THEMA: Kurze Reiseeindrücke - Nordwesten Februar 2023
08 Mär 2023 15:03 #662999
  • Schwarzfersenantilope
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  • Schwarzfersenantilope am 08 Mär 2023 15:03
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Hallo in die Runde,
wir kommen eben von unserer dreiwöchigen Namibareise zurück. War unsere 2. Reise nach 2016 - und das Forum, insbesondere die Reisebericht über das Kaokoveld - haben in der Vorbereitung wertvolle Tipps geliefert.
Als kleines Dankeschön ein kurzer Beitrag mit unseren aktuellen Erfahrungen. Ist hoffentlich für alle, die demnächst in die gleiche Richtung fahren (Erongo, Spitzkoppe, Brandberg, Doros-Krater, Huab, Hoanib, Hoarusib, Khowarib, Grootberg, Vingerklipp und wieder zurück - hilfreich).
  • Setup: 4 Personen (davon 2x Ü70)
  • 2 Dachzelte
  • Toyota Hilux Expedition 2019
  • Dauer: ca. 3 Wochen/li]
  • Strecke: ca. 2.000 Km
  • Langsamste Pace/Tagestrip: 12 km/h
  • Satelliten-Telefon:
  • Empfehlenswert! Gefühlt hatten wir
    IMMER dann wenn es fahrerisch interessant wurde keinen Telefonempfang mehr.
    Günstigere Alternative zum Sat-Telefon: Garmin InReach mini (2): SMS fähiger Satelliten. man schreibt also WhatsApp like mit dem Autovermieter im Fall einer Panne. Hat technisch bei Probeläufen sehr gut geklappt.
Campsites/Lodges vorab buchen: Anfang bis Ende Februar 23 haben wir nur bei der Grootberg, Vingerklipp und Immanuel Lodge am Anreisetag angefragt. Alles war problemlos frei. Bei den Campsites sind wir einfach hingefahren und hatten mehr als genug Auswahl an Plätzen.


4WD Verleih: Waren bei Safari Car Rental. War top!: Kommunikation, Service, Wartungszustand des Hilux, deutschsprachiges Personal, sehr professionelles Handling und trotzdem persönlich betreut gefühlt. Hatten neuwertige Reifen angefragt- sehr vertrauenserweckend und beruhigend bei steinigen 4WD Tracks. Kompressor und Sandbretter dabei. Der Wagen hatte schon gut Lackschrammen - sehr entspannend wenn man wie wir selbst vor hat, Flussbetten und buschiges Geläuf zu befahren. Alternativ gab es jede Menge 2022er Modelle mit Glanzlack. Für jeden Geschmack was dabei. Dank der Reifen und des Kompressors und etwas Glück gab es keine Reifenpanne. Das ist bei 40 Grad in der Steinwüste so ziemlich das wichtigste.
Würden wir wieder genauso machen.

Windhuk:
Die Gegend bis zum Erongoplateau ist zur Zeit sehr grün, es gab einiges an Regen, das Gras war vor 3 Tagen bereits 30-40 cm hoch. Landschaftlich sehr schön anzusehen aber eher schlecht für Tiersichtungen.

Elisenheim Campsite: Sehr praktisch gelegen - da wenige Kilometer nördlich von Windhuk - bei einer späten Übernahme des 4WD. Gut ist auch der Spar-Supermarkt in unmittelbarer Nähe falls man nochmals einkaufen möchte. Das Restaurant hat übrigens Montags zu. In der Nacht hört man ein wenig Geräusche einer Fabrik o.ä.

Erongo: Übernachtungen auf dem Erongo Plateau Camp und bei der Rückreise im Erongo Rocks Camp. Beides sehr empfehlenswert und schön gelegen für Camper.
Der Pool im Erongo Rocks ist in der Praxis aus meiner Sicht nicht nutzbar, da er sich am Eingang und zu weit von der Campsite befindet.
Die Wanderung hoch zum Gipfel war anspruchsvoll und landschaftlich spektakulär. Schwierigkeitsgrad der Wanderung ist eher hoch aus Sicht eines Flachandtirolers.

Spitzkoppe Community Campsite:
Hatten die Campsite "Rock Pool": Wirklich spektakuläres Baden im zugehörigen "Rock Pool" inklusive Schildkröten mitten im Granitfels. Alle anderen Campsites sind auch sehr schön! Landschaft ist einmalig .


Madisa Camp:
Entspannte Campsite, war gut und okay für eine Nacht.

Doros Krater-->Huab Riverbed: Wild gecampt. Im Riverbed gab es jede Menge Elefanten. Ausserhalb des Riverbeds/auf den Terrassen oberhalb zu übernachten sichert einen ruhigen Schlaf. Tolle Landschaft auf der Fahrt.

Palmwag Lodge/Campsite:
Es gab vor 2 Wochen (Mitte Februar) keine Elefanten (und anscheinend seit ca. 1 Monat keine mehr). Laut den Game Rangern sind sie zur Zeit wegen der fehlenden Regenfälle zur Zeit (Anfang Mitte Februar) in Richtung Khoriaxis und Tweylfontein unterwegs. Dafür jagten 4 Löwen direkt vor der Palmwag Lodge eine Giraffe. Die Löwen wurden am nächsten Tag einige Kilomter flussaufwärts getrieben :-). Die Lodge wurde gegenüber 2016 modernisiert und erweitert. Machte einen guten (!) Eindruck.


