THEMA: Lodges / Gästefarmen mit \"Grosskatzenprojekten\"
04 Sep 2007 20:00 #47491
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  • pme am 04 Sep 2007 20:00
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Hallo Löwin,

Okonjima habe ich bereits mehrfach besucht.

Hier mein Posting von gestern Abend an Nicole:

www.namibia-forum.ch...atid=16&id=47389

Zusätzlich kann ich sagen, dass AfriCat für die Tiere mehrere tausend Hektar Land nutzt. Bisher habe ich keine bessere Form der artgerechten Haltung gesehen, abgesehen von den Private Concessions Botswanas, in welchen nicht gejagt wird.

Schöne Grüsse

Patrick
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05 Sep 2007 09:03 #47513
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  • Gernot Eicker am 05 Sep 2007 09:03
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moin,

ist es nicht seltsam, dass es nur Farmen gibt, in denen es nur Grosskatzen gibt, die auf gepäppelt werden, um angeblich anschliessend wieder \"ausgewildert\" zu werden.
Was m.E. sowiedso nicht funktioniert!
Wo gibt es z.B. Farmen, die Wildhunde -stark gefährdet- aufziehen??
Wo sind die, die Hyänen pflegen?
Wer hat schon irgendwann einmal in freier Wildbahn Grosskatzen gesehen, die auf Farmen aufgezogen worden waren?
Eine einzige würde mir schon als Argument für solche Projekte reichen.
Wobei ich nicht die Aufzuchtstationen meine, die die Katzen zum anschliessenden Abschuss aufziehen.
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05 Sep 2007 09:13 #47515
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  • chrigu am 05 Sep 2007 09:13
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Hallo Gernot

laut eigener Aussage wird auf Okonjima und bei CCF sehr häufig ausgewildert. Wobei es sich häufig nicht um aufpäppelungen handelt sondern um gefangene Tiere die ansderswo innerhalb weniger Tage wieder freigelassen werden. Keine Ahnung, ob die Freilassungen tatsächlich stattfinden und ob es irgendwo Gebiete gibt, wo offensichtlich hunderte von Katzen hingeschafft werden.

Wildhundeprojekte gibt es übrigens auf Harnas und Okonjima. Hyänen wurden, nach eigener Aussage, vermehrt auf Harnas aufgepäppelt und freigelassen.

Was mich interessiern würde ist ob es eine Stelle gibt, die auf irgend eine Art kontrolliert ob und wo die Tiere tatsächlich ausgewilder werden.

Herzliche Grüsse
Chrigu
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05 Sep 2007 09:27 #47517
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  • Gernot Eicker am 05 Sep 2007 09:03
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Was mich interessiern würde ist ob es eine Stelle gibt, die auf irgend eine Art kontrolliert ob und wo die Tiere tatsächlich ausgewilder werden.

Herzliche Grüsse
Chrigu[/quote]

moin,

jau, das interessiert mich auch!! Allerdings halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass Katzen ausgewildert werden können, die es gewöhnt waren, von Menschen gefüttert, gestreichelt und verhätschelt worden waren.
Wenn sowas funktionieren soll, dann muss man das wie in den USA machen, wo Woopers (Schneekraniche) von Menschen aufgezogen werden. Dabei \"verkleiden\" sich aber die MItarbeiter mit weissen Umhängen und die Küken werden mit schnabelähnlichen Handschuhen gefüttert. Da wird alles gemacht, damit die Jungen nie mit \"Menschen\" Kontakt haben. D A S ist aber leider in den Streichelzoofarmen in Namibia nie der Fall.
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05 Sep 2007 16:13 #47576
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  • pme am 04 Sep 2007 20:00
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Hallo Gernot, Chrigu,

das Umsiedeln und Auswildern von Grosskatzen (wie von Bären und Wölfen) verläuft in den wenigsten Fällen erfolgreich. Hierzu gibt es zahlreiche Studien für:

Argentinien und Chile: Puma
Brasilien: Jaguar
USA: Puma, Florida Panther, Luchs
Indien: Tiger, Leopard
Himalaya: Schneeleopard
Afrika: Löwe, Gepard, Leopard

Für Namibia zeigen Studien, dass nur rund 20% der Umsiedlungen und Auswilderungen erfolgreich verlaufen. Umgesiedelt werden Problemtiere, welche auf Farmen Nutztiere reissen. Dafür gibt es verschiedene Gründe, relativ oft ist aber eine Verletzung, welche die Erbeutung von Wild erschwert die Ursache.

Umgesiedelte Tiere werden in der Regel irgendwo in einem Nationalpark ausgesetzt. Dort sind sie mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit sofort Eindringlinge in bestehenden Revieren anderer Tiere. Wenn sie Glück haben, finden sie ein eigenes Örtchen, ansonsten werden sie durch die natürliche Revierverteidigung wieder an den Rand des NP getrieben, wo sie wiederum auf Farmtiere stossen und früher oder später einem schiesswütigen Farmer vor der Flinte landen.

Im Südwesten der USA haben mit Funkhalsband versehene Pumas nach ihrer Umsiedlung innert weniger Wochen über 300km zurückgelegt, um wieder in ihr angestammtes Revier zurückzukehren. Dort wurden einige wieder eingefangen, andere erschossen, und nochmals andere kamen bei Kollisionen mit Fahrzeugen um.

Pumas, welche nach Florida umgesiedelt wurden, um dem Florida Panther aus seiner genetischen Isolation zu verhelfen sind oft auf den grossen Highways überfahren worden. Andere hielten sich oft in der nähe von Siedlungen auf und mussten wieder eingefangen werden.

Bei einem Wiederansiedlungsprojekt für Luchse in New York State sind mehrere Dutzend umgesiedelter Luchse durch wilderei, Strassenverkehr und verhungern gestorben.

In Indien werden Tiger nach Angriffen auf Menschen wenn sie Glück haben eingefangen und umgesiedelt. Aber auch dort sieht die Bilanz schlecht aus, weil rund um die Naturreservate überall sehr viele Menschen leben, welche in den Reservaten illegal Holz sammeln, angeln und auch gerne mal ihre Ziegen zum Grasen in die Reservate treiben.

Schneeleoparden im Himalaya gönnen sich hin und wieder mal ein, zwei Hünchen oder eine Ziege in einem Stall. Aufgrund der seltenen Begegnung mit Menschen sind sie nicht wehrhaft und werden sogar von Jugendlichen und Kindern mit Steinen getötet. Umsiedlung hilft nichts, da wieder das Revierproblem spielt und die Katzen in ihr Stammrevier zurückkehren.


Habe noch viel Info dazu, wenns jemanden interessiert.

Schöne Grüsse

Patrick
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05 Sep 2007 16:34 #47587
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  • Gernot Eicker am 05 Sep 2007 09:03
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moin Patrick,

genau das, was Du geschrieben hast, wollte ich hören! bzw. lesen.

Ich ärgere mich über das Getue der Farmer in Namibia und SA indem sie behaupten, die Katzen nur zu halten und zu ernähren, damit sie wieder ausgewildert werden könnten.
Das Ganze wird doch nur gemacht, um Touristen anzulocken. Aus dem gleichen Grunde finden ja auch dauernd Auktionen statt, um Wildtiere an den Mann, sprich Farm, zu bringen. Die dann wieder \"Jägern\" und Touris bringen, um die Kosten wieder reinzuholen, bzw. Gewinn zu machen. Im Grunde sind doch dazu Zoos und Jagdgebiete in ausreichender Menge vorhanden.
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