chinesischen Autobauer
trugen.

Wenn aber in ein paar Jahren die
Autos die Straße und die Gebäude überlebt haben,
dann waren es wirklich "echte Mercedes" ;)
Äthiopien, Benin, Botswana, Elfenbeinküste, Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Kenia (2x), Madagaskar, Malawi, Marokko, Mauretanien, Namibia, Niger, Ruanda, Sambia, Senegal, Simbabwe (2x), Sudan, Tansania (3x), Togo, Tschad, Uganda (2x)

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09 Dez 2010 13:52 #165227
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  • carl am 09 Dez 2010 13:52
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Sambezi schrieb:

richtig, aber zu welchem Preis. Wenn die Straßen nach einigen wenigen Jahren verfallen sind, wird wieder einmal mehr feststehen - der Preis war zu hoch....

Hallo Sambezi,

ich behaupte ja auch nicht, dass ich die Aktivitäten von China in Afrika irgendwie gut finde. Mich macht das auch traurig.

Das Problem dabei ist meiner Meinung nach, dass wir das alles viel zu sehr aus der europäischen Sicht sehen. Das ist natürlich zwangsläufig, da wir, wie Herr Grill schon bemerkte, ja keine andere haben können. Mit dieser, unserer Sicht, kommt man aber nachweislich auch nicht weiter in Afrika.

Die einzig sinnvolle Lösung wäre möglicherweise, wenn es die afrikanischen Länder schafften sich selbstständig wirtschaftlich zu entwickeln (einige sind ja durchaus auf dem Weg). Das geht aber ggf. nicht einher mit unserem Demokratievorbild, sondern wird einen afrikanischen Weg finden.

Dieser Weg wird uns dann auch nicht gefallen, da das wiederum z.B. zum Verlust der von uns Touristen so geliebten Ursprünglichkeit und Natürlichkeit führen kann.

Wie ich schon in meinem ersten Post erwähnte, halte ich das Thema Entwicklungshilfe, China und Afrika für unendlich komplex und denke nicht, dass es eine einfache gute Lösung gibt.

Gruß
Carl

P.S. Vielleicht lese ich aber einfach auch nur zu viele Bücher und Artikel zu diesem Thema.
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Letzte Änderung: 09 Dez 2010 13:53 von carl.
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09 Dez 2010 14:40 #165232
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  • Sambezi am 09 Dez 2010 13:27
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Hallo,
nach meiner oberflächlichen Einschätzung denke ich, dass der tasächliche Wille zur Änderung auf allen Ebenen eher nicht vorhanden ist - solange das so ist, wird sich auch nichts ändern...

Die Jahre des Kalten Krieges waren geprägt von miltärstrategischen Entwicklungshilfen, heute sind es wirtschaftliche bzw. ökonomische Entwicklungshilfen. Verfolgen tun sie aber nur eins - das "Wohl" der ersten Welt zu sichern, ohne das die sich ändern muss.

Als Entschädigung dient dann die Entwicklungshilfe.

Oder gaaaanz zynisch gesagt, halte dein Volk dumm und arm und du bleibst an der Macht, gib ihm ab und an ein "Leckerlie" und du wirst geliebt... Das Leckerle wir aus der Entwicklungshilfe finanziert...

Gruß
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11 Aug 2011 18:35 #200126
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  • Guido. am 11 Aug 2011 18:35
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Hallo,

China wird auch immer beschuldigt, in gigantischem Umfang Land in Afrika zu kaufen. Laut dem Oakland Institut ist das nicht der Fall. China interessiert sich "nur" für die Bodenschätze. Nicht China sondern der "gute" Westen, genauer westliche Spekulanten/Hedgefunds kaufen das ganze Land. Allein in den letzten 3 Jahren 148 Millionen Acres. Das ist fast das Doppelte der Gesamtfläche von Deutschland. 25-40 Prozent Rendite bringt das wohl

Fefe hat es in seinem Blog treffend kommentiert: "Links lässt dann also der Hedgefonds produzieren, für den Export, versteht sich, profitorientiert, und rechts bringen die Hilfsorganisationen ausländische Lebensmittel ins Land. Was für ein perverses System."

Seitenweise Futter findet man beim Oakland Institut:
media.oaklandinstitu...estment-deals-africa

Beste Grüße

Guido
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11 Aug 2011 19:35 #200136
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  • Volker am 11 Aug 2011 19:35
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Hallo Guido,

super, vielen Dank, hast mir die Recherche erspart. Vorgestern war in der taz ohne Nennung von Quellen folgender Artikel zum Thema Land Grabbing genannt worden, vielleicht ist Herr Nooke (Afrikabeauftragter der Bundesregierung) auch an der von dir zitierten Studie interessiert:

Artikel

Viele Grüße,

Volker
Bye bye Forum
Letzte Änderung: 11 Aug 2011 19:37 von Volker.
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