Hi,
in 17 Tagen werde ich eine Tour mit Drifters in Kenia und Tansania machen. Zuvor habe ich schon 3 Mal solche Touren gemacht mit vergleichbaren Veranstaltern. Ich liebe es ! Und etwa so muß man sich eine solche Tour vorstellen:
Gefahren wird in der Regel im Truck, d.h. umgebauter LKW, ist nicht unbedingt wahnsinnig komfortabel, aber die Dinger sind ganz gut ausgerüstet. Zwei Guides sind dabei: Der Chefguide und Fahrer und ein, bzw. oftmals eine \"Assistent/in\" , der/die auch meist zuständig ist für die Kochgeschichte. Angefahren werden meist einfache Campingplätze, die aber in der Regel über Dusch-/Waschgelegenheiten verfügen (manchmal nur kaltes Wasser), einen Grillplatz, ein paar schattenspendende Bäume, manchmal eine Bar und that´s it. Von der Gruppe wird erwartet, daß man sein Zelt selber auf- und abbaut, bei allgemeinen Camparbeiten hilft (Feuerholz sammeln, Braai-Feuer machen, Truck ent- und beladen, ggfs.bei Pannen hilft, z.B. Reifenwechseln und Anschieben, wenn erforderlich). Dazu wird Hilfe beim Kochen erwartet, Kochausrüstung ist i.d.R. bestens und alles vorhanden. Also sollte man sich einstellen auf Gemüse schneiden, Hühnchen füllen, Dosen öffnen, Fleisch schneiden, Sandwiches präparieren, Pudding kochen, Bierholen und natürlich Abwaschen und alles am Ende wieder in die Kisten packen. Für Hilflose gibt es allerdings meist klare Ansage, was gerade zu tun ist. Wenn sich ein Haufen Fauler zusammengefunden hat, mutieren die guides zu richtig guten drill instructors ! Was solche Touren noch auszeichnet: Meist ein straffes Programm mit ziemlich weiten Fahrstrecken, d.h. man sollte sich gemütliches Ausschlafen definitiv abschminken. Nichtsdestotrotz: So etwas macht Hammer-Spaß !!! Wenn man der richtige Typ dafür ist.
Die Gäste sind meistens sehr jung, sehr international gemischt und sehr locker.
Diese Touren sind
absolut nichts für Leute, die einen Hygiene-Tick haben, sich vor allem und nichts ekeln, 2 linke Hände haben, humorlos sind, faul sind, sich nicht auf fremde Menschen mit all ihren Ticks und Macken einlassen können, nicht vernünftig englisch sprechen, unflexibel sind, ängstlich sind, die Einhaltung eines perfekten Zeitplans erwarten, Sonderwünsche erfüllt wissen wollen, camping-unerfahren sind, gesundheitliche Probleme haben, kleinlich sind und lärmempfindlich sind (denn es wird auf solchen Touren gern und viel gefeiert, getrunken und anschließend in den Zelten furchtbar geschnarcht!)
Man sollte wirklich in sich gehen und sich fragen, ob man der richtige Typ ist für solch eine Tour, denn wenn nicht, hat man nichts davon. Erholungsurlaub ist das nicht !!! Man ist eigentlich kaputt am Ende einer solchen Tour, dafür kann man im Flieger nach Hause echt durchschlafen. Ich werde es sicherlich machen, solange die mich mitnehmen, aber bis zum Erreichen des \"Endzeit-Alters\" von 55 Jahren ist ja noch Zeit !
Gruß, Pernille