Elephant Song Camp/ Hoanib:
Die Campsite ist sehr nüchtern gehalten und nach Madisa und Palmwag Campsite muss man sich an die Einöde auf der Anhöhe (ca. 50 Meter über dem Flussbett) erstmal gewöhnen. Sehr heiss und trocken! Freundliches Personal (die übrigens auch Gamedrives anbieten, einfach die 2 Mitarbeiter an der Campsite fragen).
Am Besten: Abends und am nächsten Morgen kamen 4 Elefanten unterhalb der Campsite vorbei. Über Stunden konnte aus erhöhter Sicht den Dicken "von oben" zugesehen werden. Das war spektakulär und erhaben zugleich.

Hoanib River:
Ist zur Zeit( Mitte Februar) trocken, zum Teil tiefsandig. In der Summe gab es 19 Elefanten und jede Menge Huftiere zu sehen. Löwen scheinen derzeit auch unterwegs zu sein (wurde uns aber nur von Gamefahrern berichtet, die gerissenen Giraffen am Trail sprechen dafür.
Ganamub River: schwerer zu fahren (tiefsandiger) als der Hoanib, wenig befahren und im nördlichen Teil steiniger und zeitintensiv zu fahren.

Westlicher Hoarusib River: Führte Wasser Mitte Februar, wir konnten nicht passieren ohne stecken zu bleiben und der Schlamm zwang uns leider zur Umkehr zurück in Richtung Sesfontein. Kann sich jetzt schon wieder (ziemlich sicher) geändert haben.

Warmquelle Campsite:
sehr schön, im Februar 2022 gab es wohl heftige Erosion wegen Starkregen, der Naturpool ist nun etwas niedriger gestaut. Schöner, erholsamer und geologisch spannender Spot.

Khowarib Valley-->Klein-Serengeti-->Erwee->Grootberg Lodge. Die Strecke betrug ca. 150 km. Davon 120 KM 4WD. für die 120 km benötigten wir 10 h. Also (für uns) durchaus anspruchsvoll zu fahren. Eventuell eine wilde Zwischenübernachtung einplanen.
Super abwechslungsreiche Strecke, davon 17 km am Stück mitten im sandigen Flussbett direkt nach dem Ausgang des Khowarib Valleys. Der 22er Starkregen hat einige Strecken aus Tracks4Africa "weggespült" und wir mussten flexibel neu planen und drehen. Viele Elefanten und Giraffen.
Ab Klein Serengeti entspannt und einfacher zu fahren, dort war das Gras trocken und wir haben in der Ecke Klein-Serengeti leider keine Tiere gesehen.
Palmen- Tal (direkt vor Erwee): Fast schon surreal und definitiv sehenswert, technischer zu fahren als gedacht. Ist größer als wir erwartet haben.

Grootberg Lodge:
Waren das erste mal dort, wurde schon zigfach beschrieben. Wahnsinns Ausblick, Personal gut. Essen, Aufmerksamkeit des Personals und der Blick für Details könnten allerdings eine Auffrischung brauchen. Die Aussicht schlägt aber alles!

Oppi - Koppi Campsite:
Definitiv okay als Stay Over. Nicht mehr und nicht weniger.

Vingerklipp Lodge
Unser erster Besuch. Wurde letztes Jahr von einem neuen Besitzer übernommen. Es wurden gerade Renovierungsarbeiten durchgeführt (Dach der Haupthalle ist neu eingedeckt, Swimming Pools sind saniert, optisch wurde aufgeräumt....). Sehr gutes Team. Frischer Wind. Engagement. Sehr gutes Essen/Braai. Schön. Übrigens war der Preis, den wir bei Anruf angeboten bekommen haben, ca. 30% günstiger als bei einer Booking.com Buchung. Evtl. war das Zufall. Hat sich jedenfalls gelohnt anzurufen.

Immanuel Lodge
Als letzter Stop vor oder als erster Stop nach Windhuk ideal gelegen. Zimmer okay, sehr gutes mitteleuropäisches Essen. Top Servicekräfte und nette Besitzer. Schnellstrasse ist nachts allerdings hörbar.

Trans Kalahari Inn (unmittelbare Nähe zum Flughafen und Safari Car Rental):
Pro: Günstig. Praktisch gelegen.
Lebt baulich und vom Service-Konzept doch sehr von der alten Substanz. You get what you pay. Somit also okay.

Kleiner Tipp Windhuk: Auf dem Weg zum Flughafen liegt am östlichen Stadtrand das Restaurant "Stellenbosch Tasting Room". Schöner Innenhof, moderne und sehr gute Küche, gute Weine und somit ein schönes Abschluss - Lunch vor der Abreise.

Danke an alle, die mit Ihren oft sehr detaillierten Reiseberichten wertvolle Planungshinweise gegeben haben.
Euch allen eine schöne Reise.
Letzte Änderung: 08 Mär 2023 15:29 von Schwarzfersenantilope.
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