Hallo Anke und Hartmut!
Bezüglich eurer Post-Regenzeit-Bedenken kann ich euch leider nicht weiterhelfen, aber es gibt hier sicher wesentlich kompetentere FoMis, wenngleich auch diese nicht das Wetter vorhersehen können. Aber ob nun viel oder wenig Regen, viel oder wenig Wasser, eure genannten Ziele haben immer einen besonderen Reiz. Ist halt die Frage, wie man reist (4x4, PKW), ob ihr vorbuchen möchtet oder einfach nach grobem Plan loszieht; Caprivi, Kavango-Gegend und Delta sind immer bereisbar, wie weit man kommt, hängt vom Wasserstand ab und natürlich auch davon, wo genau man hinmöchte. Aber da bin ich jetzt mal still und überlasse die konkreteren Tipps Namibia-Erfahreneren.
Die Geschichte mit der Malaria-Prophylaxe ist da schon eher mein Ding, aber auch da hängt es von der betreffenden Person ab, die das Zeug nimmt. Deshalb vorab meine Frage an euch: habt ihr schon mal derartige Medikamente genommen, wenn ja, hattet ihr Probleme damit? Und welcher Art waren die?
Aus meiner Erfahrung: Malaria-Prophylaxe ist unabdingbar für uns gemeine Touristen, wenn wir uns in einem (Hoch)-Risiko-Gebiet bewegen. Malarone wird als vergleichsweise nebenwirkungsfrei beschrieben. Ich habs ausprobiert, gerade deswegen, aber eine unangenehme, wenn auch nur angedeutete Urtikaria (Nesselsucht; es juckt gewaltig) bekommen. Doxycyclin ist ein Antibiotikum, das, je nach Empfindlichkeit, zwei herausragende Nebenwirkungen haben kann: Darmprobleme oder, was mir viel schlimmer erscheint, ausgeprägte Lichtempfindlichkeit der Haut. Sprich: zwei Sonnenstrahlen und schon blüht die Sonnenallergie oder ein handfester Sonnenbrand. Lariam machte mir auch bald eine Nesselsucht vom Feinsten, andere kriegen Depressionen, Halluzinationen oder gar Suizidwünsche davon, bei Coartem (Artemisinin-Kombi) dauerte es ein wenig länger mit der Urtikaria, aber sie kam. Seit diesen sehr unangenehmen Erfahrungen nehme ich eine Kombi aus Resochin und Paludrine, die nur einen vergleichsweise geringen hypothetischen Schutz bietet. Besser als nix. Zusätzlich, und das ist wesentlich wichtiger, achte ich darauf, nicht gestochen zu werden. Also trage ich körperbedeckende Kleidung ab beginnender Dämmerung, auch, wenn sich das nicht immer klimaadäquat trägt und benutze Repellents der härteren Art, sprich DEET-haltige. Man muss sich im Klaren sein: keine Malaria-Prophylaxe bietet völlige Immunität - es ist keine Impfung, nur eine Vorbeugung. Und auch da gehen die Meinungen auseinander: Prophylaxe oder keine, Stand-by-Therapie dann im Bedarfsfall.
Soweit MEINE Erfahrungen mit Malariamedikamenten. Wie gesagt, ich weiß nicht, ob ihr schon mal welche genommen habt, mit bestimmten schlechte Erfahrungen hattet und euch deswegen nach Malarone und Doxy erkundigt. Allgemeingültig ist aber sicherlich: sich schützend bekleiden und Repellents zu benutzen. Besser vor- als nachsorgen. Klingt nach Omma, ist aber das Nebenwirkungsfreiste. Dennoch nehme ich jedes Mal meine Kombi, führe für den Notfall ein Stand-by-Medikament mit, hab aber noch nie, egal, in welchen Hochrisikogebieten ich unterwegs war, und das waren schon viele, mir eine Malaria eingefangen.
Wümsche euch viel gesunden Spaß, Barbara