Was hat sich unser Koch für das Frühstück Tolles ausgedacht? Wird er Metta, die Halbmettmargarine auffahren? Ein Proteinomelette vielleicht? Liebe Veganer, wenn man ein Hühnerei aus Freilandhaltung statt aus dem Hühnerlockdown isst, isst man ja kein Hühnchen. Einige werden es vielleicht kennen, aber wenn man Sperma schluckt, verschlingt man auch keine ganzen Menschen.
Ich würde ja auch Tiere aus Massentierhaltung essen. Für mich sollen keine glücklichen Tiere sterben.
Make Wurst not war, Wurst für die Welt.
Aber es gab dann wieder nur reichlich Toastbrote, Tomaten, Bohnen in schwerer Sauce und dazu guten Kaffee.
Ich kann also mit Fug und Recht behaupten, bei den Aufnahmen zu dieser Tour sind keine Tiere zu Schaden gekommen.
Die Sachen werden zusammengepackt und dann kann es ja schon fast losgehen mit dem Abstieg. Unten gibt es bestimmt ein kleines Restaurant am Rande des Universums. Ich spüre schon einen Hahn-Drang.
Der Schatten des Surfbrettes fällt auf das Klo.
„Ich bin kurz noch für kleine Affen!“ Heiko: „Wie bitte?“ „Makaken“.
Wenn man auf einem normalen Klo sitzt, schließt man seinen Hintern an ein gigantisches Netzwerk miteinander verbundener Ärsche an. Ich weiß, das ist für viele jetzt eine ganz neue Sichtweise. Aber hier scheint der Ursprung selbst des Fecal Distancing zu sein.
Dazu ein wenig Klo - Poesie …
sich ausdrücken
dem gestaltlosen gestalt geben
formen prägen
zeichen setzen
erkennen, was in mir steckt
zu dem stehen, was ich gemacht habe
hinter sich lassen
abschied nehmen
aufrichten
nicht mehr nach hinten sehen
aufbrechen
türen öffnen
fenster aufreißen
frischen wind spüren
aufatmen
Mensch, was hätten wir aus diesem Klo, und vor allem das an der Rangerstation am Vulkan unten hätten alles machen können, wenn Annick mit dabei gewesen wäre. Annick, wenn Du das liest, isst Du Fleisch?
Der Abstieg geht wieder durch alle Klimazonen Zentralafrikas, von der Hochgebirgswüste am Gipfel bis in den tropischen Regenwald am Hang.
Man geht runter wie ein speckiges Kind auf der Wippe. Denkste. Einen vorsichtigen Schritt vor den Anderen, damit man im Morgennebel nicht feuchtfüssig ausgleitet und Tatütata, Krankenträger, Congo Krankenhaus.
Wir machen beim Abstieg noch einen kleinen Abstecher zum Vulkanausbruchsloch von 2002. Unscheinbar, verwachsen.
Man sinniert, welche Karrieren außerhalb des Tourismus mit meinen Fähigkeiten angestrebt werden könnten. Ich könnte zum Beispiel den Fleischgeruch in die Verpackung von Veggie-Freakadellen rülpsen, falls der Tourismus nicht schnell genug anläuft. So eine Vulkankraterbesteigung trainiert sicher auch für Pakete austragen, einen Beruf mit Zukunft, bei dem sich einem auch alle Türen öffnen.
Eine Ameisenstraße kreuzt unseren Weg.
Aber letztlich ging die Zeit des Runterkommens schneller vorbei als der Bwana am Salatbuffet.
Abschiedsphoto mit Koch und Ranger
Dann Marscherleichterung und verpacken des Surfbretts und Fahrt zurück nach Goma.
Genzübergang nach Gisenyi in Ruanda.
Und wieder einmal das Afrika-Abitur, den Congo-Stempel geschafft.
Das nächste Surfziel mit den Gefährten war am Lake Kivu auf der Ruanda Seite und dann auf den Nilquellen in Burundi auf der Suche nach dem verschollenen Boot "Bodelschwingh" bis an den Lake Tanganjika bei Kigoma.
Aber das ist sicher eine andere Geschichte am virtuellen Lagerfeuer.
„Ich bin kurz noch für kleine Affen!“ Heiko: „Wie bitte?“ „Makaken“.
Ich hoffe, Du hast alles gegeben und das Letzte aus Dir rausgeholt.
Schon Shakespeares Ausspruch "to pee or not to pee" würdigte ja die Bedeutung einer ordentlichen Toilette.
Die ganze Unternehmung erinnert mich an die Geschichte von Kenneth "Kenny" Campbell, der 1971 (?) alleine ein Klavier auf den Gipfel des Ben Nevis (der höchste Berg Schottlands) geschleppt hat, um dort "Scotland the Brave" zu spielen.
Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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Das war mal definitiv ein etwas anderer Reisebericht. Vor kurzen habe ich den folgen Spruch gelesen: Mann kan ruhig ein bisschen verrückt sein. Es muss aber Stil haben. Yeap. Ein Surfboard zum Vulkan mitzunehmen hat Stil . Und im gegensatz zu Herrn Frodo, wurde die Aufgabe aus eigener Kraft selbst erfüllt und nicht mittels eines Gollumschen Fingerabbeisens umgesetzt.
Also ich hätte die ungewollte Veganeinlage nicht so humorvoll hingenommen. Meine emotionale Seite wäre dann wie Bruce Banner mit Puls 200 gewesen.
Danke Friederike. Ein sehr guter Artikel. Lernte etwas Neues dazu: "Jeden Tag stößt der Vulkan bis zu 50.000 Tonnen Schwefeldioxid aus: Das ist mehr als die gesamte Industrie, die Wirtschaft und alle Autos zusammen in den USA produzieren."
Gruss Leona
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